Will man als Synth Junky musizieren oder doch lieber frickel

hi folks
ich mach mir schon länger gedanken darüber ob ich nur "spielen" möchte und mich darüber freu wenn´s kräftig "bum-tschack-bums-gong-peng-wubbel-woing-zusch" macht oder doch irgendwann mal die zeit wieder reif ist einen "durchstrukturierten" (geiles wort) track zu machen.

lang ist´s her, und ich muss als bekennender "hadware-freak" zugeben, das ich schon ewig keinen vollständigen song gemacht hab. :oops:

die letzten "monde" hab ich mich mehr über meinen fuhrpar im einzelnen gefreut,
sprich 1-2,3,4 schnuggeliege tools per midi verkoppelt und "ab die wurst",
aber wirklich verwertbares im sinne von "das sollten auch andere hörren" ist dabei nicht rausgekommen (ist mein sehr supjektiver eindruck!!!)

und vor allem, wohin ohne grossen aufwand mit den spontanen spielereien :lol:
die euphorisch zeit in der man sich dachte "jawollllll jetzt schick ich mal was ab, zu nem label", die ist schon lang an mir vorbei gerasselt :?

gehtz noch anderen fricklern so oder steh ich da doch eher allein ?,
mach ich mir zu viele gedanken um, wie ich meine ,das interresanteste hobby das "MAN/FRAU" haben kann. (schniieeeffff,rotz,schnoddder)

nee mal erlich, ich hab echt spass an den synth und ballerzwergen ,aber bekomm den arsch nicht in die gänge mal was zu starten, da ich aber keine 20 mehr binn fällt mir das doch eher schwer :opa:


bin ich da allein oder giebt´s da noch andere den es so B.z.w. so änlich geht
 
ich spiel am liebsten nur - aber gelegntlich passieren bei spielen so geile Sachen da mach ich mir die muehe und bastel richtige Tracks

was ich sagen will - das eine schliesst das andere nicht aus
 
klar ensteht mal was ,aber wenn ich dabei bin hab ich nicht den elahn dann mal den rechner für die aufnahme anzuschmeissen und dann schrummel ich halt so rum, ich denk bei mir ist´s zum einen das ich permanent familiere verpflichtungen hab (kiddy´s und co), zum anderen das es hier in "god old lübeck" kaum elektro-freaks giebt mit denen man sich austauschen B.z.w. "abhotten" könnte.
jazzer ,nun ,die giebt´s hier zu hauf (bläser,taste,...),leider zu meist sehr elitär-puristisch und darum schon aus prinziep nicht meine schiene.

na ,wollt nur mal wissen ob ich da als einzieger so junky´g bin und jeden pfennig in die kabelburgen stopf :D
und das ohne festes ziel oder plan
 
monorecord schrieb:
bei mir ist´s zum einen das ich permanent familiere verpflichtungen hab (kiddy´s und co),

...

na ,wollt nur mal wissen ob ich da als einzieger so junky´g bin und jeden pfennig in die kabelburgen stopf :D
und das ohne festes ziel oder plan

ich kenn das sehr gut... gerade auch das mit dem Zeitmangel. Ich "spiele" bewusst oft ohne festes Ziel, aber ich schneide immer alles mit und bin unterm Strich sehr zufrieden mit der Ausbeute, weil ich doch nicht wenig davon später benutzen und zu was Neuem zusammenbasteln kann. Mir geht's also wie Verstaerker. Sich Druck machen, einen Track wirklich fertig zu kriegen, das kann man immer noch, wenn man konkret an was dran ist, wenn man wirklich was gefunden hat, das es sich lohnt zu was Fertigem zu strukturieren. Aber auf das spielerische Drauflosexperimentieren möchte ich nicht verzichten - das hat für mich auch ohne "vorzeigbare Ergebnisse" einen Sinn an sich. Wenn du, wie ich auch, nicht mehr der Jüngste bist, sieh's einfach als sinnvoll verbrachte Zeit an ... ;-)

.
 
mir geht es da nicht anders, die meiste zeit fummel ich nur an den kisten rum und bastel an achttaktigen tracks herum, da ich keinen rechner als sequenzer dabei benutzten will und ziemlich speicherfaul bin, sind die ideen nach dem stromausschalten wieder im nirvana verschwunden. wenn ich denn mal was speicher, dann dauert es eh ewigkeiten bis ich die dazu gehörigen sounds wieder so hingeschraubt habe das es passt, naja da fang ich lieber wieder was neues an (daher bin ich auch am überlegen mir ne vernünftige audiokarte für den rechner zu besorgen, damit die guten sequencen nicht verloren gehen). Tracks zur perfektion zu bringen ist mir ein greul, ist mir viel zu anstrengend den rechner als sequencer zu benutzten, ich fummel lieber an einem hardwaresequncer rum. mit elektrobeats stehe ich auch in meinem umfeld alleine da, bin daher immer auf der suche nach gleichgesinnten, ich denke dann könnte ich mich auch wieder motivieren was zu machen.

p.s. aktiv werde ich komischerweise immer wenn neues gear am start ist, dann geht das produzieren wie von hand... hm
 
Wenn du, wie ich auch, nicht mehr der Jüngste bist, sieh's einfach als sinnvoll verbrachte Zeit an ...
tja als fast mitte 30.... ;-)
da wird man im bekantenkreis schon als exot angesehen :fawk:

und richtig,sinvoll verbrachte zeit
aber manchmal denk ich dass das ganze doch mal früchte tragen sollte
und man einfach mal (wie in meinen fall) den sprichwörtlichen "ARSCH" hochbekommen sollte.
oder???? :school:
 
p.s. aktiv werde ich komischerweise immer wenn neues gear am start ist, dann geht das produzieren wie von hand... hm

ja, entgegen allem gesabbel ist´s bei mir genauso,new gear,new inspiration.

und der poweknopf beendet bei mir momentan auch das geschaffene :D
 
Re: Will man als Synth Junky musizieren oder doch lieber fri

monorecord schrieb:
hi folks
ich mach mir schon länger gedanken darüber ob ich nur "spielen" möchte und mich darüber freu wenn´s kräftig "bum-tschack-bums-gong-peng-wubbel-woing-zusch" macht oder doch irgendwann mal die zeit wieder reif ist einen "durchstrukturierten" (geiles wort) track zu machen.

lang ist´s her, und ich muss als bekennender "hadware-freak" zugeben, das ich schon ewig keinen vollständigen song gemacht hab. :oops:

die letzten "monde" hab ich mich mehr über meinen fuhrpar im einzelnen gefreut,
sprich 1-2,3,4 schnuggeliege tools per midi verkoppelt und "ab die wurst",
aber wirklich verwertbares im sinne von "das sollten auch andere hörren" ist dabei nicht rausgekommen (ist mein sehr supjektiver eindruck!!!)

und vor allem, wohin ohne grossen aufwand mit den spontanen spielereien :lol:
die euphorisch zeit in der man sich dachte "jawollllll jetzt schick ich mal was ab, zu nem label", die ist schon lang an mir vorbei gerasselt :?

gehtz noch anderen fricklern so oder steh ich da doch eher allein ?,
mach ich mir zu viele gedanken um, wie ich meine ,das interresanteste hobby das "MAN/FRAU" haben kann. (schniieeeffff,rotz,schnoddder)

nee mal erlich, ich hab echt spass an den synth und ballerzwergen ,aber bekomm den arsch nicht in die gänge mal was zu starten, da ich aber keine 20 mehr binn fällt mir das doch eher schwer :opa:


bin ich da allein oder giebt´s da noch andere den es so B.z.w. so änlich geht

Ich glaub, dann war dir einfach das mit dem Gear wichtiger als die Musik. Das ist ja frei wählbar und ich glaube kaum, dass das allgemein gültig eine Formel geben kann oder Rückschlüsse auf Musik / KReativität oder Produktivität geben kann.
 
monorecord, du sprichst mir aus der Seele. Manchmal hocke ich vor meinen Klangerzeugern, dreh mal da am Poti oder dort am Poti oder spiel einfach drauf los. Meistens irgendwelche Sequenzen oder selbstzusammengeschustertes Zeugs.

Eigentlich habe ich viel zu gute und geile Synthesizer für das wie schlecht ich spiele aber weißt du lieber monorecord inzwischen ist mir das wurst wie ich spiele. Hauptsache die Teile machen rechten Krach und die Filter quitschen und das ist das mir das wichtigste. Musikmachen soll vom Herzen kommen, spontan aus den Kopf heraus und noch wichtiger ist, Musik soll kein muss sein. So etwa: "ohhh ich habe sooviele alte teure Synthesizer ich muss heute unbedingt drei Stunden spielen." Dann doch lieber so: "ach jetzt hab ich Bock euch tollen, alten Synthesizer zu spielen." Das klingt doch schon viel besser, nicht wahr? :lol:
 
Dann am besten alles verkaufen oder so. Mensch, so viele Möglichkeiten.. Die hatten früher nur Bandmaschinen und wenn man jetzt alles vor sich hat, soll einem nix einfallen? Versteh ich nicht wirklich.

Viel oder wenig Gear - Es kommt drauf an was man daraus macht.

BETON!
 
Ich hab früher rein aus Spaß an der Freud' an Sounds herumgebastelt. Heutzutage möchte ich vorwiegend neue Tracks machen, und so entstehen neue Sounds eher beim Basteln am jew. aktuellen Stück.

Mit Kisten, in denen man sich leicht verliert, wie dem Microwave XT oder FS1R, habe ich früher viel zu viel Zeit beim Schrauben verplempert. Heute lege ich Wert auf schnelles Editieren, habe meine Geräte dahingehend ausgesucht und fahre sehr gut damit. Wenn ich auch jetzt noch teilweise länger schrauben muss, dann liegt das leider an mir. :oops:

Meine Tracks mache ich immer innerhalb von ein paar Tagen zu Ende, auch wenn es meistens echt harte Arbeit ist.
 
Hyboid schrieb:
Ich hab früher rein aus Spaß an der Freud' an Sounds herumgebastelt. Heutzutage möchte ich vorwiegend neue Tracks machen, und so entstehen neue Sounds eher beim Basteln am jew. aktuellen Stück.

Mit Kisten, in denen man sich leicht verliert, wie dem Microwave XT oder FS1R, habe ich früher viel zu viel Zeit beim Schrauben verplempert. Heute lege ich Wert auf schnelles Editieren, habe meine Geräte dahingehend ausgesucht und fahre sehr gut damit. Wenn ich auch jetzt noch teilweise länger schrauben muss, dann liegt das leider an mir. :oops:

Meine Tracks mache ich immer innerhalb von ein paar Tagen zu Ende, auch wenn es meistens echt harte Arbeit ist.

Das liegt doch nur an der Tatsache, dass die Leute heute alles ohne Arbeit gestern noch fertig machen wollen.

Zeit ist € und man muss schnel lwieder arbeiten, schlafen, aufstehen, waschen, arbeiten, schlafen..
Muss man das mitmachen - The Zeitgeist kann moduliert werden.

Ist demnach das Zeug zu einfach geworden? Ich mein: Ist ja nicht so schwer mehr, die Teile zu bezahlen. Viele kaufen mehr als sie verwenden oder sinnvoll einsetzen können. Dem Thread hier nach zu urteilen zumindest. Schade, wenns so ist.
 
Eigentlich habe ich viel zu gute und geile Synthesizer für das wie schlecht ich spiele

also,ich fühle mich schon würdig die synth zu haben die ich besitze,hab die guten stücke ja nicht von heut auf morgen gekauft ,sonder zum teiel schwer erarbeitet (tüddel schon knapp 15 jahre mit elektronik gedöhns als zeitvertreib rum),ich denk mir mal das du, liebe synthfrau, deine schätze auch nicht geschenkt bekommen hast, sprich würdig oder nicht, man hat eine gewisse energie eingesetzt um so etwas tolles "sein eigen" zu nennen.

nur am rande synthfrau,ein sequenzer ist meiner meinung nach ein muss (hard oder soft) in jeden fall wenn man kein band keyboarder ist.die dinger sind absolut inspirirend, wenn du bis dato ohne ausgekommen bist meinen aufrichtiegen respeckt (gehört in ein anderen trade aber das must ich jetzt hier mal loswerden :gay: )

Dann am besten alles verkaufen oder so. Mensch, so viele Möglichkeiten..

tja , nicht das ich mein equitment nicht zu schätzen weis, aber wie erwähnt, ist der park nicht von heut auf morgen entstanden und bildet eigentlich die essenz aus dem was ich zur zeit fett finde, (gennerel ist alles verkauft/getauscht was nicht so ganz mein ding ist/war) und inzwischen trenn ich mich nur schweren herzens von einem klangerzeuger (sind halt ausgesuchte teile ,auch wenn sie nicht unter volldampf laufen).
von allem trennen will ich mich schon garnicht, denn auch wenn nicht´s wirkliches zu stande kommt ist es doch sicher noch befriedigender am synth-knöpfen zu drehn als einer Merklien H-0 bahn beim "im kreisfahren" zu zuschauen,oder?
was mich unterm strich bei mir persönlich "angääähhhnnt" ist das ich den anfänglichen "biss" verloren habe,mein 3ter synth,nach juno60 und SH101 war glaub ich ´n QM Technox (dafür hab ich seinerzeit ´ne menge bratkartoffeln als beikoch machen müssen) ,tja ,obwohl aus heutigersicht ein absoluter lacher hab ich damit 2-3 tracks die woche gemacht (TECHNOX+ATARI+CUBASE ich glaun K1 als mastertastatur),die zum teiel doch mit positiver resonanz in meiner damaligen stamm disse gespielt wurden (sorry für den opa ausdruck für zappelhall)
nach familiell-bedinkter abstinenz aus der zene fällt mir ein einstieg aus mangel an kontakten natürlich schwer.
daraus resultiert :
klasse equitment, kein blassen schimmer was gerade angesagt ist (auch wenn das nicht wirlich wichtig ist bitte ich um keine kommentare dass das nicht wichtig sei von wegen "eigener steal" u.s.w.),und wohin damit auser auf eine von tausend internet seiten, wenn dann doch mal was entstanden ist?!?!
 
Das liegt doch nur an der Tatsache, dass die Leute heute alles ohne Arbeit gestern noch fertig machen wollen.

Zeit ist € und man muss schnel lwieder arbeiten, schlafen, aufstehen, waschen, arbeiten, schlafen..
Muss man das mitmachen - The Zeitgeist kann moduliert werden.

Ganz im Gegenteil. Ich verbringe SEHR viel Zeit und Mühe beim Musikmachen. Natürlich muss auch ich Geld verdienen, aber was ich an Zeit (sozialverträglich natürlich) erübrigen kann, das investiere ich in die Musik.
 
Nicht jeder ist damit getroffen, es ist nur eine Feststellung, die nicht hier auf jemanden gemünzt ist. Nur zur Klarstellung.

Aber viel Zeit investieren und quasi Freiraum haben sind doch ansich gute Voraussetzungen, etwas zu schaffen an Musik. Oder?
 
Moogulator schrieb:
Dann am besten alles verkaufen oder so. Mensch, so viele Möglichkeiten.. Die hatten früher nur Bandmaschinen und wenn man jetzt alles vor sich hat, soll einem nix einfallen? Versteh ich nicht wirklich.
Zu viele Wahlmöglichkeiten behindern die Kreativität und machen außerdem unglücklich, da man pausenlos Entscheidungen treffen muss, auf welchem der vielen möglichen Wege man eine Aufgabe löst. Das führt meist dazu, dass man die Aufgabe entweder gar nicht löst oder nie fertig wird, da man immer noch Möglichkeiten hat, Dinge zu verbessern oder zu verändern.

Früher waren die 8 Spuren an meinem Bandgerät irgendwann einfach voll. Was dann noch nicht stimmte, lies sich eben nicht mehr ändern. Heute wird man nie mehr fertig. Geht ja auch den Profis so.
 
doctorno schrieb:
Zu viele Wahlmöglichkeiten behindern die Kreativität

.


Das ist auf jeden Fall ein Punkt. Wäre mal ganz gut, eine Liste der Kreativitätskiller zu erstellen. Und eine, wie man die eigene Kreativität fördern kann. Müsste sowohl Einsteigern als auch alten Hasen eine Hilfe sein, sich der Dinge bewusster zu werden.
 
Ich vertrete ebenfalls die Meinung (oder zumindest bei mir ist es so) dass genau die Grenzenlosigkeit dieser vergleichsweise uferlosen Möglichkeiten die allergrösste Kreativitätsbremse überhaupt darstellt. Kreativität braucht Rahmenbedingungen um gezielt in eine Richtung fliessen zu können, wie ein Fluss ein Flussbett. Sonst fliesst sie einfach ziel- und richtungslos und verdunstet.

"Konventionelle" Instrumentierungen stecken ja nur schon mal besetzungstechnisch einen Rahmen -ob Klavier-Solo-Komposition, Streichquartett oder Bigband-Chart. Auch das gute alte prä-Plugins MIDI-Studio steckt Grenzen: man hat eine begrenzte Zahl Klangerzeuger und FX-Kisten und ein Pult mit einer begrenzten Zahl Kanälen. Im klassischen MIDI-Studio konnte ich hervorragend und produktiv arbeiten, einerseits nur schon rein aus haptischen Gesichtspunkten, und andererseits weil irgendwann einfach mal Schluss war weil mir die Klangerzeuger oder Aufnahmekanäle ausgingen. Es war wie Komponieren für ein festes Orchester -nur einfach ein Orchester aus Synthies und Tapetracks anstatt aus Musikern. Und jedes Instrument hatte seine eigene Personality, seine eigene Art wie es klingt, zu bedienen ist und sich hardwaremässig anfühlt (sogar riecht). Mit der Zeit fühlte man sich im Studio wie mit altvertrauten Partnern um sich.

Ich habe mir vor kurzem eine sehr leistungsfähige DAW gekauft, und es hat sich als absolute Katastrophe entpuppt. Einerseits fühle ich mich wegen der Reduktion auf Maus und Tastatur haptisch noch mehr von der Musik amputiert als vorher. Andererseits erschweren mir die eben immens gesteigerten Möglichkeiten, überhaupt anzufangen ("Ja, was nehmen wir jetzt?") oder dann zu einem Schluss zu kommen. ("Ja, aber man könnte ja noch..."). Es war ein sehr deprimierendes Erlebnis.

Genau diese Frage "Ja, was nehmen wir jetzt?" fängt dann an sich zunehmends an zu verselbstständigen, bis zum Punkt wo man einer kreativen Passivität verfällt, das Zepter der Inspiration gänzlich an die Technologie abgibt, und nur noch nach Klangerzeugern und Sounds sucht, die einem einen "musikalischen Kick" geben sollen. Wenn ich so lese was manche Leute hier so schreiben, und auch wenn ich mich selber beobachte, bekomme ich den grossen Verdacht, dass sehr viel was mit G.A.S. zu tun hat, auf diesem Umstand beruht.
 
Hallo Tim,
Kompliment für diesen wirklich sehr guten Beitrag!

Ich lebe hier derzeit in einer Art "Energiesparmodus", bei dem es in "Pempelsons Studiobaustelle"
einfach nicht weitergeht - aber auch nicht weitergehen soll. Klingt vielleicht merkwürdig, liegt aber in dem
Umstand begründet, dass ich vorhabe, noch in diesem Jahr umzuziehen und mich ärgern würde, jede Menge
Audio und MIDI Leitungen für die Katz auf Maß konfektioniert zu haben.
Günstigerweise, abgesehen von fehlenden finanziellen Mitteln derzeit für G.A.S. Eskapaden, dämmt das
den Kaufrausch und die Suche nach weiteren "sensationell tollen Klangerzeugern" auch recht gut.
Dazu kommt ein Platzproblem und ich weiss überhaupt nicht, wie ich die vorhandenen "Partner" (schönes Bild)
um mich herum sinnvoll arrangieren kann, um damit vernünftig arbeiten / spielen zu können. Es ist ja vielfach so,
dass man sich fragen muß, was es bringt, in der letzten Ecke des Studiobrimbamboriums in vierter Ebene mit fast
unerreichbarer Entfernung von Reglern ein weiteres Keyboard stehen zu haben - zum Beispiel.
Also schränkt man den Fuhrpark an Tastaturen dann ein und setzt auf Racklösungen - Hauptsache, man deckt
möglichst jede denkbare Richung an Klangerzeugern damit ab? Buffer overflow, ein Irrgarten der Optionen.
Das Problem ist möglicherweise, dass man gar nicht weiss, wo man (musikalisch und im Leben) hinwill.
Und natürlich extrem neugierig ist, an Gerätschaften herumzuschrauben, die man eben noch nicht hat.
Ständige Suche / Sucht nach neuen Reizen, ohne auch nur ansatzweise die Potentiale vorhandener Synthies
ausgeschöpft zu haben. Was für mich in Mitte/Ende der 90er Jahre die Keys und Keyboard waren,
um angefixt zu werden (und zu bleiben), ist heute zum Beispiel auch dieses Forum hier, Amazona und eBay.
Dazu die tolle Möglichkeit, bei Youtube zu fast jedem Klangerzeuger auch Demo-Material zu finden - schrecklich! ;-)
Derzeit bin ich von der Idee besessen, mir einen Jupiter zuzulegen - und auch der Erwerb eines Solina spukt
noch in meinem Hirn herum. "Brauche" ich die? Nö, an sich natürlich nicht.
Noch mehr Optionen, noch mehr Schwierigkeiten, das alles vernünftig plazieren zu können.
Gut, dass ein solches Forum auch nahtlos den Übergang findet, Gemeinschaft einer Selbsthilfegruppe zu sein:
Eine mögliche Lösung wäre schließlich die (oft genutzte), momentan als überflüssig empfundene Geräte
über die Rubrik "Biete" zu verkaufen, auf dass sich der Kreis dann immer wieder schließt - am Ende auch oft im
Verlust festgestellt wird, einen Fehler begangen zu haben und das verlorene Schätzchen wieder auf der
Einkaufsliste landet. Frickeln oder Musikmachen, immer wieder suchen, oder einfach mal "Stop" sagen?
Die Phase "löten statt schrauben" hab ich nach Abschluß des ML-303 Projektes nun immerhin schonmal
überwunden - auch wenn ich noch ein paar "Unvollendete" in Kartons liegen habe.

Maison Vagues Jupiter 4 Solo -> Klar brauche ich einen Jupiter!
Bloß, kann ich dann auch so darauf spielen? Nein.
Der Besitz alleine ist ja kein Garant für entsprechenden Output.

Geständnisse eines Gearjunkies - soweit ein paar Zeilen von mir...

LG Guido
 
Dem kann ich für meine Person voll beipflichten. Zuviele Optionen zu haben, verleitet mich ebenfalls dazu, keine Entscheidungen zu treffen und man steckt dann einfach fest und kommt nicht weiter. Ich schränke mich oft bewusst ein, wenn die Kreativität mal wieder klemmt. Einfach mal auf 1-2 Geräte konzentrieren und wirklich nur damit arbeiten. Es fließt dann meist von selbst wieder.

Ich muss auch nicht alles von meinem Gedudel in den Verkauf bringen, manches steht halt nur so im Netz rum und manches höre ich mir halt nur selbst an. Ist für mich alles ein Teil eines nie endenden Lernprozesses und Weiterentwicklung.
 
@ monorecord und aliced25

Da ihr ja gleichgesinnte sucht, macht doch einfach mal was zusammen, also Wav-Dateien austauschen und der jeweils andere macht etwas zu dem schon existierenden. Das haben verstaerker und ich auch schon gemacht. Nicht weil uns nichts mehr einfiel, sondern weil unsere Musik sich gut verbinden ließ.Vieleicht ist das bei euch ja auch der Fall und ihr kommt so in die Puschen. ;-)

Einigt euch auf ein Audioformat und los gehts. Und macht das ohne Zeitdruck, also nicht den anderen andauernd nerven mit, "Bist du schon fertig".
 
@ Monorecord,

ich hab deine Gearliste angesehen und ich kann feststellen, das ist viel zu viel.

Sone Menge Hardware und Software kann ein Mensch niemals richtig ausnutzen.

Ich will ja nicht meckern - z. T. gehts mir auch so .... (bei mir aber hauptsächlich free-Software, aber auch Berge von Samples, mi denen ich bis jetzt nix hinbekommen hab)
Von daher weiß ich gar nicht, ob ich dich wegen deiner vielen tollen Geräte und Softsynthies (von denen ich auch gern einige hätte ...) beneiden soll.

Zu viel von dem Zeugs behindert, und man verliert und verirrt sich in den unzähligen Möglichkeiten.

Grade ist mir wieder aufgefallen, welchen Fortschritt ich gemacht habe, als ich mich zur Abwechslung mit Grafik und Foto etwas ausgetobt habe - was ich durchaus auch gebrauchen kann - und dann wieder zur Musik zurückgegangen bin - das hat enormen Vorsprung gebracht in Musik (da vor allem bei Sampling) und auch in Sachen Grafik (endlich relativ vollständig kapiert, wie ich komplexe Grafikarbeiten durch bessere Organisation stark beschleunige)

Es ist also gut, sich mal mit was anderem zu beschäftigen .... (ich gebe zu, Spazieren würde mich langweilen und vielleicht/wahrscheinlich auch keinen befriedigenden Fortschritt bringen.

Ich mach ja erst seit ein paar Jahren Musik - und das auch mit Unterbrechungen -, und ich hab gestern, heute nochmal meinen Lernprozeß in Sachen Computer-Musik reflektiert ... und ein relativ zufriedenstellendes Ergebnis war, ab und zu mal das Werkzeug zu wechseln, wenn man mit dem anderen nicht mehr weiterkommt, oder sich in eine verwandte Materie einarbeiten (z. B. Noten, Akkrde, Harmonielehre) -- oder ganz andere Themen, die dich interessieren ....

g, desynthese
 
kpr schrieb:
doctorno schrieb:
Zu viele Wahlmöglichkeiten behindern die Kreativität

.


Das ist auf jeden Fall ein Punkt. Wäre mal ganz gut, eine Liste der Kreativitätskiller zu erstellen. Und eine, wie man die eigene Kreativität fördern kann. Müsste sowohl Einsteigern als auch alten Hasen eine Hilfe sein, sich der Dinge bewusster zu werden.

Können wir machen, vielleicht sogar dann auch ins Wiki stellen als so eine Art Referenz.

Ich glaube, es sind oft auch Faktoren, die irgendwie albern klingen.
NICHTS von dem hier muss eine Regel sein und gilt sicher nicht für Jeden. Für mich selbst ist es zB auch keine Bremse, denke aber allgemein kann es eine werden, wenn man sich nicht generell vorher darüber Gedanken gemacht hat. Es ist wie Medienkompetenz: Man muss auch Instrumenten und Gearkompetenz sich erarbeiten, damit man schnell und zielsicher sich nicht verschätzt.

1) Man hat sich direkt alles und viel leisten können und kauft zu viel und beschäftigt sich nicht genug
2) Es ist generell zu viel Zeug da, dies lenkt VIELE (nicht alle) ab vom Wesentlichen. Viel Gear ist ansich viel Potential, die meisten können damit aber nicht umgehen. Das ist nicht als Schelte gedach - Kommt aber oft vor. Wenn man sich mit 1-5 Maschinen einschließt ist das gut.
3) Unerreichbarkeit vorher und Spannung und Warten auf ein neues Ding erzeugt offenbar auch mehr Respekt vor dem Instrument und man holt dann vielleicht mehr raus, BEVOR man weitermacht mit 34 anderen Dingern.
4) Zu viele Funktionen in einem DAW Tool, was man aber nicht alles braucht. - Hier hilft vielleicht eher Ableton Live als Pro Tools?
5) Kenntnis der Materie hilft beim Umsetzen "Brain to Fertiges Stück"
6) Die Komplexität der Dinge sollte dem Spieler und Musiker angemessen sein. Auch bewusst wenig und verkleinerte Möglichkeiten könnten dazu anregen, neue oder andere Lösungen zu finden. Ein Modularsystem mit "leerem Patch" anzufangen oder ein sehr komplexes Syntheseprinzip wie additive Synthese (K5000 etc.) oder aufwendigem Patching (Reaktor, Kyma, etc.) oder alles, was viele Menüs hat (Workstations, TG/SY77, FM ZEugs), braucht länger. AAAABER: Kann auch sehr anspornen durch interessante Klänge..

So mal erstmal..
 
kpr schrieb:
Wäre mal ganz gut, eine Liste der Kreativitätskiller zu erstellen. Und eine, wie man die eigene Kreativität fördern kann. Müsste sowohl Einsteigern als auch alten Hasen eine Hilfe sein, sich der Dinge bewusster zu werden.
Eine sehr gute Idee ! Mach dafür mal einen Thread auf, mit einer Liste dort im deinem ersten post die du nach und nach ergänzt.

Vieleicht kann man dann ja noch die beiden posts von tim und Fort Pempelson mit rübernehmen. Ich denke das gehört einfach in einen eigenen Thread, gerade weil man da dann Themenbezogen gut die einzelnen postings verwerten kann (also in der Liste dort). So hier, in diesem Thread, geht das einfach unter und ist nachher nicht mehr aufzufinden für Leute die das interessiert.
 
Ja, ich mach mal nen Thread auf.

Damit das aber keine Textwüste wird, und dann eben keinem hilft, überlege ich mal über Struktur. Außerdem werde ich das nicht verallgemeinert dargestellt haben wollen, sondern individuell. Jeder soll frei sagen können, ICH mag so lieber und so nicht arbeiten und das dann begründen. Das könnte dann auch helfen, Schwierigkeiten in einem Ensemble zu lösen. Mir fällt nämlich da auf, dass Geduld für Arbeitsschritte des anderen aufzubringen ein echtes Problem darstellt. Beispiel: Ich nehm nen Bass, Kollege Guitar steht deneben und wir meinen, dass die Bassfigur ok ist, der Sound aber noch nicht ganz. Wenn ich, selbst als alter Soundhase, da dann 20 Minuten dran rumdrehe, bis ich es so habe, dass es gefällt, dann kommt dem das vor wie eine halbe Ewigkeit. Und ich bin schon schnell! Umgekehrt ist es genauso, da werden Minuten der Wartezeit zu stunden. Und wenn ich dann auf Zuruf eine Fläche liefern soll, dann sag ich: Klar, hier sind 1000, dann gehen wir die mal einzeln durch :D
 
ISt schon da:
viewtopic.php?t=25329

Finde aber, du hast Recht: Echte Ideen mit Substanz drinlassen, rest raus. Sollte man das nicht sogar aktiv machen?

Quasi direkt im Wiki? Naja, was sich als wahr herausstellt für die Mehrheit ist legitim. Bin jetzt schon sicher, dass da Dinge kommen, die ich für mich nicht reklamieren will - Wohl aber allgemein sinnvoll und als Tipp wichtig. Das ist, was ich mit Gearkompetenz vs Medienkompetenz meine: Man kann mit viel auch viel machen, sofern man in der Lage ist, sich damit nicht zu verzetteln. Effektiv und schnell ist man aber mit wenig, gut ausgesuchtem Zeug und wirklich so angeordnet, dass es alles angeschlossen und direkt erreichbar ist. Kein Gewusel. MIDI und Audio angeschlossen!!

Das ist dann ein echtes Arbeitsperd oder Arbeitsstudio, womit man kreativ und produktiv sein kann. Weglassen: Alles, was man nicht täglich braucht WEG!!
 


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