Ist geplante Obsoleszenz bereits in Synth-Equipment enthalten?

Rotkehlchen

Rotkehlchen - Studio
Ich weß, kaum einer will sich hierüber gerne Gedanken machen und wenn ich mir was neues anschaffe, erwarte ich meist eine gewisse Beständigkeit, da man ja möglichst intensiv damit "arbeiten" möchte.
Wenn dies dann sogar zu erwünschten Ergebnissen führt, wird sowas schnell "unentbehrlich" und zum festen Bestandteil eines Set-up.
Klar vieles ist schnelllebiger, beliebiger und billiger geworden, von daher wird ein immer schnellerer Wandel -und -Austauch-Prozess zur "Normalität" und Müllberge steigen. (Hat natürlich durchaus auch Vorteile, eine Entwicklung kann schneller stattfinden, die Wirtschaft wird angekurbelt und spannende Technologie wird billiger usw.)

Mich interessiert einfach das Bewußtsein, (falls es das gibt) -für dieses Thema?
 
Mit dieser Art der Schnelllebigkeit konnte ich mich noch nie anfreunden. Ich habe immer Sachen/Geräte benutzt bis sie sich selbst auflösten und nicht mehr nutzbar waren - egal ob soft oder Hardware. Und ständig was neues war mir eh zuwider.
 
Ich achte drauf ob Equipment repariert werden kann, am liebsten Thru Hole, so dass ich einfache Lötarbeiten selbst machen kann, aber wenn ich weiß ich kann das Gerät einschicken, auch gut.

Allen&Heath reparieren z.B. noch alte Pulte aus den 90ern (wahrscheinlich auch ältere) - komplett überholen geht auch, sehr cool.
Elektron verschickt benötigte Bauteile schnell oder repariert wenn es sein muß.

Ob eine RD6 von Behringer z.B. schneller kaputt geht als ne Volca? K.A....

Worauf ich bei Geräten auf jeden Fall achte und auch vermeide sind Funktionen, die nur über einen Software Editor erreicht werden können.

In den letzten 20 Jahren sind zwei Desktop Rechner und ein Laptop ersetzt wurden - Musste bisher noch kein Musikequipment aussortieren.
Ich behandel meinen Kram wohl auch übervorsichtig, krieg ich jedenfalls oft zu hören.
 
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Ich finde im Musikbereich ist es nicht so Schlimm wie im Consumer. Billig verarbeitete Geräte, die auch billig zu kaufen sind, sollte man eben vorsichtig behandeln, dann halten die auch.
Firm und Softwaremässig finde ich handeln die meisten Hersteller ziemlich nachlässig.
 
Alles was sich bewegt oder bewegt wird, Staub, Rauch, Wärme oder Licht ausgesetzt wird, altert und geht irgendwann kaputt, das war schon beim Faustkeil so. Aber viele trauern dem trotzdem noch nach. Doch man kann auch mit alten Steinen neue Musik machen. Das ist auf jeden Fall nachhaltiger und funktioniert auch, wenn der Srom ausfällt... BTW: Ich habe auch lieber Sachen, die man aufschrauben und reparieren kann.
 
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Ich weß, kaum einer will sich hierüber gerne Gedanken machen und wenn ich mir was neues anschaffe, erwarte ich meist eine gewisse Beständigkeit, da man ja möglichst intensiv damit "arbeiten" möchte.
Wenn dies dann sogar zu erwünschten Ergebnissen führt, wird sowas schnell "unentbehrlich" und zum festen Bestandteil eines Set-up.
Klar vieles ist schnelllebiger, beliebiger und billiger geworden, von daher wird ein immer schnellerer Wandel -und -Austauch-Prozess zur "Normalität" und Müllberge steigen. (Hat natürlich durchaus auch Vorteile, eine Entwicklung kann schneller stattfinden, die Wirtschaft wird angekurbelt und spannende Technologie wird billiger usw.)

Mich interessiert einfach das Bewußtsein, (falls es das gibt) -für dieses Thema?
Indirekt ja -

MIDI Buchse weglassen, Aftertouch auch.. wäre noch lieb.
Aber Treiber und Soft/Editoren die nicht upgedated werden und keine Class Compliance ist faktisch ein Todesurteil in geschätzt 5 Jahren.

Dazu haben einige OLEDs und andere Elemente, die nicht ewig halten, aber ersetzt werden könnten.

Dazu noch Reparierbarkeiten sinken mit Prozessoren-Basteleien - so ein DSP Board eines ollen Virus - kannst du heute gar nicht mehr kriegen. Motorola und 56000 DSPs sind heute nicht mehr so beliebt _ heute macht man das mit ARM Chips, und morgen? ..

Also allein ohne geplante Bosheiten ist die Welt schnell am Ende.

Es ist noch immer eine Herausforderung einen Ersatz für ein Display für Matrix 6 oder 12 zu bekommen oder auch nur ein Netzteil, was ja auch seltsame Spannungen liefern muss. Das ist zwar keine Obsoleszenz, aber es erschwert alles bei der Pflege.
Den SH5 kriegst du heute noch bei jedem Radiofernsehfritzen repariert, selbst wenn der keine Ahnung von Synths hat.

Ich würde schwer vermuten, dass viel an Elektronik auch deshalb heute kürzer halten dürfte. Mal sehen wie viele von meinen Boutiques noch laufen wenn die so alt sind wie heute der Minimoog.

Das nur mal so ganz grob - Wenn du einen Synth durch simples tauschen von Standardteilen wie Potis, Trimmern, Kondensatoren wieder in den Neuzustand bringen kannst - DAS ist gut.
Aber heutige Analoge haben nicht selten auch Teile und Technik, die heute "billigrechnerchen" sind und die wird es eher nicht mehr geben - kann man ggf. Re-Engineeren..

Die Custom Chips eines Andromeda wird es auch nie wieder geben, obwohl der super war.

Das mal so querdurch.
Und ja- Aufbau von Platinen mit Doppel oder Layertechnik - auch ein Problem. Geht schon zu reparieren, ist aber komplex. Deshalb sind Mac Pros der Generation Käsereibe auch nicht so trivial. Meiner ist entsorgt. Gibt ja eh nix älteres als Computer von vor mehr als 5 Jahren.

Würde aber fairerweise sagen - ES GIBT solche Sachen, die Synthwerk Module zB oder ähnliche Teile, die eher primitiven solide elektronischen ebenso und alles mit eher klassischen Bauteilen hat gute Chancen länger zu leben und gewartet zu werden.


Eingebauter Tod: Naja, Prozessoren und so - sind nicht für den Weltraum- Deshalb nutzt die NASA sowas nicht. Die setzen auf erstaunlich alte abgehangene Sachen, eben deshalb. Fair wäre aber zu sagen, dass die wenigsten Computer an Prozessorbruch sterben, eher weil sie dem User zu lahm wurden, same mit Smartphones und so.

Mein iPad 2 ist auch noch im Einsatz - aber nicht bei mir. Ich bin also auch Mitschwein™
 
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Ich denke gerade beim Thema Kopfhörer ist die GO nicht abwegig.
Ein dünnes und ohne Bewegungsreserve sehr straff an den Treibern angelötetes Kabel in "Fadenstärke" findet sich im teuren wie auch billigen KH wieder. (Bei mir waren es jeweils 300 € AKG sowieso und 30€ Superlux XYUngelöst).
Nun zieht man den KH beim Aufsetzen ja auch immer ein klein wenig auseinander, was über kurz oder lang nicht selten dafür sorgt- bzw. mit Hinblick auf GO sorgen können solle, dass dieses dünne Fädchen, weil viel zu straff angelötet und über die Kopfbügel in Spannung kommt, löst, bzw. regelrecht reisst.
Eine Reperatur ist i.d.R. technisch natürlich Null Problemo, nur wird dieser Umstand aber auch erschwert, weil dieses Käbelchen allerdings auch noch extremst kurz ist und die Lötstelle/Kontakt fast schon zu weit weg liegt.
Der normale Konsumer schmeisst dann evtl. seinen KH weg, weil ja links/oder rechts tot ist und sich einen neuen kauft.
Da sähe ich bei KH also durchaus etwaige Planspiele.
 
Ich denke, heute wird kein Produkt mehr auf den Markt geworfen, das nicht in irgendeiner Weise eingebaute Obsoleszenz mit an Bord hat -- da sind Klangerzeuger und Studiotechnik keine Ausnahme.

Ob diese Obsoleszenz bei Synthesisern wirklich geplant ist, sei einmal dahingestellt -- natürlich will jeder Hersteller immer wieder sein neuestes Produkt an den Mann bringen, das leuchtet ein, aber ich glaube eher, daß die Geräte durch die Produktionsprozesse und die verwendeten Bauteile wesentlich schneller obsolet werden als noch Geräte von vor 25 oder 30 Jahren. SMD ist nicht mehr ohne weiteres zu reparieren, Umweltschutzregulierungen würgen die Verwendung bestimmter Bauteile und Materialien schon im Keim ab, und bestimmte Stoffe sind immer schwerer erhältlich.

Das macht die Reparatur eines Gerätes -- sei es ein Auto, ein Fernseher, ein Kühlschrank oder ein Synthesiser -- immer schwieriger, weil es technisch entweder zu aufwendig oder einfach nicht wirtschaftlich genug ist -- der Stundenlohn eines Servicetechnikers liegt höher als die Produktionskosten eines Kühlschrankes, also weg mit dem Techniker, her mit dem neuen Kühlschrank.

Als aktuelles Beispiel aus der Audiobranche: Ich bin großer Liebhaber der Quartphone-Kopfhörer von MB Quart, heute German Maestro. Neue Kopfbänder und Ohrpolster sowie Anschlußkabel sind als Ersatzteile in der Summe teurer als der Neukauf eines neuen Kopfhörers -- ich habe mich also nur deshalb zum Neukauf entschieden, weil die Ersatzteilbeschaffung auf dem Gebrauchtmarkt auch nur auf Teilen beruhen würde, die mittlerweile 25 und mehr Jahre auf dem Buckel haben und ich Kopfhörer instandsetzen würde, die ebenfalls schon mehr als 20 Jahre hinter sich haben. Trotzdem habe ich aus drei Quartphones noch ein funktionsfähiges Modell stricken können, das immer noch treu seine Dienste verrichtet.

Die Haltung der Industrie absoluter Schwachsinn -- ich für meinen Teil sehe aus diesem Grunde eine Falle in den massenhaft auf den Markt geworfenen Billigteilen, die sich ohne Gewissensbisse leichter entsorgen und neu kaufen lassen als reparieren: Nachhaltigkeit sieht für mich anders aus. Da muß ich noch nicht einmal das B-Wort in die Runde werfen, das gilt nicht nur für billige Synthesiser oder Studiotechnik, das gilt für alle Bereiche des täglichen Lebens.

Stephen
 
Ja das ist Sicher alles auch ein Problem und die Synths "halten" dadurch bestimmt weniger Länger als noch vor paar Jahren aber ich habe trotzdem das Gefühl das es immerhin noch nicht soo Schlimm ist wie mit Fernsehern, Handys und so die dem Verbraucher praktisch für 12-24 Monate bereitgestellt werden um sie dann den Entsorgungsbetrieben zur Verfügung zu stellen.

Wenn ich an meinen Samsung Fernseher denke den ich 2017 gekauft habe und der zB. keine Airplay Unterstützung mehr spendiert bekam... und dass, das System sich mittlerweile schon wieder Lahm anfühlt...

Das mein Boutique Juppi kein CC hat nervt mich auch richtig als ich das raus fand, damit hatte ich garnicht gerechnet zumal ich davon ausgehe das ein kleines Update das beheben sollte. Denn, er würde dem Ipad immerhin ein Mono In und Midi bieten...

Ansonsten ist es aber so das die Volcas und Behringers schon ganz schön was bieten für eine Handvoll Möhren.
 
Ansonsten ist es aber so das die Volcas und Behringers schon ganz schön was bieten für eine Handvoll Möhren.

Das lässt sich nur sagen, wenn die Teile genauso lange halten, wie andere Equipment auch und da sehe ich,
ich kenne die Volca Serie nicht, bei Behringer eher höheres Risiko.

Ok, was Synths angeht habe ich noch nichts gehört, aber als Beispiel mal die ADA8000/ADA8200.
Von insgesamt 5x ADA8000 sind mir bei zweien der Ringkerntravo abgeraucht und bei zwei weiteren
ist der OnOff Schalter rausgebrochen. Einen ADA8200 hab ich auch schon weggeschmissen, vermutlich Netzteil.
 
Also bei mir ist noch nie was abgeraucht. Ich musste zwar schon mal was verkaufen, also aus einer finanziellen Notlage heraus das ich zumindest schon mal die Miete bezahlen konnte, aber so wirklich was kaputt gegangen ist mir noch nichts (also damals zu Hardwarezeiten meine ich). Bin immer recht sorgsam mit meinen Sachen umgegangen, weil ich auch nie viel Geld hatte. Hallt!!1!! Mir ist aber schon mal die Klaviatur verreckt, also bei 2 Keyboards über die Jahre. Aber das war es dann auch.
 
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Nur bei neuem Kram :)

Im Ernst jetzt, bei mir gehen immer nur neue Geräte nach relativ kurzer Zeit kaputt. Die alten Teile halten alle prima durch, da ist fast nie etwas defekt. Außer vielleicht Kleinigkeiten, wie Oxydation der Kontakte etc. ist nichts und fast alles ist reparabel.

Das Thema betrifft aber nicht nur Musikelektronik. Mein RFT Kasettenrekorder, den ich mir 1986 zur Jugendweihe gekauft habe, funktioniert wie am ersten Tag. Mein Taschenrechner von 1987 brauchte bis heute nicht mal ne neue Batterie. Der AKA Electric Küchenmixer von 1984, läuft und läuft. Es gibt unzählige Beispiele. Heute wird meistens für den Müllberg fabriziert.
 
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Manche Produkte sind einfach nicht besonders gut wie z.B. der bereits genannte ADA8000 Wandler. Quasi ungeplante Obsoleszenz in Form von Serienfehler.

Ansonsten ist der Synth-Markt doch eher ein Beispiel dafür, dass Geräte ewig genutzt werden. MIDI gibt es seit Ewigkeiten und man wird auch in 10 Jahren noch einen Synth damit anspielen können. Es gibt soundtechnisch nicht "veraltet/überholt", sondern entweder klingt es gut oder schlecht. Es gibt auch keine Wegwerf-Mentalität, sondern man verkauft seine Synths weiter, was ja sonst eben ein großer Kritikpunkt bei geplanter Obsoleszenz ist, da Müllberge in anderen Ländern entstehen.

Wie kommt man beim Synth-Markt auf geplante Obsoleszenz?
 
Der Begriff der „geplanten“ Obsoleszenz ist m. E. ein ideologischer Begriff. Konstrukteure und Designer überlegen bei jeder Produktentwicklung von jeher, welche Bauteile mit welcher Lebensdauer und welchem Preis sie verwenden, und daraus ergibt sich logischerweise auch eine erwartete Lebensdauer für ein Produkt. Ein Auto zum Beispiel, das nicht besonders gepflegt wird, ist heute auf 150.000 km oder 10 Jahre ausgelegt. Das war früher eher weniger als mehr - ist bei einem Porsche oder Aston Martin aber natürlich anders - zu einem sehr viel höheren Preis.

Den wenigsten Herstellern würde ich wirklich „geplante“ Obsoleszenz unterstellen. Sie kalkulieren einfach, welche Bauteile sich zu welchem Produktpreis sinnvollerweise verbauen lassen. Und da gibt es dann Hochwertigeres und Minderwertigeres. Und meistens spiegelt sich das im Preis der Produkte auch wieder, auch wenn die „Geiz-Ist-Geil“-Fraktion das oft nicht wahrhaben will. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass es immer eine direkte Relation zwischen Preis und Qualität gibt, oft aber eben doch - zumindest bei seriös arbeitenden Herstellern und das ist nach meinem Eindruck nach wie vor die Mehrheit.

In meiner persönlichen Erfahrung habe ich durchaus den Eindruck, dass es große Qualitäts-Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern gibt. Als Musikpädagoge gehen seit Jahrzehnten extrem viele Instrumente und Geräte durch meine Hände - vor allem auch im unteren Preissegment, neben meinen eigenen sind das im Laufe der Zeit Instrumente hunderter Schüler und natürlich das Equipment, das wir in der Schule im Einsatz haben. Da gibt es für mich schon sehr deutliche Erfahrungswerte, welche Produkte sehr schnell kaputt gehen und welche eher lange halten. Das lässt sich tatsächlich an Herstellern festmachen. Ich nenne nur ein Beispiel: Wir verwenden seit Jahrzehnten Mikrofone von Shure, Sennheiser und AKG. Während die von Shure und Sennheiser so gut wie nie kaputtgehen, hatten wir schon etliche Defekte bei AKG - meistens simpler mechanischer Natur - zurückzuführen auf minderwertige Materialien - genau die gleichen Erfahrungen habe ich mit Kopfhörern von Sennheiser im Vergleich zu AKG gemacht. Und ich rede hier jeweils über Produkte der gleichen Preisklasse. Aufgrund dieser Erfahrungen kaufe ich keine Produkte von AKG mehr und rate davon auch jedem, der mich fragt, ab.

Zu Effektgeräten, Synths/Keyboards, Gitarren und Bässen habe ich ebenfalls Erfahrungswerte, aber damit halte ich mich zurück, sonst gibt es hier gleich wieder Krieg.
 
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Heute wird meistens für den Müllberg fabriziert.
passt eher, nicht "für", sondern "Heute wird meistens Müll produziert" ;-)

...hatten wir schon etliche Defekte bei AKG - meistens simpler mechanischer Natur - zurückzuführen auf minderwertige Materialien - genau die gleichen Erfahrungen habe ich mit Kopfhörern von Sennheiser im Vergleich zu AKG gemacht. Und ich rede hier jeweils über Produkte der gleichen Preisklasse. Aufgrund dieser Erfahrungen kaufe ich keine Produkte von AKG mehr und rate davon auch jedem, der mich fragt, ab.
Ja, mit AKG Kopfhörer ebenfalls sehr schlechte erfahrungen gemacht. Klanglich gut, Qualität der Haltbarkeit mies. Oft schon nach 2-3 Monaten waren die bei mir kaputt. Kabelbruch, Plastik der brach ua.
 
Das ist das strukturelle Problem des Kapitalismus und der Wachstumsfalle.

Kontinuierlich wandert die Ausbeutung von Mensch und Natur nach oben und uns wird erzählt, dass wir das machen müssen, um unseren "Wohlstand" zu sichern.

Dabei sägt unser Wohlstand am Ast auf dem wir sitzen.
 
Der Begriff der „geplanten“ Obsoleszenz ist m. E. ein ideologischer Begriff. Konstrukteure und Designer überlegen bei jeder Produktentwicklung von jeher, welche Bauteile mit welcher Lebensdauer und welchem Preis sie verwenden, und daraus ergibt sich logischerweise auch eine erwartete Lebensdauer für ein Produkt. Ein Auto zum Beispiel, das nicht besonders gepflegt wird, ist heute auf 150.000 km oder 10 Jahre ausgelegt. Das war früher eher weniger als mehr - ist bei einem Porsche oder Aston Martin aber natürlich anders - zu einem sehr viel höheren Preis.

Den wenigsten Herstellern würde ich wirklich „geplante“ Obsoleszenz unterstellen. Sie kalkulieren einfach, welche Bauteile sich zu welchem Produktpreis sinnvollerweise verbauen lassen. Und da gibt es dann Hochwertigeres und Minderwertigeres. Und meistens spiegelt sich das im Preis der Produkte auch wieder, auch wenn die „Geiz-Ist-Geil“-Fraktion das oft nicht wahrhaben will. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass es immer eine direkte Relation zwischen Preis und Qualität gibt, oft aber eben doch - zumindest bei seriös arbeitenden Herstellern und das ist nach meinem Eindruck nach wie vor die Mehrheit.

In meiner persönlichen Erfahrung habe ich durchaus den Eindruck, dass es große Qualitäts-Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern gibt. Als Musikpädagoge gehen seit Jahrzehnten extrem viele Instrumente und Geräte durch meine Hände - vor allem auch im unteren Preissegment, neben meinen eigenen sind das im Laufe der Zeit Instrumente hunderter Schüler und natürlich das Equipment, das wir in der Schule im Einsatz haben. Da gibt es für mich schon sehr deutliche Erfahrungswerte, welche Produkte sehr schnell kaputt gehen und welche eher lange halten. Das lässt sich tatsächlich an Herstellern festmachen. Ich nenne nur ein Beispiel: Wir verwenden seit Jahrzehnten Mikrofone von Shure, Sennheiser und AKG. Während die von Shure und Sennheiser so gut wie nie kaputtgehen, hatten wir schon etliche Defekte bei AKG - meistens simpler mechanischer Natur - zurückzuführen auf minderwertige Materialien - genau die gleichen Erfahrungen habe ich mit Kopfhörern von Sennheiser im Vergleich zu AKG gemacht. Und ich rede hier jeweils über Produkte der gleichen Preisklasse. Aufgrund dieser Erfahrungen kaufe ich keine Produkte von AKG mehr und rate davon auch jedem, der mich fragt, ab.

Zu Effektgeräten, Synths/Keyboards, Gitarren und Bässen habe ich ebenfalls Erfahrungswerte, aber damit halte ich mich zurück, sonst gibt es hier gleich wieder Krieg.
Klingt eher wie eine Begründung dafür, das die Synth und Gitarren die Du persönlich gut findest eben teurer sind.
„Geplante Obsoleszenz“ ist hingegen absolut kein ideologischer Begriff sondern realer Input für die Konstruktion neuer Geräte bei Ingenieuren und Konstrukteuren bestimmter Gerätschaften.
Das gut klingende Instrumente nicht teuer sein müssen, sondern oftmals nur ein Image bei z.B. Gibson oder Fender verkauft wird zeigt sich sehr gut am Beispiel von Metallicas James Hetfield. Alle frühen Metallica Stücke wurden mit einer sehr billigen Asia Ramsch-Flying V mit Schraubhals und zigmal gebrochener Kopfplatte eingespielt. Gemerkt hat es niemand.

Siehe auch z.B.:
- Phoebuskartell von 1925 -> „Centennial Light“
- programmierbarer Zähler in Druckern
....

Bei synthesizern hingegen glaube ich das es die gO noch nicht gibt.
Interessant auch das hier im Forum jahrelang über Makel von z.B. PPG Geräten diskutiert wird, wenn aber man selber so ein Gerät bekommt oder B ein auf den Markt bringen will sind es auf einmal die „stabilsten“ Synth die es je gab.

Beim Waldorf Blofeld glaubte ich an gO als derer drei allein bei mir den Outputdefekt hatten.
Mittlerweile denke ich entweder falsch konstruiert oder schlechte Bauteile.
 
Manche Produkte sind einfach nicht besonders gut wie z.B. der bereits genannte ADA8000 Wandler. Quasi ungeplante Obsoleszenz in Form von Serienfehler. [...]

Oder ein V-Verb aus demselben HAuse.

[...] Interessant auch das hier im Forum jahrelang über Makel von z.B. PPG Geräten diskutiert wird, wenn aber man selber so ein Gerät bekommt oder B ein auf den Markt bringen will sind es auf einmal die „stabilsten“ Synth die es je gab. [...]

Das PPG-Beispiel wollte ich auch einwerfen, weil Wolfgang Palm nur immer nach Vorne dachte und für ihn die vorherige Generation an Geräten mit der Einführung der nächsten Generation auf einen Schlag obsolet wurde, technisch wie konzeptionell. Da war die Obsoleszenz im Prinzip schon integraler Bestandteil bei Erwerb (wobei sich das auch auf die Sampler der späten 1980er und frühen 1990er sagen läßt, denn da kam gefühlt jeden Monat etwas Besseres auf den Markt).

Daß viele Leute Palms Panik Geräte bei einem Verkauf als das Beste, Schönste und Stabilste anpreisen, hat zwei Gründe: Die einen Anbieter versuchen, mit der heißen Nadel gestrickten (und reparierten) Elektroschrott (was PPGs leider sind, wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet, vor allem die Waves) für teures Geld an den Mann zu bringen und die Unkenntnis und Kaufgeilheit der Käufer auszunutzen, die andere Gruppe Verkäufer hat den Elektroschrott gründlich und komplett überholen lassen, sodaß die Geräte nun in einem besseren Zustand verkehren als sie jemals die Fabrik verlassen haben -- und diese Geräte werden sicherlich nochmal gut und gerne 40 Jahre schaffen, ohne obsolet zu werden.

Für den Laien mit zu viel Geld in der Tasche und zu wenig Sachverstand im Hirn ist es beinahe unmöglich, zwischen blumigem Blahblah und harten Fakten unterscheiden zu können.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
EINSPRUCH: pauschal zu sagen, dass PPG nur Elektroschrott ist, basiert weder auf Fakten noch auf irgendetwas anderen. Das hat einer mal vorgequatscht und alle quatschen den Unsinn nach. Ich kenne diverse PPGs und die sind alle durchweg massiv gebaut. Viele Bands sind mit PPG auf Tour gegangen, also kanns ja nicht so schlecht gewesen sein. Nach mehr als 30 Jahren trocknen wie bei jedem anderen Gerät die Kondensatoren aus oder Steckkontakte korrodieren. Das hat nichts mit PPG zu tun sondern hat physikalische Gründe.
 
EINSPRUCH: pauschal zu sagen, dass PPG nur Elektroschrott ist, basiert weder auf Fakten noch auf irgendetwas anderen. Das hat einer mal vorgequatscht und alle quatschen den Unsinn nach. Ich kenne diverse PPGs und die sind alle durchweg massiv gebaut. Viele Bands sind mit PPG auf Tour gegangen, also kanns ja nicht so schlecht gewesen sein. Nach mehr als 30 Jahren trocknen wie bei jedem anderen Gerät die Kondensatoren aus oder Steckkontakte korrodieren. Das hat nichts mit PPG zu tun sondern hat physikalische Gründe.

Ach Cornel...

Du meinst also allen Ernstes, daß ich als Besitzer von Wave Computer 360 und Wave 2 es nötig habe, den Dummblah aus dem Internet wiederzugeben, obwohl ich vor meinen eigenen Augen unter meinen eigenen Händen sehe und merke, was für einen Plunder Wolfgang da stellenweise zusammengebraten hat?

Wenn Du mich beleidigen möchtest... immer weiter so. Wenn Du als Fürsprecher von Wolfgang auftreten möchtest... glaubst Du allen Ernstes, der braucht jemanden wie Dich?

Stephen
 
Wenn beim Staubsaugen, der Sauger plötzlich den Geist aufgibt, ärgerst du dich, fährst zum nächsten Elektroladen, kaufst dir einen neuen und saugst zuhause fertig. Anders sieht es aus, wenn Dir beim Gig ein Synth verreckt. Ich denke eine Obsoleszenz bei Musikgeräten, wäre tödlich für die Hersteller. Es gibt nach wie vor Sachen, die einfach nicht kaputt gehen dürfen, dies jedoch trotzdem können, wenn auch nicht sollen.
 
Ach Stephen, jetzt kommst du mir mit einem Schwanzvergleich?

Darf ich Dich erinnern, daß Du den ersten Stein geworfen hast und nicht ich?

Mein Schwanz ist sowieso unvergleichbar.

[...] Ich kenne diverse PPGs und die sind alle durchweg massiv gebaut. Viele Bands sind mit PPG auf Tour gegangen, also kanns ja nicht so schlecht gewesen sein. [...]

Stimmt, massiv gebaut sind sie -- die Gehäuse sind angeblich von Blohm & Voss. Und so viele Bands sind damals mit den Dingern auf Tour gegangen, und es hat damals schon nicht funktioniert -- der gute Ruf der Firma PPG kam also wohl nicht von ungefähr. Wenn ich an Peter Seilers 300 denke, der nach eigenem Bekunden nie funktionierte, und den dysfunktionalen 350, den der Keyboarder von Straightshooter im Tausch für sein chronisch dysfunktionales 300er bekommen hatte... alles Geschwätz von Leuten, die keine Ahnung haben, und alles erst Folgeschäden von zu langen Standzeiten.

Leg Dich wieder hin und träum weiter.

Stephen
 
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Vielleicht zwei weitere Stimmen zum Thema PPG-Probleme:

Achim Lenzgen war vor seiner Anstellung als Techniker im Synthesizerstudio Bonn als Servicetechniker für PPG tätig – und hatte laut eigenem Bekunden in dieser Funktion sehr viel zu tun.

Aber vielleicht lassen wir Wolfgang Palm selbst zu Wort kommen, ich zitiere aus seiner "PPG-Story, Teil 12 - Ärger in Sicht" von seiner Website (Hervorhebung durch mich):
"Es war nach wie vor so, dass in den USA - aber auch besoders in Deutschland - die Händler lieber einen Prophet5 verkauften als einen PPG.
Zum einen lag das wohl daran, dass die PPGs recht kompliziert waren, zum anderen an der Fehlerquote. Ein grosses Problem mit dem Service bestand darin, dass die Platinen im Wave kaum zu reparieren waren! Man konnte sie nur austauschen und die defekten an PPG zurückschicken.
"
 
Ich weß, kaum einer will sich hierüber gerne Gedanken machen und wenn ich mir was neues anschaffe, erwarte ich meist eine gewisse Beständigkeit, da man ja möglichst intensiv damit "arbeiten" möchte.
Wenn dies dann sogar zu erwünschten Ergebnissen führt, wird sowas schnell "unentbehrlich" und zum festen Bestandteil eines Set-up.
Klar vieles ist schnelllebiger, beliebiger und billiger geworden, von daher wird ein immer schnellerer Wandel -und -Austauch-Prozess zur "Normalität" und Müllberge steigen. (Hat natürlich durchaus auch Vorteile, eine Entwicklung kann schneller stattfinden, die Wirtschaft wird angekurbelt und spannende Technologie wird billiger usw.)

Mich interessiert einfach das Bewußtsein, (falls es das gibt) -für dieses Thema?

Also ich denke viele Leute denken über das nach - die Frage ist dann halt was daraus gemacht wird.

Dass heute Technik, Technologien, Ideen und Moden irgendwie alle - vorsätzlich - mit dem schnellen Verfallsdatum behaftet sind ist ja einfach Fakt.

Jeder der das bei Technik negiert ist schlicht naiv - das Konzept der Obszoleszen ist bald 100 Jahre alt und der Turbo der Industrie und des Kapitalisimus und das ist an den Stellen wo es zählt auch ganz klar kommuniziert -> Universitäten -> Industriedesign etc...

Meine These ?

Schlaue Leute haben abseits des technischen Aspekts ideologisch aus

"cogito ergo sum" "emo ergo sum" gemacht

-> in einer recht relgelmentierten Gesellschaft ist Konsum die propagierte Form von Freiheit und Selbstbestimmung (paradox irgendwie)

Darum wird ja noch paradoxer der Konsum von Massengütern stets mit Individualismus beworben :)

Dass das immer stärker wird verdeutlicht auch wie die Menschen willfährig dem "neuen" fröhnen und jedes Pixel und jedes Zoll mehr als "notwendig" empfunden wird ist natürlich eine Tragik der sich niemand (kaum niemand ?) gänzlich entziehen kann.

Man möchte sogar meinen der Zug sei abgefahren und das Rad der Konsumorgiasten - wir alle ohne Lendenschurz :) - wird erst aufhören wenn es auf dem Planeten aussieht wie bei Mad Max.

Ich denke wir haben ALLE in wirklichkeit noch gar nicht begriffen was die extreme Konsumexplosion der letzten 40 Jahre tatsächlich bedeutet und sobald ich mal drüber nachdenke wird es mir übel - und DENNOCH bin ich sicherlich durchschnittlich Teil des Prinzips.

Die Politik ist natürlich vorne dabei bei der Indoktrination und bald wird es in Schulen auch nur noch Tablets geben und das wird gefördert und gefeiert.

Dass dann irgendwann der digitale Native zum digitalen Volltrottel wird, der weder schreiben kann noch eine differenzierte Sinnlichkeit von Schreiben, Malen, Kneten et altera kennt ist für die Masterminds die sich einen Vorteil von einem amorphen Volk aus Konsumsedierten Ja sagern erwartet nur die Krönung.

EDIT: der Passus ist NULL Ideologisch im Sinne von Links/Rechts sondern die einzige Wahre Triebfeder ist heute objektivierbar der postideologische PROFIT

Nachdem ja beobachtbar diverses "menschliche" in den letzten Jahren gelitten hat kann man sich auf dem Vektor auch fragen wann wohl der Mensch als "Massenphänomän" osbsolet wird.

Ich meine vielleicht sind wir ja mal den wirklich Reichen, Schönen und Schlauen nicht mehr zuzumuten ?

Abtreibung, Euthanasie, soziale Verwahrlosung, Zerstörung des Mittelstandes, des Bürgertums, sozialer Gefüge die ohne den Saat funktionieren, Abhänggkeiten in höchstem Masse in JEDEM Bereich der Versorgung / Infrastruktur - alles REAL.

Dann noch MEHR Arm gegen Arm aufgehetzt - Weiß gegen Schwarz, Mann gegen Frau und schon klopft die Obszoleszenz an der Tür - auch bei Mindestrentner Fritz Fleiß der immer brav gearbeitet hat. Der eine oder andere springt dann auch mal vom Hochhaus.

Obszoleszenz halt - auch irgendwie mit eingeplant.


PS: man verzeihe mir den Ausflug in weite Ferne von billigen Elkos - aber Elkos sind ja wirklich das geringste Problem - der Fisch fängt beim Kopf zu stinken an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Waldorf Blofeld glaubte ich an gO als derer drei allein bei mir den Outputdefekt hatten.
Mittlerweile denke ich entweder falsch konstruiert oder schlechte Bauteile.

ECHT ? Na SCHÖN dass ich dann mit dem Thema nicht alleine bin:

Ich hatte das Problem auch mehrfach - und wurde dann hier - als ich mal einen eher harmlosen Wutanfall "zu Papier" gebracht hatte von einem Forenuser bei Waldorf denunziert und Waldorf hat sich bei Thomann "gemeldet" und mich dort als - sinngemäss - "für Waldorf Persona non grata" erklärt.

Das muss man sich mal vorstellen.

Seltsamerweise gönne ich denen heute jeden möglichen neuen Konkurs den sie zustande brigen können und kein CENT wird jemals mehr von mir an den Verein gehen.

Der Blofeld wurde nämlich "mehrfach" "repariert" aber kam trotzdem mehrfach mit dem selben Fehler zu mir zurück. Obwohl man mir aich noch erklörte man hätte vorsorglich noch andere Schwachstellen verbessert gehabt - LOL.

So was STÜMPERHAFTES - technisch wie kommunikativ - muss man sich mal vorstellen.
 
Also günstige 50-150 Euro Synthesizer werden wahrscheinlich keine 10-40 Jahre durchhalten, bei den einen wegen der Qualität, bei anderen weil sich eine Reparatur finanziell nicht lohnt. -> Wieso sollte man ein Gerät für 100 Euro reparieren lassen, wenn man es gebraucht für 50 kriegt? So werden viele denken.
Solche Geräte werden dann nur noch durch Bastler (für sich selber) repariert und/oder es wird aus zwei Defekten Geräten ein funktionierendes gemacht.
 
Also bi mir laufn all Synthsizr und auch Computr-Priphri schon immr inwandfri. Von gplanter Obsolsznz kann ich da nichts rknnn.

meine letzte PC tastatur hat 9 monate gehalten. meine apple tastatur ist jetzt 20 jahre alt und läuft einwandfrei, sie hat einen einzigen kleinen abrieb auf der S-taste. die dinger kosten aber auch 60 euro, und nicht 9,95.

was immer zuerst kaputtgeht sind kondensatoren und LED displays. dann natürlich alles, was mechanisch ist, also z.b. modwheels, keyboards, joysticks, festplatten...

synthies neuer als 2000 habe ich nur den NL3, der ist in sachen verarbeitungsqualität aber schon oberklasse, da kann man das auch erwarten.

meine hauptprobleme waren schon immer feuchtigkeit, katzenhaare, staub, meine schechte stromversorgung, aus geldmangel gekaufte billighilfsmittel, unaufmerksame gäste und kollegen und in zwei fällen betrügende händler.

durch geplante obsoleszenz habe ich bislang außer computermonitoren und dell laptops noch nie was verloren.

fuck me, meine älteste festplatte ist 12 jahre alt und mein microwave von 1989 hat noch die erste batterie. :) so muss das sein.
 


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