Rasenmähermann
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Im Forum wird oft über Verarbeitungsqualität diskutiert – aber selten wirklich fundiert.
Viele Einschätzungen beruhen auf Gewicht, Haptik oder dem äußeren Eindruck.
Ich habe mir deshalb den Arturia PolyBrute nochmal genauer angesehen und musste dabei an ein Gespräch mit einem Kollegen denken, der meinte, der PolyBrute sei „zu schwer“ und dass dieser Aufbau für ihn kein Zeichen von Qualität sei, sondern eher von mangelnder Effizienz.
Ich sehe das anders.
Der PolyBrute ist nicht nur schwer, sondern meiner Meinung nach einer der bestverarbeiteten Poly-Synthesizer, die man derzeit kaufen kann.
Im Inneren hat er Metall- und Holzverstrebungen, die das Gehäuse stabilisieren. Die Blechdicke ist beachtlich, und das ganze Gerät ist extrem torsionssteif – man kann ihn an einer Ecke anheben, ohne dass sich irgendetwas durchbiegt.
Alle Regler sind auf einer Metallträgerplatte montiert, also nicht direkt auf der Platine, und dadurch deutlich stabiler und langlebiger.
Die Potentiometer beim PolyBrute stammen von ALPS aus der RK-Serie (z. B. RK09, RK11, RK12 – je nach Drehmoment und Bauhöhe).
Diese haben Metallachsen mit Messinglagerung, keine Kunststoffführung wie beim Muse.
Der Muse verwendet ebenfalls ALPS-Bauteile, allerdings einfachere Kohlepotis mit Kunststoffbuchsenlagerung.
Ihre Lebensdauer liegt bei etwa 10 000 Zyklen, während die im PolyBrute auf 15 000 – 30 000 Zyklen ausgelegt sind.
Die Regler des PolyBrute fühlen sich beim Drehen etwas fester und definierter an, während die des Muse weicher und leichter laufen – was im ersten Moment den Eindruck von höherer Qualität vermitteln kann.
Tatsächlich ist es aber umgekehrt: Mechanisch sind die Potis im PolyBrute hochwertiger gefertigt, und das gleichmäßigere, festere Drehmoment ist ein Zeichen von besserer Lagerung und höherem Standard, nicht von Billigkonstruktion.
Auch in Sachen Servicefreundlichkeit ist der PolyBrute gut durchdacht, nur eben anders:
Bei Sequential muss bei einem Defekt oft das komplette Board getauscht werden. Beim PolyBrute hat fast jede Sektion ihre eigene Platine, die einzeln ausgebaut oder repariert werden kann. Alles im Inneren ist sauber strukturiert und logisch aufgebaut.
Die Reglerkappen sind vielleicht nicht ganz so „fancy“ wie beim Moog Muse, und dieser fühlt sich durch seine weißen Step-Tasten und glatten Kappen an manchen Stellen etwas edler an.
Aber wenn man die Geräte genauer vergleicht, merkt man: Die Encoder des Muse haben weniger Widerstand, und die Encoder fühlen sich etwas wabbelig an – besonders der am Display.
Der Muse wirkt nach außen hin hochwertig, aber innen drin ist der Aufbau deutlich einfacher gehalten.
Beim Display sehen wir ebenfalls einen Unterschied:
Der PolyBrute verwendet ein monochromes OLED-Display mit hohem Kontrast und langer Lebensdauer. Es ist leicht eingelassen und durch eine Frontscheibe mit Dichtung geschützt.
Der Muse dagegen hat ein farbiges TFT-Display, das zwar moderner aussieht, aber empfindlicher ist – anfällig für Kratzer, Reflexionen und Staub, da Moog keine geschützte Frontscheibe mit Dichtung nutzt.
In der Praxis bedeutet das: Das PolyBrute-Display hält länger und bleibt klarer lesbar.
Auch die Stromversorgung ist beim PolyBrute klassisch und robust gelöst.
Er nutzt ein internes lineares Netzteil mit separaten Versorgungszweigen für analoge und digitale Sektionen, sauber abgeschirmt und ohne Einstreuungen.
Der Muse verwendet ein moderneres Schaltnetzteil, das leichter ist, aber stärker gefiltert werden muss und potenziell mehr Störungen verursacht.
Ein weiterer Punkt ist das Anschlussfeld:
Beim PolyBrute sind alle Buchsen fest mit dem Gehäuse verschraubt.
Beim Muse sitzen viele Anschlüsse direkt auf der Platine, was bei häufiger Belastung zu Problemen führen kann.
Auch bei der Produktion gibt es Unterschiede:
Der PolyBrute wird in Frankreich gefertigt.
Der Muse wird inzwischen teilweise in Asien (China/Taiwan) produziert und in Asheville endmontiert.
Unterm Strich hat der PolyBrute heute den Standard, den man eigentlich von Moog erwarten würde – ähnlich wie bei einem Voyager. Nicht ganz auf demselben Niveau, aber deutlich näher dran als das, was Moog heute selbst baut.
Auch Sequential kann da leider nicht mithalten.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Sequential und Moog sind keineswegs schlecht verarbeitet – im Gegenteil, sie sind sehr gut.
Aber man muss trotz der scheinbar besseren Reviews von sogenannten „Experten“ einfach zugestehen, dass der PolyBrute in puncto Verarbeitung und mechanischer Qualität die Nase vorn hat.
Viele Einschätzungen beruhen auf Gewicht, Haptik oder dem äußeren Eindruck.
Ich habe mir deshalb den Arturia PolyBrute nochmal genauer angesehen und musste dabei an ein Gespräch mit einem Kollegen denken, der meinte, der PolyBrute sei „zu schwer“ und dass dieser Aufbau für ihn kein Zeichen von Qualität sei, sondern eher von mangelnder Effizienz.
Ich sehe das anders.
Der PolyBrute ist nicht nur schwer, sondern meiner Meinung nach einer der bestverarbeiteten Poly-Synthesizer, die man derzeit kaufen kann.
Im Inneren hat er Metall- und Holzverstrebungen, die das Gehäuse stabilisieren. Die Blechdicke ist beachtlich, und das ganze Gerät ist extrem torsionssteif – man kann ihn an einer Ecke anheben, ohne dass sich irgendetwas durchbiegt.
Alle Regler sind auf einer Metallträgerplatte montiert, also nicht direkt auf der Platine, und dadurch deutlich stabiler und langlebiger.
Die Potentiometer beim PolyBrute stammen von ALPS aus der RK-Serie (z. B. RK09, RK11, RK12 – je nach Drehmoment und Bauhöhe).
Diese haben Metallachsen mit Messinglagerung, keine Kunststoffführung wie beim Muse.
Der Muse verwendet ebenfalls ALPS-Bauteile, allerdings einfachere Kohlepotis mit Kunststoffbuchsenlagerung.
Ihre Lebensdauer liegt bei etwa 10 000 Zyklen, während die im PolyBrute auf 15 000 – 30 000 Zyklen ausgelegt sind.
Die Regler des PolyBrute fühlen sich beim Drehen etwas fester und definierter an, während die des Muse weicher und leichter laufen – was im ersten Moment den Eindruck von höherer Qualität vermitteln kann.
Tatsächlich ist es aber umgekehrt: Mechanisch sind die Potis im PolyBrute hochwertiger gefertigt, und das gleichmäßigere, festere Drehmoment ist ein Zeichen von besserer Lagerung und höherem Standard, nicht von Billigkonstruktion.
Auch in Sachen Servicefreundlichkeit ist der PolyBrute gut durchdacht, nur eben anders:
Bei Sequential muss bei einem Defekt oft das komplette Board getauscht werden. Beim PolyBrute hat fast jede Sektion ihre eigene Platine, die einzeln ausgebaut oder repariert werden kann. Alles im Inneren ist sauber strukturiert und logisch aufgebaut.
Die Reglerkappen sind vielleicht nicht ganz so „fancy“ wie beim Moog Muse, und dieser fühlt sich durch seine weißen Step-Tasten und glatten Kappen an manchen Stellen etwas edler an.
Aber wenn man die Geräte genauer vergleicht, merkt man: Die Encoder des Muse haben weniger Widerstand, und die Encoder fühlen sich etwas wabbelig an – besonders der am Display.
Der Muse wirkt nach außen hin hochwertig, aber innen drin ist der Aufbau deutlich einfacher gehalten.
Beim Display sehen wir ebenfalls einen Unterschied:
Der PolyBrute verwendet ein monochromes OLED-Display mit hohem Kontrast und langer Lebensdauer. Es ist leicht eingelassen und durch eine Frontscheibe mit Dichtung geschützt.
Der Muse dagegen hat ein farbiges TFT-Display, das zwar moderner aussieht, aber empfindlicher ist – anfällig für Kratzer, Reflexionen und Staub, da Moog keine geschützte Frontscheibe mit Dichtung nutzt.
In der Praxis bedeutet das: Das PolyBrute-Display hält länger und bleibt klarer lesbar.
Auch die Stromversorgung ist beim PolyBrute klassisch und robust gelöst.
Er nutzt ein internes lineares Netzteil mit separaten Versorgungszweigen für analoge und digitale Sektionen, sauber abgeschirmt und ohne Einstreuungen.
Der Muse verwendet ein moderneres Schaltnetzteil, das leichter ist, aber stärker gefiltert werden muss und potenziell mehr Störungen verursacht.
Ein weiterer Punkt ist das Anschlussfeld:
Beim PolyBrute sind alle Buchsen fest mit dem Gehäuse verschraubt.
Beim Muse sitzen viele Anschlüsse direkt auf der Platine, was bei häufiger Belastung zu Problemen führen kann.
Auch bei der Produktion gibt es Unterschiede:
Der PolyBrute wird in Frankreich gefertigt.
Der Muse wird inzwischen teilweise in Asien (China/Taiwan) produziert und in Asheville endmontiert.
Unterm Strich hat der PolyBrute heute den Standard, den man eigentlich von Moog erwarten würde – ähnlich wie bei einem Voyager. Nicht ganz auf demselben Niveau, aber deutlich näher dran als das, was Moog heute selbst baut.
Auch Sequential kann da leider nicht mithalten.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Sequential und Moog sind keineswegs schlecht verarbeitet – im Gegenteil, sie sind sehr gut.
Aber man muss trotz der scheinbar besseren Reviews von sogenannten „Experten“ einfach zugestehen, dass der PolyBrute in puncto Verarbeitung und mechanischer Qualität die Nase vorn hat.