Oke, und wo soll's hingehen mit der 909 Kick? Auch 909 Kicks können sich stark unterscheiden. Soweit ich informiert bin sollte eine Std. 909 bei ca. 52Hz bzw. G# Ihren "Grundton" haben. Kommt auf die Länge vom Decay und der Pitch Hüllkurve an, wie stark das zum Tragen kommt.
Generell ist der Sub Bereich von ca. 40-60Hz. Alles drunter ist zu tief und nimmt im Mix sehr viel Energie vom Rest, alles drüber hat nicht genug Sub.
im Bereich 60-120Hz ist der Punch. Hier musst du dich entscheiden - Bassline oder Bassdrum.
Im Fall für die Bassdrum muss die Bassline halt drum herum gebaut werden und in dem Bereich ggf. mit EQ ausgeschnitten werden. Aber wir sprechen ja von Bassdrums, also keine Exkursion zu Basslines.
Ab ca. 150-300Hz kommt der Matsch Bereich. Hier setze ich meistens einen cut... max. 2-3dB, wenn ich mehr brauche ist's die falsche Kick > zurück zu Schritt 1 - mit der richtigen Kick anfangen.
Wenn genug Platz im Mix ist, brauchst du die Kick nicht komprimieren - dass passiert dann mit der Summe. Klingt dann meistens auch besser. Auch hier, meine Erfahrung und Präferenzen. Wenn Kompression, dann um den Transienten zu kontrollieren. Klassischer Fehler -unkomprimierte Kick klingt gut, komprimierte Kick ist zu lang und "sabbert" einem den Bassbereich zu. Für mich hat es sich bewährt, darauf zu achten, dass die Kick max. (!) 1/8 Note lang ist.
Solltest du nun "ausdrucksvollere" Kicks im Kopf haben - eine Standard 909 ist ja auch nicht besonders spannend... ich würde sie eher als funktionell bezeichnen, dann kann Sättigung, Distortion oder Waveshaping helfen Obertöne zu erzeugen welche die Kick "größer" machen. "Groß" bedeutet in Audio meistens, dass ein Sound viele Teile des Spektrums einnimmt und möglichst "alleine" wahrgenommen wird. Also bei Kicks - Definierter Anfang + Ende und möglichst wenig drum herum was dem Ganzen Konkurenz macht.
Was hier für mich total das Aha Erlebnis war - vor der Distortion die Grundnote der Kick (hier G# / 52Hz) absenken. Hier ist die Kick am lautesten (siehe Spektogram deiner Kick - da ist der höchste Höcker) - d.h. hier greift auch die Distortion als Erstes bzw. am dollsten. Das will man aber meistens nicht, sondern alle Frequenzanteile möglichst ebenmässig aufpeppen.
Wieder meine Erfahrung - lieber in kleinen Schritten, 2-3db max in die Sättigung fahren.
Nach der Verzerrung nochmal den Matsch Bereich aufräumen und den Bass bzw Grundton wieder anheben.
Den Ganzen Distortion Part kann man, muss man aber nicht wiederholen, mit etwas anderen Einstellungen natürlich.
Ich persönlich würde immer Definition im Sound bevorzugen.
Und zu guter Letzt - die Kick ist nur so gut wie der Rest vom Track. Klar dreht sich bei elektronischer Musik / Techno vieles um die Kick, aber der Rest macht die Musik (im wahrsten Sinne des Wortes)
Btw. hier gibts irgendwo nen "techno bassdrum" thread wenn ich mich nicht irre... da steht das alles schonmal drin.
