ABC-, Text-Pianoroll und andere Notationen

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D1g1t4l D3t0x3r

Offline bis Juli '24. Erreichbar via PN.
Mir ist aufgefallen, dass es keinen Beitrag oder Thema über die ABC-Notation gibt. Noten via Tastatur einzugeben, und zwar in einer Form, mit der auch ein traditioneller Analogmusiker mit etwas gute Willen etwas anfangen könnten, und für die es Programme gibt, die das ganze in MIDI umwandeln oder in "richtige" Bommeln und Fähnchen auf dem Wäscheständer.

Hätte mE den Vorteil, dass man nicht umständlich Bilder mit Noten anhängen muss, wenn man mal ne Melodie visuell rüberbringen will. Oder sind Praktiker der elektronischen Musik mehrheitlich gegen Notationen generell? Schon manches Mal hab ich gedacht, dass ein Kann-ich-nicht womöglich viel mit innerer Abwehr zu tun hat. Ich mag Noten.

Natürlich waren Noten jahrhundertelang an ein beschränktes Inventar von Musikinstrumenten gekoppelt, die unterrichtet wurden, und mit denen der Schüler daher zwangsweise zu tun hatte. Heute ist das nicht mehr der Fall. Aber es ist schon komisch, wenn man sich im Bereich der Musik mit Klangbeispielen unterhält. Wäre doch irgendwie auch absurd, wäre dies hier kein getippter Text, sondern aufgenommener Wortlaut, oder?

Was meint ihr dazu, warum hat etablierte Notation einen so schweren Stand hier? Meine Vermutung wäre, dass viel mehr Gewicht auf den Klang gelegt wird, statt auf eine Aussage. Wie auch immer man Aussage definieren mag in der Musik, Melodie ist wohl der analoge Begriff. Perkussive Rhythmen und Klangflächen sind vielleicht gerade deshalb so präsent in der instrumentellen, sprachlosen elektronischen Musik, wenn Appergien vorkommen scheint das schon oft die Obergrenze, was man dem gemeinen Hörer zumuten will.

Weiß nicht, ob das einfach eine normale Veränderung ist, oder tatsächlich damit zu tun hat, dass das Musikmachen industrialisiert und wie vieles andere zu einem Konsumgut heruntertechnisiert wurde?

Vielleicht erkennt der eine oder andere, dass dieser Thread in einem Zusammenhang mit einem anderen steht, den ich kürzlich eröffnet habe. Hier in diesem Thread soll es aber nicht um meine Projekte, meinetwegen meine an den Haaren herbeigezogenen Probleme gehen, wenn es recht ist. Fällt mir ohnehin selber schwer genug, das zu trennen, ob es euch leichter fällt, das andere Thema außen vor zu lassen? Danke.
 
nach einem ersten Blick: liest sich für einen Neuling recht umständlich (zumindest wenn man herkömmliche Notation gewohnt ist).

Was ich allerdings ganz nett fände, wäre ein Plugin fürs Forum, mit dem man Noten (wie auch immer als Text notiert/codiert oder hochgelades .mid-File) in eine kleine Pianoroll-Anzeige umwandeln könnte.

Würde fast vermuten, dass bei so einer Anzeige die Schnittmenge der Leute hier, die es sofort lesen können, am größten ist. ;-)
 
Ja, Pianoroll wäre schon was feines. Das könnte man übrigens behelfsmåßig auch als Text darstellen. Oberste Zeile C8, unterste A0, und die Spalten sind die Ticks. 1 Tick sei der kleinste im Stück vorkommende Notenwert. Jede Zelle sei, wenn nicht leer, entweder Notenname oder v (anschlagen), - (halten) oder ^ (loslassen).
 
Ich teste mal was. Es stört mich an meiner Idee mit der ASCII-Pianoroll, dass jedes Codat 88 Zeilen haben soll. Kein Stück Literatur benutzt alle. Hier könnte man sich viel unnötige Tipperei und Boilerplate sparen, indem man die Zeilen bzw. Tasten, die man in einem gegebenen Takt mindestens einmal anschlägt, vorab benennt. Hierdurch, so behaupte ich, ist schnelles Lesen und Erfassen leicht zu lernen.

Code:
B3CEG
....+-...+
..+---..+-
+-----..+-
......+-..

Die erste Zeile weißt darauf hin, dass wir es mit einer Cmaj7-Harmonie in dritter Umkehrung zu tun haben. Wir nehmen hier nicht das im Pop übliche Akkordsymbol Cmaj7/B, sondern benennen die konkrete Taste, damit das Teil nach MIDI konvertiert werden kann. Dabei lassen wir die Oktavnummer bei den Folgetönen weg, implizit meinen wir dann "den nächsten Ton X auf der Tastatur rechts vom vorigen". Ein Alternierungszeichen (b, #) ist schon das höchste der Gefühle, wenn es um Schnell-Lesbarkeit der ersten Zeile geht.

Weitere Infos wie empfohlener Fingersatz in der Klavierpädagogik (der Zukunft, die für die, die mit Synth groß geworden sind, die die mit Online-Tutorials konkurrieren muss; die konventionelle an Hochschulen etc. wird wohl für immer an den Noten festhalten), oder der MIDI-Kanal würden das schon wieder überladen. Einleitend bzw. immer, wenn es Änderungen gibt, könnte man MIDI-Kanäle verschiedenen Abschnitten der Klaviatur zuweisen (bei Bedarf auch überschneidende - dann klingen halt mehrere Kanäle zugleich).

Was aus diesem Beispiel nicht ersichtlich ist: Takte werden wie in ABC mit Senkrechtstrich getrennt. Zählzeiten (Haupt- und Nebenschläge, nicht alle Ticks=Grundpulsschläge) werden mit einem Leerzeichen markiert. Wenn man Festbreitenschrift nutzt wie hier, sollten Senkrechtstriche und Leerzeichen untereinander stehen. Wenn nicht, hat man sich wohl irgendwo verzählt und ein hypothetischer Konverter wird sich auch daran verschlucken.

Im Folgenden werde ich, immer wenn ich etwas Zeit habe und mir danach ist, also work in progress, eine Komposition von mir, "Häppchen für Ohren" (Anfängerstück 3) so notieren. Ich hoffe, so seht ihr ein gewisses Potenzial dieser Notation, sich von einer spinnerten Idee zu etwas mehrwerthaltigen zum Alltagsgebrauch auch durch andere zu entwickeln.

Code:
C3EGCEFG                  C3FACEFA   D3GB-EGB   C3EGCEFG   D3FA-DAD   B2FGDFGA   C3FGBEF
. | +- .. .. | .+ .. .. | .. .. +- | +. .. .. | +- .. .. | .. +- -- | +. .. .. | +- .. . |
. | .. +. .. | .. .. .. | +. .+ .. | .+ -- -. | .. +. .. | .+ .. .. | .. +. .. | .. +- - |
+ | .. .+ .. | .. +- -- | .. +. .. | .. .. .+ | .. .+ .. | +. .. .. | .+ .+ .. |         |
. | .. .. +- | +. .. .. | .+ .. +- |          | .. .. +- |          | .. .. +- | +- .. . |
. | .. +. +. | .. +. +- | .. +. +- | .. +. +- | .. +. +. | .. +. +- | .. +- -- | +. +- - |
. | .. +. +. | .. +. +- | +- .. .. | .. +- .. | .. +. +. | .. +- .. | +- .. .. | +- .. . |
. | +- .. .. | +- .. .. | .. +. .. | +- .. .. | +- .. .. | +- .. .. | .. +- -- | .. +- - |

Das ganze Stück als Noten-PDF oder anzuhören:

In der Audiodatei wird es langsamer gespielt als beabsichtigt, aber ich hab mir mal in den Kopf gesetzt, das synchron zum Playback manuell spielen zu können, und da es leicht ist, einen Wert zu ändern ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Rat: Gib dir kein Mühe. Es haben schon viele versucht, sich neue Notationen auszudenken. Du wirst genausowenig Erfolg haben wie alle anderen vor dir, wirst nur Lebenszeit und Motivation verlieren. Sorry.
 
Ja, letztens auch auf GUIDO gestoßen, etwas ähnliches wie ABC. 2006 oder so eingestellt. Naja, ich bräuchte sowas schon für den Eigengebrauch. Das bilde ich mir zumindest ein. Wenn ich anderen schon nicht im Manualspiel Paroli bieten kann, gibt es ja auch andere Nischen, wo ich mir die Zähne dran ausbeißen kann, ohne aktuell Konkurrenz fürchten zu müssen. Das ist das Los der Hobbyerfinder. Belächelt von vielen, Ehrfurcht einzelner, und nur 1 von 100000 schafft es in die Marginalien. Aber so lang es Spaß macht.
 
Was aus diesem Beispiel nicht ersichtlich ist: Takte werden wie in ABC mit Senkrechtstrich getrennt. Zählzeiten (Haupt- und Nebenschläge, nicht alle Ticks=Grundpulsschläge) werden mit einem Leerzeichen markiert. Wenn man Festbreitenschrift nutzt wie hier, sollten Senkrechtstriche und Leerzeichen untereinander stehen.
Könnte man sicher so ausdrucken, und in eine Walze mit Metallzungen einspannen ... ;-)

Nachteil: die Lesbarkeit erfordert immer noch eine gewisse Anstrengung und bringt (außer der Notierbarkeit in Ascii) keinen wirklichen Vorteil gegenüber herkömmlicher Notenschrift.

Was mir vorschwebt, wäre eine sehr einfache Syntax, die
a) jeder sofort erfassen kann, der mal einen Roll-Editor in einer DAW aufgehabt hat
b) schnell und einfach in Festbreitenschriftart notiert werden kann, ohne viel Overhead zu haben
c) einfach maschinenlesbar bleibt

Und dann im Forum einen bbCode-Tag wie [SCORE] ... [/SCORE], der zusätzlich einen kleinen Midiplayer erzeugt zum Anhören.

Wenn ich aber mal die ersten 4 Takte von "Alle meine Entchen" auf diese Weise notiere:

Code:
C  |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
H  |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
Bb |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
A  |...:...:...:...|...:...:...:...()..()..()..()..|...:...:...:... 
Ab |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
G  |...:...:...:...(  ):...(  ):...|...:...:...:...|(         ):... 
Gb |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
F  |...:...:...()..|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
E  |...:...()..:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
Eb |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
D  |...()..:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
Db |...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 
C  ()..:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:...|...:...:...:... 

O    16tel
()   8tel
( )  punktierte 8tel
(  ) Viertel

sieht man schnell, dass mindestens Punkt b) (Overhead) so nicht erfüllt wird.

Lesbar ist es m.E. halbwegs, aber um in einem Forum mal schnell eine Melodie zu notieren, bräuchte es wohl doch ein richtiges Plugin, das ein Raster erzeugt, in dem man Noten per Klick setzen kann.
Mit etwas PHP und JS könntest Du da doch sicher was nettes zaubern - idealerweise kompatibel zu den gängigsten Foren und CMS-Systemen. ;-)
 
@Moogulator : danke für den Hinweis (auch auf den anderen Thread) - allerdings "stört" mich da, dass sich die Spaltenbreiten automatisch verteilen.
Oder kann man mit dem Tabellentool alle Spalten auf eine fixe/minimale Breite stellen?

(EDIT: ne, scheint nicht zu gehen.)
 
Kannst du ggf. mit Zeichen und Leerzeichen abgleichen. So habe ich das gemacht, meine Demo ist Quick&Dirty - das geht schöner.
Wollte es nur anregen, damit ihr noch ein Werkzeug habt, weil für Rhythmen ist das schon super -

Schlagnoten kann man auch mit X oder O oder o oder O. machen, dann hast du auch Längen, kann man ggf. gebrauchen.
Die Balken kann man also auch weglassen und Noten-Längenzeichen nehmen wie O O. oder einfach 1/2 und 1/4..
 
Ok, also Challenge:

Wer notiert "Alle meine Entchen" (alternativ: Cherry Cherry Lady) nur mit Boardmitteln im Forum
- am schnellsten
- am lesbarsten
- am schönsten

:fressen:
 
Nachteil: die Lesbarkeit erfordert immer noch eine gewisse Anstrengung und bringt (außer der Notierbarkeit in Ascii) keinen wirklichen Vorteil gegenüber herkömmlicher Notenschrift.
Da hast du recht. Der Kopf muss taktweise die erste Zeile nehmen und um -90° rotieren, dann mappen. Das sollte das handelsübliche Pianistengehirn allerdings gewohnt sein oder sich zumindest daran gewöhnen, da es schon stets zwischen dem Oben-Unten der Notenschrift und dem Links-Rechts der "realen Domäne" der Hände auf der Tastatur umrechnen muss.

Toller Wettbewerb. Mache ich mal mit, wobei ich zugleich eine frühere ASCII-Notation vorstelle, die in meinem Sompyler-Projekt aufgegangen ist. Hinweis, ich hab Alle meine Entchen harmonisiert. Es bleibe euch überlassen, ob ihr in jedem Takt die Zeilen nach der ersten mitlest oder sie euch wegdenkt:

Code:
stage:
    tmp: 1|1 0 dev/piano

---
_meta:
  ticks_per_minute: 170
  stress_pattern: 2,0,1,0;1,0
  lower_stress_bound: 95
  upper_stress_bound: 100
tmp:
- C4 oo++o++o+ o++.o_
- G3 o_  o++_  o++_o+3_
- E3 o_  o+_   o++_3

---
tmp:
- A4 oo oo o--_3
- E3 o_  o+8_ o-_o+3_
- C3 o_3 o++__.

---
tmp:
- A4 oo oo o--_3
- E4 o_  o-4_ o-_o+3_
- C3 o_3 o++_3

---
tmp:
- F4 oo oo   o-. o_
- C4 o_ o++_ o--_3
- A3 o_3     o--_3

---
tmp:
- G4 oo oo o-7_3
- E3 .4o_3
- D3 oo+3o++o+4 o-11_3

Syntaxbeschreibung. Die wahre Macht (*röchel in, röchel out*) dieser Syntax liegt allerdings in der klassischen Klavierliteratur. Seid froh, dass uns @Scenturio nur mit einem Kinderlied herausgefordert hat und nicht mit der Mondscheinsonate, wo ich sie später für den zweiten und dritten Satz anwende, gerade frisch entwickelt, da es mir zu lästig wurde, jede Note einzeln zu identifizieren, und ich fand, dass so viel Bildschirmbreite ungenutzt ist.

Lesbar ist es m.E. halbwegs, aber um in einem Forum mal schnell eine Melodie zu notieren, bräuchte es wohl doch ein richtiges Plugin, das ein Raster erzeugt, in dem man Noten per Klick setzen kann.
Mit etwas PHP und JS könntest Du da doch sicher was nettes zaubern - idealerweise kompatibel zu den gängigsten Foren und CMS-Systemen
Na, ich glaube, bevor @Moogulator da auch nur zu überlegen braucht, ob er tätig wird, sollte sich eine Syntax erst mal in rudimentärer Form etablieren. Und nein, ich glaube nicht, dass irgendeiner Syntax nennenswerter Erfolg beschieden sein wird.
Nicht in dieser Community, die zu einem Gutteil - so sehe ich das - Musik als etwas zu betrachten scheint, das man kauft, befingert (Musik darauf macht), in den Schrank stellt und irgendwann auf Ebay vertickt. Wär das anders, hätte sich hier eine konstruktiv-kritische Werkstattatmosphäre entwickelt.
Von daher sehe ich diesen Thread hier auch nicht als bierernste Sache an, mehr als Friedhof der gescheiterten Ansätze.
 
C4 oo++o++o+ o++.o_
Die Notation mit + und - für die relative Transponierung hat natürlich Anklänge in C-ähnlichen Sprachen. (while (note++ < C12) )

Obwohl ich halbwegs Lisp und PCRE lesen kann, wäre mir die Notation ala Sompyler für den Alltag doch zu abstrakt.

Und nein, ich glaube nicht, dass irgendeiner Syntax nennenswerter Erfolg beschieden sein wird.
Nicht, solange sie die Kriterien der Einfachheit (und das beinhaltet vor allem: schnell runtertippen, und für jederman auf Anhieb lesbar) nicht erfüllt.

Ich finde meinen Vorschlag nebenan in https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/pianorolle-im-forum-darstellen.155125/post-2055386 z.B. schon halbwegs les- und relativ schnell notierbar, glaube aber kaum, dass sich sonst jemand im Forum die Mühe machen würde, auf diese Weise zu skizzieren. Ich mein, die Leute sind sogar oft zu faul, beim mp3-Upload den Audioplayer-Code mit einzufügen ...

Nicht in dieser Community, die zu einem Gutteil - so sehe ich das - Musik als etwas zu betrachten scheint, das man kauft, befingert (Musik darauf macht), in den Schrank stellt und irgendwann auf Ebay vertickt. Wär das anders, hätte sich hier eine konstruktiv-kritische Werkstattatmosphäre entwickelt.
Dies ist halt weniger ein Computernerd- als ein Musiker- (oder Musikproduktions-, weil sich auch viel um Technik dreht) Forum. Es gibt eine Minderheit, die sich mit Hardware und Softwarebau befasst, aber das ist a) eine Minderheit, und ich würde b) vermuten, dass auch ein guter Teil dieser Minderheit in seiner Freizeit lieber mit dem Musizieren (oder Fachsimpeln darüber) statt mit nerdy Gedankenspielen befassen möchte.
Und: viele der "Techniker" hier machen das wohl auch beruflich, und sind aus der Phase "Basteln für den eigenen Lerneffekt" länger raus (und wenn nicht, hängen sie dafür in Bastelforen ab ;-) )-

Wenn es darum geht, mit eigenen Technikkenntnissen anderen bei konkreten Problemen weiterzuhelfen, sind viele (mich eingeschlossen) gerne dabei, aber hier liegt ja nicht wirklich ein konkretes Problem vor.
 
Ich mein, die Leute sind sogar oft zu faul, beim mp3-Upload den Audioplayer-Code mit einzufügen ...
Ich glaube eher, dass es ein Forenbug ist, den man so umgeht. Ich krieg das jedenfalls nur hin, wenn ich die URL ins Textfeld kopiere und händisch mit audio-Tags umschließe. Die Widgets machen da Schrott ...
 
MOD: Prinzipielles zur "Form" bitte im About thread, ich möchte hier nicht stören, eher helfen.. https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/pianorolle-im-forum-darstellen.155125/post-2055386

Kommentiere hier also nicht, aber im verlinkten Thread, falls es Fragen sind. Was da ist kann genutzt werden - braucht keine Konvention.
Heißt das, wir haben hier Narrenfreiheit? ;-) Hört sich für mich an nach: "Von mir aus gibts halt zwei Threads, poste selber aber nur da." Soll mir recht sein.

Wenn es nach mir ginge, haben beide Threads ihre Berechtigung im jeweiligen Unterforum. Anders als ich mich gestern vertrumpt habe ("Friedhof der gescheiterten Ideen"), hat dieser Thread zumindest für mich ja doch ein genau umrissenes, individuelles Ziel:

Dass mir alle möglichen und weniger möglichen ASCIItiblen Notationsansätze bekannt werden, so als Inspiration, und ich im Gegenzug eigene Entdeckungen und Ideen hier beisteuere. Suche nämlich eine nichtklangliche(!), praktikable, d.h. zum schnellen Erfassen und Niederschreiben taugliche symbolische Repräsentation für einfache Musik.

Ich "brauche" so eine als primäres Ausgabeformat für einen deterministisch-aleatorischen Inspirationsgeber zu darauf aufbauenden Kompositionsübungen. Meine Überzeugung, dass originär-kreative Inspiration dafür eher weniger geeignet ist, da man schwer aus dem Sud des bisher Gehörten rauskommt, wird anderswo schon diskutiert. Bisher Gehörtes zu variieren oder zu arrangieren, ist ja oft auch kein Problem, kann aber an den Haaren herbeigezogen werden, wenn man eins braucht.

Unabhängig von diesem Selbstzweckprojekt sollte diese Repräsentation programmatisch weiter konvertierbar sein in MIDI, klassische Noten, Sompyler-score etc., soll aber auch direkt auf dem Notenpult nach etwas Gewöhnung schnell Informationen liefern können zum Prima-Vista-Spiel, theoretisch. Ich bin halt einfach Fan unixoider bausteinbasierter Bedienweisen statt integrierter GUI-Wollmilchsauen.

Der Thread von @Green Dino sei indessen Ideenbrutstätte für alle Ansätze von Melodie und/oder Perkussion/Rhythmus, die speziell mit bestehenden oder aufwandstechnisch denkbaren Xenforo-Mitteln umsetzbar sind.

@bohor: meine Sompyler score Syntax, oder Lilypond, sind z.B. beide nicht notenpulttauglich, weil alle Anschläge und Dauern Buchstaben und Ziffern sind. Das Gehirn braucht zur Verarbeitung zwei kraftzehrende, in sich verschachtelte Verarbeitungsschritte: alphabetisches bzw. zifferorientiertes Lesen und die Übertragung in den körperlich-mechanisch-musikalischen Kontext.

Buchstaben und Ziffern seien ja nicht grundsätzlich verboten. Die Dosis macht das Gift. Auch in klassischen Noten gibt es die ja, so sind wir mal nicht päpstlicher als der Papst. Danke also trotzdem für den Beitrag.

Hier eine Variation zu meinem früheren Vorschlag. Leichter lesbar, hoffentlich:
Code:
G4 . | +- .. .. | .+ .. .. | A4 .. .. +- | B4 +. .. .. | G4 +- .. .. | D5 .. +- -- | A4 +. .. .. | F4 +- .. . |
F4 . | .. +. .. | .. .. .. | F4 +. .+ .. | G4 .+ -- -. | F4 .. +. .. | A4 .+ .. .. | G4 .. +. .. | E4 .. +- - |
E4 + | .. .+ .. | .. +- -- | E4 .. +. .. | E4 .. .. .+ | E4 .. .+ .. | D4 +. .. .. | F4 .+ .+ .. |            |
C4 . | .. .. +- | +. .. .. | C4 .+ .. +- |             | C4 .. .. +- |             | D4 .. .. +- | B3 +- .. . |
G3 . | .. +. +. | .. +. +- | A3 .. +. +- | B3 .. +. +- | G3 .. +. +. | A3 .. +. +- | G3 .. +- -- | G3 +. +- - |
E3 . | .. +. +. | .. +. +- | F3 +- .. .. | G3 .. +- .. | E3 .. +. +. | F3 .. +- .. | F3 +- .. .. | F3 +- .. . |
C3 . | +- .. .. | +- .. .. | C3 .. +. .. | D3 +- .. .. | C3 +- .. .. | D3 +- .. .. | B2 .. +- -- | C3 .. +- - |

Der Notenname kann vor jeder Zählzeit auftreten, mindestens aber am Zeilenanfang. Zum leichteren Lesen muss der Notenname wiederholt werden, wenn in der gleichen Spalte (Zählzeit) irgendwo sich die Note der Zeile ändert, spätestens aber nach ein paar wenigen Takten.
 
\relative {
c'8 d e f g4 g
a8 a a a g2
a8 a a a g2
f8 f f f e4 e
d8 d d d c2 }

Das wäre LilyPond.

ja, das lässt sich leidlich lesen. Kann aber mindestens bei Mehrstimmigkeit oder komplexeren Rythmen nicht gegen Pianoroll anstinken, würde ich vermuten.
Dafür Pluspunkte bei der Schreibgeschwindigkeit.

Hier eine Variation zu meinem früheren Vorschlag. Leichter lesbar, hoffentlich:
Schon etwas einfacher, aber die + und - verlangen mir immer noch zu viel Abstraktionsvermögen ab, und ich bin auch nicht sicher, ob ich es richtig verstanden habe:

Code:
D5 .. +- --
Das bedeutet also:
Pause, Pause, D#, D, C#, C - oder was? :denk:
 
Ne, . Pause, + Anschlag, - Halten. Noch gar nicht gesagt? Shame on me. Das Audiofile, das ich verlinkt habe, müsste sich dann ja schon sehr unmusikalisch anhören, wenn das auch in dieser Syntax mit +/- für rel. Transponierung gelöst wär. Nee, diese Syntax unterscheidet sich eben daddurch von der Sompyler chain syntax, dass jede Zeile der zuletzt darauf bezeichneten Note zugeordnet ist. ./+/- ist nur Rhythmus, bezogen auf diese Note allein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nee, diese Syntax unterscheidet sich eben daddurch von der Sompyler chain syntax
Ah, dann ist gut. Ich hatte das tatsächlich mit ier Sompyler-Syntax verwechselt.

Dass in jedem Block nur die tatsächlich verwendeten Noten vorkommen, ist natürlich kompakt, aber der schnellen Lesbarkeit nicht unbedingt dienlich.
.. und ich würde für Anschlag ein Symbol nehmen, dass sieh stärker von den Pausen abhebt. Der Ansatz "o--" von weiter oben war da schon lesbarer.
 
---------\________/-------
Pause, Anschlag, Halten, Loslassen, Pause wär auch noch ne Variante. ----v---- als Staccatissimo-Kurzform für Anschlag und Loslassen in einem Tick.

Die Ähnlichkeit zur Sustain-Notation ist nicht so toll daran.
 
da ich damit niemals wirklich ernsthaft gearbeitet haben (zu amiga zeiten?) komme ich mit vertikalen list editoren für midi events bis heute nicht klar und benutze sie würde sie nur für search and replace jobs oder zum nachlesen von sysex u.ä. benutzen.

die pianoroll war für mich als pianomensch schon immer am logischsten, drum editoren wie man sie aus DAWs kennt, oder programme wie melodyne sind dann eine gut ergänzungen dazu, die nach den gleichen prinzipien funktionieren und auch von links nach rechts gehen.

sehr schöne alternativen sind dann programmiersprachen wie supercollider, wo man zwar algorithmen schreibt, die aber - wenn sie nicht zu kompliziert sind - eine ganze weile lang gut lesbar bleiben.

sehr schnuckelig fand ich auch den versuch von adam murray mit COSY http://compusition.com/software/cosy/online

an dieser stelle könnte ich jetzt meinen eigenen ansatz anbringen, aber das würde die frage nicht beantworten. daher mal anders: ich gebe zu bedenken, dass es vieles in einer komposition geben kann, was sich gar nicht notieren lässt, nämlich immer dann, wenn musikalische ereignisse gar nicht gänzlich feststehen!

wer kann das lösen? ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
wer kann das lösen? ;-)
Hätte der Komponist gewünscht, dass diese Dinge feststehen, hätte er sie bestimmt irgendwie notiert. Alles andere ist ad lib oder dem Usus einer Epoche unterworfen oder darüber schreibt man dann in Büchern mit dem Titel "Wie spielt man xy", aber das bleiben dann immer noch Empfehlungen. Wie ja auch die konventionelle Notation durch Text ergänzt wird. Sobald Elektronik involviert ist, reicht Text nicht wirklich, dann müssen Zahlen drin sein. Die Frage nach der Notation von nicht Notierbarem ist irgendwo ein Widerspruch in sich. Auch SuperCollider ist letztendlich Notation, Tide und vieles andere - nur halt für Maschinen

Auf meiner Suche nach einer passenden Syntax, die vieles von dem abdecken soll, was traditionelle Noten rüberbringen, überlege ich gerade wieder stark in Richtung explizite Längenangaben, da Zeichenrepetition allein nicht wirklich lesbar ist. So ließe sich langes Vorausschauen vermeiden:

Code:
G4 ....14 ______ ______
E4 ..2_.. ..4___ ..4___
C4 2_.... 2_.... 2_....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hätte der Komponist gewünscht, dass diese Dinge feststehen, hätte er sie bestimmt irgendwie notiert.

ja, aber die fage ist wie du das notieren willst.

die anweisung "spiele D mit 38%iger wahrscheinlichkeit und ansonsten E, und das aber nur, wenn der schlagzeuger gerade zu spät kommt" bekommst du weder mit herkömmlicher notenschrift sinnvoll notiert (als textanweisung wäre es zuviel zu lesen) noch in einem pianoroll editor.

deine suche nach etwas neuem hätte hier also eine weitere berechtigung...

Auf meiner Suche nach einer passenden Syntax

...wobei ich mich allerdings frage, was den noch schneller und besser seien könnte als ein bereits sehr kurzer und knackiger code - der zwar als solcher nur dem computer und nicht dem flötisten anweisungen gibt, aber ja durchaus in gewisser hinsicht auch schon wegen dem programmierer komponisten einen leicht verständichen, elaborierten code mit hohem lesetempo ist.

wie würdest du denn die anweisung (choose(60, 61)).play noch kürzer und lesbarer gestalten wollen?

das ist doch schon telegrammstil, da gibt es nicht mehr viele möglichkeiten zur optimierung.

es sei denn du ersetzt englische worte und arabische zahlen durch geometrische symbole, was zwar kürzer wäre, aber wo dann der potentielle leser deiner notation erst mal auswendig lernen müsste, dass ein hellgrünes fünfeck mit loch bedeutet, dass er jetzt mit gleicher gewichtung zufällig entweder C oder Cis spielen soll. oder war es hellblau?
 
Zuletzt bearbeitet:
und du musst dir mal vergegenwärtigen, wie ideal ein pianoroll editor bereits beginn, ende und tonhöhe von ereignissen nebst pausen dazwischen darstellt. das machst du nicht so leicht besser. du kannst es nur komplizierter machen, mit dem bekannten ergebnis für das lesetempo.
 
Zuletzt bearbeitet:
und du musst dir mal vergegenwärtigen, wie ideal ein pianoroll editor bereits beginn, ende und tonhöhe von ereignissen nebst pausen dazwischen darstellt. das machst du nicht so leicht besser. du kannst es nur komplizierter machen, mit dem bekannten ergebnis für das lesetempo.
Etwas besser machen, dieser Anspruch ist dem gleichen möglichen Missverständnis ausgeliefert wie "survival of the fittest". Fit meint nicht höher schneller weiter, sondern am besten angepasst an die ökologische Nische, in die sich die eigene Art eingewöhnt hat. Rückübertragen auf Musiknotation ist das dasjenige Format, dass aufseiten des Empfängers in der Zukunft direkter lesbar ist, ohne viel Abhängigkeiten.

Etwas besser machen kann eben auch, wer es schafft, den Riff für einen Welthit in den Handteller zu notieren. Noten sind dazu weniger geeignet. Oder einen Entwurf in ein Musikforum zu notieren, als Antwort auf jemandes anderen Fragestellung. Da geht das leichter mit Text.
Finde ich. Meine Haltung ist nun mal, dass Text aus Zeichen, die die normale Computertastatur hergibt, leichter für die Nachwelt aufgehoben werden kann, und leichter zu kommunizieren ist, das heißt mit weniger Hilfsmitteln, weniger Schichten von Hilfsmitteln, die aufeinander aufbauen.

Denn irgendwann kann Schluss sein mit Computerelektronik, die sich bei fotorealistischer Spielegrafik langweilt. Dann wird man sich überlegen müssen, was machbar ist auf Arduinoboards, betrieben an Solarpanels.

Die Nische, in der ich den Einsatz meiner Syntax in spe sehe, ist die Welt von morgen. In der Welt von Morgen könnte Notenpapier genauso schwer zu beschaffen sein wie die Distribution von Musescore-Dateien möglich und sinnvoll. Das wird das Revival der selbstgebauten Musikinstrumente, einer Welt, wo schon unter Unterhaltung firmiert, wenn man sich mit Earth song auf der Maultrommel von den Unzumutbarkeiten des Alltags abzulenken versucht. In der man froh ist, dass es Text gibt. Bilder, Videos, Apps und Widgets - von gestern, aus einer Zeit des komfortablen Deliriums.
 
sehr schnuckelig fand ich auch den versuch von adam murray mit COSY
Recht nett, allerdings wird man das auch irgendwie anlernen müssen, bevor man es flüssig nutzen kann.

sehr schöne alternativen sind dann programmiersprachen wie supercollider
Wenn ich mich da einlesen würde, sähe ich das sicher auch so - aber beim Musikmachen beschränke ich den "Programmieranteil" inzwischen gerne auf das minimale (in meinem Fall Logic Pro X).

ich gebe zu bedenken, dass es vieles in einer komposition geben kann, was sich gar nicht notieren lässt, nämlich immer dann, wenn musikalische ereignisse gar nicht gänzlich feststehen!
Dafür gibt es auf der einen Seite die eigentliche Aufnahme, die das musikalische Ereignis so festhält, wie es halt zu diesem Zeitpunkt eingetreten ist ...
... und zum anderen überlässt quasi jede Notation dem Interpreten noch genügend Freiraum.

Der Fall, dass sich der Komponist wünscht, "die Hihat mit 35% Wahrscheinlichkeit aufzumachen, wenn heute Dienstag ist", dürfte hinreichend akademisch sein, dass sich der konkrete Bedarf in Grenzen hält.
... und wenn nicht, würde sich auch dafür eine Notation finden lassen - aber der Anwendungsbereich einer "Schnellnotation" für Foren hätte damit nur noch wenig zu tun.

und du musst dir mal vergegenwärtigen, wie ideal ein pianoroll editor bereits beginn, ende und tonhöhe von ereignissen nebst pausen dazwischen darstellt.
Wobei er halt immer noch Grafik - oder sehr umständliche Ascii-Art - benötigt, und sich daher eher schlecht als spontane, textbasierte Notation eignet.

Oder einen Entwurf in ein Musikforum zu notieren, als Antwort auf jemandes anderen Fragestellung. Da geht das leichter mit Text.
Eben.

In der Welt von Morgen könnte Notenpapier genauso schwer zu beschaffen sein wie die Distribution von Musescore-Dateien möglich und sinnvoll.
Wobei man es "früher" auch geschafft hat, seine Notenlinien selbst zu ziehen (hab ich zu meiner Schulzeit auch gemacht).

Sollten allerdings nur noch Lehm und Stöckchen zur Verfügung stehen, wird man sich entweder wieder in Richtung Keilschrift orientieren, oder wie lange üblich durch direkte Überlieferung. :dunno:
 
Denn irgendwann kann Schluss sein mit Computerelektronik, die sich bei fotorealistischer Spielegrafik langweilt. Dann wird man sich überlegen müssen, was machbar ist auf Arduinoboards, betrieben an Solarpanels.

wobei der bau deines raumschiffes im falle der apokalypse sich dann aber unendlich zeitlich verzögern wird, weil du eh nie damit anfängst.

aber schön, dass wir uns einig sind, dass "notation" der kommunikation zwischen menschen dienen sollte und von daher strikt getrennt von der computerprogrammierung betrachtet werden muss.

nicht einig sind wir uns in bezug auf das "besser", die antwort auf die frage hast du mit der darwin analogie selbst schon gefunden: besser ist zunächst einmal subjektiv, und objektiv ist das "besser" davon abhängig, ob du eine funktionale überlebensstrategie hast oder nicht.

ich behaupte, dass man das vorher nicht wissen kann, was besser ist. ich kann nur subjektiv feststellen, dass ABC notation "kürzer" ist als herkömmliche, was aber nicht im geringsten das lesetempo erhöht, jedenfalls nicht bei partitionen mit 24 stimmen und der zwingenden notwendigkeit von textanweisungen.

um es abschließend zu beurteilen müsste man beides gleich gut lesen können, und da stellt sich dann die frage, wie man "gleich gut" messen will.

auch müsste man wohl mal prüfen, ob schriftliche überlieferung überhaupt besser ist als mündliche. denn absichtliche oder versehentliche veränderungen sind bei beidem möglich, das fängt beim koran an und geht bis zu den goldberg variationen.

ebenfalls bislankg ungeklärt ist die frage, ob es musiktücke oder texte überhaupt wert sind, überliefert zu werden, oder ob nicht grundwissen darüber, wie man selbst etwas entdeckt, trainiert, oder erarbeitet viel wichtiger sind.

ich z.b. schreibe nichts mehr auf. für wen auch? aber ich teile algorithmen und ideen mit anderen.
 
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