Was ist für euch wichtig beim schaffen von Musik?

Rolo

Rolo

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Diese Frage habe ich mir heute gestellt.
Für mich ist es vor allem wichtig immer nochmal einen draufzusetzen.
Im gleichen Zug ist es wichtig für mich anderseits immer nochmal etwas
zu löschen um das Gesamtwerk dezent zu halten.
Damit meine ich Ordnung zu schaffen um in einem gewissen Rahmen zu bleiben denn
während des schaffens packt einen ja doch schon mal zu viel Euphorie, und dann sind
hier und da ganz schnell ein paar Noten zu viel gesetzt.
Die gezielte Nachkontrolle der Pattern lohnt sich also immer um den einen oder anderen
Evergreenkiller zu entlarven.
Mit "immer nochmal einen draufsetzen" meine ich dann die Steigerung in einem Lied, die
für mich auf jeden Fall wichtig ist damit es bis zum Schluß immer noch etwas gibt wo man
als Hörer aufzuhören vermag und überrascht wird.
Das sind die zwei wichtigtsten Schaffenskriterien in meiner Schaffensweise beim arrangieren die ich stätig beachte und großen Wert drauf lege.
Da ich auch Musikkonsument bin, und immer auf der Suche nach neuem, muß ich leider
dazu sagen daß ich meißtens beobachte, daß eben diese beiden von mir genannten Dinge von den
meißten heutzutage nicht mehr beachtet werden, und dadurch selbst auf Anhieb wohlklingende
Tracks sich schnell als "Einwegwegwerfware" herausstellen.
Ich finde das sehr oft schade weil, der Sound oft wirklich interessant ist, aber dann das Arrangement
einfach nur billig ist, und somit der Track für mich ingesammt nichts bringt.
So , das war meine Meinung ;-)
Was ist für euch wichtig beim schaffen von Musik?
 
So, und jetzt muß ich gerade nochmal einen draufsetzehn.
Es wird ja immer gesagt von manchen, daß es sich nicht lohnt Musik zu machen, weil
es ja Heutzutage schon soo viel davon gibt. Das ist absoluter Bullshit, denn es gibt zwar sehr viel, was auch
zum großen Teil gut klingt. Aber richtig gute Arragements findet man aus meiner klaren Sicht heutzutage
nicht mehr oft. Ich weiß wovon ich rede weil ich ständig in stores nach brauchbaren Sachen stöbere.
Das war in den 80er und auch 90er Jahren (und davor sowieso) noch ganz anders.
Wenn ein Track gut klingt aber von vorne bis hinten keinen Geist hat ,keine richtige Struktur
und keiin Leben, das ist das für mich eine Sache die ich mir einmal anhöre und dann denke ich daß es einfach nur Schade ist daß man bei dem Sound nicht gewillt war mehr daraus zu machen.
 
Für mich ist ne Eigene Handschrift und Note wichtig. Sachen wo ich merke das klingt zwar Geil hat's aber schon x mal gegeben landen bei mir im Mülleimer.;-)
 
Es ist schwer zu sagen, am besten ist es wenn der Flow einfach da ist ohne viel nachzudenken. Man macht sich nicht so viel Gedanken. Wenn ich aber so Stücke von langer Hand plane mit Sachen die mir wichtig sind, dann wirds oft zuviel und irgendwann stockt es. Das kann zum Problem werden wenn nichts mehr fertig wird. Am wichtigsten ist Inspiration und Idee und das dann schnell umsetzen. Tatsächlich sind die Stücke wo man sich am wenigsten Gedanken gemacht und die am schnellsten fertig sind, die besten. Hinterher arbeite ich gern mal die eine oder andere Arbeit in einer Abwandlung nach (Beats reinspielen, neue Samples, neue Layer) und nur sehr selten ist das dann besser.

In solchen Momenten bestätigt sich wieder, dass draufloskomponieren und ohne viel Zeit zu verbrauchen das wichtigste ist und dann nicht mehr anfassen. Der Fluss von Inspiriation, Umsetzung und Zufriedenheit sind für mich das wichtigste. Wenn du vom technischen Aspekt sprichst .. dann sich mit viel Vintage-Kram eindecken und daraus immer wieder neue Ideen ziehen. Einfach weil es schön ist. Tatsächlich hat sich über die Jahre die Einstellung entwickelt, dass echte Hardware (trotz Anfälligkeiten) wirklich etwas bedeutet, einfach dazu gehört. Ohne wäre es nur halb so schön. Hat auch was mit Sound- und Selbstentwicklung zu tun. Z.B. Hardware kaufen, damit arbeiten und schauen ob sie bei einem bleibt .. so hab ich z.B. den Korg Delta wieder verkauft, nur um mir davon einen Yamaha SY77 in die Bude zu stellen .. eine Wonne. Also von der technischen Seite her ist es wichtig, die passenden Geräte ran zu kriegen (Vintage) und die auch immer weiterzuverwenden. Also die für sich wichtigen Geräte zu finden die zu einem passen.

Kann auch sein, dass ich da noch bischen in meiner Kindheit festhänge - die Arbeitsweise der alten Geräte ist tatsächlich besser, weil einfacher ... und nicht ganz so viele Möglichkeiten. Und in dieser Beschränktheit / Limitierung entsteht das Bedürfnis sich mehr damit zu beschäftigen und das beste rauszuholen. Das hat Einfluss auf die Gestaltung und den Workflow. Ich arbeite z.B. immer noch mit FL Studio 9, weil es die beste Version für mich ist.
 
Für mich ist ne Eigene Handschrift und Note wichtig. Sachen wo ich merke das klingt zwar Geil hat's aber schon x mal gegeben landen bei mir im Mülleimer.;-)
genauso geht's mir auch. Das ist ein wichtiger Punkt. Ich war immer auf der Suche nach eigenständigen Sachen.
Beim Produzieren dagegen lege ich natürlich auch schon immer Wert darauf nicht so zu klingen wie Artist X.
Kettenreaktionen wo einer den anderen Nachbytet habe ich schon immer verschmäht.
Wenn ich Musik mache und merke ,hui, das klingt ja wie derda.. dann ruder ich immer zurück und ziehe alle register um
einfach nur anders zu klingen.
 
Es ist schwer zu sagen, am besten ist es wenn der Flow einfach da ist ohne viel nachzudenken. Man macht sich nicht so viel Gedanken. Wenn ich aber so Stücke von langer Hand plane mit Sachen die mir wichtig sind, dann wirds oft zuviel und irgendwann stockt es. Das kann zum Problem werden wenn nichts mehr fertig wird.
Klar, ich weiß was du meinst. Es gibt Tage da macht man ein Stück was am ende obergeil und ein Evergreen ist aus dem Bauch heraus und fertig. Aber das ist bei mir zumindest eher selten der Fall. Da muß ich schon wirklich einen sehr guten Tag gehabt haben. Aber darum geht es ja eigentlich nicht. Wenn es ein gutes Arragement ist, dann finde ich auch daß es egal ist wie schnell das gemacht wurde. Es muß aber schon meine genannten
Stichpunkte enthalten finde ich, nämlich, um es nochmal zu wiederholen überraschungsmomente bis zum Schluss, und keinen Überfluss... das ist die Kunst denke ich. Ob man daran Wochen oder länger , oder nur einen Tag arbeitet spielt keine Rolle.
 
Bei mir ist aber auch so das die Nummern die am Schnellsten aus dem Bauch heraus und ohne Nachdenken kamen oft die Schönsten und Besten sind. Gerade das sind ja oft auch die mit der Eigenen Note. Allerdings feilt und würzt man auch da noch rum danach. Halt so Kleinigkeiten wie Fx, Vocal Schnipsel hier und da noch was halt. ;-)
 
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Ja genau, wenn das Grundarrangement ,ich sage immer die Ur-Suppe steht, dann hat man lange Zeit die um die Sache noch zu würzen.
Das geniale beim Musikmachen ist, daß man auch nachträglich doch nochmal das eine oder andere rausnehmen kann. Ich denke ein Maler
überpinselt manchmal auch noch Sachen im nachhinein...wieso auch nicht? Das Endresultat muß stimmen :)
 
ich will noch anfügen: neue Horizonte sind wichtig. ich dachte immer : ich mach nur Dub und Deep Techno. das hatte ich damals immer als die Krone der elektronischen Musik empfunden. Alles war so mystisch und epic weil man hinter das Geheimnis guter Chords kommen wollte .... :D In Wirklichkeit liegt das Geheimnis aber in jeder Musik, zu der man eine emotionale Verbindung aufbaut, dann isses sch.egal was es ist. Man sagt sich dann: geil, das und das muss ich mal ausprobieren. Ich glaube im Ambient und so gemischten Deep-Sachen mit vielen Layern kann ich mich am besten ausdrücken. Lange Stories, viel Zeit, versteckte Rhythmen und all das.

Seit ich aber angefangen habe Hardware zu kaufen kam der technische Aspekt dazu, irgendwo gehörte Sounds nachbauen zu wollen. Dann war man schnell in der Musiktheorie drin, und eins kam ins andere. Wer sich neuen Eindrücken verschließt stockt irgendwann. Also einfach der Musik folgen, die hat immer recht. Egal wohin sie geht. Aktuell sprechen mich so richtig schöne Lo-Fi-HipHop Sachen an, bischen verspielt aber nich zu dolle. Dazu einfache Samples und bischen eingespielte Chords, meist so jazzige Wechsel von minor auf Major und Field Recordings. Und seit Jahren schon Computerspielesoundtracks - quer Beet. Also long story short: sich neuen Ideen und Horizonten nicht verschließen. Klar sollte man auch einen gewissen roten Faden und seinen eigenen Fingerprint entwickeln.

Das Grundarrangement sind bei mir fast immer nur Loops, so 30 sek lang und dann einfaden und live rumspielen. Mitunter auch mehrere Takes und die dann mischen.
 
Ich muß sagen daß ich das Grundarrangement (das Fundament)auch immer in einem Zug fertige. Der Rest, die Feinarbeit kommt dann hinterher. Und das geile ist, wenn ich z.B. auf der Arbeit bin
zund maloche freue ich mich schon darauf weiterzumachen am neuen Track. Wobei ich ja so verrückt bin und an mehreren Tracks gleichzeitig über Monate arbeite.
Aber ich bin in der Lage für jeden einzelnen einen Schluss zu finden..und damit sind wir wieder beim Thema...das ist wichtig ;-) Ich kenne Leute die sich damit sehr schwer tun.
 
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Diese Frage habe ich mir heute gestellt.
Für mich ist es vor allem wichtig immer nochmal einen draufzusetzen.
Im gleichen Zug ist es wichtig für mich anderseits immer nochmal etwas
zu löschen um das Gesamtwerk dezent zu halten.
Damit meine ich Ordnung zu schaffen um in einem gewissen Rahmen zu bleiben denn
während des schaffens packt einen ja doch schon mal zu viel Euphorie, und dann sind
hier und da ganz schnell ein paar Noten zu viel gesetzt.
Die gezielte Nachkontrolle der Pattern lohnt sich also immer um den einen oder anderen
Evergreenkiller zu entlarven.
Mit "immer nochmal einen draufsetzen" meine ich dann die Steigerung in einem Lied, die
für mich auf jeden Fall wichtig ist damit es bis zum Schluß immer noch etwas gibt wo man
als Hörer aufzuhören vermag und überrascht wird.
Das sind die zwei wichtigtsten Schaffenskriterien in meiner Schaffensweise beim arrangieren die ich stätig beachte und großen Wert drauf lege.
Da ich auch Musikkonsument bin, und immer auf der Suche nach neuem, muß ich leider
dazu sagen daß ich meißtens beobachte, daß eben diese beiden von mir genannten Dinge von den
meißten heutzutage nicht mehr beachtet werden, und dadurch selbst auf Anhieb wohlklingende
Tracks sich schnell als "Einwegwegwerfware" herausstellen.
Ich finde das sehr oft schade weil, der Sound oft wirklich interessant ist, aber dann das Arrangement
einfach nur billig ist, und somit der Track für mich ingesammt nichts bringt.
So , das war meine Meinung ;-)
Was ist für euch wichtig beim schaffen von Musik?
Hier sagst Du m. E. eigentlich "nur", dass Dir musikalische Spannungsbögen wichtig sind und Du sie in heutiger Musik oft vermisst. Sehe ich auch so. Ein Grund, warum ich sowohl die Beatles als auch Beethoven der meisten "heutigen" elektronischen Musik vorziehe.
Es wird ja immer gesagt von manchen, daß es sich nicht lohnt Musik zu machen, weil
es ja Heutzutage schon soo viel davon gibt.
Du liefert im weiteren Beitrag genau die Gründe dafür, warum das stimmt.

Wer zu Bach, Beethoven, Holst, den Beatles, Kraftwerk usw. inhaltlich nichts hinzuzusetzen hat, möge doch einfach die Fresse halten.

Die meisten würden besser daran tun zu schweigen - inklusive mir selbst. Mittelmäßige Musik gibt es schon genug.
 
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@MFakaNemo Dub und Deep Techno sind ausgelutschte Style's. Da kenn ich die ganzen Originalen Anfang und Mitte 90er Sachen wo das Stylistisch auch noch nicht so genannt wurde.Die ich auch Heute noch gerne Höre. Und die Neuen Sachen auf SoundCloud die es da wie Sand am Mehr gibt klingen alle wie so Kopien oder so ähnlich nochmal. Das liegt wohl daran weil die das unbedingt wissen wollten wie die das gemacht haben und unbedingt das auch so machen wollten und dann auch so gemacht haben. Das weiß und merkt aber auch nur einer der die ganzen Alten Sachen kennt. ;-)
 
Hier sagst Du m. E. eigentlich "nur", dass Dir musikalische Spannungsbögen wichtig sind und Du sie in heutiger Musik oft vermisst. Sehe ich auch so. Ein Grund, warum ich sowohl die Beatles als auch Beethoven der meisten "heutigen" elektronischen Musik vorziehe.

Du liefert im weiteren Beitrag genau die Gründe dafür, warum das stimmt.

Wer zu Bach, Beethoven, Holst, den Beatles, Kraftwerk usw. inhaltlich nichts hinzuzusetzen hat, möge doch einfach die Fresse halten.

Die meisten würden besser daran tun zu schweigen - inklusive mir selbst. Mittelmäßige Musik gibt es schon genug.
Den Spanungsbogen macht oft auch der DJ oder Live aktler;-)
 
@Sticki201 : naja, jein. Ganz so wollte ich das nicht schreiben. Die heutigen Dubtechno Sachen laufen - so scheint es mir - oft nur noch mit Samples und den ganzen neuen Maschinen. Dagegen ist ja prinzipiell nichts einzuwenden. Aber wenn ich Dubtechno mache, dann nehm ich mir meinen Yamaha FB-01 oder den CX-5M , alles so 80er Jahre Teile und alte Drumcomputer .. da entstehen vom Sound her ganz andere Ergebnisse und dann machts Spaß. Aber wenn ich auf SoundCloud zum zigsten Mal schon den Ableton Operator heraushöre, bin ich einfach auch angenervt und schon switche ich weiter. Ich kann das wirklich nicht mehr ertragen. Das Hirn sucht dann neue und schönere Reize. Ich weiß auch nicht warum ich ausgerechnet mit einer der schwierigsten Stile damals anfangen habe (also eben Dubtechno), weil das wirklich nicht einfach war. Heute .. naja. Ist das kein Thema mehr. Aber es gibt dennoch einige Perlen im Dubtechno hier und da, die sich wirklich hören lassen und gefallen. Am wichtigsten wäre da Echospace Detroit zu nennen. Klar, Basic Channel und Rhythm & Sound, Chain Reaction ... alles Klassiker, davon spricht ja niemand. Für die sind die alten Maschinen alle sehr wichtig. Hör die mal die Alben von Radius und Intrusion an. Das ist unangefochten.

Naja und Deep Techno.. also die Sparte ist wesentlich breiter. Das kann man jetzt glaub ich nicht so einfach pauschalisieren. Finde ich. Weil die Interpretation 'deep' ist subjektiv.
An sich sind genauere Styles eh nur blabla. Also so grundlegende Hauptrichtungen wie Ambient, Rock, Dub, Techno, Beat, Funk etc etc ist ja alles ok, aber wenn dann so Deep Underground Techno und Deep Ambient Dub Techno und Lo-Fi-Funk Chill Hop draus wird, wo man Sparten aufmacht und 12 Musikstile zu einem macht, ich find das nervt.

Heute hab ich mir z.B. wieder so ein Lo-Fi-Beat-Dingsbums auf Kassette gekauft. (nur mal so nebenbei). Also Stimmung ist auch wichtig für Musik.
 
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Ja kann natürlich auch an den etlichen Dub Techno Sample CD's liegen. Wer weiß. Damit hat man das ja wahrscheinlich leider schnell zusammen geschleudert.
 
Gerade wenn es um die ambientigen sachen von zb Rhythm&Sound geht, bin ich doch immer wieder beeindruckt, wie 9min quasi nicht vorhandenes, merkbares Arrangment mich fesseln. Ganz großes Kino.
 
Wichtig ist das es mir selbst gefällt und das ich meinen Vorstellungen so nah komme, wie es ohne Brain2Audio Interface möglich ist ;-)
 
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Also ich mach einfach nur Krach weils Spaß macht :) Der Rest ist mir egal. Dinge für die Ewigkeit (wie lange die auch sein mag) interssieren mich nicht - bin ja nicht dabei.
 


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