Das Comeback der Schallplatte (SWR)

Technisch gesehen stimme ich Herrn Günther Nubert in der Hinsicht zu, als dass die Vinyl-Platte "technisch" schlechter als ein hochwertiges digitales Medium klingt, bzw. das Audiomaterial dort vorliegt - gleichzeitig aber möglich ist, die Vinyl-Platte hochauflösend mit guten Wandler digitalisiert via Digitalmedium später auch gleichwertig im Klang abspielen zu können,

aber:

Wie im ersten Beitrag schon erwähnt : eine Vinyl-Platte ist mehr als ein Audiomedium. Sie besteht aus mehreren Bestandteilen (Cover, etc) und ist greifbar/faßbar und etwas, was man gerne besitzt und benutzt=hört (im Vergleich zum Stream z.B.). Das Auflegen, Pflegen und Hören einer Vinyl-Platte ist ähnlich einem guten Wein oder einem guten Vintage-Synth : sie klingt nie gleich, sie nutzt sich auch ab - man hört die Seite oft vollständig bis zum Schluß und genießt die Musik und den Klang, wo hingegen das Hören von CD oder Stream eher einem langweiligen Konsum gleicht, wobei CD, bzw. SACD da schon ähnliche Emotionen vielleicht wecken kann. Beim Vinyl zelebriert man das Auflegen und das Hören. Und wenn man nach vielleicht langer Zeit dann auch eine entspr. gute HIFI-Anlage vor sich stehen hat, die man selbst zusammengestellt und angeschlossen hat, mit Allem, was dazugehört, dann macht es (Hochwertigkeit der Technik = ähnlich einer schönen Automatikuhr am Handgelenk) umso mehr Spaß.

Ich habe vor Jahren meiner Frau einige Platten vorgespielt und gleichzeitig die selben Tracks von CD als Vergleich gezeigt. Sie ist bez. HIFI vollkommen uninteressiert, und doch:
Seither liebt sie auch den Vinylklang und wenn wir heute (neue wie auch gut ältere) Musik kaufen, dann sind das Vinylplatten (sehr selten auch CDs, doch keine Streams).
Sehr Ähnliches passierte auch mit sehr guten Freunden (Ehepaar) von uns, die bisher nur Stream (Handy, Tablet, Youtube) oder CD hörten .. auch sie haben sich danach (nach dem Sie einiges an Vinyl bei uns gehört haben) einen Plattenspieler (mit entspr. von mir empfohlenen Tonabnehmer) für ihre Anlage zugekauft und genießen - bzw. zelebrieren - den Klang und die Musik jetzt anders.

Noch mal:
Das heutige "Digitale" ist technisch natürlich besser. Das bestreitet auch kein Vinyl-Fan. Die Platte hat nichtmal den Freq.-Umfang einer CD und schon mal gar nicht einer SACD oder einer entspr. hochaufgelösten Audio-Datei (24/96 oder 24/192)
Vinyl klingt daher nicht besser, sondern wenn, dann ist dies mit Adjektiven, wie "schöner" oder "angenehmer" .. für einiger vielleicht "geiler" zu beschreiben.



https://youtu.be/WDbTxDCPavg?t=18

..kann aber auch so sein:


https://www.youtube.com/watch?v=VuOiZcVTL7Y



https://www.youtube.com/watch?v=xfZ43uCxcUc



https://www.youtube.com/watch?v=Z8EAxlHqIK4
 
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Die Platte hat nichtmal den Freq.-Umfang einer CD

Nicht nur das auch der Dynamik Umfang von Platten ist deutlich geringer, als bei digitalen Medien. Das macht das Medium auch für einige Musikgenres äußerst unbeliebt. Mir fallen da spontan klassische Musik und expressionistischer Jazz ein. (sry für den Korinten Schiss, aber ich kenn einige aus ersterer Szene die Feiern noch heute die CD als die wahre Offenbarung)

Ich mag auch Platten mit schönen Techno Tracks drauf. Wenn ich mal wieder den Plattenway geh will ich aber auch selbst ne Maschine zum schneiden haben ;-)
 
Mensch sammelt ja auch gerne Gegenstände. Schallplatten bieten sich da sehr gut an. Daten sammeln ist irgendwie doof… Wenn ich Musikschaffende unterstütze, mag ich auch was dafür in der Hand haben.
 
Nicht nur das auch der Dynamik Umfang von Platten ist deutlich geringer, als bei digitalen Medien. Das macht das Medium auch für einige Musikgenres äußerst unbeliebt. Mir fallen da spontan klassische Musik und expressionistischer Jazz ein. (sry für den Korinten Schiss, aber ich kenn einige aus ersterer Szene die Feiern noch heute die CD als die wahre Offenbarung)

Ich mag auch Platten mit schönen Techno Tracks drauf. Wenn ich mal wieder den Plattenway geh will ich aber auch selbst ne Maschine zum schneiden haben ;-)
Im Gegensatz zur CD kannst du bei der Platte über 0dB gehen, was bei einigen der heutigen Pressungen ggü. CD durch aus dynamischer und frischer klingen vermag. Bassanteile bei Vinyl werden, bzw. müssen (anders, als bei Digital) jedoch mono begradigt werden und die Höhen mit HP begrenzt, damit die Nadel beim Erstellen der Matrize (noch vor dem Presswerk) als auch später beim Tonabnehmer nicht auseinander fliegt.
Ja, technisch ist die Platte begrenzt und ich gebe dir natürlich Recht, dass bei bestimmten Genres da viele Details verloren gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schreib das hier mal rein, weil es related ist:
Es gab beim Hauptteil der Musikverteilung ja zwei krass fundamentale Änderungen: Erstens die Lösung der Daten von einem Medium (von der Datenträger-Verkauf zum Datei-Verkauf) und danach das Entziehen jedes direkten Verfügens über diese Daten (von "File liegt auf der Festplatte" zu "vorübergehende Lizenz, Stück X per Internet aus der Cloud zu streamen").

Ich als 80er Kind hab noch stark dieses innere 1:1 Konzept, das sich gut anfühlt. Das Dingliche der Aufnahme, das physische Anfassen-können, ja sogar das bei Umzügen mit mir rumschleppen-müssen, hat für mich - pun intended! - "Gewicht". Was wohl auch was mit Sicherheit zu tun hat - "was man hat, hat man" und "was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen".

Da kann kein Festplattencrash (geklauter Player, Lösegeld-Scam, usw...) die Sammlung zerstören.
Es läuft da keine Lizenz - völlig außerhalb meines Einflussbereichs - ab und Musik verschwindet vereinzelt "einfach so".
Es geht auch keine Streaming-Firma - völlig außerhalb meines Einflussbereichs - bankrott und die Sammlung ist weg.
Ebenso bedeutet ein Internet-Ausfall keinen Musik-Ausfall.

Das klingt alles zugegebenermaßen etwas paranoid, soll aber nur heißen: Es entstehen an mehreren Fronten zusätzliche, unnötige und uncoole Abhängigkeiten zu Akteuren, die überhaupt nicht vertrauenswürdig sind, und gleichzeitig Technologien, die alles andere als fehlerfrei/sicher sind.

Ich bin mal gespannt, wie diejenigen das einschätzen, die von klein auf mit der Cloud aufgewachsen sind. Können die diese spezielle Bindung "zum nicht-virtuellen Gegenstand" nachvollziehen? (ggf. ist das ja nur erlernt?)
 
Im Gegensatz zur CD kannst du bei der Platte über 0dB gehen, was bei einigen der heutigen Pressungen ggü. CD durch aus dynamischer und frischer klingen vermag. Bassanteile bei Vinyl werden, bzw. müssen (anders, als bei Digital) jedoch mono begradigt werden und die Höhen mit HP begrenzt, damit die Nadel im Presswerk als auch später beim Tonabnehmer nicht auseinander fliegt.
Ja, technisch ist die Platte begrenzt und ich gebe dir natürlich Recht, dass bei bestimmten Genres da viele Details verloren gehen.

Die 0 ist ja eher so eine Mathematische Grenze bei dessen Überschreitung idR eine ungewollte Veränderung des Sounds eintritt. Eine Überschreitung im digitalen Raum wird schnell hässlich, im analogen Bereich tritt in der Regel eine gewisse Verzerrung ein, die ggf. auch als angenehm wahrgenommen wird, aber da sind noch mehr Abhängigkeiten die da noch mit einwirken (wie Boxen, Anlage, etc.). Auf der Ebene sind natürlich auch physische Schäden an Anlagen möglich.

Also kurzum, die 0 zu Überschreiten sollte man auch bei Analogen Anlagen mit Vorsicht genießen ;-)

Der ist bei CD zwar technisch größer, aber reell meist geringer durch mehr Kompression.

Klar wenn mit Kompression die Dynamik gekillt wird ist das der Vorzug weg. Aber auch da ist das Genre entscheidend, bei Klassik wird eigentlich nur im äußersten Notfall zum Kompressor gegriffen.
 
Ich schreib das hier mal rein, weil es related ist:
Es gab beim Hauptteil der Musikverteilung ja zwei krass fundamentale Änderungen: Erstens die Lösung der Daten von einem Medium (von der Datenträger-Verkauf zum Datei-Verkauf) und danach das Entziehen jedes direkten Verfügens über diese Daten (von "File liegt auf der Festplatte" zu "vorübergehende Lizenz, Stück X per Internet aus der Cloud zu streamen").

Ich als 80er Kind hab noch stark dieses innere 1:1 Konzept, das sich gut anfühlt. Das Dingliche der Aufnahme, das physische Anfassen-können, ja sogar das bei Umzügen mit mir rumschleppen-müssen, hat für mich - pun intended! - "Gewicht". Was wohl auch was mit Sicherheit zu tun hat - "was man hat, hat man" und "was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen".

Da kann kein Festplattencrash (geklauter Player, Lösegeld-Scam, usw...) die Sammlung zerstören.
Es läuft da keine Lizenz - völlig außerhalb meines Einflussbereichs - ab und Musik verschwindet vereinzelt "einfach so".
Es geht auch keine Streaming-Firma - völlig außerhalb meines Einflussbereichs - bankrott und die Sammlung ist weg.
Ebenso bedeutet ein Internet-Ausfall keinen Musik-Ausfall.

Das klingt alles zugegebenermaßen etwas paranoid, soll aber nur heißen: Es entstehen an mehreren Fronten zusätzliche, unnötige und uncoole Abhängigkeiten zu Akteuren, die überhaupt nicht vertrauenswürdig sind, und gleichzeitig Technologien, die alles andere als fehlerfrei/sicher sind.

Ich bin mal gespannt, wie diejenigen das einschätzen, die von klein auf mit der Cloud aufgewachsen sind. Können die diese spezielle Bindung "zum nicht-virtuellen Gegenstand" nachvollziehen? (ggf. ist das ja nur erlernt?)

Aus DJ Perspektive sind Platten auch ein sehr vergängliches Medium ;-)
 
Klar wenn mit Kompression die Dynamik gekillt wird ist das der Vorzug weg. Aber auch da ist das Genre entscheidend, bei Klassik wird eigentlich nur im äußersten Notfall zum Kompressor gegriffen.

Das stimmt, aber ich ziehe meine ideelle Grenze auch eher nach der CD.
Vinyl find ich klanglich nicht besser,sondern rustikal schön im Positiven! Ich hätte gern beides und Metalltapes im Supermarkt an der Kasse.

Es war damals nicht technisch besser, sondern das drum herum hat ein besseres Gefühl vermittelt und weil es nicht anders ging, hat man sich damit abgefunden.

Und genau da ist zumindest das Problem heute. Zum einen natürlich die Verfügbarkeit, aber auch das es einfacher geht, nur eben ohne "Gefühl"
 
Aus DJ Perspektive sind Platten auch ein sehr vergängliches Medium ;-)
Philosophische Perspektive: ...und sind allem Dinglichen und sogar uns selbst damit ähnlicher und näher ;-)
Das Alter bzw. die (Be-)Nutzung werden zum Teil der Wiedergabe. Die Knackser sind wie die Lach- oder Denkfalten eines alternden Menschen - oder wie die Schrammen an einem 70er MiniMoog, ein Zeugnis seiner (bisherigen) Existenz. Ich selbst hab keinen normalen Schallplattenspieler, nur zwei Grammophone, und da ist das ja nochmals deutlich krasser. Mein inneres Bild davon ist wie als käme diese Musik durch einen Schlauch aus der Vergangenheit, der immer länger wird :D
 
So hat jeder seine Vorlieben.

Knisternde Platten haben mich damals verrückt gemacht und ich glaube nicht, dass sich das heute anders anfühlen würde.
Als ich in HIFI einstieg, habe ich extrem darauf geachtet meine Platten so selten wie möglich abzuspielen.
Idealerweise nur ein einziges Mal, um sie auf eine Cassette zu überspielen und die dann weiter zu hören.
Was war ich froh einen CD-Player kaufen zu können.
Und noch froher, als ich mir nicht nur geliehene CDs auf Cassette überspielen konnte, sondern auch genug Geld hatte, neue CDs auch kaufen zu können.
Heute streame ich über YT und kaufe - neu und gebraucht - CDs, die dann als erstes nach dem Kauf in MP3 gerippt werden.
Die wenig abgespielten Platten stehen im Keller und ich vermisse allenfalls die großen Cover.
 
Die 0 ist ja eher so eine Mathematische Grenze bei dessen Überschreitung idR eine ungewollte Veränderung des Sounds eintritt. Eine Überschreitung im digitalen Raum wird schnell hässlich, im analogen Bereich tritt in der Regel eine gewisse Verzerrung ein, die ggf. auch als angenehm wahrgenommen wird, aber da sind noch mehr Abhängigkeiten die da noch mit einwirken (wie Boxen, Anlage, etc.). Auf der Ebene sind natürlich auch physische Schäden an Anlagen möglich.

Also kurzum, die 0 zu Überschreiten sollte man auch bei Analogen Anlagen mit Vorsicht genießen ;-)



Klar wenn mit Kompression die Dynamik gekillt wird ist das der Vorzug weg. Aber auch da ist das Genre entscheidend, bei Klassik wird eigentlich nur im äußersten Notfall zum Kompressor gegriffen.
Alles, was über 0dB (digital) geht, wird ausnahmslos bei 0dB geglättert = d.H. du verlierst vollständig den Content = Informationen. Das kannst du in keinster Weise kompensieren. 0dB ist bei Digital die Schallmauer, weshalb man in der DAW @ 32bit nicht über 0dB mastern sollte (schon mal gar nicht ohne Limiter). Hinzu kommt noch, dass seit Anfang 2000 sich viele auf den "Loudness War" eingelassen haben, wodurch die Dynamik gänzlich flöten geht. Das gibt es in vieler Hinsicht bei den Platte nicht - einerseits, weil sie dadurch schlecht klingt, andererseits weil sie technisch dies nicht wirklich realisieren kann. Aber über 0dB Peak kannst du bei Analog sehr wohl machen. Bei der Platte ist halt die Frage: wie breit du den Ausschlag der Nadel (Amplitude) pressen willst - je mehr Dynamik, desto weniger Spielzeit hat die LP (bei Digital ist das egal, = man kann halt nur mit dem Headroom nicht 0dB gehen, weil es nicht möglich ist, zumindest nicht bei 16/44.1 oder 24bit).

Wirklich hilfreich zwecks Verständnis hierbei ist, wie oben schon gepostet, dieser Beitrag.
 
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Aus DJ Perspektive sind Platten auch ein sehr vergängliches Medium ;-)
Ja leider, aber ich legte und lege immer gen damit auf.
Entweder gute Performance (für die Langlebigkeit der Platte nicht zuträglich) oder die Platten halten länger und die Performance leidet darunter.
Ich spreche hier vom Zeitlichen Aspekt, da bei Vinyl keine CUE Punkte gesetzt werden können, und das zurück an den Start bisweilen etwas dauert (im Vergleich zu digital).
Auch die Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen und Stößen ist auch nicht optimal.
 
So hat jeder seine Vorlieben.
Knisternde Platten haben mich damals verrückt gemacht und ich glaube nicht, dass sich das heute anders anfühlen würde.
Ich bin auch nicht unbedingt scharf auf Nebengeräusche, ich wollte mehr darauf hindeuten, dass diese hier einen "echten" Hintergrund, eine Bedeutung haben, und dass das aus dieser Perspektive akzeptierbare oder sogar liebenswerte Macken/Unzulänglichkeiten sein können.

Heute streame ich über YT und kaufe - neu und gebraucht - CDs, die dann als erstes nach dem Kauf in MP3 gerippt werden.
Mache ich auch ganz genau so (nur inzwischen FLAC, seitdem es die Kapazitäten der Datenträger erlauben).
 
Im DJ-Alltag sind digitale Werkzeuge, wie z.B. NI Traktor viel sinnvoller und praktischer, als noch analog via Vinyl was zu machen.
Damals, als die CD kam (auch davor bez. Cassette) konnte man nicht auf Anhieb erkennen, wie die Tracks (als Wellenform) vorliegen und wo die Übergänge der Tracks sind. Entweder skippen oder suchen oder via Counter suchen musste man, weshalb kaum ein DJ was mit Cassette gemacht hat und die CD praktisch nur als "Playback" galt. Bei der Platte lässt sich viel schneller optisch erkennen, wohin die Nadel abgelassen werden soll. Mix von A->B ging auch flotter. BPM anpassen ging ja schon bei der CD (später).

Hinzu kam das Schleppen der Medien - ob Vinyls oder CDs. Das muss heute nicht sein.
Im Digitalen entfällt die Schlepperei und mit entspr. Mix-Software (Traktor o.ä.) kannst du die Wellenform direkt sehen und dorthin springen wo du willst + BPM anpassen (sogar automatisch). Vieles ist besser geworden.
Hinzu kommt = ein Club/Disco ist nicht HIFI-Wohnzimmer - es muss halt knallen und gut iss. High Fidelity Klang ist da vollkommen egal.
 
Ich bin auch nicht unbedingt scharf auf Nebengeräusche, ich wollte mehr darauf hindeuten, dass diese hier einen "echten" Hintergrund, eine Bedeutung haben, und dass das aus dieser Perspektive akzeptierbare oder sogar liebenswerte Macken/Unzulänglichkeiten sein können.
Alles gut. Ich bezog mich nicht auf Dein Posting.
Jeder hat wohl eine eigene "Nervgrenze" und bei mir war/ist die wohl dermaßen niedrig, dass ich Schallplatten nicht so genießen konnte/kann. :)
Andere hatten/haben wiederum mit dem Cassetten-Klang (Rauschen, NR-Pumpen) oder mit MP3-Artefakten ihre Probleme.

Es freut mich aber für die, die Spaß am Plattenhören haben.
Und ich kann verstehen, dass man das ganze Zelebrieren des Musikauflegens für die Seele macht. :opa:
 
Das große Problem beim Vinyl ist, dass alle Presswerke die es noch gibt, von den großen Labels in Beschlag genommen werden. Außer Warner, Universal und Sony kann eigentlich keiner Vinyl rausbringen und wenn doch, dann extrem teuer oder Monate zu spät. Die kleinen Labels die Vinyl jahrelang noch am Leben gehalten haben, gehen dagegen aktuell komplett leer aus. Außerdem kommen nur komplett langweilige Mainstream Alben auf Vinyl raus oder irgendwelche Re-Releases. Und das zu Mondpreisen.

Alles andere spielt sich nur noch bei Streaming ab, im DJ-Sektor noch als wave- oder mp3-files.

Lösung: Die gute alte CD! Die ist günstig in der Herstellung und das kann jeder pressen lassen, nicht nur die großen drei, klingt besser und man hat trotzdem was in der Hand. Eigentlich das ideale Format.
 
zum djing fand ich das serato system mit timecodevinyls gut.
quasi das beste aus beiden welten.
mit cd spielern oder controllern scratchen ist irgendwie nix fur mich.
 
Das große Problem beim Vinyl ist, dass alle Presswerke die es noch gibt, von den großen Labels in Beschlag genommen werden. Außer Warner, Universal und Sony kann eigentlich keiner Vinyl rausbringen und wenn doch, dann extrem teuer oder Monate zu spät. Die kleinen Labels die Vinyl jahrelang noch am Leben gehalten haben, gehen dagegen aktuell komplett leer aus. Außerdem kommen nur komplett langweilige Mainstream Alben auf Vinyl raus oder irgendwelche Re-Releases. Und das zu Mondpreisen.

Alles andere spielt sich nur noch bei Streaming ab, im DJ-Sektor noch als wave- oder mp3-files.

Lösung: Die gute alte CD! Die ist günstig in der Herstellung und das kann jeder pressen lassen, nicht nur die großen drei, klingt besser und man hat trotzdem was in der Hand. Eigentlich das ideale Format.
Preislich hält sich das noch in Grenzen, finde ich. Wo ein CD-Album um € 15,- zu haben ist, kostet die Vinyl-LP um € 20-30,-
Es macht aber auch oft nicht viel Sinn für ein Label zwingend alles (auch) auf Vinyl zu releasen, wenn es das Zielpublikum ohnehin nicht kaufen wird. Hierzu zählen die ganzen Teenie-Hits aus den Bereiche BigRoom, Handsup wie das Zeug alles heißt. Es reicht wenn das digital als Stream verfügbar ist.
Sachen wiederum, wie Pink Floyd, The Alan Parsons Project, Adele, Metallica, selbst Die Ärzte oder die Hosen .. oder viele Jazz Tracks .. werden gerne auf Vinyl gekauft.

Auszug aus 2021..


Und bez. der Presswerke, naja.. das ist gemischt. Einerseits haben inzwischen viele dicht gemacht (so auch Flight13 von Björn Bieber aus Pforzheim, wie oben im (erst)Video noch vorgestellt), andere machen aber munter weiter.
Ich habe früher viel mit Night Drive Records aus Güstrow (bei Rostock) veröffentlich. Die habe ein eigenes Presswerk ist können daher unabhängig Vinyl veröffentlichen:


Oder Schnittstelle Berlin von und mit Andreas Kauffelt, wobei die nur noch Mastering und Vinylschnitt anbieten (Label nicht mehr)

 
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Sachen wiederum, wie Pink Floyd, The Alan Parsons Project, Adele, Metallica, selbst Die Ärzte oder die Hosen .. oder viele Jazz Tracks .. werden gerne auf Vinyl gekauft.

Auszug aus 2021..


Und die Hälfte davon ist altes Zeug. Erst haben die Leute Alben auf Vinyl gekauft, dann ihre Sammlung auf CD gewechselt und aktuell wieder auf Vinyl. Also sahnen die großen Labels mit ein und der selben Musik gleich dreimal ab.

Man könnte interessanteres auf Vinyl rausbringen als die typische Rockmusik, die es ehh schon überall gibt.
 
Vielleicht noch ein paar Aspekte aus der Praxis:
In der Corona-Zeit hat einer der größten Vinyl-Hersteller Europas Personal entlassen, darunter auch den äussert sachverständligen Fachmann für die Galvanisierung. Dieses Manko hat dazu geführt, dass über Monate hinweg die Anpressungen des Vinyls regelmäßig wegen Knistern und Knacken an das Presswerk zurückgingen, Kommentar: "Das muss so, ist doch Vinyl" (facepalm).

Da sind viele Firmen auf DMM (Direct Metal Mastering) umgestiegen, was widerum zur Folge hatte, daß man beim Mastering den Bassbereich anders mastern musste, da sich dieser im DMM anders verhält, als beim Schnitt auf Lack. Gerade Dance-Tracks klingen mit dem Lack-Schnitt "deeper" und oben nicht so "hifi-mässig".

Glücklicherweise haben sie Ersatz gefunden und seit zwei Monaten ist alles wieder im ok mit den Pressungen, aber:
Dadurch dass sich die Majors entschlossen haben einen großen Teil ihres erfolgreichen Backprogramms wieder auf Vinyl zu pressen, werden die Kapazitäten knapp.
Wenn man nicht schon Ende 2021 die Kapazitäten für das ganze Jahr 2022 reserviert hat, muss man zur Zeit, je nach Presswerk mit Lieferzeiten von 7-12 Monaten rechnen. Mal eben einen aktuellen Track auf 12" rausbringen ist also erstmal nicht mehr.

Und es drohen weitere Probleme: Die Folien, die man für den Vinylschnitt braucht, wurden bisher von nur noch zwei Firmen auf der Welt hergestellt und geliefert.
Bei der Firma Transco in den USA hat es 2020 gebrannt und die gesamte Herstellung vernichtet, sie werden auch nicht mehr zurückkommen.
Es ist also MDC in Japan der einzige Hersteller, und sie wollen/können die Produktion nicht erhöhen - es wird also auch da eine Verknappung eintreten.
Vinyl-Liebhaber unter den Musikern werden es also gerade mal nicht so leicht haben....
 
Man könnte interessanteres auf Vinyl rausbringen als die typische Rockmusik, die es ehh schon überall gibt.
Wenn du (achtung: nur Annahme) mit "was anderes" ggf. die aktuelle bum-bum-Musik meinst (aus allen erdenklichen Trance- oder Pseudo-/Deutschrap- Subgenres, bzw. das, was aktuell in den Charts platziert ist), dann müssten die Produzenten dieser Tracks erstmal lernen diese im Pre-Master vernünftig abzumischen und anschliessend jemanden finden, der das Zeug auch mit gut Erfahrung und Können passend für den Vinyl-Cut mastert. Denn so, wie dieser MTV-Top-20 Zeug derzeit klingt, eignet sich das allemal für Youtube, Spotify, iTunes oder Beatport. Die aktuellen Tracks aus den (zumindest deutschen) Charts sind kaum so pressbar auf Vinyl.
Ist nur eine Annahme .. ich weiß ja nicht, welche Musik du interessant findest <- daher beziehe ich mich auf das, was aktuell in den Charts platziert ist.

Gerade die Klassiker werden von Leuten (auf Vinyl) gekauft, die: 1.) eine vernünftige HIFI daheim besitzen und pflegen, sowie 2.) das Hören der Musik wirklich genießen. Vermutlich sind das eher ü40 Menschen, die ihre Musik anders konsumieren, als die Jugend von heute.
Wer von der jungen Generation hat noch irgend eine HIFI-Komponente daheim? Die meisten investieren in Beats-Kopfhörer und/oder irgendwelche Bluetooth-Boxen, die möglichst mit Alexa compatible sein müssen - und alles wird via Smartphone abgefeuert. Diese Gruppe interessiert sich für Vinyl null - und daher wird kaum was für diese Zielgruppe gepresst.

Interessantes zum Thema Turntable selbst..


https://youtu.be/t7pILw3vHdY?t=10
 
Zuletzt bearbeitet:
Oha, ich war schon einmal bei phonophono im Wohnzimmer - äh, im Laden. Ich bin ziemlich misstrauisch gegenüber dem HiFi-Voodoo des Herrn Lützelberger - der verkauft wie selbstverständlich "Einsteiger"-Lautsprecherkabel für 1000 Euro das Stück (die "fortgeschrittenen" Kabel kosten da das Dreifache...).
 
Irgendwie muss der Vinyl-Markt ja da sein. Es ist halt nur schade, dass es größtenteils Sachen sind, die ehh schon in der Form auf dem Markt sind und damit frische Releases unmöglich werden. Wobei ich sagen muss, dass ich mit der Alphaville - Forever Young (Super Deluxe Edition) auch ein Vinyl Album gekauft habe. Da war mir allerdings auch die Schallplatte scheißegal, mir ging es um die CDs, die in der Form eben nur mit dem Vinyl zusammen verkauft wurden. Eine reine CD-Version hätte mir auch gereicht, da sind aber nur 2 von den 3CDs dabei, die Schallplatten sind eigentlich nur der Preistreiber dabei gewesen.
 
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