Welcher Sampler/Sequencer groovt und swingt am geilsten?

Sehr gut, der Abschnitt aus dem obigen interview:
I’ve heard lots of theories over the years about other timing tricks, like introducing random timing variations into the notes of the beat, or delaying the snare on 2 and 4, but I’ve never found these to do much good. In fact, I’d suggest that if the note dynamics and swing are right, then the groove works best when the notes are played at exactly the perfect time slots.
Interessant bleibt aber der ureigene Klang der Maschinen und wie dies das "Feel" beeinflusst. Sonst würde auch eine DAW dasselbe machen.
 
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Er beschreibt ja auch die Sache mit den Pads. Und ich denke wenn man den Beat an diesen einspielt passieren öfter Dinge welche ein Drummer auch macht, zb. das bei Doppelschlägen der zweite leiser ist oder man fügt auch automatisch sowas wie Ghostnotes ein. Beim Octatrack muss man viel machen damit nicht alles statisch ist. Ebenfalls hat man da nicht den Zugriff auf alle Instrumente gleichzeitig. Also so leichte Happyaccidents habe ich mehr bei z.b. Tempest als bei Octatrack. Nord Drum mit Pads ist auch so und das obwohl es da gar keinen eigenen Sequencer gibt, also ich denke die Timingunterschiede der Maschinen an sich sind es eher weniger.
 
So klingt die Akai MPC 1000. Das File wurde MPC intern gerendert und normalisiert.

Anhang anzeigen ORG1000.WAV

Hier eine Variation wo Snare und Hihat Groove bzw Akzentuierung subtil verändert wurde. Ebenfalls MPC1000 intern gerendert.

Anhang anzeigen ORG1000.WAV



Und hier eine Analog Rytm aus dem Jahr 2016, ich hatte das Gerät frisch bekommen und das erste war natürlich der Versuch eine 808 nachzuahmen.

Anhang anzeigen AR2016.mp3

Mein Resümee nach 30 Jahren Drumcomputing:

All diese "Profi" Maschinen geben sich nicht viel, es gibt da aus meiner Erfahrung heraus kein besser oder schlechter. Klar, die Geräte haben alle ihre Grundsounds und Eigenheiten bzg Workflow, A/D Wandler usw.
Ganz am Ende dieser Kette sitzt das menschliche Gehör und noch viel wichtiger: das Gefühl.
Beats fühlt man und dementsprechend setzt man das Microtiming ein oder geht ganz klassisch über das Attack und Releaseverhalten der Drumsamples oder bearbeitet die Einzelouts per Compducking, da fängt jede starre Maschine an zu grooven.
Das Mojo ist mMn nicht in den Maschinen, sondern vielmehr im eigenen Bauch. Workflow find ich essentiell bei Maschinenmusik, deshalb mussten auch die Elektron Geräte wieder gehen, die sind scho Supa aber auch sehr frickelig in der Bedienung. Top Automaten, aber frickelig.
Mit einer MPC schalt ich einfach die Quantisierung aus und spiel den Beat per Hand ein, manmal sitzt das schon beim ersten Take, manchmal aber auch erst beim fünften... oder 10ten.


Interessant wäre ein Drum Midifile das unquantisiert eingespielt wurde und das mal auf den unterschiedlichen Sequencern analysieren was die Engine daraus macht.
 
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Das klingt etwas dumpf und pappig und entspricht meiner Erfahrung mit dem MPC1000 im Vergleich zum MPC3000.

Ja, das ist schon irgendwie richtig. Wenn ich allerdings andere Samples benutze wo die Lautstärken, EQ und Attack Decay Verhalten auf eine 1000er optimiert wurde, sieht das schon wieder ganz anders aus. Und man sollte auch bedenken das Drumparts die in einem Mix funktionieren, für sich alleine stehend oftmals irgendwie seltsam klingen.
Von daher sind diese Analysen der Maschinen zwar temporär interessant, haben aber letztendlich keinen Mehrwert, da am Ende der Kette das menschliche Gehör sitzt mit Zugriff auf EQ, Comp, Parameter und Co.

Eine 3000er hatte ich auch vor Jahren, cooles Teil.


Genau das wird oft mit „dem“ Groove der Maschine verwechselt.
Ich lade das File bei Gelegenheit mal in die 2500 und One.


Der Mythos MPC Groove begründet mMn auch darauf, das man diese Teile pro Track (Spur) shuffeln lassen und auch einzelne Events vorziehen kann (Stichwort: TRansienten) bzw in der Dynamik bearbeiten kann, Live Muting, usw.
Das war Mitte der 90er keine Selbstverständlichkeit, eine Zeit die uA von einer tr909 dominiert war die gerade mal 3 Accentstufen bietet. (von Velocity 127 über MIDI mal abgesehen)
Ich glaube genau das ist der Grund warum der Hype um den MPC Groove entstanden ist, weil es eine der ersten HardwareMaschinen war, wo man detailert Drumgrooves editieren konnte ja sogar ganz ohne Quantisierung einspielen konnte.
 
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Das ist eine gute Idee 👍

Hier mal ein einfaches, 4x wiederholtes 2-taktiges House-Pattern mit 808-Samples aus dem MPC3000 mit Kick, Snare und Closed HH in 125 Bpm und mit 54% Swing komplett ohne Effekte oder sonstige Nachbearbeitung. Die Aufnahme (mit 44,1 kHz und 24 Bit übers Metric Halo 2882) habe ich nur normalisiert. Die MPC3000-Samples habe ich mit RS-16X von SND nach AIFF konvertiert und das 2-taktige Pattern im MPC als Midi Standard File gespeichert (Midi-Channel 10 mit Kick auf C1, Snare auf D1 und HH auf F#1).

Edit: Hier noch das Ergebnis zusaätzlich als eingebundene Wave-Datei...
Anhang anzeigen 164075


Edit2: Da das erste Kick-Sample komische Nebengeräusche im MPC produziert hat, habe ich es durch ein anderes ersetzt.
sind die Snare und evtl die Hihat ein bisschen im Tuning geändert?
 
Ich hatte erst denselben Eindruck aber ich glaube das liegt an einer anderen Frequenzverteilung. Das hat viel mehr Höhen und weniger Tiefmitten wenn der Beat aus der MPC kommt. "Klatscht" mehr.
ja.. selbst wenn ich die samples in Ableton Drumrack spiele , klingen sie genau wie die samples, aber völlig anders als aus der MPC .. insbesondere die Snare... als würden untere Mitten stark weggefiltert werden
 
Wenn man sich das Originalfile aus der MPC3000 genau anhört, dann fällt auch auf dass der Sound pro Takt leicht anders rüberkommt. Im ersten Takt des Beats klingt die Snare leicht anders als im zweiten und das Muster wiederholt sich. Strange.

Man kann das sogar an der Waveform des Audiofiles erkennen dass die Snare im zweiten Takt höhere Peaks hat.
Bildschirmfoto 2023-01-18 um 15.58.01.png
 
Find ich auch, das schiebt einfach gut.
nu wissen wir aber immer noch nciht so richtig warum .. passieren diese Klangädnerungen einfahc unkontrolliert oder sind die vielleicht an die Velocity gebunden. Verändert Swing vielleicht auch die Velocity?

Ich würd im nächsten Schritt nochmal ein anderes, einfacheres pattern machen (was wir als erstes hätten machen sollen)

1,5,9,13 BD
5,13 SD
8 tel Hihat .. Velocity gleich bei 127

Doppel-checken das keine soundverändernden "Dinge" aktiv sind
 
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Microtiming gibt es in aktuellen Sequencern und Grooveboxen immer mehr.
Ich weigere mich noch immer gegen die Idee, dass manche Geräte "nicht grooven", es gibt aber hier und da Sync-Probleme - bei den eher älteren Geräten - hingegen ist der Sync per Clock auf analoger Ebene oft unfassbar "auf den Punkt" - mit einem MC4 oder sowas willst du aber sicher heute nicht mehr arbeiten.

Daher - gibt es da viele Konzepte die aber alle der Physik der Technik auch folgen, manches geht daher nicht perfekt - aber besser als früher hier und da - auch abhängig davon wie gut MIDI und Clock implementiert sind - deshalb gibt es auch so Produkte wie die Multiclock (ER-M) - die neben der Inner Clock Hardware nun relativ allein ist und mit simplen Clock-Signalen von der DAW basieren, um alles daran im Sync zu halten. Per MIDI geht das "so" nicht.
Bedenke das auch bei dem ganzen Thema, wie das Teil angebunden ist und ob und mit wie vielen Clock-Slaves gearbeitet wird.

Swing und besondere Zählungen und Betonung wie die Groove Templates sind aber sehr normal geworden und helfen - das gibts sogar in den "aktuellen" Electribes schon, aber auch in vielen Elektrons oder vielen Grooveboxen wo du einen Step einfach vor/nachziehen kannst - DAS groovt.
 
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Ich hatte die 60 MK2: ab 120 bpm aufwärts spielte das alles keine rolle mehr - für mich - so meine erfahrung.
Nicht umsonst gerade bei langsamen musikstilen beliebt...

Peter auf dich hab ich hier gewartet!
Du bist MPC Spezialist, hast aber auch vieles andere ausprobiert und von dir weiß ich dass du weißt was Groove bedeutet.
Wie ist da deine Erfahrung? (abgesehen von der 60er)
 
yap,
die mpcs wurden ja auch viel im rap und hip hop und downtempo bereich genutzt,
nicht ohne grund.
ich habe seit jahren die 2000xl als haupt drum sequencer im einsatz,
und man kann wirklich feine sachen mit swing und microtiming anstellen,
und "wummsen" kann sie auch.. ;-)

sie ist zwar in die jahre gekommen was features/ , umfang angeht,
aber das einklopfen von beats und sequencen zu erstellen geht immer noch sehr flott von der hand.

ich finde den sequencer gar nicht schwer zu verstehen, ist aber wohl auch der häufigen benutzung geschuldet.
 
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Peter auf dich hab ich hier gewartet!
Du bist MPC Spezialist, hast aber auch vieles andere ausprobiert und von dir weiß ich dass du weißt was Groove bedeutet.
Wie ist da deine Erfahrung? (abgesehen von der 60er)
Danke für die blumen.

Ich hab 2014 die MPC 2000XL gegen eine MPC4000 eingetauscht - aber erst als ich sie beide auf dem tisch nebeneinander stehen hatte und vergleichen konnte.
Danach durfte die 2KXL guten gewissens gehen! Mit der MPC 4000 vermisse ich weder die 60-2, noch die 2000xl (noch meine TR909)
Wenn ich diese vermisse nur wegen der optik und der haptik

Hatte auch meine probleme mit der bedienung bei der 2KXL - Sie hat mich aber gut auf die 4000er vorbereitet, die viel einfach zu bedienen ist.
Ehrlich gesagt muss ich auch heute noch schmunzeln wenn neue drum-comps. rauskommen - dann schaue ich mir die specs und denke "Wenn die wüssten" :cool:

Aber zu deiner frage:
Es macht bestimmt spass da technisch ran zugehen - allerdings glaube ich dass das zu kurz gegriffen ist.

Steile these: Früher war alles besser - weil einfacher gestrickt! und einfachheit (die komplexität nicht ausschliesst) ist die vossetzung von "Groove-feeling" - zumindest bei tanzsachen)

Bzw glaube ich dass die kombination von allem wichtig ist und die beziehungen/kommunikation zwischen den elementen.
Daher bringt das nur bedingt etwas wenn man "feeling" versucht synthetisch wieder einzubringen - es kommt etwas anderes heraus (Das zeigt ja auch die resonanz hier zu den Elektrons - die ich toll finde, aber auch wieder verkauft habe (Ich hatte die Machine drum)

Das ist zwar doof das zu sagen: Aber es ist ein bisschen wie die "Liebe": Jeder merkt wenn sie da ist (Wenn es grooved) - trotzdem kann man sie nicht erklären, noch herbeireden.

Es kann auch sein das "groove-feeling" man am deutlichsten bei einfachen rhythmen erlebt - Vielleicht ein grund warum die Elektrons "schlechter" abschneiden, weil man zu schnell und zu gerne und zu leicht anfängt zu fummeln... Die frühen House oder Hip-Hop sachen waren ja ganz einfach...

Das fällt mir spontan dazu ein - nicht einfach in worte zu fassen...

ps: Die afros lernen das trommeln durch "tanzen"! Wer mal hinter einer afro-mama her tanzen durfte, der vergisst das nicht mehr :sad:)
 
Aber es ist ein bisschen wie die "Liebe": Jeder merkt wenn sie da ist (Wenn es grooved) - trotzdem kann man sie nicht erklären, noch herbeireden.
Wenn du mich zitierst, bitte so das der zusammenhang deutlich bleibt.

Nah klar weitermachen!

Was mich angeht, lege ich mich fest: Es kann kein finales ergebnis geben! (Erklärung siehe oben) - "Groove-feeling ist ein offenes systhem und sicherlich auch den moden unterworfen - wie jede wahrnehmung.
 
doch natürlich muss man das erklären können, warum und wann etwas groovt. Dieser thread hier ist ein Ansatz dafür.
Würde mich freuen wenn wir noch ein wenig weitermachen.
wenn du die Drums schlecht programmierst, einspielst, etc.
grooved es nicht.
So einfach ist das.
Das Problem sitzt vor der Maschine, nicht der Geist in der selbigen.
 
Einfach weitermachen!


Was ja auch mal interessant wäre und was ich garnicht beantworten kann, ist folgendes:

Angenommen man hat ein gerät, auf das sich alle einigen können, das es grooved: Wie kommt es denn, das man selbst auf dieser manchmal "grooved" und manchmal eben nicht.
Es gibt tage da grooved überhaupt nix - selbst bei selbstähnlichen sounds und rhythmen... Verrückt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach weitermachen!


Was ja auch mal interessant wäre und was ich garnicht beantworten kann, ist folgendes:

Angenommen man hat ein gerät, auf das sich alle einigen können, das es grooved: Wie kommt es denn, das man selbst auf dieser manchmal "grooved" und manchmal eben nicht.
Es gibt tage da grooved überhaupt nix - selbst bei selbstähnlichen sounds und rhythmen... Verrückt!
Vielleicht weil man eben nicht so genau weiß warum etwas grooved ? Man manchmal eben Glück hat?
 


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