Doepfer Monster Case +12.59V

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich über Kleinanzeigen ein Monster Case von Doepfer gekauft. Dieses hatte ich circa zu 2/3 verteilt auf beide Seiten bestückt. Alles lief problemlos, jedes Modul macht was es soll.

Gestern kamen neue Module an, diese habe ich einbaut (rechte Busboards). Nun klang beim Testen das erste Modul schon sehr verzerrt. Ich habe verschiedene Klangquellen getestet, kein Unterschied.
Nach einer Weile kam ich auf die Idee, das Modul auf die linke Seite zu setzen. Hier funktionierte es dann zu Glück.

Das Case war dann ca. 2 Stunden an und nun machen die anderen beiden Module Probleme: Qu-Bit Nautilus (starkes Rauschen wenn ich depth aufdrehe) und das Qu-Bit Data Bender (klang am anfang völlig normal) macht nur noch komische verzerrte Geräusche.

Dann habe ich das rechte Busboard durchgemessen und habe auf allen drei Reihen -12V aber +12.59V.

Was kann die Ursache sein? Verpolung der Module hat nicht stattgefunden.

Kann die erhöhte Spannung die Ursache für den defekt an den Modulen sein?

Grüße
 
Hast du mal den Stromverbrauch deiner Module ermittelt ? Kennst du die Werte des Doepfer Netzteil? In Modulargrid kann man das einfach ermitteln.
 
Grundsätzlich würde ich die Spannung erstmal im Leerlauf messen, also ohne Module. Wenn +12V dann noch zu hoch ist, solltest du über den passenden Trimmer versuchen auf +12V zu kommen. Da nicht klar ist welche PSU verbaut ist, kann ich dir jetzt nicht sofort sagen, welcher Trimmer es ist. Doepfer hat die Monstercases früher mit der PSU2 ausgestattet, aber seit ca. 9 Jahren wird eigentlich nur noch die PSU3 verbaut. Wenn du ermittelt hast, welche PSU es ist, dann kann man dir mit dem Trimmer helfen.
Verwunderlich ist, dass die Spannung zu hoch ist. Bei Überlastung bricht sie in der Regel ein, wird also niedriger. Deshalb kann es sein, dass die Spannung einfach nur verstellt ist. Allerdings sind 0,59V recht viel für den verbauten Trimmer.
 
kann die erhöhte Spannung die Ursache für den defekt an den Modulen sein?
Eher nein. Die üblichen Bauteile, die direkt von den +/-12V Schienen versorgt werden, sind üblicherweise bis +/-18V spezifiziert. Denen tut ein halbes Volt mehr nicht weh.

Die Frage ist eher, ob das wirklich +12,59V sind oder ob das vielleicht +12V mit 20V Spikes sind. Das kann eine Voltmeter nicht unterscheiden. Dazu müsstest Du die Versorgungsspannungen mit einem Oszilloskop ansehen.

Und wie immer wenn Du in einem Eurorack-System solche Probleme hast:
Alles ausbauen und dann jedes Modul einzeln durch testen, also: einbauen, testen, ausbauen.

Wenn alles einzeln funktioniert, dann:
Ein Modul nach dem anderen einbauen, und nach jeden neu eingebauten Modul komplett durchtesten.
 
Erstmal danke für eure Hilfe!

Das Rauschen hatte eine andere Ursache und ist behoben. Eine neue Steckerleiste hat geholfen. Scheinbar hat da etwas gestreut.

Ich habe die Module in einem Case eines Freundes nochmal überprüft, dort funktionierte alles einwandfrei.

Hast du mal den Stromverbrauch deiner Module ermittelt ? Kennst du die Werte des Doepfer Netzteil? In Modulargrid kann man das einfach ermitteln.
Da liege ich defintiv darunter.
Wenn du ermittelt hast, welche PSU es ist, dann kann man dir mit dem Trimmer helfen.
Laut dem Erstbesitzer ist das Case 3 Jahre alt. Sollte also ein PSU3 sein.
Grundsätzlich würde ich die Spannung erstmal im Leerlauf messen, also ohne Module.
Mit und ohne Module liege ich bei +12.59.
Eher nein. Die üblichen Bauteile, die direkt von den +/-12V Schienen versorgt werden, sind üblicherweise bis +/-18V spezifiziert. Denen tut ein halbes Volt mehr nicht weh.
Beruhigend!
Die Frage ist eher, ob das wirklich +12,59V sind oder ob das vielleicht +12V mit 20V Spikes sind. Das kann eine Voltmeter nicht unterscheiden. Dazu müsstest Du die Versorgungsspannungen mit einem Oszilloskop ansehen.
Mir bleibt leider nur der Voltmeter.

Der Vorbesitzer hatte das Case randvoll mit Modulen und nie Probleme.
 
Laut dem Erstbesitzer ist das Case 3 Jahre alt. Sollte also ein PSU3 sein.
Das erkennst Du ja daran, ob auf den Netzteilen ein dicker Ringkerntrafo (PSU2) oder drei kleine schwarze Kästchen sitzen (PSU3).
In beiden Fällen kannst Du mit dem "ADJ +12V"-Trimmer versuchen die Spannung zu korrigieren.

Und wichtig: messe die Spannung auf der Versorgungsschien mit angeschlossenen Modulen. Es könnte sein, dass unter Last diese +12,59V plötzlich auf einen viel niedrigeren Wert zusammenbrechen. Wenn Du nur ohne auf der Seite eingebaute Module misst, dann kriegst Du das nicht mit.
 
Das Rack (rechte Seite) ist 1/3 bestückt. Die +12V sind nun korrigiert.

Sollte das Rack voll werden, messe ich erneut und justiere ggf. nach.

Danke euch allen!
 
Hast du mal den Stromverbrauch deiner Module ermittelt ? Kennst du die Werte des Doepfer Netzteil? In Modulargrid kann man das einfach ermitteln.

Auf ModularGrid ist (meines Wissens nach) nur die durchschnittliche Stromaufnahme angegeben. Wenn man in gute Anleitungen (z. B. Mutual Instruments) reinschaut, dann bekommt man relativ schnell mit, dass die Durchschnittswerte ziemlich abweichen können von den Leistungsspitzen (z. B. Veils 50mA zu 70mA, was ja faktisch 40% mehr sind). Hier hilft nur Messen. Joranalogue Test3 könnte eine Alternative zum Oszilloskop sein, da habe ich bisher aber keine praktische Erfahrung mit. Das Modul ist aber vermutlich auch eher für Modulentwickler gedacht. Aber man kann relativ unkompliziert damit die 3 Spannungen durchmessen, wenn man bzgl. der Netzteil-Leistung auf der sicheren Seite fahren möchte.

Sehenswert zum Thema Strom im Eurorack/Modular ist auch folgendes Video bei DivKid (die technischen Schwierigkeiten am Anfang einfach mal überspringen):
 


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