Werden heutige Top-Produktionen in 40 Jahren klanglich alt klingen?

Wird heutige Musik in 40 Jahren alt klingen?

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E

eeeeeeeeeeeeeeee

Guest
Mahlzeit,

Mal eine blöde Frage und mich würden hierzu wirklich einmal ein paar Meinungen, stumpfe Aussagen oder fundierte Aussagen interessieren.

Qualitativ sind wir wohl am Olymp angekommen mit hohen Sampleraten und 24/32/64 Bit. Was die Klangerzeugung und Effekte angeht gibt’s wohl auch schon wirklich alles hunderte Male in mehr als guter Qualität. Und jeder kann sich den Kram mittlerweile leisten. Egal ob die neueren analogen oder unzählige Plugins. Audio Manipulation ist quasi auch verlustfrei und Stimmen schiebt man sowieso auf die Noten, die sie haben sollen. usw.

Denkt ihr klanglich gesehen werden heutige Top Produktionen in 40 Jahren auch oldschool klingen? Ich denk da so an die ganzen z.B. DX7 Nummern aus den 80-90 Jahren.

Sind wir klanglich am Ende und es wird sich nur noch der Style ändern, oder werden die heutigen Top Produktionen von denen in 40 Jahren (also im Jahr 2060) eigentlich nicht mehr zu unterscheiden sein?

Wenn man sich heute ne Harthouse Platte oder alte Trancemaster Scheibe anhört, dann hört man einfach das es alt ist. Wird das in 40 Jahren immer noch so sein?
 
Ist das nicht hauptsächlich eine Frage von Geschmack, oft durch Trends geformt? Also auch individuell unterschiedlich?
Also, auch wenn sich die technischen Rahmenbedingungen nicht ändern würden, denke ich Musik von heute würde dann für viele "alt" klingen, weil der Geschmack sich geändert hat und damit auch die Art und Weise wie Musik gemacht wird - wie die Werkzeuge benutzt werden.
Angefangen bei Auswahl der Klänge, über Arrangement, wie gemischt wird bis zum Mastering.

Dass wir am Ende der technisch Entwicklung angekommen sind, denke ich übrigens nicht.

Editiert...
 
Zuletzt bearbeitet:
ich find es bemerkenswert - und auch völlig richtig - dass du nicht von "Musik" sprichst, sondern von "Produktion", also es geht dir um das "wie ist es produziert?"
Wenn das produzierte nicht genügend musikalische Substanz hat, ja, dann wird 2060 kein Hahn mehr danach krähen.
 
Vielleicht wird die Musik selbst mal wieder besser? Kann ja nur ...

Und Retro-irgendwas wirds auch wieder geben ("Hee, ich steh auf die
Scheißqualität meiner alten Kassetten" o. ä.)



EDIT: Mist, sehe gerade, es geht gar nicht um Musik, sondern wieder
bloß um höherweiterbesser.
 
Es gibt Aufnahmen aus den sechzigern (insbesondere Klassik aber auch Jazz) die immer noch heutiger State-Of-The-Art sind. Wenn da auf Halbzoll-Band bei 30ips aufgenommen wurde, und wenn in den letzten 60 Jahren ordentlich mit dem Band umgegangen wurde, dann gibt es da keinen Unterschied zu heute.
 
EDIT: Mist, sehe gerade, es geht gar nicht um Musik, sondern wieder
bloß um höherweiterbesser.
Letztendlich beeinflusst sich das doch alles auch gegenseitig - technische Trends und Entwicklungen beeinflussen direkt wie wir Musik machen.
 
Letztendlich beeinflusst sich das doch alles auch gegenseitig - technische Trends und Entwicklungen beeinflussen direkt wie wir Musik machen.
Nicht unbedingt. Bzw. beobachte ich ein eher reziprokes Verhältnis:
Technik wird immer ausgefeilter, aber die Musik ...

Die Grenzen sind eigentlich abgesteckt: nämlich das, was wir mit unseren
Ohren aufnehmen können; evtl. auch spüren, wenn mich z. B. eine Bassbox
zum Reihern bringt.
Gut, ein Direkt-Plugin im Hirn könnte das Spektrum noch erweitern.
 
Ich glaube mal gar nicht das die verwendete Technologie einen besonderen Spielraum einnehmen wird, sonder die Art der Musik, also wie sie gemacht wurde, aber schon von der Technologie entfernt betrachtet. Hätte da gener mal die Möglichkeit zu schauen was da dann läuft, aber das geht halt nicht. Glaube schon das die Musik von heute da immer noch eine Rolle spielen wird - aber wissen tue ich das natürlich nicht. Vermute schon mal das irgendwelche Leute die Musik von heute in 40 Jahren auch noch gut finden werden und ob die dann alt klingt? Glaube ich mal nicht.

-- korrigiert --
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich meinte auch nicht, dass sich diese Beeinflussung unbedingt positiv bemerkbar machen muss.
Eine andere Entwicklung (Achtung Sci-Fi-Gefahr):
Mit der Musik sind wir durch, war ja eh schon alles da. Nun geht es mehr
um das, was Musik bei uns auslöst. Wir nehmen eine Abkürzung: packen etwas
Psychoakustik, Psychedelik und virtuelles Dope in unsere neue Maschinen,
die dann "Werke" abspielen, die nicht unbedingt "klingen", im klassichen
Sinne), aber den Effekt bringen, den wir von der Musik erwarten.
 
Manches altert schneller, manches weniger - das ist nicht allgemein zu sagen.
Aber eine Zeitsignatur haben viele Songs.
 
Es gibt heute noch sehr viele zeitlose Musik, die man auch in 40 Jahren immer noch hören kann und nicht angestaubt klingt.
Wir hören ja auch Musik aus den 70er/80er Jahren, die immer noch modern ist und uns fesselt.
Ich glaube aber, das für die Meisten heute mehr die Technik zählt, als eine musikalische Komposition.
Das lieblos zusammengeklatschte Zeugs wird in 40 Jahren Niemanden mehr interessieren.
 
Vermute mal es wird dann gehört was gerade angesagt ist. Und wenn das was älteres ist, dann ist das eben so. Ist ja irgendwie heute nicht wirklich anders - was gefällt wird halt gehört, so ist das dann eben auch in Zukunft. Ob Bob Dylan oder Bernie, irgendwas wirds schon sein was dann läuft.
 
Was ist denn im Schwerpunkt heutige Musik?

Dieser Subwoofer killende HipHop oder Tiefbass Trap?

Der tot komprimierte Radiopop dessen 2,5 min Wellenform wie ein schwarzes Rechteck aussieht?

Das Rad der Musikproduktion wird sich weiter drehen.

Rückblickend kann ich zB den scheppernden 60er Jahre Sound kaum mehr ertragen...da krichisch Pluck!
 
Wir hören ja auch Musik aus den 70er/80er Jahren, die immer noch modern ist und uns fesselt.

... oder sogar welche, die schon mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hat und immer noch* Konzerthallen füllt :cool:.
Meine Begeisterung für und Faszination an Klaviermusik von Frédéric Chopin** wächst beispielsweise momentan praktisch täglich, und mögen tu ich sie eh schon lange.

* Lassen wir "Corona" jetzt mal außen vor.
** Übrigens - wie nennt man einen Philosophen, der einen Komponisten schlägt? Na?
Chopin-Hauer :mrgreen:
 
Und mit dem jeweiligen Stand der Technik verbreitet.

Ein Chopin in Grammophon Qualität würde die ein oder andere Erwartungshaltung enttäuschen.
 
Im Jahr 2061 wird die Mode der Zeit Deinem Ohr beim Hören eines "Oldies" aus den 2020ern sofort offenbaren: "Soooo verwendet man Reverb aber heutzutage nicht mehr. Früher hat man irgendwie deutlich mehr riskiert in dieser Hinsicht." Es gibt in jeder Epoche Produktionen, die soundmäßig eher futuristischer geprägt sind und welche, die sich mehr einem nostalgischen Klangideal verpflichtet fühlen, aber 99% sind klanglich eigentlich immer Kinder ihrer Zeit.
 
Also ich höre mir grad die Top 25 aus Frankfurt an, bei Apple Music.

Und wenn ich jetzt z.B. ne Nummer von Fanta 4 höre, „klingt“ die alt. Das ist echt krass. Es klingt einfach nicht so High-End wie die aktuellen Nummern.

Die neue Mukke klingt viel mehr Hifi, mehr Crisp, aufgelöstere Räume, klarer Bässe. Mehr Stereo, und und und.. (Ok und auf jeder Stimme ist AutoTune, ohne scheiß! Zählt aber nicht zum Klang - ist ein Style Element!)

Die Frage ist eigentlich was soll sich da jetzt in 40 Jahren noch steigern?
 
Überspitzt formuliert: In den 90ern klangen 80er Platten, als ob es damals noch keine Bassdrums gab und heute hat jedes Youtube-Set einer Ellen Allien oder Anfisa Letyago mehr Bass als ne damalige Drumcode oder Miami-Bass-Platte. Denke, dass in 40 Jahren wieder eine andere Klangästhetik herrschen wird.
 
Was soll es denn noch an interessanten Klängen geben, wenn nichtmal moderne Synthesizer
es schaffen, alte Vintage Synthesizer abzulösen.

Ist die Vorstellung, dass wir technisch, klanglich und musikalisch den Zenit schon min zwei Jahrzehnte überschritten haben?

Sumsi mit Po hin oder her, auch geschmacklich dürfte jeder auch heute noch was finden, aber die Tatsache, dass Oldieradios
seit 25 Jahren die gleiche Musik spielen, die, bis auf wenige Ausnahmen, irgendwo Ende der 80er die Zeit still stehen ließ,
sollte uns doch auf dieses Thema bezogen zu denken geben.

Also nicht nur Pop, auch Rock, Metal, elektronische Musik hatte ihr Hoch in den 90ern, aber spätestens ab 2005
kam doch nichts raus, was heute oder irgendwann als Oldieklassiker durchgehen würde.

Ergo: Musik als solches ist Tot. Wir bewegen uns in einer Endlosschleife, werden bis in alle Ewigkeit von Mozart, Beethoven
und Hendrix nacheifern und diese Kultur am leben halten, weil wir nicht merken, wann etwas gut ist.

Ich wette, dass in 25 Jahren der MS-20, die TB-303 und alles was Behringer gerade raushaut in dritter Welle ebenso
erfolgreich rausgehauen werden kann.
 
Ich dachte öfters schon, es hätte alles schon gegeben und dann gab es doch neue Genres und Sounds. Von daher ja, man wird der Musik später mitunter anhören, dass sie 40 Jahre alt ist.
 


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