Schallträger schrieb:
woher nimmst du die inspiration für diesen drone-sound?
Du meinst jetzt beide Drones, richtig ? Oder meinst du das jetzt allgemein ? Bitte, also wenn es geht, immer den Tracknamen mit angeben den du meinst, sonst verwirrt mich das ein wenig, da hier ja zwei völlig verschiedene Drones verlinkt sind, danke.
Ich bin bei der ersten Drone, "Drone work Synth1-AT-2" sozusagen über dieses Klanggebilde beim Versuch eine interessantes Pad zu bauen gestolpert, was aber nur die halbe Warheit ist. Ich hatte hier im Forum gefragt wie man eigentlich Drones baut.
Siehe hier:
viewtopic.php?t=21501&highlight=drones
Ich habe mir darauf hin Gedanken gemacht wie ich einem einfachen Pad Sound soviel Fülle und Bewegung mitgeben kann das er interessant genug wird damit man sich das auch bei nur einem gehaltenen Akkord länger anhören kann, ohne das es langweilig klingt. Mein erster Versuch war dann schon so ähnlich wie die erste Drone, mit dem Unterschied das die Klangveränderungen die du hörst (bei der Drone "Drone work Synth1-AT-2") noch mit LFOs (Sample and Hold) gemacht wurden. Ein LFO hat die FM-Intensität beeinflusst und der andere die Filterfrequenz eines Bandpassfilters gesteuert. Das klang natürlich ersteimal chaotisch, aber nachdem ich die Geschwindigkeit der LFOs wesentlich weiter runtersetzte kamen dann diese unterschiedlichen Klänge zum vorschein. Das wars dann auch schon fast. Das ganze lief durch einen Granulareffekt, Kompressor, EQ und Hall. Der Granulareffekt spielte dabei die entscheidende Rolle, gerade beim Herausfinden der richtigen Parameter, da er die doch recht statischen FM-Spektren auseinanderzog und kleinste Veränderungen bei der FM Modulation zu dieser merkwürdige Droneartigen Granularwolke führten.
Bei der Drone "Drone work Synth1-AT-2" habe ich dann komplett auf die Zufallsmodulation verzichtet und das ganze per Automationskurven im Sequenzer gemacht. Die Effektkette ist die gleiche geblieben wie oben erwähnt.
Bei der Drone "Drone 5 Work 4" kommt erstmals ein mit Synthedit selbstgebastelter kleiner FM-Synth zum einsatzt. Bei dem wird ein Standard OSC per FM mit einem Wavefile/Sampleplayer OSC moduliert, das bringt ein bischen mehr leben in die Bude und ich musste so nicht soviel per Hand machen etc. bla, bla..
Prinzipiell ginge das wohl auch mit Synth1 (VSTi) wie in der anderen Drone. Ich habe das aber nicht ausprobiert und bin bei meinem Plugin geblieben. Letztendlich ist aber gerade hier der Granulareffekt entscheidend für das klangliche Geschenen. Es sind zwei Instanzen. Die eine Instanz macht aus dem FM-Sound ein breites Pad und die zweite Instanz macht aus dem Pad dann dieses gebimmel, Das ganze wird dann noch mit ReaFIR verbogen (EQ) etc. etc.
Ich hoffe mal das beantwortet wenigstens ein bischen deine Frage bezüglich Inspiration. Ich habe mir auch eine Zeitlang Drones bei SomaFM in der "Drone Zone" angehört (
http://somafm.com/ ) aber ich konnte mir bei Leibe nicht vorstellen wie die manche Dinge gemacht hatten, von daher war das keine Hilfe für mich. Das selber austüfteln hat es dann letztenendes gebracht.
was für sound haste früher gemacht?
Sowas in die Richtung hier, bzw. ist das mein letzter "normaler" halbfertiger Track bevor ich angefangen habe Drones zu machen.
Wuppdich1.2
http://www.twango.com/media/Toni_W.public/Toni_W.10009
(Ich glaube den mache ich demnächst doch noch fertig, mich juckts langsam wieder in den Fingern)
Ich habe dir hier mal ein paar alte Tracks hochgeladen:
http://www.speedyshare.com/716724631.html
Ach ja, meine letzte Drone, woran ich meist noch arbeite, kannst du dir immer in diesem Thread anhören/runterlanden:
viewtopic.php?t=22121&start=120
Die letzte ist da auch die neuste momentan.
Nachtrag: Nochmal zur Inspiration, bzw. was mir da noch eingefallen ist. Es sind manchmal Sounds in alten SiFi Filmen die ich spannend finde, ich gehe dann aber nicht so vor das ich das versuche nachzuprogrammieren, sondern achte dabei auf das Gefühl was ich dabei habe wenn ich das höre. Danach versuche ich einen Klang/Track od. eine Drone zu bauen die dieses Gefühl wieder in mir auslöst, das ist dann zwar meist ein anderer Sound der dabei herauskommt, aber wenn ich das gleiche Gefühl wieder hinkriege dann reicht mir das.
Mittlerweile gehe ich auch manchmal Klängen in der Natur nach und versuche die Klangkulisse dann Synthetisch nachzuäffen, dabei kommt aber meist etwas anderes als geplant bei raus. Bei "Drone 5 Work 4" war mein Anliegen so gut wie möglich irgendwas zu basteln was nach Tempelsound/Gebimmel klingt. Ich achte manchmal auch einfach nur darauf das mich das was ich da klanglich mache irgendwie emotional befriedigt und darauf das ich mir das öffter als einmal anhören kann und mich dabei gut fühle.