Zerkratzte Display an Synths - Reparatur Tipp

qwertz123

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Ich hatte hier mehrere fiese Kratzer in einem Acryl Display von einem gebrauchten Sampler.
Bisher habe ich hier noch keine Tipps zur Reparatur davon gefunden.
Anfangs überlegte ich, mir ein Handy-Politur Set oder ähnliches zu kaufen. Aber die Kratzer waren etwas tiefer
und nicht nur oberflächlich.

Geholfen hat mir nun ein Set von der Firma Quixx, "Kratzer-Radierer aus Acryl" .
Der kleine Karton kommt mit einer Tube weisser Paste und einem Mini-Schleifpapier und einem Putztuch.
Das Schleifpapier soll für die heftigen und tiefen Kratzer sein, ich habe es nicht benötigt in meinem Fall hier.
Das Putztuch habe ich bis heute nicht benutzt, sondern hier Papier-Küchentuch genommen.
Bei dem Set trägt man eine minimale Menge Paste auf das Display, und verreibt dies dann mit Druck. Bei mir hat es nur 2 Durchgänge gebraucht, echt nur
jeweils 20-30 Sekunden mit Tuch kreisend mit der Hand poliert, und die Kratzer sind nun wirklich weg. Habe nur an den Stellen wo die Kratzer waren poliert, nicht die ganze Fläche.
Ich finde das Poliermittel echt toll.

Für eine vertratzte CD habe ich es auch getestet, aber das ist daneben gegangen. Da kann ich nur abraten, da gibt es sicher andere und bessere Lösungen.
Für CDs hatte ich vor 15 Jahren mal ein Polierset, was ich nur gerade leider nicht mehr finde.
Da gab es 5-6 verschiedene Mini Schleifpapier-Stücke in extrem hohen feinen Körnungen, und auch noch eine flüssige Politur, wenn ich mich richtig erinnere.

Das Mittel ist nix für Touchscreens, Monitore und auch auch nicht für neue Synth-Displays, die vielleicht gar keine separate Acryl Abdeckung mehr haben wie mein Sampler hier.
Also bitte nicht am Handy einsetzen.
Aber für ältere Synths mit Display kann ich es nun wirklich empfehlen.
Es waren bei mir richtig fiese fast genau quadratische Tippel von 1-1.5 mm Seitenlänge, natürlich mittig auf dem Display und absolut störend.

Ich habe das Mittel im Internet bestellt. Aber in einem Toom Baumarkt hier in meiner Gegend habe ich es auch vor ein paar Tage im Regal gefunden zum etwa gleichen Preis.
Die Tube ist rel. gross und reicht bei kleinen Displays für viele viele Reparaturen nach meiner Meinung. Könnte nur sein, dass die Paste irgendwann mal eintrocknet.

Ich bin nicht mit dem Hersteller in irgendeiner Form verbunden.
Das ist nur mein privater Hinweis und soll Euch helfen, wenn ihr mal das gleiche Problem haben solltet.

Beim Gebrauchtkauf gibt es ja immer wieder Kratzer, Beulen, abgesplitterte Teile und Kanten, die man auf den Artikelfotos nicht sieht, und die auch natürlich nicht in der Beschreibung
dann stehen. Bei mir hier war es nichts Schlimmes aber halt einfach nur ärgerlich in der Bedienung.
 
Ich nutze zum Blankpolieren von Displays, Synthesizer-/Klavier-/Orgel-Tasten, CDs und DVDs "Kunststoffscheiben-Politur" von Nigrin*. Das Set enthält ebenfalls einen Streifen ganz feinen Schmirgelpapiers und ein spezielles Poliertuch, das ich auch nur für diesen Zweck nutze. Tolles Zeug! Das hatte ich auch erfolgreich für ein zerkratztes Display eines KORG Prophecy eingesetzt (die Bereiche rund um das Display hatte ich mit Tesafilm abgeklebt).

Hier in meinem Instagram-Post seht ihr vor allem bei der unbehandelten und der polierten schwarzen Taste eines invertierten Poly-800, wie stark der Effekt sein kann.



*auf der Tube steht "ACRYLGLAS Reparatur-Set", aber die Packung trägt obig genannte Bezeichnung.
 
- Wollte noch etwas ergänzen :
Man ist in der heutigen Zeit immer schnell dran und nimmt ein Akku-Werkzeug oder elektrische
Schleifer wie Dremel - Dazu gibt es auch immer wieder spezielle Politur- und Schleifsets im Baumarkt.
- Wegen der hohen Drehzahl aller dieser Geräte rate ich aus meiner Erfahrung davon ab, hier bei einem
normalen dünnen Acryldeckel von einem Display mit der Maschine dranzugehen.
Da übt man sehr schnell zuviel Druck aus, oder hat das falsche Politurmittel, oder - noch schlimmer - arbeitet trocken mit dem Politurscheibchen.
Und schon entsteht ein Kratzer oder eine Delle im Kunststoff, die dann evtl. gar nicht mehr rausgeht.
Das muss noch nicht mal der Druck Schuld sein, allein durch die hohe Drehzahl all dieser Werkzeuge entsteht durch die Reibung sehr schnell Hitze, die auch verformt und schädigt. Da sollte man schonmal an einem ähnlichen Material getestet haben, bevor man mit dem Dremel drangeht.
Oder wie hier einfach mit der Hand polieren, war echt schnell und sauber bewerkstelligt.
 
Für eine vertratzte CD habe ich es auch getestet, aber das ist daneben gegangen. Da kann ich nur abraten, da gibt es sicher andere und bessere Lösungen.
Das kann nicht funktionieren. Der Kratzer selbst macht der CD überhaupt nichts. Das Problem ist, dass beim Kratzen Beschichtungs-Material in die danebenliegenden optisch relevanten Löcher geschoben wird, und so mit diese Löcher nicht mehr vom Laser als "Bit" wahrgenommen werden. Wenn Du da mit irgendeiner Paste drangehst, schmierst Du nur noch mehr Löcher zu.
 
Noch zur CD:
Die Informationsschicht einer CD (mit ihren "Pits" und "Lands") befindet sich auf der BEDRUCKTEN SEITE, also direkt unmittelbar unter dem Aufdruck auf einer CD.
Die "silbern aussehende(!) Seite" einer CD ist hingegen nichts anderes, als eine durchsichtige Polycarbonat-Platte durch welche man die Informationsschicht (die sich AUF DER ANDEREN SEITE dieser Platte befindet) sehen kann (Auf der "silbernen (bzw. silbern aussehenden) Seite" einer CD sind also KEINERLEI "Pits" oder "Lands" vorhanden!).
Das heißt:
WIRKLICH empfindlich ist eine CD also AUF JENER SEITE, auf welcher sich der farbige Aufdruck (mit der Angabe des Interpreten udgl.) befindet und nicht auf der "silbernen (bzw. silbern aussehenden) Seite".

Der Durchmesser des Laserstrahls beträgt beim Eintritt ca. 0,8mm (Deshalb ist eine CD hinsichtlich Kratzern und Staub relativ unempfindlich) und wird in weiterer Folge auf 1,7µm (auf die Informationsschicht) gebündelt.

Ergänzend:
Zum Polieren von Plexiglas, bzw. Synthesizer-Displayscheiben od. CDs udgl. kann man auch herkömmliche Autopolitur (also dieses gewöhnliche milchige Zeugs, das man sowieso immer irgendwo zuhause herumliegen hat) verwenden.
Gravierendere Kratzer lassen sich nur mittels feinstem NASSschleifpapier beseitigen (Erst danach erfolgt dann das Polieren.). Zuvor sollte man hier aber in jedem Falle auf einer Abfall-Plexiglasscheibe Versuche durchführen!
 
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