Hallo zusammen,
gestern kam mein Dominion Club, und heute musste ich schon unten zitierte Mail an den Support schreiben. Die sind am Wochenende natürlich nicht unterwegs, und mir klingt das nach Rücksendung... Hat jemand von Euch auch solche grausigen Erfahrungen gemacht? Feedback wäre schön.
Viele Grüße,
Christian
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Liebes MFB-Team,
seit
gestern besitze ich einen Dominion Club, der mir vom Sound und den Möglichkeiten her sehr gut gefällt. Leider habe ich seither zahlreiche technische Probleme, bei denen ich mich frage, ob es sich (teils) um Bugs handelt oder um rücksende-würdige Defekte. Einige der Probleme dürfen auch gerne als Rückmeldung zum Marketing verstanden werden.
Gerät kam von XXX, alle Komponenten waren vorhanden, beim Einschalten erscheint die Firmware-Version 1.02., Seriennummer laut Aufkleber auf der Schachtel: XXX
1) Das Gerät schien keine Presets an Bord zu haben. Die in der Anleitung beschriebene Prozedur zum Laden der Presets funktionierte bei P00 (aktueller Reglerstand) und P01 (eine Art Leadsound). Ansonsten reagierte der DC auf keine weiteren Preset-Anfragen. Ich weiß, dass Selbermachen ohnehin angesagt ist, aber im Auslieferungszustand sollten die Speicherplätze doch eigentlich belegt sein, denn das Aufrufen leerer Plätze sorgte für teils seltsames / extremes Klanggewitter oder schlicht zum Absturz (!!!) des Geräts - es startete neu oder die Noten hingen in grausamer Kakophonie. Ein SEHR schlechter erster Eindruck!
2) Also lud ich die SysEx-Presets von Eurer Website und schickte sie per Sysex Librarian (Mac) an den DC. Das funktionierte entgegen der Angaben im Handbuch auch via normalem MIDI-Kabel.
3) Jetzt waren die Plätze P01 bis P51 belegt, dahinter gab es wieder keine Presets. Ist das so korrekt?
4) Die „Presets“ sind fast durchgehend völlig unbrauchbar! Wildes Gefiepe, Gekreische und Resonanz-Gepfeife. Tonal zwar, aber nicht einsetzbar in irgendeinem Kontext. Falls mein Gerät keinen Defekt hat und die Übertragung korrekt funktionierte, ist auch das ein sehr schlechter Eindruck. Den DC kaufen sicher auch viele Analog-Einsteiger, die sich einen ersten Eindruck vom Klangpotenzial verschaffen wollen. Da fehlen Leads, Bässe, Arpeggio-Sounds und Effekte. Oder ist da etwas schief gelaufen bei meinem Dump ins Gerät? Irgendwas muss ja angekommen sein, denn die Speicherplätze waren danach belegt im Gegensatz zum Auslieferungszustand.
5) Apropos Dump: Viele Musiker haben einen Mac, der ab Werk scheinbar kein RAR liest. Gibt es einen Grund, warum Ihr Firmware und Presets nicht als ZIP verpackt habt?
6) Apropos Dump: Die mitgelieferte Readme-Datei ist unverständlich. Eine Zeile von wegen Delay of 1700ms after F7?! Wer soll damit etwas anfangen können? F7 ist das HEX-Ende einer Sysex-Nachricht, aber wer weiß das schon? Ich habe meinen Librarian auf 100%, 50% und 25% Sendegeschwindigkeit gestellt inkl. 1000ms Delay (mehr geht da nicht) und o.g. Ergebnisse eingefahren. Ich halte mich für recht versiert mit Computern und Musikgeräten.
Nun zu den technischen Phänomenen, die mir aufgefallen sind:
7) Beim Laden eines Presets soll die grüne LED über dem LOAD-Taster aufleuchten. Das tut sie aber bei weitem nicht bei jedem Tastendruck. Das Preset wird dennoch geladen.
8) Völlig unverhofft verstellen sich Sounds extrem und müssen neu geladen werden. Keine MIDI-Meldungen gehen von irgendwoher aus.
9) Bei meiner ersten Session
gestern Abend ließ ich den DC 10 Minuten aufwärmen (wie im Handbuch geraten). Meine ersten Sound-Gehversuche waren dennoch so verstimmt, dass ich den Tune-Parameter auf -40 stellen musste.
Heute Morgen waren die gespeicherten Sounds aber dermaßen out of Tune, dass ich direkt wieder auf Tune 00 stellen konnte.
10) USB-MIDI: Wenn man ein USB-Kabel anschließt, startet der DC neu! Ebenso wenn man daran wackelt oder es abzieht. Das Display schaltet sich für 2 Sekunden ab, und dann erscheint wieder die Firmware-Version. Der zuvor eingestellte Sound ist stark verändert und muss neu aus dem Speicherplatz geladen werden. Dass Hot Plugging nicht geht, steht nicht im Handbuch.
11) USB-MIDI: Drei verschiedene USB-Kabel an zwei verschiedenen USB-Hubs (powered, 2.0 und 3.0) und direkt am Mac lieferten nur unzuverlässige und unbenutzbare Ergebnisse: Der DC startete immer mal wieder neu (nur Hubs), plötzliche Klangveränderungen traten auf, und als er
heute Morgen am USB3-Hub stabil lief, wurden Noten einfach nicht gespielt, sowohl vom Masterkeyboard (via Logic) als auch aufgenommene aus einer Logic-MIDI-Spur. Access warnt beim Virus TI vor USB-Hubs. Der DC hat aber ein sehr simples Generic MIDI Interface, von denen ich noch ein paar weitere an Hubs betreibe und keinerlei Probleme habe. Der DC läuft aber nicht einmal
direkt am Rechner zuverlässig. Sobald ich ein normales MIDI-Kabel einstecke (das ich an einem anderen älteren Gerät abstecken muss), läuft alles normal. Dafür habe ich aber eigentlich kein MIDI-Interface übrig, und v.a. möchte ich Reglerbewegungen des DC auch im Sequenzer aufzeichnen, wofür mir EIN USB-Kabel deutlich lieber wäre.
Ich würde mich nun nicht als Preset-Durchnudler bezeichnen, aber Ihr kennt sicher die typische Freude beim Auspacken eines neuen „Spielzeugs“. Das muss eigentlich in 30 Sekunden Verkabelung am Start sein und erst mal ein paar fesche Klangeindrücke liefern, anhand derer man sich sofort sicher ist, das richtige gekauft zu haben. Das war beim Dominion Club nun leider überhaupt nicht der Fall - tatsächlich hatte ich noch nie und mit keinem Synthesizer jemals auch nur annähernd ähnliche Probleme (auch nicht mit meinen vorherigen von MFB).
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen, denn in dieser Form ist mir das alles zu wackelig und würde nächste Woche an XXX zurück gehen. Vielleicht sind die Probleme ja aber auch Hinweise auf handfeste Defekte, dann wüsste ich auch darüber gerne Bescheid.
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