Würdigung Wendy Carlos

Wendy Carlos ist faktisch bei mir im Kinderzimmer irgendwann in den 80ern aufgefallen, ohne dass ich irgendwas zur Person, der Technik hinter der Musik oder sonst was gewusst oder bemerkt hätte. Mit 7 bis 9 Jahren war mir Johann Sebastian Bach auch reichlich egal. Bei mir lief seinerzeit nämlich einfach das Hörspiel zu Tron im Kassettenrekorder rauf und runter. Hängen geblieben ist da vor allem dieser Track:



Den Film selbst hab ich erst Jahre später gesehen. Aber trotzdem ist von Carlos wohl meine Vorliebe für Moll-Artiges und eher düster anmutende Kompositionen hergekommen.
 
eine meiner ersten CDs, und sogar in Gold:

1706124063202.png

ich muss jetzt wohl nicht schreiben, wer für meine Synthesizersucht verantwortlich ist :)

Die Geschlechtsumwandlung habe ich irgendwann zur Kenntnis genommen, war mir aber egal, weil es um die Musik und um den Einfluss auf die Konstruktion von Synthesizern (Robert Moog) geht.
 
Wendy Carlos ist faktisch bei mir im Kinderzimmer irgendwann in den 80ern aufgefallen, ohne dass ich irgendwas zur Person, der Technik hinter der Musik oder sonst was gewusst oder bemerkt hätte. Mit 7 bis 9 Jahren war mir Johann Sebastian Bach auch reichlich egal. Bei mir lief seinerzeit nämlich einfach das Hörspiel zu Tron im Kassettenrekorder rauf und runter. Hängen geblieben ist da vor allem dieser Track:


Den Film habe ich damals bestimmt auch so 10+ angeschaut. Hatte mich total eingesaugt. Durch Deinen Post ist mir nun bewusst geworden, dass auch durch die Musik der Film zu einem Meisterwerk wurde. Mir war auch nie klar, dass es ja dann komplett elektronische Synthesizer-Musik war. Danke!!
 
Gut, ich präzisiere: einer der Gründe warum der Name bei der Erstveröffentlichung des Albums „Switched On Bach“ nicht genannt wurde.
Wenn man sich auf Columbia Masterworks - MS 7194 US 1968 beschränkt, so listet Discogs sechs Varianten und dort fehlt der Name in der Tat bei fünf auf dem Cover. Auf der Rückseite ist er dann aufgeführt. Discogs beschreibt die Version mit dem Namen auf dem Cover als 2nd Pressing. Und nur zur Erklärung: Meine Ausgabe hat vermutlich den Namen auf dem Cover, da muss ich mal schauen und ist sicherlich später gepresst worden, daher war ich über diese Tatsache verwundert. Normalerweise will man als Künstler ja den Credit bekommen.

Ich hatte von der Platte damals im Buch Electronic-Pianos und Synthesizer RPB 302 von Helmuth Tünker gelesen. Ich schaue später mal nach, welche Version dort angegeben wurde.
 
als ich mit ner Bronski-Beat Maxi heimkam, hat mir mein Vater Switched on Bach vorgespielt, damit ich mal sehe was echte moderne (elektronische) Musik ist.
Das hat mich dauerhaft geprägt, ok Bach-Fan war ich schon vorher aber mir wurde das erste Mal bewusst wie weit die Moderne uns bringen kann.

als macht doch lieber Neues in dem ihr Neues verwendet, sonst werden irgentwann aus eurem Vintage-verseuten Studio-Produktionen die alten Zöpfe des 21ten Jahrhunderts.
Aber womöglich wird 3002 Euer Kram auf nem Holophonor gespielt und man stellt fest das der Juno106 gar nicht das Wesentliche war.

Wendy Carlos hat das 21te Jahrhunder ein paar Jahre zu früh gefeiert, Hut Ab
 
Das war damals eine spannende Zeit. Synthesizer waren nicht so verbreitet und Elvis war auch noch aktiv. Wer weiß, wie lange es für Bob Moog gedauert hätte, bis sich seine Instrumente verkaufen. Switched on Bach hat aufgezeigt, dass mit diesem neumodischen Kram (Synthesizer) auch gute Musik machbar sein kann.
Vor einigen Wochen hab ich die LP`s "Switched on Bach" und "Der wohltemperierte Synthesizer" erstanden. Auf beiden steht übrigens der Name Walter Carlos.
 
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Auf meinen LPs ist immer Walter Carlos als Interpret genannt
- Switched-On Bach - auf der Rückseite des Covers
- Well-Tempered Synthesizer - Frontcover
- Switch-On Bach II - Frontcover
- Clockwork Orange - Frontcover
- Sonic Seasonings - Front Cover

Walter Carlos war mit Erscheinen von Switched-On Bach noch nicht sehr bekannt, ich vermute, dass er deshalb nicht auf dem Frontcover stand. Man kann die erste Platte auch als ersten Versuch ansehen, klassische Musik mit elektronischen Musikinstrumenten zu interpretieren, auch im Sinne von "mal sehen, ob das gut geht". Und wie gut das ging: mit der Aufnahme ging dann die "Switch-On Post" ab, damit war er plötzlich im Rampenlicht und so prominent, dass er als Interpret auf den Frontcovern erschien. Für mich also zunächst Walter.

Später, auf Wiederveröffentlichungen und den CDs war es dann Wendy. Ich war zunächst irritiert, habe mich dann mit ihrer persönlichen Geschichte beschäftigt und konnte die Wandlung verstehen. Auf der Switch-On CD Box spricht sie übrigens einige Kommentare zu ihren Werken. Sehr angenehm, ihr zuzuhören.
 
Walter Carlos war mit Erscheinen von Switched-On Bach noch nicht sehr bekannt, ich vermute, dass er deshalb nicht auf dem Frontcover stand. Man kann die erste Platte auch als ersten Versuch ansehen, klassische Musik mit elektronischen Musikinstrumenten zu interpretieren, auch im Sinne von "mal sehen, ob das gut geht".
Soviel ich weiß, war das ein Grund, warum der Name nicht prominent auf dem Cover erwähnt wurde. Ein anderer Grund soll gewesen sein, dass Wendy zu diesem Zeitpunkt schon mit der Hormontherapie begonnen hatte und bereits begann, sich äußerlich zu verändern, sodass es ihr unangenehm war, möglicherweise mit einem Foto und dem Namen Walter auf dem Cover zu erscheinen. Es ist aber über Wendy Carlos auch das ein oder andere Gerücht im Umlauf, daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Geschichte wirklich stimmt.

In der englischsprachigen Wikipedia steht das Folgende (das natürlich auch mit Vorsicht zu genießen ist):

"By early 1968, Carlos had begun hormone replacement treatment under Benjamin's care, which began altering her appearance.[6][52][53] That created some problems for Carlos when Switched-On Bach became an unexpected hit after its release in October 1968.

Prior to a live performance of excerpts from the album with the St. Louis Symphony Orchestra, Carlos felt terrified about appearing in public. She cried in her hotel room, before putting on fake sideburns and a man's wig, and drawing on facial hair with an eyebrow pencil to appear more masculine. She did the same thing again when she met Kubrick, and for an appearance on The Dick Cavett Show in 1970.[30]

Finally, the commercial success of Switched-On Bach allowed Carlos the funds to undergo sex reassignment surgery in May 1972,[3]although for marketing reasons she released two more albums as Walter Carlos (1973's Switched-On Bach II and 1975's By Request).[30]

Carlos disclosed her transgender status in a series of interviews with Arthur Bell held between December 1978 and January 1979, published in the May 1979 issue of Playboy magazine. She explained in Playboy that she had "always been concerned with liberation, and [I was] anxious to liberate myself".[6] In 1985, Carlos spoke about the reaction to her transition: "The public turned out to be amazingly tolerant or, if you wish, indifferent ... There had never been any need of this charade to have taken place. It had proven a monstrous waste of years of my life."[30]"
 
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Soviel ich weiß, war das ein Grund, warum der Name nicht prominent auf dem Cover erwähnt wurde. Ein anderer Grund soll gewesen sein, dass Wendy zu diesem Zeitpunkt schon mit der Hormontherapie begonnen hatte und bereits begann, sich äußerlich zu verändern, sodass es ihr unangenehm war, möglicherweise mit einem Foto und dem Namen Walter auf dem Cover zu erscheinen. Es ist aber über Wendy Carlos auch das ein oder andere Gerücht im Umlauf, daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Geschichte wirklich stimmt.

In der englischsprachigen Wikipedia steht das Folgende (das natürlich auch mit Vorsicht zu genießen ist):

"By early 1968, Carlos had begun hormone replacement treatment under Benjamin's care, which began altering her appearance.[6][52][53] That created some problems for Carlos when Switched-On Bach became an unexpected hit after its release in October 1968.

Prior to a live performance of excerpts from the album with the St. Louis Symphony Orchestra, Carlos felt terrified about appearing in public. She cried in her hotel room, before putting on fake sideburns and a man's wig, and drawing on facial hair with an eyebrow pencil to appear more masculine. She did the same thing again when she met Kubrick, and for an appearance on The Dick Cavett Show in 1970.[30]

Finally, the commercial success of Switched-On Bach allowed Carlos the funds to undergo sex reassignment surgery in May 1972,[3]although for marketing reasons she released two more albums as Walter Carlos (1973's Switched-On Bach II and 1975's By Request).[30]

Carlos disclosed her transgender status in a series of interviews with Arthur Bell held between December 1978 and January 1979, published in the May 1979 issue of Playboy magazine. She explained in Playboy that she had "always been concerned with liberation, and [I was] anxious to liberate myself".[6] In 1985, Carlos spoke about the reaction to her transition: "The public turned out to be amazingly tolerant or, if you wish, indifferent ... There had never been any need of this charade to have taken place. It had proven a monstrous waste of years of my life."[30]"
Interessant, erstmal sowas rauszubringen wenn man nicht eine größere Stückzahl zu verkaufen erhofft.
Und zweitens, dass es ein Hit wurde, wieviele wurden denn verkauft, weiß man das?

Ich hatte die Platte zweimal, hab aber beide für kleines Geld verkauft da sie mir dann doch zu langweilig waren.
Ist ca 20 Jahre her, da war die Platte schon alt.
 
Ich bin ja sonst eher nicht der Mecker-Typ, aber bei dem Beitrag muß ich mal meckern. Findet ihr den nicht auch arg kurz und oberflächlich? Fühlt sich bissi wie Fast Food an.
Ok, vielleicht ist es auch der Sinn von diesem Format in nem kurzen Häppchen auf etwas Kulturelles hinzuweisen und meine Kritik macht daher eigentlich keinen Sinn…
Mir gefällt es jedenfalls nicht - ich hätte mir etwas mehr Substanz und Tiefgang gewünscht.
 
Interessant, erstmal sowas rauszubringen wenn man nicht eine größere Stückzahl zu verkaufen erhofft.
Ich glaube, Bob Moog hatte weder mit dem großen Erfolg der Platte gerechnet noch mit dem seiner Instrumente. Damals lag ja das Thema Neuinterpretation klassischer bzw. barocker Musik (speziell Bach) auch irgendwie in der Luft. Kurz vorher waren schon die ersten Aufnahmen von Jacques Loussier unter dem Titel "Play Bach" erschienen, kurz danach folgten Ekseption mit ihren Klassik-Adaptionen. Das "Concerto For Group And Orchestra" von Deep Purple stammt auch aus dieser Zeit. Das war einfach eine ungeheuer produktive Phase der jüngeren Musikgeschichte mit einer großen Offenheit des Publikums für Experimentelles und Neues.

Und zweitens, dass es ein Hit wurde, wieviele wurden denn verkauft, weiß man das?
Keine Ahnung. Ich weiß es jedenfalls nicht. Aber die Platte ist immer wieder aufgelegt worden, da wird über die Jahre also einiges zusammengekommen sein. EDIT: Im Video oben ist von insgesamt 1 Million Exemplaren die Rede, was für ein Werk mit klassischer (barocker) Musik wirklich sehr viel wäre.
 
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Ich glaube, Bob Moog hatte weder mit dem großen Erfolg der Platte gerechnet noch mit dem seiner Instrumente. Damals lag ja das Thema Neuinterpretation klassischer bzw. barocker Musik (speziell Bach) auch irgendwie in der Luft. Kurz vorher waren schon die ersten Aufnahmen von Jacques Loussier unter dem Titel "Play Bach" erschienen, kurz danach folgten Ekseption mit ihren Klassik-Adaptionen. Das "Concerto For Group And Orchestra" von Deep Purple stammt auch aus dieser Zeit. Das war einfach eine ungeheuer produktive Phase der jüngeren Musikgeschichte mit einer großen Offenheit des Publikums für Experimentelles und Neues.


Keine Ahnung. Ich weiß es jedenfalls nicht. Aber die Platte ist immer wieder aufgelegt worden, da wird über die Jahre also einiges zusammengekommen sein.
Die Platte hat aber ja wahrscheinlich nicht Bob Moog releast vermute ich.
Hatte Wendy das damals bei einem Label eingereicht oder wie lief das ab. Weiß man da mehr?
 
Die Platte hat aber ja wahrscheinlich nicht Bob Moog releast vermute ich.
Hatte Wendy das damals bei einem Label eingereicht oder wie lief das ab. Weiß man da mehr?
Wendy hat ab 1964 direkt mit Bob Moog zusammengearbeitet und einige Features der Moog Systeme gehen auf ihren direkten Rat zurück. Bob Moog war auf jeden Fall in die Produktion dieser Platte involviert und es war erklärtes Ziel, die Möglichkeiten des Moog Modularsystems vorzustellen.

Ich vermute aber, dass es andere hier gibt, die Genaueres darüber wissen als ich.
 
Auf meinen LPs ist immer Walter Carlos als Interpret genannt
- Switched-On Bach - auf der Rückseite des Covers
- Well-Tempered Synthesizer - Frontcover
- Switch-On Bach II - Frontcover
- Clockwork Orange - Frontcover
- Sonic Seasonings - Front Cover

Dito (ich habe die genannten Alben ohne Ausnahme ebenfalls als Vinyl), und ich erhöhe ;-) noch um "Walter Carlos by Request", auf dem sich u.a. Musik von JSB, P. Tschaikowsky, E. Elgar und anderen neben Bearbeitungen eines Beatles-Liedes (konkret Eleanor Rigby) und Eigenkompositionen von Walter/Wendy Carlos befinden.

Ohne das jetzt nachgeprüft zu haben, gehe ich davon aus, dass auf Wiederveröffentlichungen der Vorname Walter durch Wendy ersetzt wurde.
Was völlig korrekt und angemessen ist.
 
MOD: Die Diskussion Walter vs Wendy befindet sich hier https://www.sequencer.de/synthesize...-wuerdigung-wendy-carlos.169896/#post-2736379
(nein, nicht weil es nicht geht - wir haben ja 2024 - da geht alles, sondern um den musikalischen Teil hier zu fokussieren) und..
Aber Du kannst doch nicht einfach ausblenden, dass für Wendy Carlos ihre sexuelle Identität ein Problem war, das ihr Leben entscheidend geprägt hat und sie immer verfolgt hat. Daher ist es in ihrem Fall eben nicht egal. Wir sprechen auch nur bei Beethoven über sein Gehörleiden und seine spätere Taubheit. Weil die Hörfähigkeit aller anderen Komponisten nicht zur Debatte steht - seine aber schon. Und wir sprechen auch (fast nur) bei Schumann über psychische Erkrankungen, weil das für das Verständnis des Werkes der meisten Komponisten irrelevant ist, nicht aber für Schumanns Werk. Und auch im Falle Tschaikowskis ist seine Homosexualität immer wieder Thema, weil sie seine Musik beeinflusst und sein Leben verkürzt hat.
Nur nicht unbedingt die ersten Postings, deshalb sind sie dort, wenn es HIER wieder rein kommt - auch gut - ist ja Teil der Sache aber der Schwerpunkt der ersten Postings ist das musikalisch-technische.
Auch weil indirekt eine berechtigte Diskussion dazu entsteht.
 
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Interessant, erstmal sowas rauszubringen wenn man nicht eine größere Stückzahl zu verkaufen erhofft.
Und zweitens, dass es ein Hit wurde, wieviele wurden denn verkauft, weiß man das?

Ich hatte die Platte zweimal, hab aber beide für kleines Geld verkauft da sie mir dann doch zu langweilig waren.
Ist ca 20 Jahre her, da war die Platte schon alt.
Dazu ein eher persönlicher Beitrag - hoffe so "spät" ist das ok, aber ggf. "OT":

Der Sound wurde erst später interessant. Für mich, der ich eher Industrial und EBM hörte als Jugendlicher war das auch erstmal "Zirkus" weil die Klänge für mich den Synthesizer eher unterforderten und eine Karikatur darstellten. Die späteren Arbeiten sind jedoch viel besser und haben nicht so diesen Demo-Charakter. Das das alles per Hand gespielt wurde in der Geschwindigkeit ist allerdings eine Leistung und damals aufwendig, immerhin ging es ja nur monophon, Spur für Spur.

Die Filmsounds waren schon besser und in dem Kontext von Clockwork Orange eine interessante Note. Hätte ich die Platte zu ihrem Erscheinen oder als Kleinkind gehört, wäre das anders - aber das liegt bei mir an der falschen Geburtsstunde.

Das ist zwar kritisch aber sicher sagbar. Was aber wirklich viel interessanter wurde war als diese Sounds sich änderten. Mir lag die Tomita Welt etwas näher, welche ich witzigerweise früher entdeckte. Das waren allerdings eher romantische Interpretationen. Das ist alles eine Frage von Geschmack und Zeitgeist, daher ist wohl der Zeitpunkt des ersten Hörens sehr wichtig.
Spätere Werke von Tomita hatten ähnlichen Charakter, Carlos hingegen hatte sich deutlicher verändert. Zum interessanteren hin, für meine Ohren und bisherige Hörstandards. Was Menschen zum Release dachten ist von mir vermutlich nicht zu beantworten. Mein (Mind)Setting war aber auch immer stark in die Zukunft gerichtet und ich war gerade als Kind und Jugendlicher so, dass ich erst lernen musste dass Leute nicht wie in StarTrek sind ohne StarTrek zu kennen - bedeutet - Kriege, Hass, Gewalt und so weiter oder Unterschiede nicht hinkriegen bis hin zu "grünen Haaren" war für mich schwer vorzustellen, dass das ein Thema sein kann - man lerne, dass die Leute genau das nicht können, wie wir heute sehen und ich bin reingewachsen - Ah, deshalb geht das und Leute akzeptieren das, die Zukunft ist leider nicht Raumfahrt sondern so Kleinkrieg-Denken. Sehr schade eigentlich, hätte man mit bestätigt, wäre die Welt cooler. Aber ich arbeite dran.
Das ist tatsächlich was mir auch zu der Entwicklung als persönliches Gefühl einfällt, daher ist es positiv - am Ende. Es gibt wenige Künstler die zunächst mittelmäßig starten und besser werden, die meisten werden später handwerklich und bleiben dann bei einem Stil- andere sind irre gute Player (wie Hancock) und nur wenige zeigen zum Ende hin immer interessantere neue Wege auf und halten das Niveau. Und das ist keine Altenschelte, denn es ist ja unterschiedlich verlaufen.
 
Den Film habe ich damals bestimmt auch so 10+ angeschaut. Hatte mich total eingesaugt. Durch Deinen Post ist mir nun bewusst geworden, dass auch durch die Musik der Film zu einem Meisterwerk wurde. Mir war auch nie klar, dass es ja dann komplett elektronische Synthesizer-Musik war. Danke!!
Es war keine "komplett elektronische Synthesizer-Musik", unter anderem war auf Drängen von Disney das London Philharmonic Orchestra mit von der Partie (Quelle).

Bob Moog war auf jeden Fall in die Produktion dieser Platte involviert und es war erklärtes Ziel, die Möglichkeiten des Moog Modularsystems vorzustellen.
Bitte, gibt es für diese beide Aussagen eine Quellenangabe? Ich betone, dass ich hier keinen Streit oder "Pissing Contest" vom Zaun brechen möchte, sondern einfach nur wissen möchte, woher diese Aussagen stammen.

Denn lt. Cover und Wendy Carlos (Seite 15 und 16 im "Book One" des "Switched-on Bach" Boxed Set) war Rachel Elkind die Produzentin.

Auch in der Biografie über Moog (die bezeichnenderweise den Titel "Switched on. Bob Moog and the Synthesizer Revolution" trägt) von Albert Glinsky (Oxford University Press, 2022) findet sich kein Hinweis darauf.

Ich gebe zudem zu bedenken, dass Moog selbst über den Erfolg von S-OB sagte: "We see no royalties or other tangible reward from the successful records. 'FAME' is not an altogether welcome by-product of my work." Das spricht für mich eher dagegen, dass Bob Moog S-OB mit produziert habe, denn anderenfalls wäre er doch in irgendeiner Weise am Erfolg beteiligt gewesen.
 
@serge

Ich schrieb ja, dass andere hier bestimmt Genaueres wissen als ich.

In der englischen Wikipedia steht:

„Switched-On Bach features ten pieces by Bach available under the public domain,[2] performed by Carlos, with assistance from Folkman, on a Moog synthesizer. Carlos worked closely with Moog designer Robert Moog, testing his components and suggesting improvements.“

Den zweiten Satz verstehe ich so, dass es während der Produktionsphase einen direkten Austausch mit Bob Moog gab.
 
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Ich gebe zudem zu bedenken, dass Moog selbst über den Erfolg von S-OB sagte: "We see no royalties or other tangible reward from the successful records. 'FAME' is not an altogether welcome by-product of my work." Das spricht für mich eher dagegen, dass Bob Moog S-OB mit produziert habe, denn anderenfalls wäre er doch in irgendeiner Weise am Erfolg beteiligt gewesen.
Ich glaube, Serge hat hier die "richtigere" Version, weil sowas meist eher Endorsement ist, die Platte und das alles ist quasi ihre Arbeit und ihr Engagement mit dem Label, somit stimmen die Aussagen durchaus beide. Man darf nicht vergessen, dass Wiki nicht die genaueste Version ist und eher wie "Fernsehen" funktioniert mit scharfen Kontrollen ob und was in den Medien darüber steht - während die Originalquellen idR von dem aus gehen, wie man sowas damals machte.

Das ist aber ebenfalls kein Wissen sondern wäre das "übliche Vorgehen", was hier sicher so war - denn Moog als Firma hat nichts mit Releases zu tun, nicht mal besonders mit Moog-Demo-Vinyl.
Würde das aber plausibel finden. Abgesehen von dem, wie es ggf. tatsächlich war.
 
[...]"In 1966, collaboration begun on a custom modular synthesizer that would go on to be the star of Carlos’s debut studio album, Switched-On Bach." [...]

[...]"Carlos worked with Bob Moog throughout the album’s recording process, testing instrument components and making suggestions for improvements that would shape the future of the Moog modular system design and sound."[...]

Quelle: https://www.moogmusic.com/media/switched-bach-how-world-met-moog
 
MOD: Die Diskussion Walter vs Wendy befindet sich hier https://www.sequencer.de/synthesize...-wuerdigung-wendy-carlos.169896/#post-2736379
(nein, nicht weil es nicht geht - wir haben ja 2024 - da geht alles, sondern um den musikalischen Teil hier zu fokussieren) und..
Das finde ich schade, weil es in dem besagten Beitrag auch um die Geschlechterrolle ging. Wenn du das nicht möchtest, dann bitte den Arte Beitrag auch ausgliedern, denn der triggerte das Thema.
 


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