Die Synthentwicklung ist nicht stehengeblieben. Neue Sounds? Der Zug ist längst abgefahren. Wahrscheinlich wurde jedes Schallereignis, das mit einer vertretbaren Anzahl an Oszillatoren, Filtern, Hüllkurven usw. realisierbar ist, schon längst programmiert. Neue Technologien könnten auch keine neuen Sounds mehr bieten und sind höchstens Abwandlungen anderer Synthesen, so wie PD eine Abwandlung von FM ist, oder es wird auf eine vorhandene Technik eine Funktion draufgesetzt (z.B. Vector-, Wavetable und Granularsynthese). Grundlegend neue Methoden einen Klang zu erzeugen dürften in sinnvollem Rahmen kaum noch möglich sein.
Was die Ausstattung betrifft, haben manche Hersteller, aber nicht die gesamte Industrie, Rückschritte gemacht. Yamaha beispielsweise bietet nach wie vor ausreichend Patch-Speicher, geizt aber mit anderen Ausstattungsmerkmalen. Bei anderen Herstellen liegen die Schwerpunkte bei Funktionen, um den Sound möglichst analog klingen zu lassen (Drift, Spread, Diverge und wie sie alle heißen). Andere Hersteller bau(t)en mehrere Synthesen in ihre Geräte, zurzeit allen voran Waldorf mit Quantum/Iridium und Korg mit dem Kronos. Begonnen hat damit IIRC Yamaha mit den FM-Geräten der SY-Serie. Der vorläufige und noch vor uns liegende Höhepunkt wird (hoffentlich) der Aodyo Anyma Omega mit über fckn DREISSIG Syntheseengines.
Man kann eigentlich nur noch am Vorhandenen optimieren, z.B. Wavetable- konsequenter mit Granularsynthese kombinieren oder Rückentwicklungen über Bord werfen (Multitimbralität, Aftertouch, Speicherplatz ...).