06.09.2014 Huttental Das Wagner Experiment

Das Wagner Experiment

Samstag, 6. September 19:00 - 22:30
Huttental, 55583 Bad Münster am Stein

Anläßlich des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums Historischer Darstellung veranstaltet Chnutz vom Hopfen in Zusammenarbeit mit "Das Huttental lebt e.V." eine musikalische und erzählerische Zeitreise von den mittelalterlichen Quellen der Wagnerschen Stoffe bis zur Interpretation in der heutigen Zeit.

Im 19. Jh. begannen Kunst und Kultur im vorher als finster verachteten Mittelalter nach ihren Wurzeln zu suchen. So wurde auch der Ebernburg und deren berühmten Bewohnern starke Beachtung geschenkt. Traditionalisten wie Johannes Brahms suchten das Nahetal auf und Ferdinand Lassalle schrieb ein Theaterstück mit Titel "Sickingen", der Veranstaltungsort bekam seinen Namen, das Huttental.

In dieser Zeit nahm sich auch ein Modernisierer des Stoffes an: Richard Wagner (1813 - 1883) nutzte für seine epochale 'Zukunftsmusik' Stoffe aus der Vergangenheit und lieferte gewagte Interpretationen der wiederentdeckten Schriften des damals als Nationalepos angesehenen Nibelungenliedes, der Tannhäuser-Sage und vieler anderer historischer Quellen.

An diesem Abend werden nun die Zeiten nebeneinandergestellt:
Anja Eichhorn, international bekannte Sopranistin aus Würzburg, wird, kongenial begleitet vom 'gefragten Musiker der jungen Generation' Trung Sam, einige Arien Richard Wagners interpretieren.
Knud Seckel, die 'Nachtigall aus dem Neckartal', wird u.a. mit Gotischer Harfe und Gesang dazu die mittelalterlichen Originale liefern.
Chnutz vom Hopfen wird kurzweilige Zusammenfassungen der behandelten Stoffe und einige Anekdoten aus deren Aufführungspraxis und zum umstrittenen Komponisten vortragen.
Eingerahmt wird der Abend von zeitgenössischer elektronischer Musik des Frankfurter Malers, Bildhauers, Bühnenbildners & Klangkünstlers Siegfried Kärcher, der den Abend in das richtige Licht setzen und zum Abschluß ein audiovisuelles Feuerwerk zünden wird.

So ergibt sich bei diesem Konzert ein facettenreiches und immer noch aktuelles Bild der beeindruckenden historischen Texte in verschiedenster Ausprägung durch die Jahrhunderte hindurch, dargestellt von großartigen Künstlern ihres Faches.

Musikalisches Programm:
Sentas Ballade (Der fliegende Holländer)
Nibelungenlied - Kriemhilds Traum / Sieglinde und Sigmund in Niederlanden
Sieglindes Arie (Walküre)
Tannhäusers Liebesklage / Treuer Dienst
Elisabeths Hallenarie (Tannhäuser)
Wolfram von Eschenbach: Parzifal - Loherangrin-Szenen
Elsas Traumerzählung (Lohengrin)
Chretien de Troyes: Tristan und Isolde - Nû enbeiz ich doch dez trankes nie
Isoldes Liebestod (Tristan & Isolde)

Ort
Das Konzert findet Open Air im Huttental (Übersetzen mit der Historischen Handfähre inklusive) vor der phantastischen Kulisse des Rheingrafensteins statt.
Bitte kleiden Sie sich der Witterung entsprechend für diese Freiluftveranstaltung!
Bei Regen finden Sie uns im Kurpavillion.

Huttental gegenüber dem Kurpark
55583 KH-Ba.d Münster am Stein - Ebernburg


Karten
Karten gibt es ab 22. August im Vorverkauf beim Musikhaus Engelmayer Bad Kreuznach, im Verkehrsverein Rheingrafenstein e.V. OT Bad Münster und direkt bei Chnutz vom Hopfen.
Preis: 13 Euro im Vorverkauf zzgl. Gebühren, 15 Euro Abendkasse.



Biographien der Künstlerin & Künstler
Anja Eichhorn
studierte Gesang bei Prof. Berthold Schmid (Musikhochschulen Dortmund und Leipzig).
Interpretationskurse nahm sie bei Michael Volle, weiterhin Meisterkurse bei Gwyneth Jones und anderen.
Sie war Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbandes Dortmund.
Anja Eichhorn sang bei vielen Konzerten mit namhaften Philharmonie-Orchestern in bedeutenden Musikzentren Europas, zum Beispiel

Russische Philharmonie St. Petersburg,
Dortmunder Philharmoniker,
Neue Philharmonie Westfalen,
Südwestdeutsche Philharmonie,
Bonner Beethovenorchester,
Nordwestdeutsche Philharmonie,
Bochumer Symphoniker.

Als Repräsentantin Deutschlands im Konzerthaus Burgas (Bulgarien) nahm sie am internationalen EU-Konzert teil (Agathe aus Webers "Freischütz" und Leonora aus Verdis "la forza del destino").
Opernrollen u.a. im Volkstheater Rostock, (darunter Senta in Wagners "Der fliegende Holländer", Isolde in Wagners "Tristan und Isolde"), im Mainfranken-Theater Würzburg (neben "Tosca" und "Turandot", Malwina in Marschners "Vampyr", Elisabeth in Wagners "Tannhäuser", Amelia in Verdis "Maskenball", Leonora in Verdis "Forza del destino" und Isolde in Wagners "Tristan und Isolde") und im Landestheater Coburg.
Mit den Bochumer Symphonikern gestaltete Anja Eichhorn "Sour Angelica" und "Europera V" von John Cage (Neue Musik).
Dazu gab sie Opernabende mit Nina Aristova und Kerstin Sieben (Verdi, Puccini, Mozart, Weber, Wagner)
und Wagner-Abende mit Prof. Berthold Schmid (Lohengrin, Tristan, Walküre).
Anja Eichhorn hat einen Lehrauftrag für Gesang an der Musikhochschule Würzburg. Sie leistet stimmtechnische Arbeit mit Opern- und Konzertsängern, gibt Stimmbildungs-Seminare und Stimmcoaching für Chöre.

Trung Sam
machte sich als Liedbegleiter erfolgreich einen Namen und ist ein gefragter Musiker der jungen Generation. Die Presse lobt seinen magischen Klavierklang und sein außergewöhnliches Einfühlungsvermögen für Atem, Phrasiereungen und Farben, was ihn zu einem idealen und beliebten Partner für Sänger macht. Das „Göttinger Tageblatt“ schrieb nach einem Liederabend: „...Trung Sam: perfekter Partner...technisch präzise, mit hoher Anschlagskultur und bezauberndem Farbenreichtum.“ Liederabende mit Sängern wie Roman Trekel, Maria Venuti, Konstantin Wolff, Susanna Frank u.a. führen den Pianisten durch ganz Europa zu verschiedenen Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, den Niedersächsischen Musiktagen Hannover, dem Beaminster Festival England, den Weingartner Musiktagen, den Ludwigsburger Schlossfestspielen; weitere Liederabende in der Sinfonie Bamberg, Konzerthaus Berlin, Philharmonie Essen, Schloss Ettlingen, Göttingen, Graz, Hamburg, Helsinki, Karlsruhe, Liederhalle Stuttgart, Opéra de Lille, Paris, Musikverein Wien, Tonhalle Zürich u.a. Studio- und Live-Produktionen verschiedener Liederabende wurden mehrfach wiederholt vom SWR, BR, HR, NDR, Deutschlandradio und Radio France mehrfach gesendet. CD-Aufnahmen sind bei den Labels „Harmonia Mundi France“ und „Carus-Verlag“ erschienen. In Essen geboren absolvierte Trung Sam sein Studium mit Auszeichnung in Karlsruhe und Wien bei André Boainain, Oleg Maisenberg und Charles Spencer. Während seines Studiums wurden ihm wichtige Stipendien (Studienstiftung des Deutschen Volkes, Richard-Wagner-Stiftung, DAAD) und mehrere Begleiterpreise verliehen: „Liedpreis“ des Kultusministerium Schleswig-Holsteins 2005 & 2006, „Thomas-Wiese-Förderpreis“ für Liedbegleitung 2005 & 2006, "Preis für die beste Liedbegleitung beim Joseph-Suder-Liedwettbewerb", „Liedbegleiter des Jahres 2007“ des Kulturfonds Baden sowie Preis des Deutschen Musikwettbewerbs Berlin 2007 in der Kategorie "Liedbegleitung" und Aufnahme in die „Bundesauswahl Konzerte junger Künstler“. Trung Sam ist auch ein gefragter Begleiter bei Gesangsmeisterkursen sowie offizieller Begleiter des „Internationalen Wettbewerbs für Gesang Hilde Zadek in Wien“, des „Richard-Wagner-Wettbewerbs“ in Bayreuth und des „Johannes-Brahms-Wettbewerbs“ in Pörtschach. Neben seiner aktiven Konzerttätigkeit gibt er Meisterkurse für Liedinterpretation über Europa hinaus auch in Südkorea und unterrichtet Liedgestaltung für Sänger und Pianisten sowie Vokal-Solokorrepetition an den Musikhochschulen in Bremen und Würzburg.


Knud Seckel
beschäftigt sich seit 1986 intensiv mit mittelalterlicher Musik. Er nimmt Unterricht mit der Drehleier bei verschiedenen Lehrern im In-und Ausland (Pascal Lefeuvre, Valentin Clastrier, Michael Loibner, Nigel Eaton, Patrique Bouffard,u.a.) und studiert Gesang an der EuropaChorAkademie in Mainz. Von 1994 – 2000 studiert er Romanistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft in Heidelberg. Sein Interesse gilt hierbei dem Mittelhochdeutschen und den historischen Sprachen Südwesteuropas.

Er ist Mitbegründer des “Ensemble Trecento” im Jahre 1994. Im gleichen Jahr beginnt die Mitwirkung bei der Gruppe “Wünnespil“, die 2001 endet. Seit 2001 künstlerischer Leiter des Ensembles „minnesangs fruehling“. Im Jahre 2003 erscheint die CD „ich zôch mir einen falken“. Seit 2001 tritt er solo im Rahmen von Museums- und Schulveranstaltungen als Minnesänger und Erzähler auf.

Seit 2007 ist er als Instrumental- und Gesangslehrer tätig und gibt regelmässig Kurse zur Aufführungspraxis mittelalterlicher Musik. Gastmusiker bei verschiedenen Musik-Projekten (Wildwuchs, Tedesca, Geteiltez spîl, Sängerkrieg auf der Wartburg, Musiktheater Dingo). Minnesänger der Jahres von 2007 – 09, mehrere Publikumspreise 2011 und 2013, künstlerischer Leiter der Botenlaubenfestspiele seit 2012

Siegfried Kärcher
ist 1974 im Salinental geboren, studierte nach bestandener Hochbegabtenprüfung an der Fachhochschule Bremen-Ottersberg Freie Bildende Kunst. Eine Einführung in die Steinbildhauerei bekam er durch Anna & Wolfgang Kubach-Wilmsen in Ebernburg.

Ausstellungsteilnahmen im In- und Ausland , darunter ein Stipendium im Künstlerbahnhof 2008 mit Gala-Abend der Künste im Kurpark 'Ein Zeichen von deutsch-japanischer Freundschaft', wo sich Siegfried Kärchers bildende Kunst mit der klassischen Musik von Frédéric Chopin, Franz Schubert und Johann Sebastian Bach verband, gespielt von der japanischen Klaviervirtuosin Ryoko Maebashi.

Siegfried Kärcher wurde 1974 in die Zeit der Heimcomputer hineingeboren. Nach Atari VCS 2600 folgte der C64 und dann der Commodore Amiga und einige Berühmtheit in der Hacker/Cracker- und Demoszene. Der nahe gelegene Frankfurter Techno Club von Talla 2xlc, wo seit Anfang der 80er Techno erfunden wurde, wirkte ebenso stilprägend.

Nach einem Hochbegabtenstudium der freien bildenden Kunst folgten immer weitere Modulationen und Permutationen und Mischungen von bildender Kunst und Musik. Zum Kissinger Sommer fand diese Symbiose mit einem multimedialen Bühnenbild im Regentenbau zu Johann Sebastian Bachs Johannespassion ihren bisherigen Höhepunkt.

Heute lebt und arbeitet der mit international anerkannten Preisen und Stipendien dekorierte vielseitige Künstler unbeeindruckt und lustvoll emanzipiert in Frankfurt am Main, von wo aus er sich seiner Kunst widmet und Impulse in die freie Kulturszene trägt.

Seine Siegfried Kärcher Kunsttage, die er jährlich in einer ehemaligen Radarstation auf der Wasserkuppe mit Freunden gestaltet sind jetzt schon legendär. Er tritt bevorzugt im soziokulturellen Untergrund auf, hat aber auch keine Berührungsängste mit großen Festivals, wo er schon mit Krautrockgrößen wie Mani Neumeier oder der Technoikone Dr. Motte auftrat.

Chnutz vom Hopfen
ist 1966 im Odenwald geboren. Während seiner gesamten Schul- & Studienzeit nahm er regelmäßig an Projekten sowie Workshops für Theater, Kabarett, Puppenspiel, Ballett, Gesang & Pantomine teil. An der Ruhruniversität Bochum gab er im Auftrag des Akademischen Förderungswerkes Kurse in Figurentheaterspiel, Videobearbeitung & Historischem Tanz.
Bei der Studiobühne Bochum trat er unter anderem als Trissotin (Molière - Die gelehrten Frauen) und als "Die gnädige Frau" (Gean Genet - Die Zofen) auf.
1989 stieg er zunächst in Witten (Ruhr) in die Historische Darstellung ein.
In der Saison 1997 leitete er als Regisseur das Kehrenbacher Küppchentheater, für das er auch drei Stücke schrieb, die zur Aufführung kamen.
Seit 1999 ist er als dienstältester Historischer Nachtwächter vorwiegend im Stadtteil Ebenburg unterwegs.
Von 2001 an in Teilzeit, ab 2009 hauptberuflich ist er Geschichtenerzähler mit Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichten mit Auftritten in ganz Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland sowie Autor von Theaterstücken und gelegentlich Sänger, darunter als Biterolf bei der Lothar Jahn-Produktion "Sängerkrieg auf der Wartburg" (Schloß Berlepsch 2013) und im Frankfurter Jazzchor "Die Pressestimmen".
 
na das klingt doch mal interessant, leider habe ich Urlaub...
 


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