beantwortet Dynamischer EQ mit externer Sidechain Steuerung?

ARNTE

Ureinwohner
Hallo zusammen,

ich produziere bzw. mische aktuell recht viel Musik wo die Vocals sehr wichtig sind und entsprechend präsent rüber kommen sollen. Die Musik ist dabei aber trotzdem recht detailreich, fett und komplex. Es fällt mir darum recht schwer alles so zu EQen, dass die Vocals gut durchkommen, die einzelnen Details der Instrumente aber trotzdem nicht verloren gehen. Ich will auch nicht, dass die Vocals "vor" dem Mix stehen, wie das häufig in "Radioproduktionen" der Fall ist. Die Vocals sollen schon im Mix sitzen aber eben klar abgegrenzt und differenziert.

Folgende Idee:
Ich würde gerne zwei Busse nutzen. Einer für die Instrumente, einer für die Vocals. Auf dem Instrumenten Bus dann einen dynamischen EQ welcher via Sidechain vom Vocal Bus gesteuert wird und automatisch die Frequenzen absenkt die im Vocal Bus gerade ausgegeben werden. Damit könnte ich also dynamisch den Voclas genau den Platz freiräumen, den sie bräuchten. Das ganze sollte natürlich entsprechend flexibel mit Eingriffsstärke, Q Faktoren und am besten auch Attack und Release gesteuert werden können.

Welcher dynamische EQ kann das?
Ich habe auf Anhieb nur den Oeksound Smooth 2 gefunden. Der kostet 199,- € :sad:

Gibt es noch andere EQs die das können?

Oder einen Workaround z.B. durch Kombination mehrerer Plug Ins?
 
ich benutze für sowas den DMG multiplicity , der kostet noch mehr , ist aber sehrsehr gut!

ansonsten finde ich den dynamischen eq (bzw. alle! eq´s/filter) von mcdsp hervorragend,
sowie ich das verstanden habe, kann der dynamische eq aber nur side-chain als AU plug-in
 
AE600 Active EQ von mcdsp ist grade im Sale, ansonsten gäbe es noch den sonnox dynamic eq
Er hat eine Idee, etwas auszuprobieren, und das benötigte Werkzeug gibt‘s in hoher Qualität kostenlos. Falls es sich bewährt, kann er später immer noch die Demos der kostenpflichtigen (bzw. im Falle von Sonnox hochpreisigen, Black Friday abwartungswürdigen) Alternativen ausprobieren. Ich selbst benutze UAD Sonnox (hat kein Side Chain unter UAD) und die kostenlose Version von Tokyo Dawn für Anwendungen mit Side Chain. Es ist ganz sicher nicht nötig, Geld auszugeben, um etwas erst einmal in hoher Audioqualität auszuprobieren, wie es der Threadersteller vor hat. Die Klangqualität ist bereits absolut überzeugend.
 
Generell ist es empfehlenswert, ersteinmal die Ursachen anzugehen, auch wenn das oft nicht so einfach ist. Aber manchmal hilft schon einfaches Panning aus, um Verdeckungen zu vermeiden.
Daher Platz schaffen im Arrangement, auch schon beim Komponieren auf Platz achten und die Instrumente geschickt verteilen und schichten.
Falls es dann doch eng wird, kann ich den Trackspacer empfehlen:
Der sieht unspektakulär aus, macht aber genau das: Platz schaffen. Hat auch nicht so viele Parameter und ist einfach einzustellen.

trackspacer_composition.png
 
Danke für die rege Beteilung und die vielen Vorschläge!

Fab Q3 und HOFA IQ EQ habe ich.
Die können alle Sidechain (intern und extern). Aber eben nicht automatisch die Frequenzen anpassen. Ich kann vorher fest definierte Frequenzbänder einstellen und diese festen Bändern werden dann durch den Sidechain getriggert (ggfs. auch nur von fest vorgegeben Frequencen). Damit kann ich mit viel Aufwand das schon annähernd so hinbasteln wie ich will. Aber wenn nicht nur die Amplituden sondern auch die Frequenzen stark variieren, komme ich da auch schnell an Grenzen. Und genau das ist das Problem. Im Prinzip soll der EQ automatisch eine Negativkurve des Sidechaineingangs generieren. Und zwar dynamisch in Frequenz und Amplitude. Wobei ich die Schärfe, das Zeitverhalten und die Eingriffstiefe aber einstellen will.
Ich hoffe, das ist irgendwie verständlich...

MAutoDynamicEQ könnte das vielleicht können. Muss ich mir nochmal näher angucken.
Nova, IQ EQ, Fab Q3 und ich glaube auch der DMG Multidings können das (ziemlich sicher) nicht (oder ich habe etwas übersehen).


Edit: Mein Post hat sich zeitlich mit dem darüber überschnitten. Der Trackspacer scheint tatsächlich das zu machen, was ich suche. PERFEKT! Das Ding probiere ich jedenfalls auch. Könnte noch einen Expertmodus vertragen mit den oben genannten Parametern, aber wenn es einfach so schon macht was ich will, soll es mir auch recht sein.
VIELEN DANK!

Nochma Edit: Der HAT sogar schon die Parameter die ich will (Expermode). Genausowas habe ich gesucht. SUPER! Jetzt muss es nur noch klingen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das Trackspacer sehr schnell Artefakte produziert, greife da eher zu Multiband Compressor ( Fabfilter ) oder steuerbaren EQ , ..
 
Der Hofa IQ EQ in Verbindung mit dem Hofa Analyser pickt dir auch die Frequenzen von einer Spur raus. Kann man dann auf den EQ übertragen.
 
Der Hofa IQ EQ in Verbindung mit dem Hofa Analyser pickt dir auch die Frequenzen von einer Spur raus. Kann man dann auf den EQ übertragen.

Klar, von Hand kann man da vieles machen. Dauert halt. Und bei Material was die Frequenzschwerpunkte stark ändert, wird es dann beliebig kompliziert. Macht der Trackspacer alles automatisch. Ist natürlich keine Wunderwaffe für alles. Für das oben beschriebene hilft es aber sehr gut.
 
Ich finde das Trackspacer sehr schnell Artefakte produziert, greife da eher zu Multiband Compressor ( Fabfilter ) oder steuerbaren EQ , ..

Kann ich bislang nicht bestätigen. Setze den aber auch eher dezent ein (bislang max 30% Amount). Da hilft er sehr schön und unauffällig aber mit gewünschter Wirkung.

Fabfilter MB Comp habe und nutze ich auch. Ist fester Bestandteil meiner Mastering Chain.
 
Kann ich bislang nicht bestätigen. Setze den aber auch eher dezent ein (bislang max 30% Amount). Da hilft er sehr schön und unauffällig aber mit gewünschter Wirkung.

Fabfilter MB Comp habe und nutze ich auch. Ist fester Bestandteil meiner Mastering Chain.

Und den Fabfilter MB im Sidechain bringt nicht das gewünschte Ergebnis ? Würde mich mal interessieren. Ich finde halt man kann ihn definierter einsetzen. Dadurch das man die Bänder selbst bewerten kann..
 
Die automatische Frequenzwahl ("Negativkurve") ist der Unterschied.

Ja ist schon klar, aber deswegen zerrt das Programm ja blind am Material da man Bänder nicht sondieren kann, .. Also das „ Multi Tracking „ mehrer Punkte finde ich gut bei dem Trackspacer , aber die blinde Anwendung auf das Material passt mir nicht so.. Beim MB ist es andersrum, nur ein Trigger , dafür selektierte Bänder in breite und Bearbeitungstiefe..

Bilde mir halt ein die Artefakte welche bei 100% eingriff zu hören sind, auch schon bei geringen Einsatz zu erahnen..
 
Ja ist schon klar, aber deswegen zerrt das Programm ja blind am Material da man Bänder nicht sondieren kann...

Eben nicht blind sondern entsprechend des Sidechain Signals. Und zwar nicht nur in Amplitude sondern auch Frequenz. Es erstellt dadurch quasi ganz viele Frequenzbänder und pegelt die einzeln dynamisch.

Bei extremer Bearbeitung macht quasi jeder EQ Artefakte. Ich weiß nicht genau wieviel dB Absenkung der Trackspacer maximal macht, glaube das sind schon ziemlich viele. Die meisten EQs bietet hier ja irgendwas zwischen 15 und 25 dB an. Die meisten sind dann eben so gehalten, dass sie nur soviel zulassen, dass die Artefakte noch nicht hörbar sind. Das ist bei einem Konzept wie dem Trackspacer natürlich schwierig. Es sei denn man würde noch so einen max Gain Paramter hinzufügen (haben viele dynamische EQs, meist GR oder so benannt). Aber man kann hier einfach auch entsprechend sanfter mit dem Amount umgehen.
 
Am Anfang war ich da auch begeistert , mittlerweile bevorzugen meine Ohren Breitbandigere Filter im Ergebnis . Ist ja auch Geschmackssache und dieser Entdeckungsseffekt hatte bei mir auch lange gedauert ;-) . Es ist in meinen Ohren eben nicht musikalisch jede Frequenz auszustanzen .. Das wirkt technisch plausibel , . Aber vor allem wenn Signale schon von der Phase bzw im Stereobild eine Separation erhalten .. anyway :) - soll kein Streit werden !
 


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