Wo bleiben meine musikalische Ideen...?

doctorno schrieb:
1. Virtuosität/ technische Fertigkeiten am Instrument


Brauchst Du für Techno und ähnliche stark sequenzerbasierte Musikrichtungen aber nicht.

Und jetzt komm' nicht mit dem Spruch: "Techno ist für mich aber keine Musik." ;-)
 
Jörg schrieb:
*röchel* :shock:

Entweder ist das ein Scherz oder ein Fall für die Männer in den weißen Kitteln.
:huebsch:

Ist kein Scherz:


http://www.beckmesser.de/komponisten/stockhausen75.html

Der Komponist zielt nun aufs Ganze, und das ist das Universum. Er fühlt sich als Instrument des kosmischen Geistes, als Atom Gottes, und findet eine neue geistige Heimat auf dem Planeten Sirius. Dort sei die Musik am höchsten entwickelt, verkündet er 1978 in Bonn vor der Uraufführung seiner Komposition Sirius, und er wolle er mit diesem Stück einige musikalische Form- und Gestaltprinzipien auf unseren Planeten übertragen.

Mit seinem kosmischen Trip liefert Stockhausen der Musikkritik Stoff für Spott und Häme. Man hält ihm vor, die Bodenhaftung verloren zu haben, konstatiert autoritäres Gehabe und Allmachtsfantasien. Er wiederum nennt seine Kritiker Ameisen und Wölfe und sieht einen neuen Linksfaschismus am Werk. Klaus Umbach im Spiegel resümiert:

Ist dieser Heilslehrer (...) nun "der allerletzte Romantiker des 19. Jahrhunderts", wie die New York Times rätselte, der "seine individuellen Visionen dem Publikum aufzuzwingen" versucht - ein Über-Wagner gleichsam, aus Kürten im Rheinland? Oder setzt er, der sein Handwerk versteht, sehr clever auf einen Erich von Däniken noch einen Devotionalienhändler für "kosmisch dimensionierten Kitsch" (Stuttgarter Zeitung)?
 
EinTon schrieb:
doctorno schrieb:
1. Virtuosität/ technische Fertigkeiten am Instrument
Brauchst Du für Techno und ähnliche stark sequenzerbasierte Musikrichtungen aber nicht.
Sehe ich genauso. Zumindest so, das die Virtuosität und technische Fertigkeit am Instrument gar nicht immer gefordert wird und das es stark musikabhängig ist was man leisten muss und was nicht.
Meine Drones zum Beispiel sind ja keine Musik mehr, da es dort ja nur noch um Klang an sich geht. Ich würde das bei mir zumindest nicht mehr als Musik bezeichnen, da dort sowas wie Melodie und Rhythmik ja gar nicht mehr vorkommen. Trotzdem behaupte ich mal braucht man dafür aber einiges an eigenen klangtechnischen Fähigkeiten, bzw. Fertigkeiten, wenn man nicht zu denen gehört die sich Klangwolken aus dem Netz runterladen, auf der Klaviatur verteilen und einfach abdrückt. Jeder befindet sich da klangtechnisch natürlich auf einem anderen Niveau.
Musik/Klang machen ist für mich über die Jahre, bzw. die letzten Monate, immer mehr zur Entdeckungsreise in Sachen Klangforschung geworden, da mir Melodie und Rhythmik einfach nichts geben. Ich mag auch nur noch selten Musik hören die vorhersagbar ist, da es dort für mein Hirn einfach nichts zu entdecken gibt.
Habe aber auch nicht unbedingt etwas dagegen ab und an mal das Tanzbein zu schwingen ( http://lustich.de/videos/unfaelle/tanzbein/ ) ,zumindest bei Underworld nicht.

Das jetzt in Musik und eben vieleicht doch keine mehr aufzuteilen aufgrund von Virtuosität/technische Fertigkeiten am Instrument, ist vieleicht nicht so machbar, bzw. kann das nur jeder für sich selbst entscheiden. Von Außen jedenfalls würde ich mich da nicht in eine Richtung drängen lassen. Es muss halt jeder selber wissen ob er noch Musik macht oder ob es nicht doch schon mehr nur Klang ist was er da bastelt/produziert.

-- bearbeitet --
 
hmm, ich denk mal, da muss jede_r sehen muss, wie er_sie sich seine Ideen findet oder seine Kreativität fördert (Ideen und Kreativität haben ja scheinbar etwas miteinander zu tun mit Musik)

Was ich musikalisch z. B. besonders unkreativ finde, wären z. B. Hardware-Workstations mit unendlich vielen Funktionen, die sich aber nur über ein Mini-Display erreichen lassen würden.
--Da würde ich eindeutig einen Computer vorziehen.
--Ich glaub, ich hasse Mini-Displays und mehrfach belegte Hard-Mini-Knöppe, das würde meinen Kreativ-Work-Flow eindeutig eindeutig bremsen

Was kreatives Finden und Austoben von Musik betrifft, darin ist der Computer eigentlich nicht zu schlagen -- auch Cubase nicht. Ich z. B. finde Cubase inzwischen eben auch kreativ. Ich hab das inzwischen trainiert und kann dieses Programm selbst als Instrument einsetzen (in Verbindung mit einem zweiten Soft-Seq, der eben Cubase dann eben recorden kann.
Berühmtes PC-Vorteil-Beispiel ist der FM7/FM8 - das ist nach Aussage vieler, die das Original Hardware DX-7 kennen, um ein Vielfaches einfacher zu bedienen.
(Ich habe den FM8. - Wenn ich den jetzt über ein kleines Display und mini-mehrfach-Knöppen steuern sollte, das würde mich abschrecken ...)

-----Also, ich habe mit Ideen und Kreativität (gar) kein Problem .... es ist eher so, dass ich zu viel Kreativität und Ideen habe, die ich zwar schnell und in Massen finde, dann aber das große Problem, gute Ideen fertig zu feilen.
---- Aber: vielleicht ist es mir auch nicht wichtig genug, weil Klang- und Sound-Forschung auch sehr spannend für mich ist.

--- "Melodien" - Das ist wahrscheinlich meine größte Schwäche. - Ich glaube nicht, das "gute" Melodien langweilig sind. Eine "gute" Melodie kann ziemlich komplex sein - man denke an Klassisches.
Also, mit Melodien und (Soft-)Synthesizern bringe ich noch nicht viel zusammen. Ich schieb das mal auf Klang- und Soundformung von Synthies.
Mit einem (Software-)Sampler merke ich, gehen Melodien zumindest etwas einfacher.

---- "Rhythmisches". Da ist eher meine Stärke.
Ich finde auch gar nicht, dass es da keine "Überraschungen" mehr gibt, sondern ist vielmehr unendlich.
- Ich finde es total spannend, neue E-Drums (mit PlugIns) zu komponieren, egal ob Electro-Beat oder eher in Richtung Schlagzeug.
- Jeder neue Drum-Kit bringt eine neue Komposition mit einer neuen Aussage; ja, und das hat positiv (auch) mit dem Klang zu tun ... bearbeite die Bassdrum vom Sound, und schon ergeben sich neue "Verhältnisse" ...

---- "Drones". --Ich habe noch keine gebastelt; aber ich finde, Drones ist/sind Musik, ganz eindeutig, weil - Drones haben "Drive" - wie andere Musik auch - oder man würde akzeptieren Beats (mit Sound und Drive, aber ohne Gesang) wäre keine Musik.

---- "Sounds"; "Klänge". Das ist ein sehr interessantes Gebiet, finde ich. -- Aber nicht, weil Musik aus Melodien und Rhythmen nichts Neues bringen - ganz im Gegenteil.
Beides, Sound und Klang können jeweils verschiedene Funktionen haben. - Von "Sounderzeugung" ist wohl auch eher selten die Rede, aber dafür schon eher mit "Klangerzeugung" - das ist ein vertrauter Begriff.

-- Es macht Spaß, es ist interessant, neue Klänge zu erfinden. Aber: Hat man einen oder mehrere "Neue_n" 'gefunden' oder 'erfunden', hat man deswegen "Ideen" oder "Kreativität", oder gar nun die 'Idee' für ein "ganz Neues Musik-Stück" ??? - .... hmm, ... also bei mir eher nicht

Zu Ideen und Kreativität (ganz allgemein, nicht nur Musikalisches):
-- Beides ist in Mode und klingt verlockend.
-- Tatsächlich profitieren viele Erfinder aber eher weniger davon
-- Ideen bringen doch auch (fast) nur was, wenn sie realisiert und vollendet werden können
-- Wenn Kreativität was "Brauchbar Schönes Nützliches" bringen soll, dann muss man Kreativität steuern, lenken und trainieren, aber auch die eigenen Kreativitätsprozesse reflektieren.


lg, desynthese
 
EinTon schrieb:
doctorno schrieb:
1. Virtuosität/ technische Fertigkeiten am Instrument


Brauchst Du für Techno und ähnliche stark sequenzerbasierte Musikrichtungen aber nicht.

Und jetzt komm' nicht mit dem Spruch: "Techno ist für mich aber keine Musik." ;-)
Techno ist schon Musik, aber Techno ist jetzt auch nicht unbedingt künstlerisch wertvoll. Wo ist denn da die "Kunstfertigkeit"? Umz-umz-umz --- ;-)
Ich liebe übrigens den Techno wie er am Anfang mal war, schon alleine aus nostalgischen Gründen, aber wenn man ehrlich ist, dann steckt da meistens weder kompositorisch noch soundtechnisch allzuviel dahinter. Das meiste war/ist doch im Wortsinne "Gebrauchsmusik": die Leute sollen zappeln.
Stört mich aber nicht, wenn ich das nächste mal Dave Clark auflege. ;-)
 
DeSynth.ese schrieb:
--- "Melodien" - Das ist wahrscheinlich meine größte Schwäche. - Ich glaube nicht, das "gute" Melodien langweilig sind. Eine "gute" Melodie kann ziemlich komplex sein - man denke an Klassisches.
Klassisches meinte ich auch nicht, eher halt so die Melodien in radiokompatibler Musik. Ich kann mir sowas nicht mehr länger als fünf Minuten geben. Auf einer Party mag man das ja noch aushalten, aber sich das dann noch freiwillig zuhause reinzutun geht für mich gar nicht mehr. Melodien sind auch meine größte Schwäch. Bei mir kommen da höchstens so Kindermelodien bei raus. ;-)
---- "Drones". --Ich habe noch keine gebastelt; aber ich finde, Drones ist/sind Musik, ganz eindeutig, weil - Drones haben "Drive".
Hmm, was meinst du denn jetzt mit "Drive" bei Drones ? Du kannst dir ja mal die Hier von mir anhören http://share.ovi.com/media/Toni_W.publi ... 017?sort=5 hat das Drive ? Sorry, aber ich komme mit der Bezeichnung einfach nicht ganz klar, da ich Drive eher mit rhythmischem Material in verbindung bringe. Ich habe mir, als ich vor ca. einem halben Jahr angefangen habe Drones zu mache, mehrere Drones von anderen Leuten angehört um einfach einen klitzekleinen Überblick zu bekommen was es da so gibt, aber ich kann da einfach keinen Bezug zu sowas wie regulärer/gängiger Musik entdecken und neige von daher wohl eher dazu es nicht in die Abteilung Musik zu stecken, da es dort für mich Laien in Bezug auf Drones keine parallelen gibt. Vieleicht entdecke ich die ja aber noch.
 
Jörg schrieb:
Techno ist schon Musik, aber Techno ist jetzt auch nicht unbedingt künstlerisch wertvoll. Wo ist denn da die "Kunstfertigkeit"? Umz-umz-umz --- ;-)

Die bewundernswerte Fähigkeit zum besonders ökonomischen Umgang mit Melodien, Rhythmen, Arrangement - einfach allem. Minimalismus ist dagegen geradezu verschwenderisch. Bei Liebing oder Bug findet Bewegung invertiert statt, auch wenn der BPM Knopf penibel auf 138,247 steht: Es ist trotzdem Slow Motion. Ganz in der Tradition von Heinrich Heine ("Es gibt nichts Stilleres als eine geladene Kanone.") wird den einzelnen musikalischen Ereignissen noch wirklich tiefsinnige Aufmerksamkeit gewidmet. Sowas ist selten heute. Dass die Resultate obendrein Ibiza-kompatibel sind, liegt, entgegen der allgemeinen Auffassung, keinesfalls am Konsum bestimmter Substanzen seitens des Publikums. Na gut, ein ganz klein wenig vielleicht. Nein, ganz im Gegenteil, die Freude am Reiskorn ganz links oben am Rand des ansonsten gänzlich von Nahrungsmitteln frei gehaltenen Teller, das, wie es Plato beschreiben würde, "einfach sich selbst genügt", ja, so ertönt Techno in erlesenster Reinkultur :D
 
Jörg schrieb:
EinTon schrieb:
doctorno schrieb:
1. Virtuosität/ technische Fertigkeiten am Instrument


Brauchst Du für Techno und ähnliche stark sequenzerbasierte Musikrichtungen aber nicht.

Und jetzt komm' nicht mit dem Spruch: "Techno ist für mich aber keine Musik." ;-)
Techno ist schon Musik, aber Techno ist jetzt auch nicht unbedingt künstlerisch wertvoll. Wo ist denn da die "Kunstfertigkeit"? Umz-umz-umz --- ;-)
Ich liebe übrigens den Techno wie er am Anfang mal war, schon alleine aus nostalgischen Gründen, aber wenn man ehrlich ist, dann steckt da meistens weder kompositorisch noch soundtechnisch allzuviel dahinter. Das meiste war/ist doch im Wortsinne "Gebrauchsmusik": die Leute sollen zappeln.
Stört mich aber nicht, wenn ich das nächste mal Dave Clark auflege. ;-)

ist dir ricardo villalobos ein begriff?....luciano???...metope??..stephan bodzin????
 
*harr* Ah, der erste der pickiert reagiert, hat ja ganz schön lang gedauert! :mrgreen:

Ok, kenn ich alles nicht, na und? Sind die so viel anspruchsvoller als der Rest? Und wenn ja: Ist es dann noch Techno? :mrgreen:
Ich hatte meine Zeit in der ich viel in den entsprechenden Läden abgehangen habe, das war damals zu Zeiten von Hardfloor, Eye Q und Konsorten. Die Steve Mason Experience auf BFBS war ein wichtiger Termin jede Woche! War alles sehr cool, und ich höre heute noch oft diesem Kram. Insofern bin ich des Technohassens vollkommen unverdächtig.

Aber aus Sicht eines auch nur halbwegs befähigten Musikers ist das doch alles ganz schön ähhh simpel gestrickt. Das macht die Musik nicht schlechter, ich finde nur man sollte was die kulturelle Stufe des Umz-Umz-Umz angeht doch die Kirche im Dorf lassen. ;-) Das ist so ähnlich wie mit AC/DC, übrigens auch eine geniale Band. ;-)

Und nun steinigt mich erst recht! :mrgreen:
 
Wird wohl noch Techno sein, weil sich mittlerweile scheinbar fast alles Techno schimpft, da fallen hier und da auch mal ein paar anspruchsvollere Sachen drunter. Die aktuellen Sachen die von Stephan Bodzin kenne wuerde ich eher unter Electro House einordnen wollen...

http://www.myspace.com/stephanbodzin
 
Summa schrieb:
Wird wohl noch Techno sein, weil sich mittlerweile scheinbar fast alles Techno schimpft, da fallen hier und da auch mal ein paar anspruchsvollere Sachen drunter.
Aha, ok, das mag sein.
Ich fühle mich gerade wieder sehr alt! ;-)
 
Kaufe dir mal die Groove, lies ein paar Interviews/Reviews, aber v.a. höre dir den neuen Sound einfach mal an, bspw. Minilogue, Carl Craig, Luciano, Cobblestone Jazz, Cassy, Onur Ozer die 4/4 Bassdrum ist da eigentlich nur noch eine "Nebenerscheinung" ;-), ich gehe sogar noch weiter und sage, dass im modernen Techno (beinhaltet grob betrachtet auch dub techno/techhouse/ein bisschen deephouse/minimaltecho/minimalhouse etc.) im Moment der gröste Kreative Output sitzt, dies Soundtechnisch, Arrangiermässig (efx, beats etc.), wie auch Musikalisch etc.
Ich hörte da in den letzten 3 Jahren viele Sachen, die ich ziemlich wow finde (auch eine konstante Weiterentwicklung) und das kann ich von anderen Sparten der Musik in letzter Zeit leider nur sehr wenig sagen...
 
idealist schrieb:
modernen Techno (beinhaltet grob betrachtet auch dub techno/techhouse/ein bisschen deephouse/minimaltecho/minimalhouse etc.)
:shock:
Was diese ganzen Genres und Subgenres angeht bin ich völlig unbewandert. Ich fand das aber auch schon vor 20 Jahren albern, zwischen Death Metal, Black Metal, Speed Metal und Thrash Metal zu unterscheiden. ;-)
Außerdem bin ich vermutlich wirklich zu alt... viele musikalische Entwicklungen der letzten Jahre sind bei mir, gelinde gesagt, auf totales Unverständnis gestoßen. :opa:

Unter "Techno" verstehe ich jedenfalls das, was mindestens 10 Jahre darunter verstanden wurde. :dunno:
 
idealist schrieb:
im Moment der gröste Kreative Output sitzt, dies Soundtechnisch, Arrangiermässig (efx, beats etc.), wie auch Musikalisch etc.
Ich hörte da in den letzten 3 Jahren viele Sachen, die ich ziemlich wow finde (auch eine konstante Weiterentwicklung) und das kann ich von anderen Sparten der Musik in letzter Zeit leider nur sehr wenig sagen...

Das mit der Flachkurve hinsichtlich Entwicklung verschiedener Pop-Musikrichtungen stimmt, da gibt es viele heiße Luft.

Aber ich wäre interessiert an Tipps dieser kreativen Outputsache bei Techno. Da bin ich nämlich schwer enttäuscht und hab schon viel angeteasert bekommen und dann war es doch nur platter Kram. Angetreten war das Genre mal als freiheitsliebende und grenzüberschreitende Angelegenheit und ich kenne wenig, was dermaßen vollmundig daherkam und dann so wenig gehalten hat. Wenn du myspace Seiten der Acts parat hast, würde mich das freuen, da kriegt man am schnellsten den Überblick dank der integrierten Player, Stories usw.
 
Jörg schrieb:
Die Steve Mason Experience auf BFBS war ein wichtiger Termin jede Woche!
Gibts ja nicht, du auch ? :D Ich glaube ich habe sogar noch ein paar alte Tapes mit dem Zeug rumfliegen. Damals habe ich mir da immer meine Samples für meinen AMIGA-500 besorgt. :floet: Das war schon hart in 1MB die ganzen Samples reinzuquetschen, aber der Sound war dann auch schön schäbig. ;-) Merkwüdigerweise war ich der Einzige in meinem Umfeld der die Sendung kannte, was ich im Nachhinein gar nicht verstehe.

Der Sound war da einfach auch ein ganz anderer als das was ich in der Zeit hier zu hören in die Finger bekam, wesentlich kaputter das Ganze und dreckiger. Ich fand das damals einfach nur endgeil.
 
Jörg schrieb:
*harr* Ah, der erste der pickiert reagiert, hat ja ganz schön lang gedauert! :mrgreen:

Ok, kenn ich alles nicht, na und? Sind die so viel anspruchsvoller als der Rest? Und wenn ja: Ist es dann noch Techno? :mrgreen:
Ich hatte meine Zeit in der ich viel in den entsprechenden Läden abgehangen habe, das war damals zu Zeiten von Hardfloor, Eye Q und Konsorten. Die Steve Mason Experience auf BFBS war ein wichtiger Termin jede Woche! War alles sehr cool, und ich höre heute noch oft diesem Kram. Insofern bin ich des Technohassens vollkommen unverdächtig.

Aber aus Sicht eines auch nur halbwegs befähigten Musikers ist das doch alles ganz schön ähhh simpel gestrickt. Das macht die Musik nicht schlechter, ich finde nur man sollte was die kulturelle Stufe des Umz-Umz-Umz angeht doch die Kirche im Dorf lassen. ;-) Das ist so ähnlich wie mit AC/DC, übrigens auch eine geniale Band. ;-)

Und nun steinigt mich erst recht! :mrgreen:

doch nicht gepisst :D
es ist nur schade wie vorurteile beschränken...die obengenannten würde ich in 20 jahren meienn kindern vorspielen. weils substans hat...hör mal rein, dir gefällt da sicher auch was...geschweige den von techniken die man da lernen kann....
 
@Toni: Yeah, Steve Mason´s Exeperience war der Hammer! :phat: Ich hab noch Tapes ohne Ende hier - und manchmal höre ich sie sogar noch! :D

@Torpedo: So much Music, so little Time! :roll: Aber danke für den Tipp, ich werde versuchen mir was davon zu merken! :)
 
Steve Mason auf BFBS, mann das waren noch Zeiten! Das meiste, das dort damals lief, war aber eher Trance (Als Trance noch techno war und kein Schimpfwort!) .Und ich bin damals (1994) fast in Ohnmacht gefallen, als er dann mein erstes Vinylrelease in der Sendung gespielt hat. :)
 
Jörg schrieb:
@Toni: Yeah, Steve Mason´s Exeperience war der Hammer! :phat: Ich hab noch Tapes ohne Ende hier - und manchmal höre ich sie sogar noch! :D
Das würde ich jetzt auch gerne machen.

Wie geil, durch Zufall habe ich vorletzte Woche beim Ausmisten ein voll funktionsfähiges und aus einem Nichtraucher Haushalt stammendes Technics Tapedeck weggeschmissen. Und jetzt kommts. Mein altes SONY Double Tapedeck, welches nur dadurch noch vorhanden ist, da es sich wärend der Ausmistaktion unter meinem Bett versteckt hat, braucht wohl eine Generalüberhohlung. Der Linke Kanal gibt nur zur Hälfte das wieder was auf den Bändern ist. Die Ledkette zuppelt nur ca. bis zur Hälfte der Aussteuerungsanzeige und der Kapstan oder der Riemenantrieb quietscht wie sau. Des weiteren ist in dem Zweiten Kassettenfach ein Tape drinnen was die Klappe blockiert. Ich schaue mal was ich da noch machen kann.

Ist das nicht toll ? Und ich schmeiße das heile Tapedeck weg. :D :D
 
Toni W. schrieb:
Tracks nicht fertig bekommen kenne ich auch, mir gehen da manchmal einfach die Ideen aus und ich komme nicht weiter. Schon mal versucht andere Musik zu machen ? Ist nur eine Idee, kann ja aber sein das du dich da zu sehr festbeist und das was du machst eigentlich gar nicht "Dein DING" ist.
Die Wahl der Werkzeuge bestimmst du selber. Nimm das was dir besser liegt und halte nicht an dem fest was dich aufhält kreativ zu sein. Ich habe keine Probleme mit dem PC und virtuellen Instrumenten zu arbeiten. Dir liegt einfach nicht die Arbeitsweise. Ist doch ok. Nur scheint es dir dann eher um das "machen" zu gehen und weniger um das Ziel. Also einen Track zu machen. Die Wahl der Waffen ist egal, es zählt eh nur was hinten rauskommt.

hab inzwischen auch schon andere Sachen gemacht, darunter auch experimentelles, also ich lege mich nicht auf ein Genre fest. Hier muss ich sagen, dass mir persönlich, Goa/Psy am meisten gefällt, das HÖR ich am liebsten, deswegen will ich auch in diese Richtung produzieren.
Hab mich anfangs auch etwas dran verbissen. Vorn paar Wochen hab ich mal angefangen etwas Minimal und Jazz zu hören. Auch habe ich einen Minimalistischen Track angefangen - aber wieder - nicht zuende gebracht.

Öfter ist es auch so, dass ich etwas anfange, irgendwann gefällts mir selber nichtmehr so gut, da denk ich mir, komm das geht besser, und fang etwas neues an, was dann meistens auch besser wird. Dies hatt ich auch schon sehr oft. Ich glaube, das kam mir eben in den Sinn, ein Problem ist, dass ich mir selbst die Ansprüche zu hoch stecke.

Mir geht es auch ums Ziel, aber zZ merke ich stark dass mir die Haptik mit dem Rechner nicht so reinpasst, es ist nicht so dass ich mich nicht auskenne, von dem ganzen IT und Software Gedöhns kenn ich mich sehr gut aus, bin damit aufgewachsen.
Aber die Haptik, dieses Mausgefummel geht mir aufn Sack. Ich bekomm mehr und mehr das Gefühl dass ich was zum anfassen brauch, Knöppe und Slider an denen ich rumfummeln kann *g*
Ich merke, dass ich, wenn ich einen Sound schrauben will, immer zu meinem MicroQ greife, und nicht zu Software. Wobei der MicroQ nichtmal viele Knöppe hat. ; )
Deswegen will ich nun versuchen mehr in Richtung Hardware zu gehen, wie du sagst, nicht an dem festhalten was mich aufhält - dem Rechner.

Klar man hat endsviele Möglichkeiten mit dem Rechner und einer ausgewachsenen DAW, aber nur damit arbeiten, das is mir zu, ich sage mal "starr" und langweilig.



Achja noch was anderes... was auch SEHR viel hilft ist, wenn man mit jemandem zusammen was macht, ich hatte mal einen Kumpel der war dafür zu haben - aber da er übelst scheisse gebaut hat will ich von dem nixmehr wissen, ist eine längere Geschichte.
Aber da hab ich gemerkt, dass es unheimlich helfen kann. Zusammen erschafft man Dinge die ein einzelner nicht schaffen könnte, und es macht auch viel mehr spass.
Ich fühl mich ziemlich allein gelassen mit meiner Leidenschaft, ich kenne hier niemanden mit dem ich dieses Hobby teilen kann - LEIDER : (
 
psyhunter schrieb:
Vorn paar Wochen hab ich mal angefangen etwas Minimal und Jazz zu hören. Auch habe ich einen Minimalistischen Track angefangen - aber wieder - nicht zuende gebracht.
Ich glaube, das kam mir eben in den Sinn, ein Problem ist, dass ich mir selbst die Ansprüche zu hoch stecke.
Ja ja, dieses shit Anspuchsdenken, bzw. diese Anspruchsfalle kenne ich nur zu gut. So war ich Jahrelang drauf, zum Glück ist das jetzt nicht mehr der Fall. Man tut sich damit keinen Gefallen, was du ja nun auch merkst. Die eigenen Tracks befriedegen einen nicht mehr und man fühlt sich einfach schlecht. Ich habe die "Kurve" erst nach ca. 15 Jahren gekriegt. Am Anfang als ich noch mit meinem AMIGA und einem Tracker gearbeitet habe war das komischerweise nicht so.
Etwas später als ich dann einen ATARI-1040, D110, Dr-55, K1r, Ds-55 und ein kleinen Mixer hatte war das auch noch noch nicht der Fall. Erst als das mit VST und VSTi losging stellten sich bei mir die ersten Zweifel und zu hohen Ansprüche ein. Was aber nicht an den Produktionsmöglichkeiten lag, sondern an MIR selber. Vieleicht hat sich ja etwas entscheidendes in deinem Leben zum negativen verändert, was sich nun halt auf dein Wohlbefinden auswirkt ? Ich war damals zu AMIGA Zeiten aber auch zumindest Kopfmäßig frei von jeglichen Sorgen im Leben außerhalb dieser Musikwelt, was, wie ich heute meine, der entscheidende Faktor für mein "losgelöstes" mukke machen und musikalisches Voranschreiten war.
Ich fühl mich ziemlich allein gelassen mit meiner Leidenschaft, ich kenne hier niemanden mit dem ich dieses Hobby teilen kann - LEIDER : (
Musst du aber jetzt nicht mehr, du bis ja jetzt in diesem Forum und kannst ja mal einen Thread aufmachen, in dem du etwas von dem was du machst und wobei du nicht weiterkommst in den Bereich "Tracks-in-Arbeit" ( viewforum.php?f=54 ) reinstellst. Dabei kannst du ja noch erwähnen das du gerne mit jemandem daran zusammenarbeiten würdest. Versuche das doch mal. Vieleicht meldet sich der ein oder andere. Auch wenn da vieleicht ja ersteimal "nur" Bezug auf deinen Track genommen wird, aber du trittst so schon mal in Kontakt mit anderen Forumsteilnehmen. NUR du musst diesen ersten Schritt machen, von alleine wird dich wohl eher keiner auf deine Musik hin ansprechen. Mach das mal (habe jetzt nicht geschaut ob von dir da schon was drin ist).
Mache den ersten Schritt und gehe auf die Leute hier zu und du wirst eventuell sehen das sich etwas bezüglich deiner Musik und dir selbst ändert.
Nachtrag: Es kann dich auch voranbringen wenn die Leute in dem Thread dann einfach nur Tips geben oder Anmerkungen zu deiner Musik machen. Vieleicht gibt es auch den ein oder anderen derberen Kommentar, aber das must du dir ja nicht reinziehen, picke nur die Perlen raus die dich weiterbringen.
 
torpedo schrieb:
ist dir ricardo villalobos ein begriff?

Ja, den Ricci kannte ich persönlich, er ging in dieselbe Schule wie ich! 8)

Kennengelernt habe ich ihn im Wahlpflichtfach "Musik - Tonstudio" - meibe erste Direkterfahrung mit Midi-Sequenzern! ;-)
 
Jörg schrieb:
Was diese ganzen Genres und Subgenres angeht bin ich völlig unbewandert. Ich fand das aber auch schon vor 20 Jahren albern, zwischen Death Metal, Black Metal, Speed Metal und Thrash Metal zu unterscheiden. ;-)

Ich kann eigentlich vernünftig nur zwischen House, Techno, Trance und Gabba unterscheiden - von Eurodance und Kommerztrance jetzt mal abgesehen.

Davon abgesehen würde ich Deiner obigen These doch ein wenig widersprechen - zum einen besteht Techno nicht nur aus der Bassdrum (und der Offbeat-Hihat) , zum anderen brauchst du für einen professionell klingenden Technotrack durchaus Kenntnis in produktionstechnischen Finessen, nicht im virtuosen Keyboardspiel.

Ansonsten ersetze Techno halt durch Acts wie Autechre, Aphex Twin oder Moogulator/Dada-Inn ( ;-) ), auch dafür musst du kein technisch versierter Pianist oder Gitarrist sein, sondern es kommt auf andere "Skills" an.
Ich wollte mit dem Beispiel v. a. die These von doctorno ( viewtopic.php?p=280203#280203 ) ein wenig relativieren - wenn ich ihn recht verstehe, sieht er ja quasi die qualfizierte Instrumentenbeherrschung als unerläßliche Basis für musikalische Weiterentwicklung an.

Schaden können fortgeschrittene Fähigkeiten im Instrumentalspiel (oder Gesang) freilich in gar keinem Fall.
 
kpr schrieb:
Aber ich wäre interessiert an Tipps dieser kreativen Outputsache bei Techno. Da bin ich nämlich schwer enttäuscht und hab schon viel angeteasert bekommen und dann war es doch nur platter Kram.

Das kreative bestand mE v. a.

1. in der Emanzipation von konventionellen Songstrukturen und die Konzentration auf puren "Sound" und "Beat" (ok, vergleichbares gabs auch schon im Krautrock/Berliner Schule, aber es hatte nicht diese Breitenwirkung)

2. Plötzlich waren Synthesizersounds möglich, die bislang als "nicht songdienlich" ausgemustert worden wären, zB drastisch verstimmte Sounds - das war vielleicht der größte Verdienst von Techno, und diverse IDM-Acts wie eben Aphex Twin, Mouse on Mars & Co. konnten darauf aufbauen

3. es konnten sich auch nicht-funktionsharmonisch organisierte bis atonale Gebilde in einer populären Musikrichtung durchsetzen, bislang gab es das nur in Musik, die "elitären" Minderheiten vorbehalten waren.

Als Beispiel für 2 und 3 höre dir mal "Terminator" von Human Resource an:

http://www.youtube.com/watch?v=J1pzvapaR1E


@ Jörg: Ach ja, ich finde die meisten Techno- und Oldschooltrancetracks die ich so kenne (v. a. aus der "Hochzeit" dieser Musikrichtung von ca 1990-95) für wesentlich kreativer und in gewissem Sinne (zB soundtechnisch) auch anspruchsvoller gemacht als die Schlaftablettenmusik von Klaus Schulze und TD aus den 70ern! :gay:
 
EinTon schrieb:
3. es konnten sich auch nicht-funktionsharmonisch organisierte bis atonale Gebilde in einer populären Musikrichtung durchsetzen, bislang gab es das nur in Musik, die "elitären" Minderheiten vorbehalten waren.
Wobei der allerwenigste Techno atonal ist...

Denke auch das die meisten Technomacher nur wenig bis nix über Musiktheorie wussten. Da wurde mehr nach Gehör gearbeitet, und nicht danach gefragt ob dieser oder jene Tonschritt nun chromatisch ist oder ob es sogar eine passende Tonleiter dafür gibt...
 
Jörg schrieb:
EinTon schrieb:
doctorno schrieb:
1. Virtuosität/ technische Fertigkeiten am Instrument
Brauchst Du für Techno und ähnliche stark sequenzerbasierte Musikrichtungen aber nicht.

Und jetzt komm' nicht mit dem Spruch: "Techno ist für mich aber keine Musik." ;-)
Techno ist schon Musik, aber Techno ist jetzt auch nicht unbedingt künstlerisch wertvoll. Wo ist denn da die "Kunstfertigkeit"? Umz-umz-umz --- ;-)
Künstlerisch wertvoll - da fallen mir alte Sachen vom Plastikman ein, Sachen wie Spastik/Elektrostatik (1993) und Pannikattack (1997)... will die Stücke nicht in den Himmel loben, aber ich denke schon das er sich bei der Musik Gedanken gemacht und soetwas wie eine "Vision" hatte. :)

http://www.youtube.com/watch?v=Nsct-e-HVE0
http://www.youtube.com/watch?v=qfIg88hEkDA
http://www.youtube.com/watch?v=eLtjgeaTKVs
 


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