~100 Jahre Radio

NickLimegrove

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Flexiganer
„Hallo, hier ist Königs Wusterhausen, auf Welle 2700. Meine Damen und Herren, zum Zeichen, dass unsere Station jetzt großjährig geworden ist, wollen wir Ihnen ein kleines, bescheidenes Weihnachtskonzert senden.“ So mag sie geklungen haben, die erste Rundfunkübertragung in Deutschland. Mitarbeiter der Reichspost gaben auf dem Sender Königs Wusterhausen am 22. Dezember 1920 ein kleines Weihnachtskonzert – und erreichten damit Hörer in ganz Europa. Aus Luxemburg, den Niederlanden und England schrieben Menschen an die ehemalige Zentralfunkstelle des Heeres, die seit dem Ende des Ersten Weltkrieges in der Hand der Reichspost war.

Das vorweihnachtliche Geschenk vor 100 Jahren war damit gelungen, das junge Medium Radio noch nicht erwachsen – aber es machte von seiner Wiege auf dem Funkerberg erste, tapsige Kinderschritte. Für viele Radiohistoriker gilt das Weihnachtskonzert als erste Übertragung, die der heute gängigen Definition von Rundfunk entsprach. Und das knapp drei Jahre vor dem Start eines regelmäßigen Radioprogramms aus dem Berliner »Vox-Haus«, der offiziellen Geburtsstunde des Rundfunks. Die noch »inoffizielle« Radiosendung aus Königs Wusterhausen hingegen war nirgendwo angemeldet oder genehmigt. Nach heutiger Definition funkte da ein Piratensender mit freundlicher Beihilfe deutscher Beamter. Wie viele Hörer diese Sendung erreichte, kann nur geschätzt werden, womöglich 150.






 


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