Wieder-Einstieg - Erweiterung eines Last-Century Setups, DAW-less Ecke, Groovebox?

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HorstBlond

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Tach auch,

Ich weiss gar nicht genau, ob ich hier soll oder bei den Grooveboxen oder den Sequencern... Letztlich suche ich Ratschläge zu einem Setup, gerne DAW-less (wenn auch mit der Möglichkeit, beide Welten zusammen betreiben zu können), mit einem Sequencer oder Groovebox(en).

Eigentlich sehe ich mich als Pianist, früher mal viel auch als Live-keyboarder. Im Grunde habe ich 20 Jahre pausiert bzw. nur Klavier gespielt (Jazz oder Jazz/Hip Hop). Nun richte ich mir endlich mein Homestudio wieder ein, die alten Schätzchen (oder auch nicht... grausam, diese Rompler-Zeit ;-) ) kommen auf den Prüfstand. Ich bin schon etwas fasziniert von den neueren Entwicklungen, elektronisch und eher Pattern/Szenen-basiert, als klassische Song-Struktur. Deshalb würde ich gerne etwas in diese Richtung investieren. Im Rückblick denke ich schon immer so, improvisiere gerne und denke, ich habe mich in meiner aktiven, professionellen Zeit ganz schön von den damaligen DAWs in ein Korsett zwängen lassen, dass ich nicht ausschliesslich bin.

Bevor ich jetzt einfach weiter drauf loskaufe frage ich euch mal um Rat - obwohl ich bei ähnlichen Threads oft denke, dass die Leute einfach mal machen und ausprobieren sollen. Alle Käufe werden nicht perfekt sein und dann gibt es ja auch noch den lokalen Musikalienhandel, der zum Anspielen einlädt. Jetzt gerade aber nicht... Also fange ich jetzt auch recht theoretisch an.

Was ist denn vorhanden? Einiges an alten Synths & Klavieren, genügend Tastaturen (Nord Piano, Roland JV, Kurzweil k2500XS, andere Sampler, Korg Trinity, SY-77, Mr Rack, EX-5r, etc. Auch End-90er VAs, Novation Nova, Virus A, Microwave XT); all das ist vlt eher nicht relevant für diesen Teil des Setups - da muss ich mich erstmal wieder einhören und ggd. ausmisten. in meiner Klavier-Zeit habe ich allenfalls mal etwas ergänzt und über einen XIOSynth eingespielt.
Mal zum Anfang gekauft: Maschine (mk3), MC-101 (an der mich stört, dass sie so klein ist und wenig Knöppe hat) ein Roland Boutique (JX) und ein Minilogue XD. Ach ja, und noch im Paket, das war sehr spontan, eine TD 3 vom Ulli (obwohl ich traditionell immer stolz war, B-Free zu sein - aber seit die auch in Synths machen, die in der Nähe meines Taschengeldes liegen bin ich da toleranter geworden ;-)

Fasziniert bin ich von dem, was ich über Elektron lese und höre, egal was, Oktatrack, Digitakt, auch Analog4 usw. Deluge sieht für mich auch sehr interessant aus. (auf der Synth-Seite will ich mich mittelfristig auch langsam erneuern, aber das soll heute nicht das Thema sein, System 8, Peak oder DSI Prophet Rev02 finde ich interessant, aber auch diesen GR-02 granularen Sampler. Immer schön langsam... Ausser es hüpft mich was auf eBay an)

Wäre denn etwas wie ein Digitakt oder Deluge als "Zentrale"? Oder ein Beatstep pro? (Key habe ich ja genug?) Was mich auch sehr reizt, ist ein Model:Cycles, einfach von dem her, was die Demos hergeben und Youtubern zeigen. Als der Model:Samples kam, war ich noch nicht so begeistert, aber der Cycles, ausser, wenn er nach Nintendo oder Lambadda klingt ;-) Das ist so ein Gedanke, den Cycles holen und einfach mal anfangen?

Sorry, ich weiss, dass ist alles sehr offen und noch chaotisch - aber vlt helft ihr mir, da etwas Struktur reinzubringen ;-) Grazie
 
@HorstBlond
Ist eigentlich ganz hilfreich wenn man musikalisch 1-2 Bsp. was aus YT postet wohin das ganze gehen soll.
Vielleicht sieht man im Video schon konkret was für gear da am Start war oder du bekommst hier Tipps wie man das daw-lesss umsetzen könnte. Meistens haste am Ende eh fast den gesamten erhältlichen Fuhrpark als Vorschlag im Thread ;-) Je nach dem welche Erfahrungen die Leute selbst gemacht haben.

Viel hängt auch extrem von den persönlichen Vorlieben ab. Manche zb betrachten den Oktatrack als Erweiterung ihres Gehirns, manche kommen mit der Kist überhaupt nicht klar. Manche mögen die Limitierung von Gerät A, andere wollen auf genau auf das Feature nicht verzichten. Also man kommt wie du schon sagst nicht dran vorbei, das Zeugs selber in die Hand zu nehmen und den Workflow selbst zu testen (was bei vintage manchmal nicht geht). Manchen haben nämlich bock drauf sone Kiste zu knacken, andere wollen lieber schnell zum Ergebnis. Musikalisch kannst mit 1 bis maximal 3 Boxen + Effekten alles abdecken, da tut sich glaube ich nicht mehr viel. Ausm Bauch raus sag ich Deluge :)
 
Bei den ganzen Synths kannst du dir einfach nen Sequencer holen:

Tenori on
Deluge
Pyramid
Kilpatrick.. Carbon (fand ich bei Pattern basiert am interessantesten)
Electribe 2
Usw
 
finde am anfang auch immer spannend sich eine vorstellung zu machen wie man mit der gesamtheit an instrumenten so umgehen will ...
alles syncen und stereo mix erzeugen, live nur patterns und kleine performances machen , die dann in der daw arrangieren, komplette performances live machen ... immer nur 2 spuren aufnehmen oder multitraken, gar nicht aufnehmen, von der daw aus sequencen oder nur aufbehmen oder beides ...
wenns ne visiion für den core vom setup gibt, dann merkt man schon welches einzelkönner-geräte vielleicht am vielversprechendsten ist...
falls es vorstellung von der mukke gibt, kann man auch nach musikalischen elementen die man erzeugen will maschienen aussuchen, muss ja nicht kaufen sein , ausm eigenen regal geht auch.
die leiten einen dann evtl zu einer vorstellung für den core. racksynthies sind halt evtl umständlich in einem modular setup, so mal als beispiel ...
 
Bei all sem was du geschrieben hast, könnte ein Deluge das richtige Werkzeug für ein DAW-less Setup sein. Hol dir noch ein iconnectivity Mio10. Das dient als Midi Interface und als DAW-less Merger, Thrubox, Filter und Midi-Mapper. Damit kannst du mit und ohne DAW.

Bei alle dem, was du schon hast, wäre das das erste, für einen gelungenen Wiedereinstieg, wie du ihn Dir vorstellst. Alles andere, musst du anspielen und ausprobieren.

Ich persönlich hätte anstatt des TD-03 lieber ein Mam mb33 geholt. Ganz einfach weil ich schon den Deluge habe und mir somit den TD-03 Sequenzer nicht antuen muss. Außerdem kannst beim MB33 vom Sägezahn auf Pulswelle überblenden. Damit hast du mehr Timre.
 
Am besten ein paar Geräte raussuchen, eine Tabelle anlegen, alle Vor/Nachteile aufschreiben und dann entscheiden.

Den Cycles holen und einfach mal anfangen ist auch kein schlechter Ansatz.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo, danke an euch alle für eure Inputs! das hilft ein wenig beim sortieren.

Die Frage nach der Musikrichtung, was mir so gefällt auf YT - das kann ich wirklich nicht so sagen. Ich bin kein reiner Stilist, Unterschiede (das ist jetzt deep house oder aber auch gerade nicht) find ich eher bereichernd. Von meinem Denkprozess her möchte ich manchmal genau verstehen, wo es herkommt (learn them all and then forget them), manchmal zitiere ich weniger genau... Auf YT gefallen mir manchmal Ausschnitte - nur so ein Beispiel - Stimming from Hamburch - kann ich schlecht ertragen, ist ja aber egal, solange der Inhalt stimmt, die Musik finde ich mega langweilig - ausser in einem Ausschnitt aus einem Club eine vlt 32-taktige Passage.

Ich suche ja gerade einen neuen Ansatz ans komponieren/produzieren ranzugehen, will und kann das nicht am Anfang schon genau sagen. Eben, bei "MPC" wurde ich hellhörig, sowas wollte ich in den 90ern haben, habs irgendwie nicht geschafft und nun weiss ich nicht, ob das old-school genau das ist was ich suche oder nicht.

Das mit den Bass-Synths ist dann auch noch so eine Sache für Schwer-Entscheider... Den Mam MB33 kannte ich noch gar nicht. Am Behringer hänge ich gar nicht - vlt bringt der Sequencer mich gerade zu Dingen, die ich ohne Restriktionen und Komplexität nie gemacht hätte - und vlt entsteht gerade so der typische Stil. Vlt muss der zurück... Mich interessiert auch der Treadstone, der MB 33 ist auch interessant, aber auch die kleinen Moogs (Sirin) oder die mittelgrossen (subsequent) oder gar die modularen Ansätze a la mother oder DFAM.

Zur Bedienbarkeit - das weiss ich recht sicher, ich bin sicher kein grosser Menu-Diver. Bsp. MC-101. Ein Wahnsinnsteil, aber gebaut mit 3 Knöpfen und nicht mal anschlagdynamischen Pads. Da habe ich lieber weniger Features und eigenständigen Sound.
 
Ich denke eine Kiste von Elektron sollte in jeden Haushalt. Mein Lieblingsspielzeug heißt A4, das würde ich auch jedem empfehlen, solange es nicht um stabile Moog-Bässe oder zärtlich FM-Glocken geht.

Bei Elektron ist es halt so, dass die Maschine die Musik macht, du bist nur ihr Sklave. Wenn du Fight-Club gesehen hast und aufhören kannst, alles kontrollieren zu wollen, wird das sicher nicht die einzige schwedische Zauberkiste in deinem Setup bleiben...
 
Mit Elektron muss man glaube ich etwas aufpassen worauf man sich einlässt. Das ist bisschen vergleichbar mit Apple. Elektron kommt auch mit einer klaren Vorstellung wie man Dinge an zu gehen hat. Leider, wie bei Apple, ein Mix aus musikalisch nachvollziehbaren Sachen und ökonomischen Interessen beim Hersteller (note: manchmal ist die Bedienung einfach nur schlecht aber das gibt es bei allen Geräten). Du hat z.B. einen Digitakt bist super zufrieden, deine externen Synth rocken schön im Timing, dann kommt der Moment wo du ins Menü gehst um die Midi-Transpose Funktion zu suchen. Gibt es nicht und wird es auch nie. Macht das musikalisch Sinn? Nein. Elektron möchte aber, dass der Kunde sich das Digitone kauft, denn da gibt es die Funktion. Suchst du einen Songmode, bitte kauf dir den Oktatrack. Workarounds gibt es, aber das sind natürlich immer nur Kompromisse. Das fuckt mich bei Elektron extrem ab, dass du immer die wirtschaftlichen Interessen des Herstellers im Hintergrund hast. Wer immer nur Elektron kauft (siehe Apple) sieht das wahrscheinlich anders.

Ich achte jetzt deswegen mehr auf den Spirit der Company ob die Instrumente kompromisslos für ihre Kunden baut, deswegen die Deluge. Transparentes und musikerfreundliches Projekt, alles dabei kein Stress.
 
also eine elektron kiste dir ihr ding kann und dann noch 2-3 externe synths triggern macht schon dolle spass. es ist halt bei elektron so, das man am anfang am besten sich mal schlau macht welche parameter wo gespeichert werden ... also was im pattern, was im part/kit, was in der bank, was im projekt. wenn man dann noch merkt hat das man patterns über programmchanges aufrufen kann und an jedes pattern 1 part(patch, sound, pgm..) hängt, da hab ich dann gechecheckt das es wirklich halb so schlimm ist, weill im grunde wie bei jedem anderen synth auch, nur das man da nicht zu jedem patch einen sequencer dran hat (aber ja vielleicht nen arpeggiator). braucht aber schon bissle muse. halt nich zu viel wollen und ins detail gehen am anfang, sondern entspannt bissle patterns rumkopieren, parts/kits wechseln, parts in andere bänke kopieren und so kruscht. wenn das flutscht, dann ist die kontrolle glaub auch nicht mehr weit.
 
Also mir persönlich war Elektron viel zu frickelig, finde es auch extrem nervig, wenn man am Ende lauter verschiedene Maschinen mit eigenem Sequenzer hat, nur um ja nicht ne DAW zu benutzen....
Wenn Du eigentlich nur keine DAW willst, weil Du dich früher damit beschnitten gefühlt hast und sonst eigentlich kein Problem damit hast, mit dem Rechner zu arbeiten, dann versuche es doch AUCH noch mal mit DAW.
Da hat sich auch einiges getan, es gibt ja mittlerweile echt ein großes Angebot an Software, nichtmehr nur Logik, Cubase und ProTools..... und Du musst auch mit zB. Logic nicht unbedingt klassischen MIDI-Arrangement machen, das ist ja alles viel mehr heute. Mit Live muss man auch nicht zwangsläufig Loop basierte KlickerKlacker Musik machen, es gibt auch dort den klassischen Arrange-Mode ( auch wenn einige Live immer belächeln, gerade bei MIDI, mir hat immer gereicht....)
Bei DAWs muss man eher aufpassen, das man sich in den unendlichen Möglichkeiten nicht verliert, das braucht schon etwas Übung, geht aber. Und ist an Flexibilität halt einfach nicht zu übertreffen.
Ich würde mal behaupten, kein Hardware-Sequenzer am Markt kann eine DAW ersetzten, man muss Hardware schon wirklich wollen!

Nebenbei, ich bin absoluter Hardware-Typ, benutze keine Softsynth usw. Plugins eigentlich nur EQ, Comp, Delay und Reverbs ( die ich auch als Hardware habe, ist also ne gute Mischung)... habe ca. 25 Plugins aufm Rechner, also wirklich wenig, aber mehr brauche ich nicht.
Alle Versuche auf die DAW zu verzichten sind bei mir gescheitert, irgendwie muss man doch immer zu viele Kompromisse eingehen und der Rechner ist (für mich) einfach das beste Interface, großer Bildschirm, übersichtlich, für Knöpfe kann man sich alle möglichen Controller zulegen, wenn mann es braucht usw.... also, gib der DAW eine Chance :)
 
Make DAWs great again ;-)

Danke an alle für eure Kommentare

Zu Elektron hört man ja schon auch gemischtes... Oftmals sehr positiv, aber auch die komplexität und ein Stückweit das "geführte Sklaventum" - vlt ist es das, was ich auch ausprobieren möchte. Der Vergleich mit Apple ist aber schon... well, da bin ich aus eigener Erfahrung hellhörig. Nutze selber einen (neben Win), in 80% der Fälle ists gut - aber wehe man will mal was, "was Steve Jobs icht gewollt hat"... In meinem Fall denke ich aber könnte das trotzdem funktionieren.

Gerade was @CO2 schreibt ging mir auch so durch den Kopf. Eine Maschine ist ja nicht wirklich arbeiten an einem Windows Rechner mit Logic in der 90ern... Vlt ist das in jedem Fall am vernünftigsten, da mal tiefer zu gehen, ich muss ja nicht auf den Monitor schauen, kanns aber - mich zwingt ja im Moment keiner DAW less live zu performen. Vorhanden ist Cubase (bin tatsächlich ein "Logic-Kind", aber da ich im Zweifel auf Mac und Win arbeite viel dann die Wahl auf den Bruder und eine ältere Ableton Version... (wie immer von allem zu viel ;-) )

Und vielleicht sollten meine Investments mehr in Effekte usw. gehen. Da hatte ich früher die meisten Bedürfniss, dass ich zwar live top aber zu Hause nicht vollwertig (vor-) produzieren konnte.
 
Mein Spruch mit Elektron und dem Kontrollverlust war natürlich nicht ernst gemeint. Im Gegenteil, ich habe die beiden Digis und finde sie sehr übersichtlich und benutzerfreundlich.
Natürlich können sie nicht alles und es ist nicht immer nachvollziehbar, warum manche Funktionen weggelassen wurden, aber sie sind umfangreich genug, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Ob es nun Elektron, Akai, Synthstrom oder was auch immer wird.. Etwas Anpassungsvermögen gehört überall dazu.
 
mal ein Update: Habe mir jetzt einen gebrauchten Digitakt geholt - mehr spontan, das Ding tauchte in meiner Stadt auf einer Kleinanzeigenseite auf, Preis gut, konnte das Teil von nettem Verkäufer abholen. Dazu noch ein Novation SL3 Keyboard bestellt (werde das zuerst gekaufte Keylab Mk2 leider zurückgeben, hat zwar eine tolle Tastatur und kommt qualitativ sehr hochwertig her, aber vom Novation erhoffe ich mir mehr, was die Integration in DAWs, zB. Live angeht)

Dazu habe ich mein Setup so eingerichtet, dass ich mit und ohne Rechner arbeiten kann. (find die MioXM oder MioXL dafür genial; dahinter eine alte Miditemp-Sache und Kentons Throughs. Man kann mit so einem kleinen Touch-Schalter ganz einfach die Umgebung wechseln; suboptimal, dass ich die Midi-Sachen so halb unterm Tisch angebracht habe, aber mit etwas uebung komme ich schnell an den Knopf)

Es reizen mich weiterhin der Deluge, auch eine Medusa, Push 2 oder die grossen Elektrons (Rytm oder Analog Four) - aber jetzt wird erstmal eingearbeitet - ich würde wohl nur zuschlagen, wenn mir gebraucht was über den Weg läuft. Akai reizt mich auch, aber irgendwie fühlt sich das nach Verzettelung an...
 
Herzlichen Glückwunsch zum Digitakt =)
Ich wünsche dir eine kurze Einarbeitungszeit und viele Glücksmomente beim Experimentieren =)
 

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