Heimstudio-Tür-Tipps gesucht!

siliconscientist

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Hallo allerseits!

Ich habe in meinem kleinen Kellerstudio einen Aufnahmebereich mit Nahfeldmonitoren und einen "Freizeitbereich" mit Stereoanlage und größeren Lautsprecherboxen. Schon seit ich mein Studio in diesem Raum habe, gab es beim Betrieb der größeren Boxen das Problem, dass aus jeder noch so furztrocken aufgenommenen Bassdrum eine TR-808-Bassdrum mit langem Decay wurde. Ich habe mir das immer mit der leider wirklich nicht optimalen Raumakustik erklärt und mir vorgenommen, daran "irgendwann mal" etwas zu ändern, aber heute habe ich festgestellt, dass das Hauptproblem anscheinend die Zimmertür ist, die wie ein Resonanzkörper bei jeder Bassdrum mitschwingt und vor allem nachschwingt. Die Tür ist (würde ich sagen) eine eher preisgünstige Tür aus dem Baumarkt - definitiv nix Dolles.
Ich möchte mir also als erstes eine vernünftige Tür zulegen, aber ich bin unsicher, auf was ich dabei achten muss. Daher wollte ich mal in die Runde fragen, ob hier jemand dieses Problem kennt und vielleicht einen Tipp für mich hat, was für eine Tür man da nehmen kann. Ich habe schon gesehen, dass es wohl verschiedene Schallschutzklassen gibt - bedeutet eine Tür mit besserem Schallschutz auch automatisch ein geringeres Mitschwingen bei tiefen Frequenzen? Letzteres wäre mir vor allem wichtig - Schallschutz ist eher zweitrangig, da ich eine sehr tolerante Gattin habe... :)
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen - vielen Dank schonmal! ?
 
Eine neue Dichtung habe ich letztens gerade angebracht, weil die alte kaputt war. Das hat aber anscheinend nichts gebracht...
 
Einfache Zimmertüren sind innen hohl und schwingen wegen des geringen Eigengewichtes mit. Du brauchst mindestens eine schwere Vollspantüre und da schwerer, auch 3 Punkte Bänder. dann erreichst du schallschutzklasse 1 entspricht etwa dem Standard der Eingangstüren zu Wohnungen. Ab dann, also ab Klasse 2 wird es sehr teuer.

Hier hatte ich mal eine Bestellt.


Muss jetzt ins Bett und habe leider erst wieder ab mittwoch Zeit.
 
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Wenn du die Masse des Türblatts änderst, dann ändert sich die Eigenfrequenz. Wenn die Eigenfrequenz unter unserem Hörbereich ist, dann ist es kein akustisches Problem mehr. Also vielleicht reicht schon die Tür mit einer aufgeklebten (wegen den Hohlspan-Röhren ist schrauben sicherlich nicht sehr stabil) Platte zu beschweren. Wäre das günstigste. Wenn man da 10 Kilo in Form einer OSB oder dünnen Spannplatte auf ca. ⅔ der Fläche aufschraubt ist das Gewicht des Türblatts zwar größer. Aber das hält eine richtig eingebaute Tür in der Regel eine ganze Zeit aus.
Aber als erstes prüfen, ob die Tür wirklich nicht Spiel zwischen der Falle und dem Gummi hat. Wenn die also als ganzes mechanisch wackelt, bringt das alles nichts. Die Fallen von Türen kann man leicht rausschrauben und dann vorsichtig um einen Millimeter oder so mit einem Hammer und einem Stück Holz zwischen Hammer und Falle "einstellen".

Evtl. hat die Tür Hohlräume, die man mit Dämmmaterial füllen könnte. :agent:
Die Hohlräume des Türblatt kann man zerstörungsfrei nicht füllen. die sind oben und unten geschlossen durch einen massiveren Querriegel. Und Mineralwolle bringt da wenig Masse zur Dämpfung. Minerawolle ist nur gut um Schallreflektion zu dämpfen.

Aber der Raum zwischen der Wandöffnung und der Türzarge könnte durch die übliche punktuelle Befestigung mit 2-K Zargenschaum hohl sein. Die Zargen-Leiste kann man meist auf der Seite ohne die Bänder (Gelenke) abnehmen. Ist häufig nur gesteckt und nicht verleimt. Dann kommt man gut an die Hohlräume der Zarge.

Eine Schallschutz-Zimmertür mit entsprechender Zarge fachgerecht einzubauen ist aber meist nichts für den gelegentlichen Heimwerker. Wenn die Zarge hohl bleibt und die Tür schlecht eingestellt wird, oder womöglich sich die Zarge wieder löst ist das alles nichts.
 
Mit Dämmstoff ist da nichts getan, der Flügel einer klasse1 Türe hat an die 60-70 kg. wollte man eine normale Innentüre so schwer ausstopfen würde Flügel und Bänder Konstruktion das nicht mehr halten.
Masse ist bei Schallschutz leider das wichtigste.
Na ich dachte, es geht darum, dass die Tür nicht vibriert / resoniert. Würde man da Löcher reinbohren, damit die Luft durchkommt, plus absorbierendes Material reinmachen, könnte man aus der Tür sogar einen Absorber machen. Schlechter Schallschutz nach außen und nach innen, aber Verhinderung von Vibrationen der Tür plus Absorber-Eigenschaften der Tür.
 
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Na ich dachte, es geht darum, dass die Tür nicht vibriert / resoniert. Würde man da Löcher reinbohren, damit die Luft durchkommt, plus absorbierendes Material reinmachen, könnte man aus der Tür sogar einen Absorber machen. Schlechter Schallschutz nach außen und nach innen, aber Verhinderung von Vibrationen der Tür plus Absorber-Eigenschaften der Tür.
Am besten die Türe gleich aushängen :xencool:
Aber das gebastel an der Türe scheppert sicher noch mehr. Dachte es würde eine neue Schallschutz Türe gesucht.
 
Vielleicht bringt es auch schon was, wenn man über die gesamte Höhe der Tür von innen und außen 2 Leisten miteinander verschraubt, damit die Tür eine gewisse Steifigkeit bekommt. Also zwei Leisten innen mit zwei außen verschrauben. Das Türmaterial selbst ist ja aus dem gleichen Material wie Basstreiber, da wundert es nicht, dass es in sich wabbelt.
 
Die Tür mit dickem schweren Verbundschaum oder Alubutyl zu bekleben, wäre mein Tipp - hab' beides schon gemacht und letzteres noch mit 10cm dickem Schaumstoff zusätzlich beklebt. Das schwere Material dämpft die Schwingung, der Schaumstoff dämmt einen großen Teil des Rests der dann noch übrig bleibt.
 
Dankeschön an Euch alle für die zahlreichen Tipps und Denkanstöße! ? ? ? Ich hätte ja nie gedacht, dass mein Beitrag so eine Resonanz (hö hö...) auslöst... ?

Die alte Tür werde ich auf jeden Fall gegen eine Vollspanplatten-Tür austauschen (danke @renewerk für den deinetuer.de-Link !) und diese dann ggf. noch weiter verstärken/dämpfen. Eine richtige Schallschutztür einzubauen, wäre wahrscheinlich zuviel Aufwand. Die Türbänder sind nur für leichte Türen ausgelegt und ich wüsste nicht, wie man die gegen passende Bänder austauschen sollte, zumal die Türzarge aus Metall ist (tragende Wand)...

Also, nochmal vielen Dank an alle - und falls noch jemand Ideen hat, immer her damit! ?
 
Tür durch Vorhang (Molton?) ersetzen? Ist die Tür überhaupt notwendig?
 
Nochmal eine kurze Frage: wurde denn verifiziert, dass es wirklich die Türe ist? Das Phänomen müsste ja weg sein, wenn die Türe offen steht.
Oder schwingt die Türe deswegen, weil auf der anderen Seite ein langer Gang ist, in dem es zu einer stehenden Welle kommt?
 
In mein Kellerstudio habe ich eine solide und schwere Feuerschutztüre einbauen lassen - hat neben dem Brandschutz außerdem den Vorteil, den Keller als Panic Room nutzen zu können ;-)
 
Tür durch Vorhang (Molton?) ersetzen? Ist die Tür überhaupt notwendig?

Ganz auf die Tür zu verzichten wäre keine Option - dann würde sich der Schall zu sehr im Haus ausbreiten. Und in meinem Heimstudio würde es nach Pferdemüsli riechen, das steht im Kellervorraum ... ? ?

Nochmal eine kurze Frage: wurde denn verifiziert, dass es wirklich die Türe ist? Das Phänomen müsste ja weg sein, wenn die Türe offen steht.
Oder schwingt die Türe deswegen, weil auf der anderen Seite ein langer Gang ist, in dem es zu einer stehenden Welle kommt?

Ja, das ist wirklich die Tür. Wenn man mit dem Ohr nahe an die Tür herangeht, hört man ganz deutlich, wie die Tür durch die Basstöne vibriert und nachschwingt. Auf der anderen Seite der Tür ist nur ein kleiner Vorraum und die Treppe - eine stehende Welle gibt's da nicht, aber man hört schon einen gewissen Nachhall, wenn die Tür offen ist.

In mein Kellerstudio habe ich eine solide und schwere Feuerschutztüre einbauen lassen - hat neben dem Brandschutz außerdem den Vorteil, den Keller als Panic Room nutzen zu können ;-)

Sowas wäre natürlich optimal, ist mir aber ehrlich gesagt zu teuer und zuviel Aufwand. Wenn ich mit einfacheren Mitteln wenigstens 50-60% dieser Resonanzen wegbekomme, bin ich ja schon zufrieden... :)
 


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