Kate Bush - Stimmgewaltig und exzentrisch | Doku | ARTE

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⤜(◔‿◔)⤏
Nette Doku über Kate Bush. Es wird auch auf das Fairlight eingegangen, zu deren bekanntesten Nutzern sie ja gehört.
Leider gibt es nur alte Interview-Schnipsel von ihr zu sehen, für ein neues Interview stand sie wohl nicht zur Verfügung (was nicht verwunderlich ist, sie lebt eher zurückgezogen).



https://www.youtube.com/watch?v=1t1zHJzCr1Q
 
Gestern gesehen, sehr schön gemacht. Kate steht nun auf meiner Playlist für die nächste Woche.
Ja, habe es auch gestern gesehen. Ich habe alle ihre Alben und musste heute erst mal "Wuthering Heights" im Auto spielen, als ich mit der Familie zum Hochseilgarten gefahren bin (Geburtstag des Sohnes feiern).
 
Was mir in der Doku, genau wie in der Oasis „Supersonic“ Doku vor zwei Wochen, schmerzlich klar wurde ist, dass solche Musikerkarrieren heutzutage wohl nicht mehr möglich sind.
Der Zug scheint abgefahren, die Hitlisten werden ja teilweise heute von Clans zusammengeklickt, Deutschrap lässt grüssen, da hätte Kate Bush wohl keine Chance mehr. Man muss wohl rückwirkend für die Popmusik feststellen, das die 60er/70er/80er/90er das goldene Zeitalter wahren.
 
Der Zug scheint abgefahren, die Hitlisten werden ja teilweise heute von Clans zusammengeklickt

...zusammengehackt.. würde es besser treffen.

Kate Bush ist genial. Hat in vielen Bereichen Trends gesetzt ohne es zu wissen/wollen.

Die Hauptkäuferschicht von Musik ist ja konstant im Alter von 14-25 Jahren zu finden.

Deren Kate Bushs heißen halt Lady Gaga, Taylor Swift & Co.
Da wird von der MI immer noch viel Geld in Gesamtkunstwerke investiert.

Das Lebenswerk von Kate Bush ist da eher eine Generationsfrage, sowas gibt es heute halt nur anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir in der Doku, genau wie in der Oasis „Supersonic“ Doku vor zwei Wochen, schmerzlich klar wurde ist, dass solche Musikerkarrieren heutzutage wohl nicht mehr möglich sind.
doch, ich denke schon. Kate ist ein absolutes Ausnahmetalent und hat mit 13 schon wahnsinnig gute Songs geschrieben, wie z. B. "The Man With The Child In His Eyes".
Wer so gut ist, wäre heute auch erfolgreich.
 
Die Frage ist eher, ob Plattenfirmen auch heute noch die Geduld aufbringen und so wie bei Kate Bush sagen: Mädel, wir geben Dir zwei Jahre, um an Dir zu feilen. Heute muss der Return of Investment ja ganz schnell her und aufbauen will man am liebsten gar nicht. Und wenn, dann nur mit medialer Begleitung, damit man das über alle Kanäle ausstrahlen kann, um zumindest über die Werbeeinnahmen noch ein wenig extra Kohle reinzuholen.
 
Die Frage ist eher, ob Plattenfirmen auch heute noch die Geduld aufbringen und so wie bei Kate Bush sagen: Mädel, wir geben Dir zwei Jahre, um an Dir zu feilen. [...]

Niemals!

Deswegen ist die Musiklandschaft ja so trostlos mit ihren Winselpinseln, Wimmerfötzchen und verhaltensauffälligen Kleinkriminellen mit Sprachstörung, die heute hier sind und morgen noch nicht einmal mehr eine Erinnerung.

Die Medienlandschaft tu ihr Übriges, um die Karre gegen die Wand zu fahren -- da werden Playlists nicht mehr redaktionell zusammengestellt und abgestimmt, sondern kommen schon fertig kompiliert von der Industrie. Hat mich damals bei einem Besuch in der (seinerzeit noch taufrischen) Musikredaktion bei 1Live (ehedem WDR 1) massiv geschockt.

Und wenn man sich vorstellt, daß sowas wie Running Up That Hill oder Man With The Child In His Eyes heute bestenfalls im Zielgruppenspartenprogramm für Hörer über 50 läuft... das zeigt, wie sehr der Zug abgefahren ist und Kulturgut (wie auch immer man das definieren möchte) vor die Hunde zu gehen droht. Erschreckend vor allem, weil keine wählerischen Hörer mit einigermaßen geschulten Hörverständnis heranerzogen werden, die wissen, welche Musik gut gemacht ist und welche nicht, sondern nur noch Konsumenten, die irgendeinen Scheiß schlucken, bloß, weil er ihnen vorgesetzt wird. Das merke ich bei den Jugendlichen, mit denen ich zu tun habe, die Taylor Swift oder Bones MC für der Weisheit letzten Schluß halten und mit allem anderen überfordert sind (nicht zuletzt, weil es uncool ist)...

[...] Wer so gut ist, wäre heute auch erfolgreich.

:harhar::harhar::harhar:

In Bernies kleinem Universum vielleicht, aber nicht in dem großen, bösen da draußen.

Wer heute besser ist als der Durchschnitt, wird kaltgestellt und ignoriert, damit er den Rest nicht in seiner Mittelmäßigkeit bloßstellt oder andere zum Hinterfragen anregt.

Stephen
 
Und wenn man sich vorstellt, daß sowas wie Running Up That Hill oder Man With The Child In His Eyes heute bestenfalls im Zielgruppenspartenprogramm für Hörer über 50 läuft... das zeigt, wie sehr der Zug abgefahren ist und Kulturgut (wie auch immer man das definieren möchte) vor die Hunde zu gehen droht.
Gerade "Running Up That Hill" ist doch ein Klassiker, der von jeder Generation immer wieder neu entdeckt und auch gecovert wird.

Beim zweitgenannten Stück dagegen bekomme ich ehr Gänsehaut. Wenn es dir gefällt okay, würde dass aber nicht zum Gipfel der (Pop) Musik Kunst hochstilisieren.... :)
 
[...] Beim zweitgenannten Stück dagegen bekomme ich ehr Gänsehaut. Wenn es dir gefällt okay, würde dass aber nicht zum Gipfel der (Pop) Musik Kunst hochstilisieren.... :)

Hochstilisieren überlasse ich anderen, die nichts Besseres zu tun haben; für mich ist das (Kunst-)Handwerk und Beherrschung desselben -- etwas, das ich bei der Bückware, die heute die Charts poppt, mehr als nur vermisse. Von interessanten Persönlichkeiten (wie man das auch immer definieren möchte) einmal abgesehen.

"Sarah Connor ist so natürlich, die könnte auch an der Supermarktkasse sitzen und ein Schwätzchen mit einem halten", wie ich neulich mit Grausen im Radio hören mußte -- genau das ist ja das Üble. Kate Bush würde ich nicht an der Supermarktkasse zum Pläuschchen treffen wollen...

Stephen
 
Gar nicht so einfach, bei der raren Informationslage zum Thema, eine solche Doku zu machen. Aber trotzdem sehr kurzweilig. Viele schöne Bilder.
Ich ziehe wirklich den Hut davor, mit welcher Konsequenz sich Kate Bush konstant aus der Öffentlichenkeit zurückzieht. Natürlich hat sie das in den ersten fünf Jahren ihrer Karriere nicht getan, aber damals vermutlich eine absolute Überdosis "Öffentlichkeit" abbekommen und daraus gelernt.

Ich denke schon, dass sich die Qualität einer Kate Bush auch heute noch durchsetzen würde, bzw. würde sie auch heute noch ihre Hörerschaft finden. Allerdings braucht es vielleicht auch immer das Quäntchen Glück oder Zufall. Wer weiß schon, wie die Karriere ohne David Gilmore verlaufen wäre.
Natürlich hat sich die Musikszene/-industrie seit dem verändert. Aber auch heute würden die großen Labels bei einem Song wie "The Man with the Child in His Eyes" aufhorchen, noch dazu, wenn er von einer 15 jährigen geschrieben und gesungen wurde.
Auch in den siebziger/achziger Jahren war man mit mittelmäßiger Popmusik finanziell wesentlich erfolgreicher, weil die breite Masse auch damals lieber unkompliziert bedient wurde. Nach Verkaufszahlen und Chartplatzierungen war Kate Bush nie ein weltweiter Megastar, aber vermutlich reichen auch heute noch die Tantiemen von "Wuthering Heights" und "Running up that Hill" um ein recht sorgenfreies Leben zu führen.

Generell teile ich die Medien-/Industrie-/Label-Kritik nicht. Die Radio- und Fernsehlandschaft ist heute ungleich vielfältiger, vom Netz ganz zu schweigen. Es gibt zahlreiche Kulturradiosender, die alle auch über das Netz zu empfangen sind. RadioEins aus Berlin hat nachts sehr vernünftige Spartensendungen. Natürlich ist es auch unübersichtlicher geworden, aber auch die Breite und Tiefe des Angebots ist ungleich größer als vor 30/40 Jahren. So gesehen gab es eine Liberalisierung des Musikmarktes. Heute verdienen mit Musik viele wenig Geld, früher waren es wenige, die viel verdient haben. Natürlich gibt es noch immer Ausnahmen.
Außerdem sind wir alle auch entsprechend älter geworden und klingen mit dieser Kritik wie unsere Großeltern, sorry. Ja, natürlich war früher alles besser...

Mein persönliches Kate Bush-Highlight waren die zwei Shows, die ich 2014 im September in London sehen konnte. Selten haben mich Konzerte länger im Kopf beschäftigt. Zudem lief mir an einem Abend Peter Gabriel mit Frau über den Weg. Es war offensichtlich, dass ich ihn erkannt hatte. Ich nickte ihm kurz zu und er nickte zurück. Kann ich mir nichts für kaufen, war aber trotzdem schön :)
 
"Sarah Connor ist so natürlich, die könnte auch an der Supermarktkasse sitzen und ein Schwätzchen mit einem halten", wie ich neulich mit Grausen im Radio hören mußte -- genau das ist ja das Üble. Kate Bush würde ich nicht an der Supermarktkasse zum Pläuschchen treffen wollen...
Ich denke, Du beklagst hier weniger Natürlichkeit als das Mittelmaß. Kate Bush ist bestimmt auch sehr natürlich, sie hat ja selber mal gesagt, dass sie Hausarbeit als eine Art von Meditation durchaus schätzt und gerne macht. Und sie ist ja auch einer Farm aufgewachsen. Aber, und da ist eben der Unterschied, Kate Bush kann sogar ein Lied über die laufende Waschmaschine schreiben (Mrs. Bartolozzi) und auch dort Empfindungen und Erinnerungen einbauen, die in meinen Augen nicht kitschig klingen. Einer Sarah Connor, ohne nun alle ihre Werke zu kennen, traue ich diese Form des Ausdrucks nicht zu. Mag ein Vorurteil sein, dazu stehe ich aber.
 
Ich denke, Du beklagst hier weniger Natürlichkeit als das Mittelmaß. [...]

In erster Linie beklage ich Mittelmäßigkeit, kombiniert mit Volksdümmlichkeit und "Augenhöhe", was -- mangels besseren Wissens und Erziehung seitens des Rezipienten -- als "Authentizität" und "Integrität" des Künstlers verstanden wird.

Wie Ralf Hütter (sinngemäß) mal so schön sagte (ich glaube, in der Keyboards 5/1987 im Interview mit Teddy Hoersch): "Wir gaukeln dem Publikum keine verlogene Nähe vor, wie es die Schlagerszene macht. Deswegen gelten wir als distanziert und arrogant, dabei machen wir nur keine falschen Versprechungen." -- meiner Meinung nach der einzige Weg, der Vereinnahmung durch das Fußvolk zu entgehen.

Stephen
 
Ich meinte ja, wie Herr Gallagher übrigends auch, das diese Karrieren so heute nicht mehr möglich sind.
Nicht mehr nicht weniger.
Das denke ich eben doch. Natürlich ist Kate Bush ein Ausnahmetalent und das Werk spricht da für sich. Aber die Karriere hat sie selbst seit spätestens Mitte der achtziger Jahre nicht mehr aktiv über die gängigen Kanäle bedient oder befeuert. Außer mit recht raren Veröffentlichungen, aber nicht medial. Sie hat sich konsequent den Mechanismen der Musikindustrie entzogen. Das verdient Respekt. Letztlich glaube ich, dass dieses "sich rar machen" erheblich zu ihrem Status beigetragen hat. Wenn sie alle zwei, drei Jahre eine Platte gemacht hätte, dann wäre sie dafür sicherlich auch mal zerrissen worden. Wie auch schon im Ansatz Anfang der neunziger Jahre. Da wurden die Alben schwächer. Sicherlich wird sie genug Geld verdient haben, dass sie sich das leisten kann. Aber sie ist eben kein hunderte Millionen Pfund schwerer Megastar.
Also die Frage ist doch, von welchen "Karrieren" sprechen wir hier?
Es gibt auch heute noch Künstler/innen, die ihr Ding machen und davon leben können, Leslie Feist zählt für mich in diese Kategorie oder z.B. Anna Calvi. Natürlich muss die Zeit zeigen, ob man in 10 bis 20 Jahren noch über sie redet. Aber 10 bis 15 Jahre Karriere hinter sich zu haben spricht auch schon für sich. Aber Vergleiche hinken eh immer. In diesem Fall vielleicht ganz gewaltig :)
 
Puh, Karriere, da ist es, das Unwort. Ich mag es nicht, schon gar nicht im Zusammenhang mit Kunst.
 
Tolle Doku einer großen Musikerin und wunderschönen Frau.
Fand auch ziemlich cool, im Interview Youth und Jaz von Killing Joke zu sehen.
 
Finde hier trauert man zu sehr den früheren Möglichkeiten in der MI hinterher. Durch mechanische Verkäufe konnte man einen besseren Reibach machen wie heute.

Aber selbst eine Kate Bush musste zuerst Millionen machen um sich ihr „Homestudio“ einrichten zu können, da sind doch die Möglichkeiten heute auch nicht zu verachten. Jeder hat nun was Spurenzahl etc. betrifft ein zigfaches von dem was eine KB damals zur Verfügung hatte.

Selbst verpasst Chancen, sture Egos und sonstige eigene Nachlässigkeiten als Grund für den ausbleibenden kommerziellen Erfolg sollte man jetzt nicht die Schuld dem gemeinen Fußvolk und der mutmaßlich dummen Hörerschaft in die Schuhe schieben.
 
Selbst wenn ich mich damit nun als Kulturbanause oute: Ich finde die Stimme von Kate Bush einfach nur fürchterlich.

Ich finde es aber respektabel dass sie trotz ihrer Stimme und ihrer schrägen Lieder erfolgreich wurde.
 
Der Klang ihrer Stimme ist sicher Geschmackssache, aber so rein technisch finde ich es beeindruckend. Einen Tonumfang von vier Oktaven (G2#-G6#) muss man erst einmal singen können.

Und mir gefällt es...
 
Nein, ich glaube auch nicht, dass Kate Bush an heutigen Major Label A&Rs vorbeikäme.

ABER: es gibt zum Glück neue Kanäle wie Bandcamp etc.
 
Mal nebenbei:
Es gibt wenige Gitarrensolos, die mir annähernd Pipi in die Augen machen, aber dieses opulente Outro von „Wuthering Heights“... da krieg ich immer ein paar „feelings“, echt.
Und hier noch gar nicht genannt: „This women‘s work“. Wahnsinnsteil.
Hut ab vor Kate Bush, schöne Doku, danke.


https://youtu.be/kqnt6y_lWU8
 
Mittlerweile ist sie 60 und auch etwas in die Breite gegangen. Sie hat jetzt eher was von einer Diva, wobei ich damit jetzt nichts Negatives ausdrücken will.
Na ja, wir werden alle nicht jünger.
Dann schau dir mal Sandra an, oder Kim Wilde, oder Antonella Ruggerio von Matia Bazar. Die ist mittlerweile ne stattliche Wuchtbrumme.
 
Mal nebenbei:
Es gibt wenige Gitarrensolos, die mir annähernd Pipi in die Augen machen, aber dieses opulente Outro von „Wuthering Heights“... da krieg ich immer ein paar „feelings“, echt.
Und hier noch gar nicht genannt: „This women‘s work“. Wahnsinnsteil.
Hut ab vor Kate Bush, schöne Doku, danke.


https://youtu.be/kqnt6y_lWU8

Jepp geniale Kombination mit diesem wundervollen String Arrangement. ❤
 


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