Lohnen heute noch 80er-Drumcomputer??

Solar Chrome

Electro Synth Maniac
Hallo, bin aktuell wieder etwas im Sammelfieber, möchte mir aber auch keinen sinnlosen Dinge in die Bude stellen. Ich finde ja diesen typischen 80er-Drums ala Oberheim DMX & Co. recht spannend und cool. Habe hier den R8 von damals und auch ein SPD-11 Drumpad stehen. Prinzipiell kann man aber die Sounds auch mit jedem Sampler zusammenstellen und abfeuern. Da dürfte es ja klanglich nicht extrem viel Unterschied geben.

Was meint Ihr: Machts noch Sinn sich die ein und andere Kiste hinzustellen? Nur des Sammelns wegen?
Welche sind denn, wenn dann, noch empfehlenswert? (außer natürlich die üblichen 808, 909, ...)
 
praktischerweise bekommst du gerade die 80ziger sehr gut mit samples ersetzt. die keyboards / keys haben ja seinerzeit auf den beiligenden CDs so ziemlich jedes sample rausgehauen. aber wenn du es in "real" haben möchtest, dann tr626 ( die klingt wie die drums von iron butterfly :) ) , boss dr110 , 606 macht auch spass - klingt aber echt cheesiiieee, 707 und evt korg kr77... aber wie gesagt, es geht auch prima mit samples.

emu, oberheim und linn... kommt auf den stil an . ich finde die nerven schnell mit ihrem dampfhammersound

übrigens empfinde ich die drumstation immer noch als geheimtipp. ob das ding nun exakt so, oder weniger , oder vielleicht hier und da.. drauf geschissen. sie klingt toll. :phat:
 
Solar Chrome schrieb:
Was meint Ihr: Machts noch Sinn sich die ein und andere Kiste hinzustellen? Nur des Sammelns wegen?
Wie du schon schriebst, man kann ja auch die Teile vom Sampler zusammenstellen und abfeuern.
Klar, Nuancen gibts da schon, auch die Handhabung ist da noch ein wenig anders, aber das ist die
Frage, die du eigentlich stellen musst, ob du damit klar kommst, die nur aus'm Sampler abzufeuern...

Wenn du den Orig.-Sound willst, und dadurch eben auch genau diese Kisten, Geld und Platz nicht zu schade ist,
warum nicht...?!


Gruss
 
VEB_soundengine schrieb:
übrigens empfinde ich die drumstation immer noch als geheimtipp. ob das ding nun exakt so, oder weniger , oder vielleicht hier und da.. drauf geschissen. sie klingt toll. :phat:
Hast du dazu evtl. ein paar Pattern in "guter Qualität" aufgenommen, die man mal hören kann?


Gruss
 
ich würde behaupten: wenn man schon so eine Frage stellt machen sie keinen Sinn. 8)

Man muss das im Gefühl haben und wenn Du das Gefühl hast Du willst so eine Kleine Kiste von damals dann kauf sie Dir.

Du kannst im Prinzip alles von damals ins heutige iPad Format stecken und hast alle Sounds sofort abrufbar auf einem Teil das in jede Umhängetasche passt - aber diese alten Kisten haben Charme, sie stinken, sehen teilweise scheiße aus und kosten einen Zeit, Geld und Nerven aber sie stehen dann in deinem Zimmer und bereichern Dich im besten Falle ;-)

Vom Soundtechnischen und vom Handling gesehen - Nein - sie lohnen sich heute nicht mehr.
Vom Sounttechnischen und vom Handling gesehen - Ja - sie lohnen sich immer noch ;-)
 
brigens empfinde ich die drumstation immer noch als geheimtipp. ob das ding nun exakt so, oder weniger , oder vielleicht hier und da.. drauf geschissen. sie klingt toll. :phat:

Die Drumstation habe ich hier ... 8)

Son Oberheim DMX ist schon geil, aber die Dinger gehen doch wieder für nen Batzen Kohle raus. Da bleibts dann wirklich fraglich, ob man sich für die 24 Sounds so eine Kiste holt. Klar, kultig sind die schon und es macht ja auch mehr Spaß mit dem Original zu arbeiten, als nur mit Samples und vielleicht Battery. Fand auch die 707 und den HR-16 ganz cool.
 
die Samples, die heutzutage verfügbar sind, und oft auch kostenfrei, sind ein Segen. Man muss nicht mehr unbedingt so eine Beatbox kaufen. Oder als mein Drumulator kaputt ging, hatte ich immer noch die Samples, also nur ein halber Verlust. Die iPad Apps finde ich auch toll, dann hat man gleich mehrere Beatboxen in der Westentasche. Aber so ein Original ist schon etwas wert. Habe vor zwei Monaten meinen alten, eigentlich ausgedienten 16-Kanal-Mixer wieder reaktiviert und die TR-808-Einzelausgänge damit verbunden (11 funktionierende Kanäle konnte ich noch flottmachen). Das ist einfach unübertroffen vom Sound her. Braucht Platz und ist schon Luxus, aber es macht Freude, also vom technischen Standpunkt aus gesehen. Ich arbeite gerne mit möglichst wenig Equipment, doch diese Klangqualität leiste ich mir schon. Und die CR-78 würde ich nie hergeben. Das Original lässt sich nach wie vor am besten spielen (also Knöpfe drücken und Fader schieben während sie läuft), da ist bis jetzt noch kein Plugin oder App erschienen mit dieser einfachen und direkten Steuerung.

Also ich würde sagen, es lohnt sich. Gerade bei Roland-Maschinen, die auch nach 30 Jahren noch sehr zuverlässig sind. Im Gegensatz zu einer App, die auch mal abstürzen kann (wenn auch nur selten).
 
Ich habe damals damit experimentiert, bestimmte Beinchen der Soundchips in der Oberheim DMX durch geschicktes Einführen in den Sockel neben diesen zu positionieren. Die klanglichen Ergebnisse waren zum Teil beeindruckend.
 
Habe mir neulich eine Simmons SDS 2000 (von 1990) geschossen und das Ding hat dermaßen dicke Bassdrums und Wumms ...Hammer. :cool: Das war ja die letzte Simmons Kiste und seinerzeit ein Flop, weil alle möglichst "echte" Drums haben wollten, aber für Oldschoolelectrofunk oder sowas ist die Kiste der Knaller ...das Dingen hat sogar MIDI ...:) Ob man sich den Aufwand heute noch antuen will, kann jeder selbst entscheiden ...ist vlt. auch eine retroromantische Ader in mir, aber das Teil macht Spaß und klingt im Vergleich einfach nur fett!
 
Sugar Baby schrieb:
Ich habe damals damit experimentiert, bestimmte Beinchen der Soundchips in der Oberheim DMX durch geschicktes Einführen in den Sockel neben diesen zu positionieren. Die klanglichen Ergebnisse waren zum Teil beeindruckend.

Autsch. Zwischensockel mit Schaltern wäre wohl zu einfach gewesen, aber schonender für die Chips. Da hat Dich offenbar Dein Technik-Compagnon im Stich gelassen :)

Beim Auslesen von Samples einfach mal eine Adreßleitung wegzulassen, überspringt komplette Bereiche, da kann schon was Schräges bei rauskommen. Wavetablesynthese macht ja auch nichts Anderes, nur etwas gezielter.

Was sich durchaus lohnt, sind die alten Yamahas, also RX11 oder gleich eine RX5, die bis zur Vorstellung der Roland R8 in jedem Studio stand. Die hochgestimmte RX5-Snare hat sich allerdings sowas von totgelaufen, die kann keiner mehr hören.

Nichtsdestotrotz ist die RX5 eine schöne Maschine, die in dieser Form keinen Nachfolger mehr hatte.
 
Er hat sie nach meinen Vorgaben gebrannt, wir haben sie dann als Matten+ Wiechers Spezialchips für richtig Geld verkauft. Sind möglicherweise Welthits mit fabriziert worden.
 
An die Chips kann ich mich noch gut erinnern.

Hab damals für Freunde entweder Adapterboards gebaut oder größere Chips gebrannt, sodaß man mehrere Sounds umschalten konnte. Zu einer direkten Modifikation von Hard-und Firmware, um diese Umschaltung elegant elektronisch zu realisieren, hat's aber nicht gereicht - wäre heute problemloser machbar (und mit Flashroms), was aber keiner macht, weil man die Samples ja per Software nutzen kann.
 
Ich glaube, dass - wie so oft - die Gestaltung des "user interface" ein wichtiger Aspekt bei diesen Geräten ist. Man programmiert auf einer Rhythmusmaschine als Oberheim DMX, Linn, RX11,...etc andere Patterns als auf eine 808 oder 909.

Bei den Lauflicht-orientierten Rhythmusmaschinen beschäftigt man sich eigentlich immer nur mit einem einzelnen Instrument. Und dort mit der Verteilung auf 16 Schritte. Wo die jeweiligen Instrumentenschläge gesetzt werden, hat zunächst wenig mit den anderen Instrumenten zu tun.

Bei den Geräten mit Taster pro Instrument programmieren die meisten mit gegensinnigem Tippen mit den Zeigefingern beider Hände. Das führt dazu dass sich immer zwei (oder mehr) Instrumente gegenseitig abwechseln.


Das geht soweit, dass ich behaupte, dass man mit einer Maschine ala DMX großteils dazu neigt das zu programmieren, was heutzutage unter "Breakbeats" läuft, während man auf einer Lauflicht-Maschine großteils zu four2thefloor basierten Patterns neigt. Oder Grob gesagt: Hiphop versus House hat weniger was mit dem Sound der Maschinen zu tun, als damit, wie man die Maschinen programmieren muss.
 
finde die These auch gut überlegt. Tatsächlich ist die Eingabeart ein signifikanter Faktor und in gewissen Fällen sogar gleich wichtig wie der Klang.
 
Jein zur These,

ich erwische mich selbst, mit einer MPC-60 und MPC-3000 weniger statisch, mehr Break-Beat orintiert die Patterns einzuspielen.

Der Hyper-Editor des Notator/Creator Programms ist weitgehend mit "Lauflicht-Programmierung" vergleichbar, jedoch stört mich dort allein schon aus optischen Gründen "4 on the Floor" ähnliche Eigenschaften.

Daher kann ich für mich die These nicht bestätigen, mag aber in der Masse zutreffen.
 
ich finde vintage extrem fraglich ... !


würde eher zu drumexpandern wie vermona oder auch jomox und einer mpc raten und dazu eine 999 als sequencer. damit hat men beide möglichkeiten des programmierens und einspielens und auch die möglichkeit (mitlerweile sehr amtliche) samples abzufeuern und auch das soundgeschraube haben zu können.

wenn es denn unbedingt teuer sein muss kann man sich nur an die originale halten ... ansonsten: siehe florian ->
 
micromoog schrieb:
Der Hyper-Editor des Notator/Creator Programms ist weitgehend mit "Lauflicht-Programmierung" vergleichbar, jedoch stört mich dort allein schon aus optischen Gründen "4 on the Floor" ähnliche Eigenschaften.
Mir ergehts bei Creator und später Logic genauso. Ich finde aber, der Verweis auf den Hyper Editor bestätigt meine These sogar. Da werden die Rhythmen mehrere Instrumente in Relation zueinander dargestellt, und das weist eben auf die Programmierung von Gleichzeitigkeiten (im negativen Sinne) hin. Bei 808 und Co fehlt diese Darstellung dieser Gleichzeitigkeiten.

Florian

EDIT: für die die Creator nicht mehr kennen:
notat2.gif
 
Was dich inspiriert ist eigentlich richtig.
Technisch wäre es nicht nötig, eher wegen des Bedienkonzeptes. Sonst würden wir alle mehr oder weniger Softsampler nutzen. Aber der Zugang ist ein anderer und es ist auch nicht falsch oder schlecht, diese Vintage-Freundschaft zu pflegen. Wenns beflügelt, ist es ok.

Was sich gut anfühlt ist auch richtig.
Und alles was hier genannt wurde spielt da natürlich mit rein, aber deine Aussage klingt wirklich mehr nach Bauch und der liegt oft nicht so falsch wie der Verstand.
 
florian_anwander schrieb:
micromoog schrieb:
Der Hyper-Editor des Notator/Creator Programms ist weitgehend mit "Lauflicht-Programmierung" vergleichbar, jedoch stört mich dort allein schon aus optischen Gründen "4 on the Floor" ähnliche Eigenschaften.
Mir ergehts bei Creator und später Logic genauso. Ich finde aber, der Verweis auf den Hyper Editor bestätigt meine These sogar. Da werden die Rhythmen mehrere Instrumente in Relation zueinander dargestellt, und das weist eben auf die Programmierung von Gleichzeitigkeiten (im negativen Sinne) hin. Bei 808 und Co fehlt diese Darstellung dieser Gleichzeitigkeiten.

Florian

EDIT: für die die Creator nicht mehr kennen:
notat2.gif

Mit den Gleichzeitigkeiten hast du recht, seit dem Verkauf meiner ehemaligen 909 vor ein paar Jahren habe ich auch keine Lauflicht Maschine mehr hier.
Jedoch war auch dort bei der Bedienung die "Gleichzeitigkeit" der anderen Spuren bei mir immer im Kopf, liegt wohl daran, dass ich Creator seit 87 verwende und mich nie der "nativen" Lauflichtbedienung ohne "Hintergedanken" hingeben konnte. ;-)
 
florian_anwander schrieb:
Man programmiert auf einer Rhythmusmaschine als Oberheim DMX, Linn, RX11,...etc andere Patterns als auf eine 808 oder 909.
Die Ideologiekritik von Marx und Engels ("Das Sein bestimmt das Bewußtsein") läßt sich übertragen:
Die Hardware (incl. Gestaltung der Bedienersoftware) hat erheblichen Einfluß auf die Musik...
 
Die Programmierung am Gerät selbst hat mir nie sonderlich Spaß bereitet. Ich spiele lieber minutenlang live ein und mach heute wie früher alles über MIDI mit dem Sequencer der DAW, wenn möglich. Timing und Groove war am Atari ST schön, heute nehm ich öfters Groove-Templates für die Quantisierung zur Hilfe oder quantisiere wenn überhaupt per Hand und auch patternweise unterschiedlich. Bezgl. Sound empfinde ich manchmal eine stärkere Transparenz und "Knallheit" im Gegensatz zu rechnerinternen Samples. Aber vlt. bilde ich mir das auch nur ein ... :D
 
also ich habe mir just ne korg ddd1 geholt. mach echt spass unddie funktionen sind echt unterschaetzt. sampling , decay tuning also alles was mann sich wuenscht und das ding klingt sehr italo maessig. echt schoen retro
 
Solar Chrome schrieb:
Hallo, bin aktuell wieder etwas im Sammelfieber, möchte mir aber auch keinen sinnlosen Dinge in die Bude stellen.

Als Sammler im Sammelfieber wirst Du aber genau das machen. Steh dazu und tu es oder sei vernünftig und lass es ;-)
So sind Sammler :lollo:
 
MaEasy schrieb:
Bezgl. Sound empfinde ich manchmal eine stärkere Transparenz und "Knallheit" im Gegensatz zu rechnerinternen Samples. Aber vlt. bilde ich mir das auch nur ein ... :D
bei einer Maschine, die ihre Sounds analog erzeugt, ist der Unterschied zu Samples deutlich. Ein gelernter Tontechniker könnte das gut erklären, da ist mehr Headroom vorhanden als bei einem Sample. Und wenn die Einzelsounds intern oder extern analog zusammengemischt werden, wird dieser grössere Headroom auch voll genutzt. Und es kommen noch Kanalübersprechungen dazu, die zwar in der Theorie vermieden werden sollten, aber musikalisch vorteilhaft sein können. Es gibt sogar Plugins und Harrison Mixbus, die solche Übersprechungen von analogen Konsolen emulieren. Letztlich ist aus musikalischer Sicht der mit diskreten Schaltungen erzeugte Klang stets einem Sample vorzuziehen, da der nächste Klang nicht exakt gleich klingt wie der vorherige.

Wir haben also 3 Vorteile, wenn wir uns den Luxus von Originalen leisten. Headroom, Übersprechungen, und Variationen. Ich will mich da aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, es ist wohl nicht alles 100% akkurat, was ich geschrieben habe. Das Aufnahmeverfahren (gute oder weniger gute Wandler, oder Tonband), die Pegel, spielt alles auch mit. Das Ohr scheint aber alle 3 Punkte zu bestätigen. Es klingt einfach lebendiger.
 
Die Drumcomputer empfehlen sich, wenn man gerne unmittelbar Musik macht, also keinen Rechner hochfahren will für zwei,drei Pattern, die man
grad im Kopf hat. Wenn man auch noch die Produktionen aus den frühen 80ern mag (wahllos nehme ich mal New Order, Heaven 17 oder Italo Disco
als Beispiele), kann man damit viel Spass haben für meistens unter 100 € (habe mir selbst gerade eine RX 15 für 40 € geangelt). Die Sounds haben auch,
komischerweise, schon trocken einen Druck, den man kaum gewohnt ist - ohne Effekte. Wie gesagt, wenn man mit wenigen Sounds zurechtkommen kann..
Zu sagen ist auch, dass diese Maschinen wie die HR16 oder RX11 damals viel Geld kosteten und dementsprechend gebaut waren (die Yamahas eher als die
Alesis, auch lösen die Sequencer der Yamahas sehr fein auf, bis 192).
 
Ich hab neulich einen Yamaha RX-11 geschenkt bekommen, so ein samplebasiertes 12-Bit-Teil. Jetzt kenn ich mich nicht wirklich aus mit sowas, weil ich bisher eher schwarze und weiße Tasten drücke und keine Beats programmiere. Habs auch noch nicht so oft benutzt, aber vom Sound war ich angenehm überrascht. Natürlich nix für heutige Qualitätsansprüche an realistische Sounds, auch gibts soweit ich weiß keine Anschlagdynamik (aber Akzent).

Aber ich finde die Klänge vom Charakter echt angenehmn, unaufdringlich-geschmackvoll und sehr brauchbar. Schätze, die Yamaha-Techniker haben sich damals mit dem Sampling echt Mühe gegeben. Und schön sind auch die Pads, mit denen man die Sounds live spielen kann, auch zusätzlich zum laufenden Beat.

Natürlich ist die Frage: Braucht man sowas heute noch? Schließlich ist das Teil doch ziemlich groß. Aber: Es ist billig, und ich finde es für den Einstieg ins Drumming echt brauchbar. Also: Falls der bei mir jemals stattfinden sollte, grins...
 


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