Reissue Moog Model 10

Wenn man trotz ausgeschaltetem Glide ein leichtes Glide hört, so ist es ein Reissue.
Auch die neuen Tastaturen, die für die Modular-Reissues erhältlich waren, haben mit denen der Original-Modular-Systeme nichts zu tun. Habe drei verschiedene Modelle ausprobiert, auf allen konnte ich bei schnellem Spiel reproduzierbar Notenhänger erzeugen.
 
Ist wie mit allem, was außerhalb der eigenen Reichweite liegt: Man muß es glorifizieren, um sein irrationales Verlangen rechtfertigen zu können.

Wenn man etwas "glorifiziert" hat,
um das "irrationale Verlangen [zu] rechtfertigen",
man dann aber feststellen muss, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichen,
kommt einem die Fabel vom Fuchs und den Trauben zur Hilfe:

"Die sind mir zu sauer", sagte der Fuchs, dem die Trauben zu hoch hingen.
 
Die Fertigungsprozesse für einige Bauteile (auch Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Transistoren) werden sich wohl in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Man fertigt z.B. materialschonender, effizienter und genauer und schreibt trotzdem den gleichen Bauteiltyp in den Katalog.
Wenn man sich z.B. heute anschaut wie in den 70ger Jahren Transistoren hergestellt wurden graust es einen die Haare.

Vielleicht haben sie da noch alte Teile gelagert, irgendwo aufgekauft etc.
 
Wenn man etwas "glorifiziert" hat,
um das "irrationale Verlangen [zu] rechtfertigen",
man dann aber feststellen muss, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichen,
kommt einem die Fabel vom Fuchs und den Trauben zur Hilfe:

"Die sind mir zu sauer", sagte der Fuchs, dem die Trauben zu hoch hingen.

Stimmt, das ist die andere Strategie.

Kommt aber eher selten zur Anwendung -- zum Glück, sonst würden ganze Wirtschaftszweige in sich zusammenbrechen (und damit meine ich nicht nur elektronische Lärmerzeuger).

Nennen wir es die Traumindustrie. Träume sind immer dann am schönsten, wenn sie solche bleiben.

Stephen
 
Selbst alte Minis klingen etwas unterschiedlich, je nach Board.
Sogar meine Döpfer Vco's klingen unterschiedlich. Da muß ich aber schon gaanz genau hinhören und ich stelle mein Gehör eigentlich gerne auf "tolerant" ein.
Für mich ist jeder Synthesizersound geil und etwas besonderes und eigenes. Von daher benötige ich so etwas teures wie diesen zugegeben schönen und massiven
und von Cowboys und Cowgirls zusammengebauten Luxuskasten nicht. Ich finde auch ein Model B klingt geil. Mir gefiel der Sound vom Model B sogar auf Anhieb damals besser
als der von meinem Ex Minimoog Reissue, als ein Kumpel von mir den kleinen Model B mal vorbeibrachte. Also ich gönne jedem seinen Moog (ich selbst besitze ja auch einen Rogue)
und wünsche jedem viel Spaß damit. Bessere Musik , oder Musik die besser klingt als andere macht ein Besitzer solch eines Gerätes aber nicht da bin ich mir sicher. Auch wenn es ne Millionen
kosten würde wird da auch nur mit Wasser...äh Strom gekocht ;-)


Fast alle klassischen Pianisten würden idR. ohne einen Bösendörfer oder Steinway Konzertflügel nicht auf die Bühne gehen, obwohl das Grandpiano im Kurzweil doch so schön klingt.
Äpfel mit Birnen...ich behaupte daß kein einziger Klassischer Pianist das Grandpiano im Kurzweil vorziehen würde weil es nicht reinakkustisch ist.
 
Sogar meine Döpfer Vco's klingen unterschiedlich. Da muß ich aber schon gaanz genau hinhören und ich stelle mein Gehör eigentlich gerne auf "tolerant" ein.
Für mich ist jeder Synthesizersound geil und etwas besonderes und eigenes. Von daher benötige ich so etwas teures wie diesen zugegeben schönen und massiven
und von Cowboys und Cowgirls zusammengebauten Luxuskasten nicht. Ich finde auch ein Model B klingt geil. Mir gefiel der Sound vom Model B sogar auf Anhieb damals besser
als der von meinem Ex Minimoog Reissue, als ein Kumpel von mir den kleinen Model B mal vorbeibrachte. Also ich gönne jedem seinen Moog (ich selbst besitze ja auch einen Rogue)
und wünsche jedem viel Spaß damit. Bessere Musik , oder Musik die besser klingt als andere macht ein Besitzer solch eines Gerätes aber nicht da bin ich mir sicher. Auch wenn es ne Millionen
kosten würde wird da auch nur mit Wasser...äh Strom gekocht ;-)

Na, dann bist Du wohl ein glücklicher Mensch.

Da darf man mal pausenlos gratulieren. Und neidisch gucken (ein bißchen).

Stephen
 
Bessere Musik , oder Musik die besser klingt als andere macht ein Besitzer solch eines Gerätes aber nicht da bin ich mir sicher. Auch wenn es ne Millionen
kosten würde wird da auch nur mit Wasser...äh Strom gekocht ;-)
Es hat niemand behauptet, dass dieses (oder ähnlich teure) Instrument seinen Besitzern zu "besserer Musik" verhelfen würde.

Das wäre ja auch ebenso unsinnig wie die bei allergünstigen Nachbauten ins Feld geführte Behauptung, diese würden nun zahlreichen, bisher unentdeckt gebliebenen Genies eine Karriere ermöglichen, die bisher allein deshalb unentdeckt geblieben seien, weil sie sich die teureren Original bislang nicht hätten leisten können – und für diesen Zugewinn an künstlerischen Ergebnissen sei es doch zu verschmerzen, dass diese Nachbauten möglicherweise unter fragwürdigen Umständen entstanden sein könnten.
 
Die Fertigungsprozesse für einige Bauteile (auch Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Transistoren) werden sich wohl in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Man fertigt z.B. materialschonender, effizienter und genauer und schreibt trotzdem den gleichen Bauteiltyp in den Katalog.
Wenn man sich z.B. heute anschaut wie in den 70ger Jahren Transistoren hergestellt wurden graust es einen die Haare.

Vielleicht haben sie da noch alte Teile gelagert, irgendwo aufgekauft etc.
Den Synthesizer muss man heute kaufen und dann vierzig Jahre reifen lassen, erst dann hast du DEN Sound. ;-)
 
Moogie Wonderland. Es ist natürlich der Soul vom Bob in den Geräten!! Haptik ist wirklich nicht zu unterschätzen. Euro macht mir keinen Spaß.
 
Den Synthesizer muss man heute kaufen und dann vierzig Jahre reifen lassen, erst dann hast du DEN Sound. ;-)

nicht wirklich, weil in 40 Jahren sind die Originale ja schon über 80 und klingen noooch viiiiel besser…..

bzw. ist es eigentlich anders herum, Reissues sind eigentlich viel authentischer, weil du jetzt so klingen kannst wie die Heroes sellemols, als sie ihre Geräte neu hatten….. :lol:
 
Ja, den Unterschied kann man leicht hören, auch ohne s.g. goldene Ohren.
Glide mit Schalter links der Tastatur ausschalten.
Dann abwechselnd in schneller Folge die höchste und tiefste Taste spielen. Wenn man trotz ausgeschaltetem Glide ein leichtes Glide hört, so ist es ein Reissue. Das Problem liegt an der Umwandlung der nicht mit Spannungsteilung wie beim Original arbeitenden Fatar-Tastatur. Die benötigt eine Umwandung der Diodenmatrix in eine Steuerspannung. Und da hat man leider aus irgend einem Grund eine leichte Glättung eingebaut, die man als kurzes Glide wahrnimmt.

Der Effekt so so am leichtesten zu hören. Er ist aber auch bei kleineren Notenabständen hörbar. Und es hat nicht mit legato oder staccato Spielweise zu tun.

Und dann gibt es die historischen Minimoogs in mit drei verschiedenen VCO Revisionen. Der Reissue macht dabei die zweite nach. Die ist klanglich deutlich anders als die letzten knapp 3 Minimoogs. Ich habe einen 1979er (dritte VCO Version) und einen Reissue hier nebeneinander. Ich höre den Unterschied auch bei vielen Klängen.

Das geschieht also innerhalb der FATAR auf digitaler Ebene? Stellt sich die Frage, ob man da überhaupt was modifizieren könnte.
 
Das geschieht also innerhalb der FATAR auf digitaler Ebene? Stellt sich die Frage, ob man da überhaupt was modifizieren könnte.
Nein. Das Fatar Keyboard macht keine Umwandlung zur benötigten analogen Steuerspannung. Das macht eine Platine von Moog. Diese befindet sich, wenn ich mich richtig an den Einbau der MUSe Erweiterung für den Reissue erinnere, unter der Tastatur.
Meines wissens gibt es aktuell keinen Hersteller für eine echt analoge Tastatur die wie bei Moog damals üblich, mit Spannungsteilung und nur mit rein passiven elektronischen Bauteilen funktioniert. Leider konnte ich die neueren Moog Tastaturen für die nachgebauten Moog Modular noch nicht aufmachen, um zu sehen wie die das machen. Die Tastaturen von Synthesizers.com die ich bisher gesehen habe, waren auch alle mit einer Diodenmatrix und erzeugten selber keine Steuerspannung.
Allerdings muss man dazu sagen, dass man auch mit so einer Diodenmatrix Tastaturen ohne ein bemerkbares Glide erzeugen kann. Siehe Sequentials Pro-One. In den kann man sogar eine Fatar Tastatur einbauen, dazu muss man nur das Ausgangskabel mit passender Belegung mit einem Stecker versehen. Vgl. die Umbausätze von der original Pro-One Tastatur auf eine Fatar Tastatur. Da passiert die Umwandlung im Pro-One mit dessen Intel 8021 CPU und ein 8 Bit D/A Wandler (von dem nur die höchsten 6 Bit genutzt werden) erzeugt eine Steuerspannung die dann 1 V/Okt entspricht.

Hier sieht man die Diodenmatrix einer Tastatur links oben im Pro-One Schaltplan. Den von Fatar habe ich bisher noch nicht gefunden.
 
und für diesen Zugewinn an künstlerischen Ergebnissen sei es doch zu verschmerzen, dass diese Nachbauten möglicherweise unter fragwürdigen Umständen entstanden sein könnten.

Den Fabrikarbeitern in den USA wird es nicht viel besser gehen als denen in China, werden aber beide froh sein überhaupt arbeit zu haben.Soweit ich weiß haben die Leut in USA nur 1-2 Wochen Urlaub im Jahr und arbeiten nicht selten in der 6 Tage Woche.
Tarifverträge wie hier ...weiß ich nicht ob es die gibt. Klar...die Preise für Brot und Miete sind in USA wohl höher und daher sind die Kosten für Arbeiter auch höher aber das heisst ja nicht das diese
Löt und Bastelknechte besser behandelt werden als anderstwo. Wäre ein Synthesizer in Deutschland oder der Tschechei gebaut würde ich noch sagen okay...den Leuten gings wohl gut dabei...bei USA bin ich
mir wie gesagt nicht so sicher. Hinzu kommt natürlich daß Moog nicht in Massen produziert das darf man auch nie vergessen. Man muß sich mit einem Model B nicht schlechter fühlen als mit einem
echten Moog denke ich. Den echten Biosynth wird es wohl eh nicht geben. Edit: und ein Model B wird zum großen Teil wohl von Robotern zusammenklabustert. Das spart natürlich Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Fabrikarbeitern in den USA wird es nicht viel besser gehen als denen in China,
Doch, den meisten schon. Ich spreche da aus eigener Anschauung und Erfahrung. In den USA wird im Allgemeinen gut verdient und viele Arbeitsplätze sind durch diverse Konstrukte sehr gut geschützt.

Man muß sich mit einem Model B nicht schlechter fühlen als mit einem echten Moog denke ich.
Ich denke, da machst Du Dir - wie so viele hier im Forum - etwas vor. Aber das Thema hatten wir so oft - das gibt jedesmal Streit.

Einigen wir uns darauf, dass man mit vielen Instrumenten sehr gut Musik machen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Fabrikarbeitern in den USA wird es nicht viel besser gehen als denen in China, werden aber beide froh sein überhaupt arbeit zu haben.Soweit ich weiß haben die Leut in USA nur 1-2 Wochen Urlaub im Jahr und arbeiten nicht selten in der 6 Tage Woche.
Tarifverträge wie hier ...weiß ich nicht ob es die gibt. Klar...die Preise für Brot und Miete sind in USA wohl höher und daher sind die Kosten für Arbeiter auch höher aber das heisst ja nicht das diese
Löt und Bastelknechte besser behandelt werden als anderstwo. Wäre ein Synthesizer in Deutschland oder der Tschechei gebaut würde ich noch sagen okay...den Leuten gings wohl gut dabei...bei USA bin ich
mir wie gesagt nicht so sicher. Hinzu kommt natürlich daß Moog nicht in Massen produziert das darf man auch nie vergessen. Man muß sich mit einem Model B nicht schlechter fühlen als mit einem
echten Moog denke ich. Den echten Biosynth wird es wohl eh nicht geben. Edit: und ein Model B wird zum großen Teil wohl von Robotern zusammenklabustert. Das spart natürlich Geld.


Schreckliche Sklavenfabrik, die Selbstmordauffangnetze im Garten sind zwar gut versteckt, aber lassen sich erahnen.
Niemand auf der Erde sollte in so einer Fabrik arbeiten müssen, das ist das allerletzte.

https://youtu.be/NIDinx83Vs8



https://www.youtube.com/watch?v=8Z8zpbF1iyo
 
Kann mir jemand vom Fach erklären was an der Kiste so teuer sein soll? Mit viel Fantasie könnte ich mir vorstellen, dass 4.000 Euro angemessen wären, aber wo kommen die weiteren 10.000 Euro her?
 
Kann mir jemand vom Fach erklären was an der Kiste so teuer sein soll? Mit viel Fantasie könnte ich mir vorstellen, dass 4.000 Euro angemessen wären, aber wo kommen die weiteren 10.000 Euro her?
Ich glaube nicht, dass hier jemand die interne Kalkulation von Moog kennt & zum Besten geben möchte. Aber selbst wenn diese vorläge: Würde sie Dich angesichts der Angebote von z.B. CotKs Model 15 für rund 4.000€ inkl. Mwst. von Deiner Meinung abbringen, dass das Instrument von Moog maßlos überteuert ist?
 
Kann mir jemand vom Fach erklären was an der Kiste so teuer sein soll? Mit viel Fantasie könnte ich mir vorstellen, dass 4.000 Euro angemessen wären, aber wo kommen die weiteren 10.000 Euro her?
Da steckt sehr viel Handarbeit drin und das kostet eben.
Aber der Preis ist nicht von Bedeutung.
Es gibt genug Musiker auf dem Planeten, die einen höheren Anspruch haben und das auch bezahlen möchten.
Für ein Bass-Saxophon muss man satte € 25.000 hinlegen und ein Fagott kann auch über € 40.000kosten -und das macht alles nur trööööööt.
 
Ich glaube nicht, dass hier jemand die interne Kalkulation von Moog kennt & zum Besten geben möchte. Aber selbst wenn diese vorläge: Würde sie Dich angesichts der Angebote von z.B. CotKs Model 15 für rund 4.000€ inkl. Mwst. von Deiner Meinung abbringen, dass das Instrument von Moog maßlos überteuert ist?
Maßlos überteuert ist es nur für die Leute, die es sowieso niemals kaufen würden, denen wäre ein Synth Werk Model 15 auch noch zu teuer.
 
Natürlich ist es maßlos überteuert.. Egal ob man die Absicht hat es zu kaufen oder nicht.
Mit viel Handarbeit, kann man das nicht wirklich rechtfertigen, außer die haben einen einarmigen Blinden damit beauftragt. Aber was soll's.. Wenn es Leute gibt, die über 25k für einen alten Jupiter ausgeben, dann darf es natürlich auch Leute geben, die 14k für einen neuen Moog ausgeben. Sympathisch macht mir solche künstliche Wertschaffung eines Artikels die Firma Moog aber nicht. Man kann sich den Namen gut bezahlen lassen, aber man muss nicht jede Gelegenheit ergreifen, um seine Kunden auszubeuten.
 
Natürlich ist es maßlos überteuert.
Vielleicht möchtest Du einmal Deine Kalkulation darlegen, die Dich zu dieser Aussage gebracht hat?

Aber was soll's.. Wenn es Leute gibt, die über 25k für einen alten Jupiter ausgeben, dann darf es natürlich auch Leute geben, die 14k für einen neuen Moog ausgeben.
Da habe ich aber nochmal Glück gehabt, ich fürchtete schon, von Dir an die Wand gestellt zu werden.

Sympathisch macht mir solche künstliche Wertschaffung eines Artikels die Firma Moog aber nicht. Man kann sich den Namen gut bezahlen lassen, aber man muss nicht jede Gelegenheit ergreifen, um seine Kunden auszubeuten.
Wenn wir dadurch nicht vom Thema abkommen: Welche weitere "Gelegenheiten" hat die Firma Moog denn "ergriffen", um "Kunden auszubeuten"?
 
[...] Welche weitere "Gelegenheiten" hat die Firma Moog denn "ergriffen", um "Kunden auszubeuten"?

Sie hat die Kunden dadurch ausgebeutet, daß sie ihnen immer wieder den gleichen Aufguß simpelster Klangerzeugungstechnik in immer neuen Gewändern aufgezwungen hat, damit sie ihr mühselig erarbeitetes Kleingeld dafür besinnungslos auf den Kopf hauen mögen.

Das ist echt ein Skandal. Und keiner merkt es.

Un. Er. Hört.

Stephen
 


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