Wo und wie lasst Ihr Euch inspirieren und motivieren?

Ich arbeite mit Regelwerk:

1. Technik, System und Workflow sind von der Improvisation ausgenommen.
2. Jegliches Improvisieren wird aufgezeichnet.
3. Sobald die Aufzeichnung beginnt ist ein aktives nachdenken über Handlungen nicht mehr erlaubt. Öffnung und Fluss.
4. Sinnsuche und Erkenntniszuordnung findet nach der Aufzeichnung statt.
 
4. Sinnsuche und Erkenntniszuordnung findet nach der Aufzeichnung statt.
Oh, das ist gar nicht schlecht auch inhaltlich was vorzulegen und Ziele zu haben oder Bedeutung. Ist zwar nicht "in" - passiert hier auch nicht her weil das so aussieht als will ich dich für diese Haltung "ansaugen" oder sagen "ich bin aber gezielter" isses nicht - find's nur spannend.
Hätte ich bei dir hier und da vorstellen können, dass da was an Gedanken dahinter war. (wobei ich glaube, dass du natürlich ein Ziel hattest und damit Sinn).

Entschuldigt bitte auch mein OT.

Ich bin der Falsche bei "mir fällt nix ein" - ich hab eher zu wenig Zeit grade das alles zu dudeln und aufzunehmen. Sorry für großes OT - kann ausgelagert werden, möchte hier nicht stören.
 
Bei Hardwaregeschraube ergibt es sich einfach, wenn ich 20 Minuten an einem Pattern rumspiele, da muss ich die Inspiration erst mit glücklichem Unfall finden oder herausschälen, sozusagen. Parameter zu randomisieren z.B. bei Elektronkisten eins der tollsten Features.
Bei mir sind es Random-LFOs, und die Möglichkeit dieser ganzen Chance Einstellungen, also wo man einstellt zu wie viel Prozent möchte man diese Note oder dieses Intervall spielen oder zum Arp schicken. Man kann ja z.B. in Bitwig aber auch in andere DAW so gut wie alles dem Zufall überlassen, oder nur Teile davon. Happy Accidents passieren mir ständig, z.B. falsches FX Plugin geladen. Random Werte liefern was, was ich nie gedacht hatte usw. Sehr inspierend finde ich es auch Sachen zu resampeln, den Originaltrack wegzuschmeißen und mit dem den Schnipsel was Neues zu machen, durch andere FX oder Granular jagen usw. Sehr interessant ist auch Noten oder Audio von einer anderen Spur oder mehreren als Modulation für die neue Spur zu nutzen.
Ganz wichtig bei mir ist auch, nicht 3 Stunden am Stück Musik zu machen, sondern dass ich immer mal wechseln kann, z.B. hier ins Forum schauen, Artikel lesen, auf YouTube was gucken usw. um dann wieder mit frischen Ohren weiter zu machen. Da stellt sich dann schnell raus, ob Sachen, die ich eben noch total toll fand, vielleicht doch absolut in die Tonne gehören. Hören ist so was von subjektiv bei mir, dass ich immer versuche mich nicht selbst auszutricksen, in dem ich mir was "schön höre" was dann aber am nächsten Tag oder schon ne Stunde später totaler Mumpitz ist.
 
Oh, das ist gar nicht schlecht auch inhaltlich was vorzulegen und Ziele zu haben oder Bedeutung. Ist zwar nicht "in" - passiert hier auch nicht her weil das so aussieht als will ich dich für diese Haltung "ansaugen" oder sagen "ich bin aber gezielter" isses nicht - find's nur spannend.
Hätte ich bei dir hier und da vorstellen können, dass da was an Gedanken dahinter war. (wobei ich glaube, dass du natürlich ein Ziel hattest und damit Sinn).

Entschuldigt bitte auch mein OT.

Ich bin der Falsche bei "mir fällt nix ein" - ich hab eher zu wenig Zeit grade das alles zu dudeln und aufzunehmen. Sorry für großes OT - kann ausgelagert werden, möchte hier nicht stören.

Ist mir klar, das funktioniert für mich allerdings leider nicht. Zumindest inhaltlich, dabei verliere ich mich sofort in Details und Tagträume über Inhalte die ich zum Schluss nie bauen werden. Mein Ego kann mich da ganz weit fort tragen. Das ist mir zu häufig passiert.

Ich sag mir aktuell eher, okay. Ich mache jetzt in den nächsten 4 Wochen Aufnahmen die ich zu einem Tape Release zusammenstellen werde. Ich brauche das in folgender Länge, damit das auf den Stapel Kassetten dort hinten passt. (60er zum Beispiel)

Ergebnis:

20231101182424194.jpg

Die erste Seite ist über den Klimawandel, die zweite über AI. Das wusste ich vorher nicht, das ist einfach so passiert.

Ich sage nicht: Ich mache jetzt ein Stück über Thema A, sondern ich recorde jetzt was. Lasse das ungezügelt ohne das mich Pläne und Ideen blockieren aus mir heraus fließen und setze mich hinterher hin und sage: Ja okay, ich höre das ich mir in dem Stück das und das von der Seele gespielt habe.

Improvisation als gezielte Arbeitsmethode hat nichts mit gedudel zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht erweitere ich das noch ein wenig mit einer Art Vergleich(nicht zu Wissenschaftlich sehen)

Schau mal, alles was dich umgibt beeinflusst dich erstmal unterbewusst. Dein Unterbewusstsein ist ein bisschen wie ein Recorder der die ganze Zeit mit läuft. Dein Bewusstsein ist der Spinner der zu dem Recording irgendwelchen Blödsinn erzählt und sich dummes Zeug über die Welt ausdenkt.

Das Ausgedachte, die Story die sich dass Bewusstsein zurechtfaselt wärend es in seinen Echokammern sitzt, hat meiner Meinung nach nichts Interessantes zu berichten, ich bin da ganz tief auf der Seite von Burroughs verwurzelt: exterminate all rational thought. Alles eigentlich wichtige wurde bereits unterbewusst aufgezeichnet, du weisst es bereits ohne dir bewusst darüber im Klaren zu sein. Der Idiot der da obendrauf sitzt hat nur selten die Möglichkeit einen Blick auf das volle Bild zu werfen. Manche gehen dafür in Psychoanalyse. Ich versuche es über unterbewusstes Auskotzen und dann quasi das lesen der Kotze so wie man Kaffee-satzlesen betreiben kann.

Ich bin erst richtig produktiv wenn mein Ego Pause macht.
 
Ah, super - das hat geklappt, nämlich am Ende hast du jetzt schon eine Technik wie einem was einfällt beschreiben können - Sessions. Ich mache das auch - zB ein Tag am Modular - und nehme einfach alles auf - und sortiere danach - ich hab aus vielen dieser Sessions meine Sounds die ich live einsetze oder zerschnitten habe bis es passt. Meist auf der Suche nach dem was ich so wollte aber auch mal so - hey, das wird mal passen. Das ist eine sehr "redundante" Methode aber bei mir ist es oft sehr ergiebig.

Ansonsten zu einem Thema, genau das - letztes Thema war Basic, akademisch, auf den Spuren des WDR Studios - puristisch.
Ich finde ein Besuch bei dem Ding inspiriert immer für Tage.
Also auch die Beschäftigung damit wie Eimert und Co Musik gemacht haben. Die Erstversuche find ich total gut. Da ist super viel drin, was man ganz anders nutzen kann weil ich mache ja Popmusik, die nicht. Habs also einfacher.

Ich hab einen Trip zu meinem alten Wohnort gemacht - Kino - Film "sound of cologne" (womit auf gelüftet ist welche Stadt das sein könnte) geguckt, mit Tee in den Kinoraum, der so 60's mäßig gemütlich mit Nierentisch als Warteraum ausgestattet ist - da mal bisschen hinsetzen, die Sache nicht wie sonst sofort durchlaufen lassen sondern wirken lassen. Danach am alten Haus vorbei und das einfangen. Langeweile ist ein guter Vorbote für sehr viele Ideen. Also auch bewusst langweilen am Busbahnhof oder so. Als Kind war das eine Qual, heute ist es das nicht mehr.

Ha, das mit dem Auskotzen ist sehr gut - weil man ja sagt - wenn die Band wütend ist oder in miesen Verhältnissen aufgewachsen, dann hat man viel Inhalt. Das geht auf jeden Fall. Und wird ggf. interessanter als wenn man nett ist und über Sonne und so referiert.
Aber die Beliebigkeit mal weglassen. Gott, was nervt das - das alle nur Dingenstechno machen wollen und nicht weil das doof ist - gar nicht sondern nur - mal so vornehmen irgendwas zu machen was du mal machen wolltest von vorn bis hinten . Zack Aufgabe!

Wenn man einige Zeit mal anders arbeitet ist das eh gut, ich mache das jetzt eh grade wegen Gearchange und Vorarbeit - ich arbeite einfach mit verschiedenen Teilen - ist auch schon ohne Sofa. Aber man lernt wie man mit dem Ding arbeiten kann. Is ja alles neu. Anders. Auch wenn andere das schon ewig nutzen - is ja für mich neu.

Wäre sehr simpel - aber geht auch als erstes Ding. Oder man überlegt - hey, ich mach was über Radio vor 100 Jahren, also nehme ich mir 2 Waves und leg die übereinander, mache Samples von Waves und FM Interferenzen, den Klang der Stimme solcher alten Radios, versuche das mit dem was ich habe - nichts kaufen! alles so Bordmittel.
Das wird was.

Nurn Beispiel, ich mag einfach diese Radio ist 100 Jahre Dokus.
und danke für's drauf ein lassen wegen erklären wie man arbeitet, interessiert mich oft mehr als wie gut ein Junofilter bei Mondschein klingt.Bildschirmfoto 2024-01-07 um 20.27.58.jpg
 
Für meine Musik ist grundsätzlich alles Inspiration, ausser Musik. Anders gesagt its das ganze Leben für mich ein Musikstück, manchmal leise, manchmal laut. Daher höre ich auch seltenst dezidierte Musik, vielleicht 2-3 Tracks im Monat und das ist dann alles andere als elektronisch (zur zeit eher expermentellen Metal oder gregorianische Geänge) . Stille ist IMO zu 99% besser als Musik. Sie ist auch der einzige Zustand in dem ich Ideen für Musik habe. Inspiration kommt ohne Vorankündigung und sie kann bei mir auch nicht geplant werden.
 
Inspiration kommt oder kommt nicht - und sie ist immer unbewusst. Auslöser kann ein YT-Video sein, das Geräusch eines herunterfallenden Kartons, ein Satz, der mit einer auffälligen Sprachmelodie ausgesprochen wird, oder, oder, oder. Manchmal hilft die "Methode Pink Floyd" (eine Stunde lang A-Moll spielen und abwarten, was passiert), manchmal inspiriert Patchbauen, manchmal Scaler, und manchmal einfach ein paar Tage nichts zu machen und ein dickeres Buch zu lesen.
Und ja: Stille ist wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir würdet ihr denn sagen, als die die inspiriert sind, was genau das ist?
Ich finde schon, dass auch Menschen oder Handeln oder seltsame Vorstellungen ein Antrieb sein können. Ich bin ja auch sozial interessiert und ich habe oft Ideen, die in der Musik landen, die eigentlich von Verhalten und Eindrücken stammen. Scary, besonders, anders, dann ist es interessant. Oder auch besonders positiv, es muss nicht negativ sein. Auch ich habe Reize und sowas die ich in meine Musik indirekt übernehme, aber auf der Suche habe ich schon Suchideen und beim erstellen der Sounds auch - dh die anderen nehme ich nicht auf, das passiert bei der nächsten Session für andere Projekte.

Ich glaube sogar, dass meine Musik langfristig auch eher was sein könnte, was man Kunst nennen würde oder so, also wo man etwas einbaut, um zu sehen wie das wirkt.

Beispiel - wenn ich nen Lied über kaputte Wälder mache passiert wenig, bestenfalls finden das andere auch und tanzen dazu. Nagut. Dann bringt aber mein Thema nix.
Ich liebe Musik und Sounds, ich denke oft wie ich eine doch etwas sperrige oder spezielle Idee mal so machen kann, dass keiner denkt, dafür brauche ich spezielle Boxen oder so, ich würde aber gern mehrkanalig mal einfach weil es geht was aufbauen und nicht mit der klassischen Frontbühne. geht alles. ist nur anders - also nicht unschaffbar.

Dazu gehört dann aber mehr und schon landet man bei einem Event, was man nur macht um mal anderen ein Erlebnis zu schaffen, was man selbst gern mal hätte.

Ich lass da viele Ideen und mach meist daraus dann was was ich live und stereo spielen kann als Demo dafür wie das "endet", und da ich Britzelpopper bin, finde ich das schon gut nicht das Anderssein rauszukehren sondern vielleicht ist es ja einfach spannend.

Ich bin der Ansicht, dass damit schon sehr viele Ideen da sind, dass man das einfach versuchen will und sollte.
Ich hab noch andere total andere Dinge, die auch nicht ganz leicht sind.
Manches ist aber auch einfach - zB mal mit meinen Mitteln eine Klanglandschaft zu schaffen die aus anderen Ideen stammen die ich hatte (erkläre ich jetzt nicht alles) - dazu brauchte ich aber andere Sounds als jetzt - hab die vom Modular gesampled und nutze sie jetzt - die Idee ist total der Motor davon, ich muss jetzt erst mal die Spielarten dieser Idee testen und werde die die ich gut finde dann in Stücke bringen und die dann spielen.

Also total einfach - sehr durch Faszination daran geleitet. Ich find das sehr gut.
Ich hab so Bock und ich bin alt, ist das sonst weg?
Sagt man ja anderen so nach.

Ich hab manches auch nicht nur von mir -ich habe von einem Act mit dem ich in einer Kirche spielte so einen Zusatzspeaker jeweils nach "draußen zum eingang" zeigenden seltsamen Lautsprechern gesehen (also mehr als die Stereo-Speaker), wie interessant das ist einfach sowas ähnliches mal zu machen, mir gefiel nicht mal so sehr wie die das gemacht haben, ich hab so ne Idee wie mir es gefallen würde. Also schlicht geklaut und besser. Da bin ich nicht ganz so krass - das was andere machen (einige auch saugut) ginge nur wenn ich eine Frau wäre, weil ich viele weibliche Künstlerinnen gerade seit 2000 oder so sehe, die mit einigem spielen was bei mir lächerlich wäre - aber als Idee super.
Ich will das aber nicht nachbauen - ich finde es einfach nur toll und bringt mir Energie was zu tun, was nicht Norm ist oder so, weil noch ne Dark Techno Mucke von nem Mann - ey, das braucht kein Mensch.
Ich kann das doch auch anders und besser, .. ich meine nicht besser als die - sondern mein Ding auf meine Weise machen, es ist ja genug das zu vermitteln. Ist halt nur mehr Energie, ..
Denke, dass da auch mehr geht, und mit ein paar anderen Elektronikern könnte man einige Multikanal oder überhaupt Veranstaltungen machen, wo nicht alles gleich Standardstil ist. Das spannend für die LEute ist - die auch Lust drauf haben.

Wollts nur mal sagen - ich finde auch mit anderen Medien als nur Ohren kann man auch viel dazu packen.
Es gibt da auch Wege das zu verbinden.
Selbst wenn man selbst der Audioknilich ist und andere kümmern sich um Bauten und so, oder stellen selbst etwas darf. Eine Art lebendiges Theater in das Leute rein geführt werden die dann etwas mit Klang und Leuten erleben werden. Das ist bisschen mehr und man müsste modern sowas bewerben - aber hey, wir haben Insta und so - kann man schon schaffen. Ist vielleicht sogar cooler als allein da seine TippenTappenTönchen abzuspielen.
 
Wow.
Was für ein Thema.

Das reicht für 5 Doktorarbeiten.

Bei mir ist Inspiration eine ganz bestimmte Art von Sehnsucht. Wie beispielsweise die nach Sex, die nach Grillhuhn oder die nach Dankbarkeit (also grundlose Freude, Leichtigkeit) im Leben. Chicks, chicken und cherish, platt gesagt. Und Zack: Wieder eine Song Idee. Hab ich mich jetzt selbst inspiriert? Also zu dem, was oben zwischen dem Wort "...Leben." und "Chicks..." bei mir im Organismus passiert ist? Oder war das dieser Thread?

Naja, jedenfalls hab ich jetzt ein klein bisschen Sehnsucht die Textzeile "Chicken, chicks and cherish" zu bemusizieren.
Und Zack, war ich kreativ.
Ein bisschen nur, aber immerhin: "chicks" und "chicken" mussten umgestellt, werden, das klingt besser. Das war aber nicht ich, der diese "Inspiration" veranlasst hat. Das war die Sache, um die es geht: Es besser klingen zu lassen. Ich habs nur gemacht. Es geht beim Thema Inspration also (wohl) darum, dem Befriedigen einer Sehnsucht nachzugehen, die an eine (kreative) Sache gebunden ist. Oder besser: Offen zu sein, für Chancen, die das Leben eben dafür bietet (der Sehnsucht eine Sache besser zu machen.). Das hat was mit echter, intrinsischer Hingabe zu tun, wenn sie auch noch so minimal ist. Weil Befriedigung ganz ohne Hingabe nur Abarbeiten ist.

Ich würde sagen: meine Motivation für das Umstellen der Worte war die Vorstellung von der Befriedigung meiner Sehnsucht nach dem besseren Wortfluss – und diese Vorstellung war von der Text-Idee, also der Sache inspiriert. Scheinbar gehört zur Inspiration etwas, das ich jetzt, wo ich so laut darüber nachdenke, die Lust an der Arbeit mit der Sache nennen würde. Der Satz in meiner Signatur hat irgendwie auch damit zu tun. Möglicherweise ist das das, was Prince meinte, als er sagte, "Musik (Arbeit), Gott (Sehnsucht nach der besseren Welt) und Sex (Lust)" ist für ihn dasselbe.

Für alle, die gerne was Konkretes abhaken, hätte ich auch eine Liste im Angebot für "Das, was mich so 'inspiriert'":

- Songideen, Songskizzen und Gesangsmelodien unserer Sängerinl
- Meine eigenen Gedichte
- Skurriles
- Was ich nicht verstehe
- Was ich nicht kenne
- Sounddesignelemente
- Geräusche und Hintergrundatmosphären
- Ästethische Konzepte, die ich mir selbst erdenke (zB ein spirituelles Electro-Album über Geflügel beim Sex zu machen)
- Experimente (zB Kreative Techniken, wie "Mix" (deutschen Electro-Country zu erfinden), "Übertreibung", "Symbolik", "bildhafte Sprache", "Gegenteile". "Umdeutungen")
- Humor
- Ereignisse und Themen generell, die mich tangieren
- Gespräche über Musik
- Wiederholungen generell
- Mal einfach das Hirn ausschalten und die Intuition entscheiden lassen
- Mich mehr als Medium verhalten, das tut, was die Musik (die Sache) braucht, denn mein Ego verwirklichen (was das am Ende auch immer bedeuten mag)
- Hören, hören, hören
- Nicht aufhören "Warum?" zu fragen

Nur um ein paar Sachen zu nennen.

Eigentlich funktioniert es bei mir nur dann, dass ich zu Musik inspiriert werde, wenn ich offen dafür bin.
Wenn ich also möglichst nicht darauf vertraue "Ahnung von Musik" zu haben und mein Repertoire abspule. Sondern lustvoll der Ahnung nachspüre/nachgehe, dass etwas noch viel geiler/besser/beseelter sein könnte (Klang zB), als das, was ich momentan fähig oder willens bin zu tun. Neugier also. Neugier und Inspiration scheinen eineiige Zwilinge zu sein.
 
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Wir würdet ihr denn sagen, als die die inspiriert sind, was genau das ist?

Natürlich schwierig in Worte zu fassen. Es ist glaub ich kein bewusster Prozess. Es kann teilweise Jahre dauern, bis man sich einer Inspiration bewusst wird. Erinnerungsfetzen aus der Kindheit können das sein, oder Kombinationen von für sich insifignikanten Gefühlen und Bildern/Gerüchen/Geräuschen. Um nur einen kleinen Teil zu benennen. Wichtig dabei ist für mich, dass diese Dinge lange im Unterbewusstsein bleiben und sich dort entwickeln ohne vom Intellekt oder von der Verkunstung verhunzt zu werden. Diese Dinge können dann als Kauzigkeiten oder musikalische "Redewendungen" herausprasseln. Wenn ich zB zum ersten Mal ein Stück von Moogulator höre, und merke; jau, das ist Moogulator und kein anderer. Obwohl das doch ganz anders ist als das was ich schon kenne. Und das ist mehr als Style, ich würde es eher unbewusste Intension nennen. Das ist dann Dir, dem Urheber warscheinlich garnicht so klar. Dann gibt es die Momente wo man einfach so was machen will/muss. Wo man über die formalen Zwänge die man sich selbst manchmal geben muss hinausgeht und einen musikalischen Impuls spürt. Das wird oft als Inspiration bezeichnet, ist aber IMO eher das Ergebnis der Inspiration und nicht der Prozess. Der Moment wo zB der Freejazzpianist mit der Faust auf die Klaviatur hauen "muss".

Inspiration, Ich hab keine Ahnung von Latein, aber spirit = geist und die Vorsilbe "In" deutet wohl auf einen Prozess hin. Eher Impression als Expression. Daher funktionieren solche Ansätze wie Du im folgenden Zitat beschreibst bei mir nicht:

Beispiel - wenn ich nen Lied über kaputte Wälder mache passiert wenig, bestenfalls finden das andere auch und tanzen dazu. Nagut. Dann bringt aber mein Thema nix.
Ich liebe Musik und Sounds, ich denke oft wie ich eine doch etwas sperrige oder spezielle Idee mal so machen kann, dass keiner denkt, dafür brauche ich spezielle Boxen oder so, ich würde aber gern mehrkanalig mal einfach weil es geht was aufbauen und nicht mit der klassischen Frontbühne. geht alles. ist nur anders - also nicht unschaffbar.

Viel mächtiger glaub ich ist es garnicht den Anspruch zu haben eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Im besten Fall, übertrieben ausgedrückt, lassen sich dann 2 Leute aus dem Publikum von Deiner Hingabe derart inspirieren, dass sie am nächsten Tag in den Wald rennen und ihn sauber machen, und sich vielleicht dabei noch ineinander verlieben. Ohne es mit Deiner Musik in Verbindung zu bringen. Ich find auch oft, dass man mancher Musik unrecht tut wenn man ihr eine bestimmte Wirkung zuordnet. Musik die extra für eine bestimmte Wirkung gemacht ist klingt für mich oft Eindimensional. "Entspannungsmusik" zB, vor allem im Spirituellen Bereich. Man darf da den Hörer auch nicht unterschätzen, weil er ein ganz eigenes Universum ist und aus Deiner Musik etwas für Dich komplett unvorstellbares macht. Man muss ihn nur lassen. Tanzen? Das würde ich als eine der besten Wirkungen von Musik bezeichnen. Das kann sich ein nicht-tänzer vielleicht garnicht vorstellen wie befreiend das sein kann.
 
Ich muss zugeben, dass ich nicht denke, dass aufgrund meiner Musik Leute politisch geläutert oder ihr Verhalten sich ändern wird.
Ich bin da sogar eher bescheiden und möchte einfach nur meinen Klang weiter geben und etwas auslösen, teilhaben lassen und wenn ich das schaffe - habe ich als Musiker schon eine Menge erreicht.

Wenn ich Leute in meine Welt bekomme und mir einige Zeit ihr Ohr leihen bin ich dankbar, dass sie die Zeit sich genommen haben.
Ich bin sicher, dass Musik so unkonkret ist, dass das was ich da tue total verschieden wirkt und das interessiert mich - eigentlich ein einfaches Ding. Sehr einfach.

Natürlich könnte ich ein Donnerwetter aufbauen, dann wäre es aber eher Aktivismus. Ich bin aber auch mehr Klangmensch als Aktivist, sonst wäre ich ja in der Politik.

Früher dachte man ein einzelner Frame mit einer Zigarrette bringt Leute zum kaufen, mich vermutlich nur dazu es nicht zu mögen
Bestimmte Wirkung klingt nach Funktionsmusik. zB Tanzmusik. Meine Damen und Herren, wir spielen Tanzmusi... Klack, und weg.
Ja, machen lassen oder selbst offen genug sein und es heranlassen, auch wenn es zB nicht mein "Stil" ist.
Moved by this Schlager ist dann noch mal ein Extrapunkt.

Ich war noch niemals in New York - kann man ja auch musikalisch machen.
Die Welt der Musik ist unkonkret genug, es sind keine Worte, die das fassen, aber wer mag kann diese vornan stellen - Liedermaching. Es gibt Musiker die das noch vor alles andere stellen.
Ich bin auf jeden Fall einer der Welten bauen will und ich bin auch stumm geworden für einige Lieder.
Vielleicht kommt sie wieder, wenn die Stimme das richtige tut.
 
Inspiration, Ich hab keine Ahnung von Latein, aber spirit = geist und die Vorsilbe "In" deutet wohl auf einen Prozess hin.
spirare ~ hauchen, atmen, ergo inspirare ~ einhauchen, einatmen.

Inspirationen können also nur sein, was schon war, bevor man sich ihrer bewusst wurde. Nicht zu verwechseln mit dem, was man daraus macht. Eine Erkenntnis im übrigen, die ich noch nicht hatte, als ich die Beiträge auf der vorigen Seite schrieb.
 
Also ich sags offen und ehrlich :

Es wäre natürlich schön, wenn ich jetzt, einen total sinnerfüllenden, vielleicht spirituell angehauchten total tiefgründigen Text schreiben könnte.
Von Vögeln, der Natur, dem inneren rauschen - der göttlichen Stimme in mir, die mir Inspiration schenkt.

Im Endeffekt inspiriert mich zu großen Teilen der persönliche Egoismus. Ich höre was, finds cool und denke mir : Das will ich auch können.
Und schon sitze ich stundenlang am Setup.
 
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akustische ereignisse sehe ich oft wie ein dj-set und versuche dann das ereignis was darauf folgen könnte zu bauen.

das kann das knacken meiner heizung sein, war aber auch mal ein beat der entstand als jean-michel jarre im netz ein konzert gab und der ton ausfiel.
 
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Ich werde gerne kreativ, wenn ich gar nichts tue. 2 Stunden nur am Meer sitzen, Wolken und Wellen betrachten. Das hat mit Musik überhaupt nichts zu tun, macht aber den Geist frei. Ein Spaziergang im Wald oder in einem Park könnte es auch bringen.

Früher nannte man das "Muße". Und wenn man die hat, küsst einen auch die Muse ;-)
 
Muße hieß ganz allgemein Freizeit und hatte mit dem Wort Muse allenfalls Ähnlichkeit im Wortklang, etymologisch gibt es keinerlei Verwandtschaftsbeziehung. Die Freizeit von früher diente aber, so spärlich wie sie war, wirklich zur Erholung und keinem bestimmten Zwecke zu Gunsten anderer. Heute ist die Freizeit von datenbasiertem Fron für fürstengleiche Großkonzerne durchsetzt, die sie uns als Freizeit verkaufen. Und uns nach Strich und Faden verarschen, entgelten sie ja mit Dopamin, das wir selber produzieren. Wir lassen uns ausbeuten wie Seidenraupen. "Freizeit" ...
 
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