Dann gerade bei "unserer" Musik klangliche Einschränkungen hinzunehmen? Erscheint mir etwas paradox.
dem stimme ich zu. Meine Synths sind für mich sowas wie der Farbenkasten eines Malers. Die Palette sind dann die Patches, die ich mir für den jeweiligen Track zusammenstelle.
Natürlich gibt es heutzutage Synths, die ein relativ großes klangliches Spektrum abdecken (von Software mal gar nicht angefangen), aber ich habe gerne unterschiedliche "Spezialisten" für unterschiedliche Aufgaben: Ob ich den Bass vom Vermona MonoLancet, vom Model-D oder vom Pulse nehme, hängt von der jeweiligen Situation und Laune ab, aber ich möchte da auch gerne die Wahl behalten, da doch jeder seinen eigenen Charakter hat.
Ich baue auch jedesmal für jeden Track komplett neue Patches,
obwohl ich ab und zu gerne mal "einfach so" neue Patches für die speicherbaren Synths baue, habe ich festgestellt, dass ich beim Produzieren in den häufigsten Fällen Patches direkt nach Bedarf erstelle.
Daher komme ich auch mit den nicht speicherbaren gut zurecht.

Gerade bei denen ist es dann aber auch von Vorteil, wenn man mehrere hat, denn nur so kann man den eingestellten Patch am NYX erstmal eingestellt lassen, und den nächsten dafür am Neutron schrauben ...
Wenn man jeden Tag mit den selben Synths arbeitet lernt man halt irgendwann richtig gut mit denen umzugehen.
Ja - allerdings habe ich (trotz fortgeschrittenem Alter) ausreichend Zeit vor mir, um die Möglichkeiten aller Synths nach und nach zu erschließen - keine Eile.

Außerdem habe ich nicht so viele "Klangmonster", sondern gerne ein paar eher einfache Synths - da kommt man schnell und auch nach längeren Pausen zu guten Ergebnissen, und es gibt dennoch immer wieder was neues zu entdecken (z.B. bei der BassStation II).
Ich gebe zu: So eine Workstation a la Cronos oder Montage würde mich wohl überfordern bzw. hätte ich heutzutage nicht mehr die Motivation mich da so tief einzuarbeiten, dass ich das Teil ausnutze. Sowas wie der Summit reicht mir da an Komplexität, da habe ich lange genug Freude dran, und stoße nicht zu schnell an die Grenzen. Der Hydrasynth ist bei mir da schon fast das höchste der Gefühle: Glücklicherweise bedientechnisch gut erschließbar, aber ich denke nicht, dass ich die Kiste in den nächsten Jahren auch nur annährend ausreizen könnte ...