Wer war der beste analoge Synthesizer Ingenieur? Und gibt es heute jemanden?

Jürgen Michaelis. Mit dem SunSyn hat er einige spannende Konzepte entwickelt und gebaut. Mit dem Resonator Neuronium hat er komplett neues Terrain erobert. Von den Drummern gar nicht zu reden.

Ich fand sehr viel bei Ensoniq ziemlich cool - dort gabs polyphonen AT und die Sampler und die ersten beiden Synths sind ziemliche Geniestreiche™ (sagt man das so?)
Da sollte Bob Yannes seine Finger im Spiel gehabt haben. Aber die coolen Dinge waren bei Ensoniq eher digitaler Natur. Im SID hat Bob allerdings sein analoges Meisterstück abgeliefert. Dieses Filter ist ja sowas von böse. Sehr genial.
 
Es geht schon auch ohne Curtis oder SSM Chips, der Beispiele sind viele. Aber es wird halt deutlich einfacher.
in analog hatte Korg nahezu einen technischen Durchbruch gezeigt mit dem Minilogue, danach kamen dann die Chips und haben in kurzer Zeit sehr sehr viel losgetreten - ich sehe da schon viele kleine und große Angebote, die dadurch wieder gekommen sind. Das ist nicht wenig - natürlich so es analog ist - das wäre so schnell nicht gekommen und wäre dann sowas wie Aufgabe der großen die sowas neu machen - wir hätten sozusagen auch eine Chance gehabt eine neue Fassung dieser Chips zu bekommen - so gesehen hat das auch 2 Seiten.

Hinzu kommen FPGA und andere Optionen.
Aber - ich glaube schon, dass ohne sie weniger passiert wäre.

Jau!!
 
Entwicklung passiert ja nicht durch einzelne Personen, sondern ist ein kollektiver Prozess, sowohl kuturell als auch im technischen Bereich. Es ist das Zusammenspiel vieler, vieler kreativer Menschen notwendig, damit sich gute innovative Instrumente entwickeln (und die Musik, die damit gemacht wird). Und auch hinter jedem der einzelnen Namen (Trautwein, Moog, Kurzweil, Wöhrmann ... Otto Mustermann & Tina Musterfrau) stehen ja immer ganze Teams, die zu den Entwicklungen beitragen.
so sehe ich das auch, vieles ist durch Teamwork entstanden.
So hatte beispielsweise Armin Stöwe bei PPG mitgewirkt und die Programme für das PPG 340/380 System geschrieben.
 
In der neueren Zeit war Jürgen Haible einer der grossen.
Er hatte ein Verständnis für Schaltungen was über das hinaus ging was andere in der Synth szene tätige Elektronik Profis ( EEs) hatten.

Es gibt Lerute die können Noten lesen, und sehen (hören) quasi die musik im kopf.
ich würde meinen, er konnte Schaltungen lesen, und verstand den stromfluss. / nicht: verstand "was (funktionell) passiert" /
er verstand das "elektronische Verhalten"

guckt man sich seine Schaltungen an, auch das simple, allerwelts zeugs wie mixer etc. darin,
dann fällt bei ihm auf wie er VIEL konsequenter an allen Ecken und Enden wo "was" auf Masse zieht.

auch war es vor 11-16 Jahren noch nicht sooo der standard das Leute z.bsp. sehr gezielt unterschiedliche OP-amps mit unterschiedlichem Verhalten (slew werte z.bsp. ) an unterschiedlichen Stellen eingesetzt haben.

Oft wurde blind Vintage schaltungen, oder Teile davon, geklont.
Oder: es wurde "blind" verbessert".........einfach "bessere" OP-Amps einsetzen, weil "ist ja besser". ;-)
Jürgen war sich dieser subtilitäten bewusst, ...und hat das jeweils auch gerne noch spezifisch untersucht in seinen Audio designs, wenn er nicht ganz sicher war.
( z.bsp. ist ein grossteil der "Schaltungen" der original MOTM; Module von ihm / MAM wohl auch ein paar sachen)

(man könnte sagen) Jürgen war spezialisiert drauf alte Sachen zu klonen.
aber er klonte NICHT die Elektronik, sondern er klonte das "Verhalten"
 
Was ist eigentlich mit FPAAs (Field Programmable Analog Arrays) im Unterschied zu FPGAs? Hat damit schon mal jemand versucht, Synthesizer zu bauen?
Ja, da bin ich sehr undogmatisch - am Ende zählt natürlich das Ergebnis. So gesehen finde ich das schon spannend - auch technisch betrachtet, aber eigentlich ist noch wichtiger, was raus kommt - meist merkt man als User daran gar nicht so viel. Kleiner Microcontroller, Raspi, ARM Mehrkern, whatever - aber es gab mal den hier https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/fpaa-synth-paradigm.120105/

FPGA ist auch eher selten, die Mehrheit nutzt etwas üblichere Sachen. Denke, dass die Rechenpower "langsamer" ARM Chips für vieles reicht.
Man darf nicht vergessen, dass die alle selten mit Hochtechnologie arbeiten sondern mit gut abgehangenen Rechnern - ist nicht abwertend gemeint - aber Musiktechnik war immer ein bisschen hinter dem Aktuellen zurück - Lustigerweise sind die die am meisten mit schnellem Prozessor arbeiten die Softwareanbieter und App-Entwickler ;-)
Bei den FPGA und FPAAs sind es fast eher Exoten oder Leuten, die aus der Industrie kommen wie zB Kyra (ist ein FPGA). Glaube also eher an berufliche Hintergründe - da macht man einfach da weiter. Früher waren das nicht selten DSPs - aber das ist bisschen aus der Mode heute.

Da sag ich dir und den meisten hier vermutlich wenig Neues - aber ich denke es wird so bleiben. Synths als reine Echtzeitmaschinen müssen dennoch durchaus noch besonderen Regeln bei der Wahl folgen. Und nicht selten ist das Single-Core-Power.
 
Und GR1 ist auch nicht die schlechteste Idee gewesen - eher unterschätzt - meiner Meinung müsste das ein sehr beliebtes Gerät sein - unser Vergleich mit dem Iridium legt auch nahe, dass da Power dahinter ist - vielleicht zu unbekannt, weil es eben nicht Korgroland™ ist.
ich denke wer sich ernsthaft mit dieser Synthese beschäftigt, kommt irgendwann dahinter. Wenn er denn HW will... ist ja nicht gerade billig, aber durchaus den Preis wert für solch einen 'Spezialisten'
 
Mal ein paar Antworten in einem Post:
und das Bus-Panel
Nein, das Bus-Panel ist nicht aus dem Industrie-Baugruppenträger-Standard, das hat Dieter schon selbst entworfen.


Dann wurde es irgendwann hip und heute ist das Ganze ja schon fast unüberschaubar geworden.
Interessanterweise hat genau das zu einer massiven Renaissance der Schaltungen des zu Anfang erwähnten Bernie Hutchins geführt. Viele heute renommierte Modularsynth-Firmen haben als EinMensch-Unternehmen damit angefangen, dass sie Schaltungen aus Electronotes als Euro-Rack-Module umgesetzt haben.


In der neueren Zeit war Jürgen Haible einer der grossen.
Er hatte ein Verständnis für Schaltungen was über das hinaus ging was andere in der Synth szene tätige Elektronik Profis ( EEs) hatten.

Es gibt Lerute die können Noten lesen, und sehen (hören) quasi die musik im kopf.
ich würde meinen, er konnte Schaltungen lesen, und verstand den stromfluss. / nicht: verstand "was (funktionell) passiert" /
er verstand das "elektronische Verhalten"
Und was man nicht vergessen sollte: Jürgen war auch ein richtig guter Musiker.
 
Jetzt wo der Emulator den Motorola DSP so überzeugend emuliert, wissen wir zumindest "Wer es nicht kann"
VST Programmierer ... ausser denen des Emulators :D *Sidechainduck und wech*
 
Nein, das Bus-Panel ist nicht aus dem Industrie-Baugruppenträger-Standard, das hat Dieter schon selbst entworfen.
Alles klar. Eurocard hat in der Tat keine Aussage über Stecker etc. getroffen. Verbreitet waren aber DIN 41612 Verbinder oder VMEbus. So viele Beinchen braucht man bei Synths dann offensichtlich nicht.
 
Alles klar. Eurocard hat in der Tat keine Aussage über Stecker etc. getroffen. Verbreitet waren aber DIN 41612 Verbinder oder VMEbus. So viele Beinchen braucht man bei Synths dann offensichtlich nicht.
Das Doepfer Voicecard-System VMS und das SoundSampler-System hat ja DIN 41612 Verbinder benutzt.
 


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