VST Raumsimulation für Kopfhörer - Erfahrungen?

electric guillaume

keine Information
Ich mixe meine Musik aus verschiedenen Gründen hauptsächlich über Kopfhörer und bin manchmal überrascht, wie mäßig das dann über die heimische Hifi Anlage klingt.
Gründe dafür gibt es einige und Software die so etwas korrigiert, oder das Abhören über Boxen simuliert auch (Stichwort Crossfeed und HRTF) .
Ich werde mir die Demoversion von dSoniq Realphones installieren, aber bis ich damit einen Track neu gemixt habe, wollte ich mal fragen ob sich so ein Plug In lohnt.
 
Ich mixe meine Musik aus verschiedenen Gründen hauptsächlich über Kopfhörer und bin manchmal überrascht, wie mäßig das dann über die heimische Hifi Anlage klingt.
Gründe dafür gibt es einige und Software die so etwas korrigiert, oder das Abhören über Boxen simuliert auch (Stichwort Crossfeed und HRTF) .
Ich werde mir die Demoversion von dSoniq Realphones installieren, aber bis ich damit einen Track neu gemixt habe, wollte ich mal fragen ob sich so ein Plug In lohnt.

Realphones ist wohl die beste Wahl. Hier kann ich dir empfehlen alles zu deaktivieren, bis auf das HRTF Rendering und falls vorhanden das Cal File deines Kopfhörers. Alle anderen Anbieter bzw. deren Simulationen klingen mies. Realphones kann aber nur Stereo. In der neuen Logic Version kann man Mehrkanal in Binaural codieren lassen. Aber so richtig geil ist es dann erst mit dem Smyth Realiser.
Realphones ist die beste Wahl
 
hatte seinerzeit sonarworks reference 3, um meine beyerdynamics zu korrigieren.

was soll ich sagen, war eine nette spielerei, aber habs nach ein paar monaten wieder verkauft.

besser in ein paar gute lautsprecher investieren.
 
rudimentäre simulationen gibt es seit 25 jahren und die aktuellen kommerziellen plug-ins dürften mehr oder weniger alle auf die gleichen filter zurückgreifen, ich sehe da zwischen verschiedenen angeboten keinen großartigen unterschied.

ansonsten geht wohl nichts über das original, ich würde dringend empfehlen dir mal einen wochentag zu suchen, an dem du 2 stunden über die anlage hören kannst. notfalls erfinden wir einen achten dafür.
 
ansonsten geht wohl nichts über das original, ich würde dringend empfehlen dir mal einen wochentag zu suchen, an dem du 2 stunden über die anlage hören kannst. notfalls erfinden wir einen achten dafür.
Ja, das wäre die andere Lösung.
Aber ich wollte mal sehen wie weit man mit so einer Simulation kommt.

Prinzipiell brauchst du die Raumsimulation, damit die Abhöre auch wirklich vor dir steht. Aber mir persönlich reicht die unterdrückte Inkopflokalisation aus,..

Die Inkopflokalisation habe ich nie als besonders störend empfunden, aber es wäre natürlich schön mal zu hören wie das ohne klingt.
Am einleuchtendsten als Grund für eine solche Raumsimulation scheint mir die Nachbildung des Crossfeeds.
 
Ich wuerde eher mal Referenz hören oder den Kopfhoerer tauschen. Bei anderen Leuten geht es ja auch ohne Plugin Schnickschnack.

Was genau klingt denn mäßig?
 
besser in ein paar gute lautsprecher investieren.
Daran würde es nicht scheitern, eher an der dann nötigen akustischen Raumsanierung.

Ich wuerde eher mal Referenz hören oder den Kopfhoerer tauschen. Bei anderen Leuten geht es ja auch ohne Plugin Schnickschnack.

Was genau klingt denn mäßig?

Referenzhören tue ich schon und mir ist auch klar, dass ich mit meiner eher geringen Mix-Erfahrung jetzt nicht gleich die Qualität der Profis erreichen werde.
Aber während ich im Kopfhörer mit meinen Ergebnissen vergleichsweise zufrieden bin, gefällt mir über die Lautsprecher die Räumlichkeit und Dynamik der Einzelsignale nicht so gut und zwar um so weniger, je mehr Spuren ich verwende. (was natürlich ein Stück weit in der Natur der Sache liegt.)
Ist aber auch nur manchmal so.
 
Versuch vielleicht mal in mono zu mischen. Wenn es da gut klingt, klingt es auch stereo gut. Anders herum nicht.
 
Aber während ich im Kopfhörer mit meinen Ergebnissen vergleichsweise zufrieden bin, gefällt mir über die Lautsprecher die Räumlichkeit und Dynamik der Einzelsignale nicht so gut und zwar um so weniger, je mehr Spuren ich verwende. (was natürlich ein Stück weit in der Natur der Sache liegt.)
Ist aber auch nur manchmal so.

eine hifi anlage ist ideal für den radio mix, ein kopfhörer mindestens als alternative zwingende voraussetzung für die streaming version.
mastern sollte man mit sehr hochwertigen lautsprechern in einem gut gedämmten raum, und techno produzierte ich einst nicht umsonst mit einer anlage, die eigentlich eher für die beschallung gedacht ist.

kurzum, es geht 1. beim mischen nicht unbedingt darum, was einem gerade gefällt... und 2. im zweifel willst du ja sogar erreichen, dass das ergebnis überall halbwegs funktioniert. :)

aber ja, ein kopfhörer gibt dir oft für wenig geld zugang zu dem bass, den du hören musst, um ihn korrekt zu bearbeiten. man sollte nur das vergleichen der bearbeitungen über lautsprecher nicht vernachlässigen.
 
Einfach mal Realphones probieren und schauen ob es das ist. Und wie gesagt, die Inkopflokalisation ist ja das größte Problem bei der Beurteilung über Kopfhörer. Es geht da weniger darum, ob man es verträgt, sondern das dieser Effekt weder reproduzierbar ist , noch eine wirkliche Aussage besitzt und der Grund ist, warum die Stereoabbildung versagt.

Achso, ich persönlich würde niemanden auf Boxen quatschen, der sich für Kopfhörer entschieden hat
 
Versuch vielleicht mal in mono zu mischen. Wenn es da gut klingt, klingt es auch stereo gut. Anders herum nicht.
Ja, das ist eine Möglichkeit. Mir gefällt aber Mono eigentlich nie, auch nicht bei meinen Referenztracks. Von daher wüsste ich gar nicht wann das ausreichend gut klingt. Muss ich mich mal mit beschäftigen.
Ich bin auf Youtube jetzt auch auf die Mid-Side-Bearbeitung gestoßen, was Cubase ja auch kann.
Vielleicht komme ich damit weiter.
 
Realphones ist sicher die beste Option.
Für mich bringt das aber nichts weil,
ich immer meinen Soundcheck verteile, heisst
1, normal über Kopfhörer
2, einmal über meine Aktivmonitore zuhause,einmal beim Kollegen im Studio
(Bessere Raumaufteilung und bessere Monitore)
3, Via USB Stick im Auto und im Küchenradio
Und komisch aber wahr , das Sony Küchenradio wirkt Wunder
Wenn’s dort klingt dann überall
 
"Realphones" oder "Canopener" sind hier sicherlich die gängigsten Möglichkeiten.
Was die Software macht ist, die Phasenlage des M/S Signals zu verschieben und dem rechten Signal etwas vom linken mit ein paar Samples Delay und umgekehrt beizumichen.
Das kannst du theoretisch auch in der DAW mit on-board plugins nachbauen. Das habe ich tatsächlich auch schonmal gemacht. Dan Worral hat ein super video dazu:


Dann kannst du das Ganze noch mit einem Korrektur EQ anpassen - also den Klang deines Kopfhörers mittels parametrischem EQ näher an "neutral" bringen.
Oratory hat auf reddit eine ausführliche Liste von gemessenen Korrektur Kurven:
>>klick<<

Soviel zur Theorie. In der Praxis habe ich das eine Zeit lang ausprobiert und mit letztendlich dagegen entschieden. Der Klang ist zwar subjektiv "besser" mit den ganzen Korrekturmaßnahmen, aber diese sind auf die DAW beschränkt. Alles was sonst an Referenzhören oder einfach nur hören unter Kopfhörern passiert ist nicht (!) angepasst und plötzlich kennt man seine Kopfhörer nichtmehr.

P.S.: Und man hat natürlich dass "Problem", dass man nochmal einige plugins mehr auf dem Master hat, welche man auch gerne mal vergisst auszuschalten wenn man was rendert. Und plötzlich hat das gute Stück ein Loch in der Mitte und Bass für 3 ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Realphones" oder "Canopener" sind hier sicherlich die gängigsten Möglichkeiten.
Was die Software macht ist, die Phasenlage des M/S Signals zu verschieben und dem rechten Signal etwas vom linken mit ein paar Samples Delay und umgekehrt beizumichen.
Das kannst du theoretisch auch in der DAW mit on-board plugins nachbauen. Das habe ich tatsächlich auch schonmal gemacht. Dan Worral hat ein super video dazu:


Dann kannst du das Ganze noch mit einem Korrektur EQ anpassen - also den Klang deines Kopfhörers mittels parametrischem EQ näher an "neutral" bringen.
Oratory hat auf reddit eine ausführliche Liste von gemessenen Korrektur Kurven:
>>klick<<

Soviel zur Theorie. In der Praxis habe ich das eine Zeit lang ausprobiert und mit letztendlich dagegen entschieden. Der Klang ist zwar subjektiv "besser" mit den ganzen Korrekturmaßnahmen, aber diese sind auf die DAW beschränkt. Alles was sonst an Referenzhören oder einfach nur hören unter Kopfhörern passiert ist nicht (!) angepasst und plötzlich kennt man seine Kopfhörer nichtmehr.

P.S.: Und man hat natürlich dass "Problem", dass man nochmal einige plugins mehr auf dem Master hat, welche man auch gerne mal vergisst auszuschalten wenn man was rendert. Und plötzlich hat das gute Stück ein Loch in der Mitte und Bass für 3 ;-)


Man muss ganz klar sagen, an die Qualität eines Smyth Realiser kommt noch keine Software heran. Der Effekt des Realiser ist ja, wirklich in der jeweilig abgesampelten Regie zu sitzen, realistisch , Punkt!

Nur damit das funktioniert muß der Realiser eingemessen werden, Raum und Kopfform bekommen bzw müssen deinen persönlichen Fingerprint bekommen, da ist nichts mehr mit M/S , sondern grob gesagt, Frequenzabhängige Laufzeiten durch den vorhanden Raum, Körperbau, Kopfanatomie und des Gehörgangs im Verhältnis zu einem genau eingemessenen Kopfhörer werden da abgesampelt- und das auch noch in verschiedenen Positionen der Sitzachse - der Realiser arbeitet ja mit einem Head Tracker, damit der Spuk erst funktioniert..



Realphones macht nichts anderes für den Hörer , als die Inkopflokalisation zu unterdrücken, das ist mehr ein Tool.. Es geht da nicht um Kangverbesserung, sondern lediglich das Schaffen einer Abhörsituation, in der eine Stereoquelle beurteilt werden kann..
 
"Realphones" oder "Canopener" sind hier sicherlich die gängigsten Möglichkeiten.
Was die Software macht ist, die Phasenlage des M/S Signals zu verschieben und dem rechten Signal etwas vom linken mit ein paar Samples Delay und umgekehrt beizumichen.
Das kannst du theoretisch auch in der DAW mit on-board plugins nachbauen. Das habe ich tatsächlich auch schonmal gemacht. Dan Worral hat ein super video dazu:


Dann kannst du das Ganze noch mit einem Korrektur EQ anpassen - also den Klang deines Kopfhörers mittels parametrischem EQ näher an "neutral" bringen.
Oratory hat auf reddit eine ausführliche Liste von gemessenen Korrektur Kurven:
>>klick<<

Soviel zur Theorie. In der Praxis habe ich das eine Zeit lang ausprobiert und mit letztendlich dagegen entschieden. Der Klang ist zwar subjektiv "besser" mit den ganzen Korrekturmaßnahmen, aber diese sind auf die DAW beschränkt. Alles was sonst an Referenzhören oder einfach nur hören unter Kopfhörern passiert ist nicht (!) angepasst und plötzlich kennt man seine Kopfhörer nichtmehr.

P.S.: Und man hat natürlich dass "Problem", dass man nochmal einige plugins mehr auf dem Master hat, welche man auch gerne mal vergisst auszuschalten wenn man was rendert. Und plötzlich hat das gute Stück ein Loch in der Mitte und Bass für 3 ;-)


Das Video von Dan Worrall kenne ich und finde es sehr interessant, wie das meiste was er so macht.
Ich habe Realphones jetzt eine Weile getestet und es mir letztendlich auch gekauft.
Mir das, was dieses Plug In macht selber zusammenzubasteln, ist mir zu aufwendig und im Plug In habe ich gleich mehrere Optionen zur Verfügung.
Wunder vollbringt es sicherlich nicht, aber ich empfinde den Perspektivwechsel den es bringt, speziell wenn es ans Abmischen geht und ich den Kopfhörer schon länger auf habe, schon als sehr hilfreich.
 
Am Ende ist es immer subjektiv, und probieren geht über studieren.
Einen guten / akustisch optimierten Raum mit guter Abhöre kann man damit leider nicht ersetzen, aber man kommt auch mit Kopfhörern relativ weit.
 


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