(SciFi) Filmusik ist viel zu akustisch

Auf den Tag genau 15 Jahre später, eine Themen-Leiche wurde wiedererweckt.

Es muß Sauregurkenzeit sein, und alle Sandkastenfreunde sind mit Mami und Papi in den Urlaub gefahren.

Keiner da, mit dem man jetzt spielen könnte.

Mist.

Stephen
 
Re: Filmusik ist viel zu akustisch


Dazu wage ich mal folg. These: WER die Filmmusik macht und WIE die klingen soll entscheiden in aller Regel der/die Produzenten. Und gerade bei sündteuren Produktionen gehen die auf Nummer Sicher und setzen auf Fanfaren. Ausserdem soll die Musik ja auch später auf Tonträger erscheinen und da kommt Wagner besser als Elektrobuzz.
Elektronik ist für die OK für die sound FX, aber selten als Titelmusik. Bessere Chancen gibts bei kleineren Produktionen, weil da weniger finanzielles Risiko besteht.
Obendrein ist es wirklich erschreckend, wie wenig Ahnung die Geldgeber (und auch zum Teil Regiesseure) davon haben, was machbar wäre. Es gibt halt nur wenige Superstars unter den Komponisten, die aktuelles Equip. verwenden, und selbst die werden sehr traditionell, wenn das grosse Geld lockt.
Es bringt eben auch viele Nachteile mit sich, wenn Budgets im Spiel sind, wie es heute üblich ist?
Da brauch es mehr Verwalter und Verwalter die Verwalter. Entscheidungen, werden aufgeteilt und Verantwortung ebenso. Das ist nicht mehr wie früher und eben auch nicht mehr flexibel.

Ich frag mich da immer, könnte man mit einem entsprechend kleinen Budget und neuer Technik, was ja früher so vieles viel aufwendiger, nicht auch einen Klasse Film machen, gerade weil dann alles überschaubarer ist und die Vision gezileter umgesetzt werden kann.
Mehr budget, weniger effizient. Da hat man sich früher viel einfallen lassen.
Es wurden auf Glas ganze Städte gemalt oder Gebäude verändert, die mit der Umgebung verschmolzen sind für ein paar schnappschüsse. Vieles war handarbeit.
Normalerweise müsste der standard heute viel höher sein und es ist mir unverständlich warum de animationen immer wieder so schlecht sind. Es heißt immer Zeitdruck, den gabs damals auch.
Diese Mammutprojekte sind für einzelne sicher schwer überschaubar..
 
Ich finde noch immer, dass viele SciFi und "Zukunfts" Themen mit eher trivialer oder handwerklicher Musik anstatt mit eher anspruchsvoller Elektronik abgedeckt wird. Also eine elektronische Komposition - muss nicht Jarre sein, kann auch mal anders sein.

Ist ein Wunsch - aber ein alter ;-)
 
Ich finde noch immer, dass viele SciFi und "Zukunfts" Themen mit eher trivialer oder handwerklicher Musik anstatt mit eher anspruchsvoller Elektronik abgedeckt wird. Also eine elektronische Komposition - muss nicht Jarre sein, kann auch mal anders sein.

Ist ein Wunsch - aber ein alter ;-)

Ich fand Daft Punk immer ziemlich nervig. ABER den Soundtrack zu TRON LEGACY, den haben sie sehr gut hinbekommen!

Man kann nach dem ersten Trailer zu TRON ARES, auch davon ausgehen, dass Trent Reznor und Atticus Ross, einen (positiv) anders klingenden OST produziert haben.

Gruß
Chris

PS: Ich hatte früher immer die leise Hoffnung, dass F242 (also Daniel und Patrick) mal zu einem SciFi Film den Soundtrack produzieren würden. Aber die sind ja jetzt in wohlverdienter Rente.
Anderseits spricht das jetzt gerade dafür.......
 
Es bringt eben auch viele Nachteile mit sich, wenn Budgets im Spiel sind, wie es heute üblich ist?
Da brauch es mehr Verwalter und Verwalter die Verwalter. Entscheidungen, werden aufgeteilt und Verantwortung ebenso. Das ist nicht mehr wie früher und eben auch nicht mehr flexibel.

Ich frag mich da immer, könnte man mit einem entsprechend kleinen Budget und neuer Technik, was ja früher so vieles viel aufwendiger, nicht auch einen Klasse Film machen, gerade weil dann alles überschaubarer ist und die Vision gezileter umgesetzt werden kann.
Mehr budget, weniger effizient. Da hat man sich früher viel einfallen lassen.
Es wurden auf Glas ganze Städte gemalt oder Gebäude verändert, die mit der Umgebung verschmolzen sind für ein paar schnappschüsse. Vieles war handarbeit.
Normalerweise müsste der standard heute viel höher sein und es ist mir unverständlich warum de animationen immer wieder so schlecht sind. Es heißt immer Zeitdruck, den gabs damals auch.
Diese Mammutprojekte sind für einzelne sicher schwer überschaubar..
Damals war aber auch die Auflösung viel geringer, da gingen Aufhängefäden teilweise einfach im Bildrauschen unter. Denk daran, wie gering die Auflösung des normalen Fernsehens früher war. Als dann HD eingeführt wurden, mussten die Maskenbildner und Kulissenbauer erstmal auf Schulung, weil man bei HD Nachlässigkeiten und Ungenauigkeiten viel schneller sieht. Sprich: man muss heute wesentlich genauer arbeiten.

Aber sicherlich kann man auch mit geringen Budget tolle Sachen machen. Auf diesem Kanal https://www.youtube.com/@WilliamHBaker/videos zeigt einer, wie die mit recht kleinem Budget (und viel Arbeit) Szenen aus bekannten Filmen nachstellen. Und genau da ist man wieder beim Problem... es ist viel Arbeit, die Zeit kostet. Und Zeit kostet in professionellen Produktionen gleich richtig Geld.
 
Ich mag nach wie vor orchestrale Scores, teilweise lieber noch hybride mit Syntheinsatz. Kann auch sein, weil ich musikalisch ziemlich breit aufgestellt bin. Orchestral ist halt so gesehen zeitlos.

Manche Synthsounds, die zum jeweilig aktuellen Zeitpunkt "modern" klingen, müssen nicht unbedingt gut altern und wirken teilweise unfreilwillig komisch. Wie etwa die D50 Sounds in Star Trek Next Generation oder die ganzen Romplersounds bei Babylon5.
 
Ich bin sehr glücklich, dass SciFI Filme mit Orchester untermalt werden...
Z.b Das ikonische Jerry Goldsmith Alien Thema

Und elektronische Musik war nie verloren gegangen in diesem Bereich
Bis heute bewegen wir uns im hybriden Bereich, wo elektronische Musik mit Orchester Kompositionen gemischt werden...
Siehe Tron Original und Legacy...



Oder dieser Hans Zimmer Kram für Blade Runner 2049
Weiters gibt es z.b Tenet von Ludwig Göransson, was echt ziemlich Ambient und Elektronische Musik beinhaltet...

Und dann z.b noch Paycheck von John Powell


Und es gibt soviel mehr....
Z.b der für mich nie vergessene Film Der Flug des Navigators, wo Alan Silvestri noch ziemlich unbekannt war...


Oder hören wir nochmal hinein in Jerry Goldsmith´s Total Recall Soundtrack...


Synthesizer waren immer präsent im SCIFI Genre, aber ich finde, dass durch die Dynamik und Ausdrucksstärle von einem Orchester die emotionale Komponente einfach intensiver vermittelt wird, als durch "rein statische" elektronische Musik...

Bitte zu verstehen, dass ich hier nur minimal an der Oberfläche kratze, was Synthesizer und Film betrifft...

Was mich heute aber massiv stört, sind die andauernden "Bombast Synth Brass Stabs", die mittlerweile sowas von aufdringlich geworden sind...

Z.B
Gits 2045 OST


oder nochmal Tron Legacy


Besten Dank an Hans Zimmer, der mit Inception und The Dark Knight alles ins Rollen gebracht hat...

Gut; Auch das stimmt nicht ganz, aber ich lasse es mal so stehen...

Zum Abschluss stellen wir uns mal den Back to the Future Soundtrack mit elektronischer Musik vor?
oder bleiben wir lieber bei den Orchester Soundtrack...


Und umgekehrt stellen wir uns vor Terminator 2 wäre eine rein orchestrale Komposition...
Oder bleiben wir lieber bei dem Synthesizer Score mit Fairlight Unterstützung...


Ich persönlich finde das hybride Arbeiten am besten....
 
Manche Synthsounds, die zum jeweilig aktuellen Zeitpunkt "modern" klingen, müssen nicht unbedingt gut altern und wirken teilweise unfreilwillig komisch. Wie etwa die D50 Sounds in Star Trek Next Generation oder die ganzen Romplersounds bei Babylon5.

Die Macher von TNG fanden angeblich, dass sich die orchestralen Sounds besser von den Soundeffekten abhoben und sich nicht so in den Vordergrund drängten. Rick Berman wollte zudem mehr unauffällige Klangtapete und weniger "ear catcher" - das galt sowohl für die Sounds als auch für den musikalischen Stil.
 
der sinfonieorchester sound ist so neutral und so meta, der passt ganz prima fast überall hin, auch ins jahr 3000 ins raumschiff titanic III.

jedenfalls besser als schlecht gemachtes synthesizer gedudel mit dem virus preset #17 und einem dutzend masteringkompressoren auf der summe.

die fünfziger jahre sci-fi filme mit entsprechender (damals völlig neuartiger) musik waren natürlich auch toll, aber in den siebzigern halt vorbei.
 
Ich fand Daft Punk immer ziemlich nervig. ABER den Soundtrack zu TRON LEGACY, den haben sie sehr gut hinbekommen!

Man kann nach dem ersten Trailer zu TRON ARES, auch davon ausgehen, dass Trent Reznor und Atticus Ross, einen (positiv) anders klingenden OST produziert haben.

Gruß
Chris

PS: Ich hatte früher immer die leise Hoffnung, dass F242 (also Daniel und Patrick) mal zu einem SciFi Film den Soundtrack produzieren würden. Aber die sind ja jetzt in wohlverdienter Rente.
Anderseits spricht das jetzt gerade dafür.......
Überhaupt sind Trent Reznor und Atticus Ross (NIN) mit ihren Soundtracks ganz weit vorne.
Beispielsweise „the Social Network).
Ob Alessandro Cortini da auch involviert war weiß ich nicht, wäre aber genau der Richtige dafür.
 
Auch wenn Orchesterinstrumente schon hunderte Jahre alt sind, finde ich es immer wieder interessant, wie unterschiedlich sie verwendet werden können. Gerade bei Streicher gibt es immer wieder so nicht gewohnte Spielweisen oder Kombinationen in der Orchestrierung.

Alleine schon z.B. Hans Zimmer Bombast vs. Olafur Arnalds Intimität mit nur Quartett oder gar Soloinstrumenten.

Dazu technische neuere Möglichkeiten wie etwa ein komplettes Ensemble und dazu ein mixtechnisch in den Vordergrund gebrachtes flautando Cello.

Ebenfalls interessant vom handwerklichen her gesehen finde ich bei Zimmers Sachen, wo ich schon ganz genau hinhören muß was Orchester und was ZebraHZ ist.

Natürlich würde ich gerne auch komplett elektronische Scores hören, nur finde ich, daß reine Elektronik zumindest teilweise nicht dieses Maß an Emotion transportieren kann, wie etwa ein hybrider Score. Die Filmmusik als solche soll und darf oft auch nicht herausstechen, soll das Bild unterstützen und nicht davon ablenken. Rein elektronisch läuft Gefahr, sofort die Aufmerksamkeit an sich zu reissen, weil das Hörbild für den nicht klangschaffenden Konsumenten ungewohnt und neu, möglichwereise sogar störend ist.
 



Zurück
Oben