Selbstwahrnehmung!

[...] oder vielleicht hilft ein kleines päuschen.

Das ist immer anzuraten. Wenn's nicht geht, dann geht's halt nicht, also den Fokus auf etwas Anderes richten.

Ansonsten finde ich die Oblique Strategies von Brian Eno immer recht inspirierend -- einfach eine Karte ziehen und schauen, was sie einem für einen Impuls gibt.

Wenn es sich um einen akuten Schub von Midlife Crisis handelt: Das geht vorbei. Irgendwann. Vielleicht.

Stephen
 
Ich hab momentan auch so ne Phase - ich konzentriere mich mehr aufs Klavier lernen, da kommen die Synths etwas kurz.

Ist das schlimm? Eigentlich nicht, es hat ja auch mit Musik zu tun. Und es gibt noch so viel Musik von anderen Leuten, die will auch gehört werden. Und irgendwann bekommt man völlig unerwartet so einen kreativen Schub, wie ich ihn im letzten Urlaub hatte: da kamen 5 hörbare Tracks in 3 Wochen raus. Momentan schaffe ich in 5 Wochen nicht mal einen. Ich leide aber nicht darunter. Es ist mein Hobby, nicht mein Lebensunterhalt.

Warum Leute unbedingt in einem bestimmten Stil produzieren wollen, verstehe ich nicht. Ich habe meinen Stil, und der ist einzigartig. Fertig. Man kann da ein paar Etiketten dran kleben (Ambient? Drone??, Klanglandschaft??? Bemühter Dilettantismus????) - das ist hilfreich für andere zum Einsortieren, aber mir isses mittlerweile eigentlich wurscht. Wenn ich Lust habe, was mit Drums zu machen, dann tue ich das, obwohl es damit kaum noch als Ambient durchgeht. Who cares?
 
Ehrlich gesagt habe ich jetzt auch schon wieder den Faden verloren, worauf ich
eigentlich hinaus wollte! LOL
Kann das vollkommen nachvollziehen , geht mir genauso. Hat jemand schonmal angefangen in dieser Situation sich mit anderen auszutauschen, sprich Teiltracks / Sounds untereinander auszutauschen, um einen weiteren Input zu erhalten? Klappt sowas?
 
Könnte es sein dass du mit Vollgas auf ein Burnout oder eine Depression zusteuerst?
Das würde nämlich erklären warum du plötzlich alles bäh findest..
 
Diese unkreativen Phasen sind völlig normal. Es kann nicht sein dass einem unentwegt die Muse küsst. Musik hat etwas mit Emotionen zu tun. Gibt es nichts zu verarbeiten, dann ist der Output natürlich gering.

Ich weiß dass einige Musik auf Knopfdruck machen können, das geht bei mir überhaupt nicht bzw. würde nichts bei rum kommen.

Ganz wichtig, sich selbst keinen Druck machen!
Wenn du nicht von der Musik leben musst, dann ist es eh egal.
Beschäftige dich mit anderen Dingen die dir Spass machen. Irgendwann kommt die Lust wieder. Garantiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es lustig, wie die Kreativität hier immer aufs Equipment verlagert wird.

und ich find es lustig dass Du hier sehr komplexe und sehr persönliche Probleme auf einen Einzeiler runterbrechen kannst... oder denkst dass Du das kannst.

aber weil Du es ansprichst: leider ist es tatsächlich oft so dass man (zumindest ich) den Eindruck hat, neues Gear würde alle kreativen Probleme lösen.

Dass das nicht so ist, weiß man meistens selbst... aber zwischen wissen und umsetzen ist ja leider immer noch so eine kleine Diskrepanz ^^
 
Beides kann nebeneinander existieren:
- MANCHMAL kann ein neues Gerät Flügel verleihen (so kürzlich bei mir mit zB. dem O-Coast)
- MANCHMAL pappen die Flügel aber ob der unzähligen Möglichkeiten des Equipments fürchterlich zusammen > da hilft meistens Gerät links liegen lassen oder verkaufen, eigene Arbeitsweise überdenken

Ganz unabhängig vom Equipment:
Ich merke bei mir, wenn man so "in die Jahre kommt" braucht man seine Ruhe, um kreativ zu sein; erstmal runter kommen vom Tagesgeschäft; ggf. ist nach 10h im Job die Anziehungskraft des Sofas mit IPad, Fernseher, Tee,.... größer als die beknopfte Herrlichkeit nebenan im "Kreativpalast" - und schwups, ist der Tag wieder um und kein neuer Ton auf der Festplatte. Aber so ist das halt :flieg:
.
 
Ganz unabhängig vom Equipment:
Ich merke bei mir, wenn man so "in die Jahre kommt" braucht man seine Ruhe, um kreativ zu sein; erstmal runter kommen vom Tagesgeschäft; ggf. ist nach 10h im Job die Anziehungskraft des Sofas mit IPad, Fernseher, Tee,.... größer als die beknopfte Herrlichkeit nebenan im "Kreativpalast" - und schwups, ist der Tag wieder um und kein neuer Ton auf der Festplatte. Aber so ist das halt :flieg:
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Danke - das trifft's bei mir exakt! :)
 
Wenn Du auf Beats und Techno stehst, dann verkaufe doch alles, besorge Dir eine coole Groovebox wie den Deluge und dann fertig. Oder die neue TR8 + A4. Gearfragen ab dann komplett ausblenden und einfach was machen wenn du Lust hast.

So mache ich es, ich habe ein sehr kleines, fixes Setup (AR, Circuit, DT und Shruthi) welches ich gut kenne und wo ich nach einem Päuschen gut wieder rein komme. Das schöne an so einem Setup ist, dass du auch ohne Recording Songs und Skizzen bauen kannst, die erhalten bleiben.
 
leider ist es tatsächlich oft so dass man (zumindest ich) den Eindruck hat, neues Gear würde alle kreativen Probleme lösen.
Davon bin ich komplett runter, ich weiß, dass mich das in meiner Kreativität einschränkt. Man muss es erst integrieren, kennenlernen und all das frisst Zeit. Es sei den es ist etwas, was einem schon lange gefehlt hat. Das Problem bei mir ist: mir fehlt nichts, neues Gear macht einfach verdammt viel Spaß.
Wenn ich "produzieren" müsste, wenn ich auf Output angewiesen wäre um meine Brötchen bezahlen zu können, dann würden 90% meines Equipments rausfliegen. Mit dem Rest könnte man sich dann auf's Produzieren konzentrieren, das wäre dann fix und effektiv. Gegebenenfalls holt man immer mal das ein oder andere Stück aus der Rumpelkammer der 90%. Da ich das nicht muss, konzentriere ich mich auf's Spaß haben. Ärgere mich aber dabei oft über mich selbst, weil mal wieder kein Stück fertig geworden ist.
 
Der zwanzigste iOS-Synth wird es nicht bringen, aber Maschine war für mich ein echter Gewinn, weil es ganz andere Möglichkeiten eröffnet als Samplitude (mit dem ich sonst arbeite - ich bin einer der Exoten, die kein Ableton nutzen).
 
Ich frage mich gerade, ob Techno denn die optimale Musikrichtung ist, um kreativ zu werden. Das "Korsett", in dem Techno stilistisch steckt, ist doch sehr eng und da wirk eine neue Idee oft wie nur eine Variation des existierenden. Manchmal hilft es, einen Schritt zurück zu treten und sich einen Blick auf das Ganze zu erlauben. Was soll meine Musik? Mir gefallen? Andere zum tanzen / nachdenken / diskutieren / revoluzionieren bewegen? Bin ich finanziell von meinem Erfolg abhängig? Warum stresse ich mich so?
Dies gerne niederschreiben und dann auch Antworten zu Papier bringen. Ein kreativer Stau ist oft nur ein Gedankenstau und wenn man die wabernde Wolke erstmal aus dem Kopf raus hat, dann gibt es wieder neuen Baugrund.
 
Ich frage mich gerade, ob Techno denn die optimale Musikrichtung ist, um kreativ zu werden. Das "Korsett", in dem Techno stilistisch steckt, ist doch sehr eng ...
Warum muß das Korsett so eng sein?
Gerade Techno könnte mal einen Kreativitätsschub vertragen...
...und wenn es hinterher nicht mehr Techno ist, oder so genannt wird,
sondern was Gutes dabei heraus kommt, ist auch gut.
 
Ich frage mich gerade, ob Techno denn die optimale Musikrichtung ist, um kreativ zu werden. Das "Korsett", in dem Techno stilistisch steckt, ist doch sehr eng ...
Warum muß das Korsett so eng sein?
Gerade Techno könnte mal einen Kreativitätsschub vertragen...
...und wenn es hinterher nicht mehr Techno ist, oder so genannt wird,
sondern was Gutes dabei heraus kommt, ist auch gut.

Techno und House hatten schon mit dem Minimal Hype. Mir fielen da noch andere vernachlässigte Subgenres ein :D
 
Na, das ist doch mal was für den Threat-Starter: Entwickle Dich weiter! Überwinde die Grenzen den Genres und schau über den Tellerrand. Löse Dich aus den 1000x gehörten Konventionen und experimentiere mit anderen Instrumenten, Mische die Genres und schaffe was Neues.
 
Was neues schaffen ist keine Kleinigkeit, sonst würden wir es wohl alle tun.
Einschränkungen eines Genres können auch befreiend sein, da man eben nicht alles neu definieren muss und sich einfach auf den Groove, Sound usw. konzentrieren kann ohne die Bürde ein neues Genre zu schaffen und zu etablieren auf sich zu nehmen.
 
Was neues schaffen ist keine Kleinigkeit, sonst würden wir es wohl alle tun.
Einschränkungen eines Genres können auch befreiend sein, da man eben nicht alles neu definieren muss und sich einfach auf den Groove, Sound usw. konzentrieren kann ohne die Bürde ein neues Genre zu schaffen und zu etablieren auf sich zu nehmen.
Alles eine Frage des Standpunktes. Wenn ich einen Hügel überqueren soll, mir aber vorstelle, dass ist ein steiler Berg, wird mir die Kletterei schwerer fallen. Man muss kein neues Genre "schaffen", was am Markt international angenommen wird. Oft bringt die Befreiung aus dem Korsett einen wahren Kreativitätsschub.
 
Was neues schaffen ist keine Kleinigkeit, sonst würden wir es wohl alle tun.
Einschränkungen eines Genres können auch befreiend sein, da man eben nicht alles neu definieren muss und sich einfach auf den Groove, Sound usw. konzentrieren kann ohne die Bürde ein neues Genre zu schaffen und zu etablieren auf sich zu nehmen.
"Neues" für wen?
Wer bisher nur Techno gemacht hat, für den ist es unter Umständen aufregend und neu handgemachte Folkmusik zu machen.
Wer bisher nur mit Groovekram gearbeitet hat, und seine Arbeitsweise dahingehend ändert, dass er automatisierte Prozesse
ausschließt, macht auch - relativ gesehen - was Neues.

Das "absolut Neue" bleibt eh nur wenigen vorbehalten.
 
Ich merke bei mir, wenn man so "in die Jahre kommt" braucht man seine Ruhe, um kreativ zu sein; erstmal runter kommen vom Tagesgeschäft; ggf. ist nach 10h im Job die Anziehungskraft des Sofas mit IPad, Fernseher, Tee,.... größer als die beknopfte Herrlichkeit nebenan im "Kreativpalast" - und schwups, ist der Tag wieder um und kein neuer Ton auf der Festplatte. Aber so ist das halt :flieg:
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Du sprichst mir aus der Seele, aber sowas von! Aber dann ist es doppelt schön, wenn ich mich dann abends doch mal aufraffen und ins Musikzimmer gehen kann (klappt nicht jeden Tag) - egal, ob ich dann eine halbe Stunde auf der Gitarre rumdudel, oder Sounds an einem der Synths schraube, oder einfach mit ein paar Instrumenten rumjamme. Wenn dann was zum Aufnehmen bei rumkommt, um so besser, ist aber kein Muss. Ich tendiere momentan eh noch zu "ziemlich viel auskomponiert", so dass da meistens auch ziemlich viel Vorbereitung drin steckt.

Und das regelmäßige Klavierüben, zweimal wöchentlich zum Spocht ;-) usw. nehmen auch Zeit in Anspruch... Könnten wir bitte Freitag schon Wochenende haben und zum Ausgleich den Montag frei :mrgreen:?
 
[...] Ich merke bei mir, wenn man so "in die Jahre kommt" braucht man seine Ruhe, um kreativ zu sein; erstmal runter kommen vom Tagesgeschäft; ggf. ist nach 10h im Job die Anziehungskraft des Sofas mit IPad, Fernseher, Tee,.... größer als die beknopfte Herrlichkeit nebenan im "Kreativpalast" - und schwups, ist der Tag wieder um und kein neuer Ton auf der Festplatte. Aber so ist das halt :flieg:
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Das bringt es auf den Punkt.

Dabei habe ich noch nicht einmal diese modernen Zeittöter wie eiPätt oder eiFohn, und Fernsehen hasse ich auch.

Stephen
 
Ich kenne das, man kommt nicht klar auf seine Ansprüche, und dann macht man nichts, was einen auch auch nicht weiterbringt. Mir persönlich helfen Jam Sessions die ich jede Woche mache mit 3 anderen, da kommt zwar auch nicht immer was tolles dabei raus, aber es macht meistens Spass sich auszutauschen, und wir nehmen auch meistens so 7-10 Minuten Pro Session auf. Manchmal ist auch was gutes dabei.

Mein Rat wäre also jemand dazu zu nehmen, und sich einfach drauf einlassen, das es mal nicht so klingt wie man selbst das will, und sich einfach abschaut wie andere das machen wollen. Geschmäcker sind halt verschieden. Es hilft mir auch mal andere Musik Richtung wahrzunehmen, also nicht nur Techno. (Auch wenn das mein Favorit ist.)
 
Moin,

befinde mich seit längerem in einer ( hoffentlich nur ) Phase, in der
ich einfach alles, was ich so musikmäßig fabriziere, einfach nur sch.... finde!
Deshalb bin ich auch nach und nach einiges am verkaufen!
AnalogRytm ist wech, DX7 ist wech, paar Bodentreter sind wech!
Kann es mir auch nicht erklären, selbst wenn nur ne BD von der Rytm
lief, dachte ich mir...BAH!

Wenn ich mir so Leute in meinem Umfeld anschaue, die Ihre eigenen Produktionen
mega abfeiern, stelle ich mir immer die Frage, Wieso? ( meist so0815 bei )

Ehrlich gesagt habe ich jetzt auch schon wieder den Faden verloren, worauf ich
eigentlich hinaus wollte! LOL

Musik machen war irgendwo für mich immer ne Art, naja...Ruhepol...auch
wenns Techno ist!

Wenn ich mal wieder für ne längere Zeit beruflich im Ausland unterwegs bin,
freue ich mich tierisch drauf, endlich wieder Musik machen zu können, jedoch
dann zu Hause....fehlt mir dann die Lust, und wenn ich was mache, ists
eh irgendwie ....!
Puh!!!

Tja, ich glaube sehr gut nachvollziehen zu können, wie´s Dir geht. Und weil ich weis, wie´s sich anfühlt, gebe ich Dir mal folgenden Tip : ( )

Geht nämlich nicht, weil Musikmachen ist derart emotional und individuell daß man Dir gar nichts anraten kann . Und schon gar , wenn man Deinen Alltag,
der Deine Stimmungen beeinflußt, nicht miterlebt !

Es gibt nur eine, wirklich eine einzige Behauptung, die man wohl relativ pauschal in den Raum stellen kann :

Musik ist Freiheit, und auch Freiheit weil zeitlos ! Ich vergegenwärtige mir oft, wenn ich gerade mal wieder das Gefühl habe nicht ausreichend vorwärts zu kommen
mit meinem Projekt,daß ich Zeit habe. Für viele andere Dinge im Leben ist unser Zeitfenster recht begrenzt. Bestimmte Hobbys, bestimmte Sportarten...irgendwann
möglicherweise auch sexuelles Ausleben. Elementare Dinge, die essentiell verantwortlich sind für unser Wohlbefinden - Musik jedoch, so die Ohren und der Rest des Körpers das
einigermaßen mitmachen, kannst Du den Rest Deines Lebens geniessen. Hören und Spielen. Vielleicht wird der Song, zu dem ich derzeit partout keinen Zugang bekomme, fertig, wenn ich 80 bin.
Na und ? Und genau damit kann Musik ermöglichen, wirklich entspannt zu werden....
 
Ihr badet möglicherweise von Erfolg zu Erfolg, aber ich kann euch sagen, es ist kein Spass, wenn dir die Clubbesitzer sagen,
die Ärsche müssen grooven, sonst wird nix getrunken, heisst der Umsatz bleibt flat, wenn der Floor leer bleibt. Als Intellektueller DJ
spiel einfach mal Idioteque in einer Gothic Disse, oder Etched Headplate da kannst du aber staunen, wie schnell der Floor leer ist. Das Miliö ist ganz schön versnobt und intolerant. So kannst du als Intelligent DJ überhaupt nix reissen. Vielleicht wenn du langen Atem hast, aber das müssten die dann auch haben, aber sie schielen nur auf den Cashflow.
 
Ist halt die Frage, ob der DJ für die Gäste da ist oder die Gäste für den DJ. Wobei Du Dir mit "Gothic Disse" schon ein schwieriges Publikum gesucht hast. Nach Toleranz würde ich in dieser Szene ganz zuletzt ... nein ... gar nicht suchen.

Generell: Wenn es nicht passt, vielleicht was anderes bzw. woanders probieren. Oder - wenn gar nichts geht - vom Wunsch nach Erfolg (erst mal) Abschied nehmen und dafür etwas durchziehen, wo Du Dich nicht nach anderen biegen musst. Und sei es nur, um von solch negativen Erfahrungen mal wieder Abstand zu gewinnen.
 


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