25 Jahre SCOOTER

Ich finde Scooter schon seit mehr als 25 Jahren am ehesten zum fremdschämen geeignet.
Um genauer zu sein: Seit mehr als 300 Jahren.
Kann weg - bitte! - und auf keinen Fall ein Revival - danke!
 

Vielen Dank dafür! habs jetzt zu meiner eigenen Überraschung direkt am Stück geschaut. War auf vielen Ebenen interessant für mich.

Bin mit Hyper Hyper im Kindergartenalter mit Scooter in Kontakt gekommen und hatte in meiner frühen Jugend (beeinflusst durch die Rave-Musik der 90er) auch mal diesen Traum, bekannter Dance Producer zu werden - vielleicht nicht im Rampenlicht stehen, aber Musik machen, die Leute gerne im Radio oder Club hören. Zwar ist mir seit Jahren die EDM-Welt inzwischen total egal und fremd. Aber es ist faszinierend zu sehen, wie jemand im Detail beschreibt, wie er diesen Weg beschritten hat und die mir damals unlösbaren Problem mit Ausdauer und totaler Hingabe überwindet (z.B. das Ganze durchziehen, trotz eines Umfelds, in dem nur der Gedanke daran, keinen konventionellen Beruf auszuüben, zu Existenzängsten führt). Spannend fand ich auch die Einblicke in Kontor und die Entmystifizierung von Scooter (Mein Bild aus dem Kindergarten / Grundschule vs die Fakten im Kontext meines heutigen Weltbilds).
 
Was genau sagt er zur „Entmystifizierung“ von scooter?
Vll hast du auch ne Sprungmarke?
 
Was genau sagt er zur „Entmystifizierung“ von scooter?
Vll hast du auch ne Sprungmarke?
wüsste jetzt spontan keine konkrete stelle. vielleicht habe ich das auch nicht gut formuliert. wollte jetzt nicht sagen, dass es da eine krasse Enthüllung gibt. Ging mir mehr um die Änderung meiner subjektive Wahrnmung. Als Kind die "große, tolle Band", jetzt einfach ein typisches "Unternehmen". natürlich hat mich jetzt nicht überrascht, dass Scooter ein kommerzieller Act sind. Aber wenn ich die Schilderungen deren Berufsalltags mit meinem (weit weg von der Musikindustrie) vergleiche, ist das in gewisserweise überraschend ähnlich. Thematisiert werden halt die typischen Themen: Leute, die keine Wertschätzung erfahren und als austauschbare Schraube betrachtet werden, Konflikt operative Ebene vs management, "Künstlerischer Anspruch" / Qualität vs kontinuierliche Einnahmen, Machtspiele, "Pflichtveranstaltungen" nach der Arbeit, auf die man keinen Bock hat...
 
wüsste jetzt spontan keine konkrete stelle. vielleicht habe ich das auch nicht gut formuliert. wollte jetzt nicht sagen, dass es da eine krasse Enthüllung gibt. Ging mir mehr um die Änderung meiner subjektive Wahrnmung. Als Kind die "große, tolle Band", jetzt einfach ein typisches "Unternehmen". natürlich hat mich jetzt nicht überrascht, dass Scooter ein kommerzieller Act sind. Aber wenn ich die Schilderungen deren Berufsalltags mit meinem (weit weg von der Musikindustrie) vergleiche, ist das in gewisserweise überraschend ähnlich. Thematisiert werden halt die typischen Themen: Leute, die keine Wertschätzung erfahren und als austauschbare Schraube betrachtet werden, Konflikt operative Ebene vs management, "Künstlerischer Anspruch" / Qualität vs kontinuierliche Einnahmen, Machtspiele, "Pflichtveranstaltungen" nach der Arbeit, auf die man keinen Bock hat...
Ah, super! Dank dir für die Schilderung!
 
Hat sich jemand das video angesehen und kann es vll. zusammenfassen? 4h haben doch so ihre Längen ;-)
Ich kann nur empfehlen das ganz reinzuziehen. Ist super interessant, es geht ja nicht nur um Scooter. Der komplette Werdegang mit allen Höhen und Tiefen ist sehr spannend!

Das einzige was nervt sind die ständigen 60-sek-Werbungen.
 
Spannend fand ich auch die Einblicke in Kontor und die Entmystifizierung von Scooter
Als Kind die "große, tolle Band", jetzt einfach ein typisches "Unternehmen".
Nach den vielen vielen Jahren ist diese Figur immernoch omnipräsent. Die unternehmerische Tätigkeit (sie sei ihm gegönnt, und auch der Erfolg dahinter) ist über die Jahre offenbar immer größer geworden. Als nun Miteigentümer eines der größtes Labels in dem Bereich, Kontor, liegt also natürlich auch der Schluss nahe, dass er wmgl. auch an Veröffentlichungen verdient, zu denen er garnnix beigetragen hat.

Auch damit könnte ich ja noch leben - leben und leben lassen sag ich immer. Solange mir als Kunde klar ist, wohin die Wertschätzung geht, hab ich auch immer eine Möglichkeit, darüber eine Aussage zu tätigen. Und wenn ich nicht möchte, dass mein Geld in den Rachen von Herrn Geerdes geworfen wird, so ist das mein gutes Recht.

Soweit, so gut. Soweit aber auch so schlecht.
Denn Kontor hat sich über die Jahre, man könnte ja schon fast sagen klammheimlich, fast alle 90er Labels aus dem elektronischen Bereich aufgekauft. Ich will nur mal das jüngste Beispiel aufmachen, dass mich veranlasst hat, diesen Beitrag zu schreiben:

1994 veröffentlichten Europe, das Stück Quasi Midi auf Superstition.
Schaue ich mir das Stück auf dem offiziellen Youtube-Kanal an, stelle ich fest, dass plötzlich eine Kontor New Media GmbH als Distributor auftritt. Also wenn das jetzt sich so darstellt, dass ein Herr Geerdes wmgl. an genau dieser VÖ mitverdient, zu der er wie gesagt NICHTS beigetragen hat, dann möchte ich das nicht. Gab es eigentlich eine offizielle Pressemitteilung, dass Superstition aufgekauft wurde? Auf der Firmenwebseite finde ich dazu natürlich nichts.

Was kann /muss die Konsequenz daraus sein?
Dass man eigentlich nicht mal mehr die alten Superstition-Releases genießen und damit auch nicht mehr posten kann?! Das mächte mich sauer und auch traurig, weil eben so hilflos dagegen. Da ist mir dann auch die Remasterte Version (die ohne Vinyl-Knackser) nicht mehr so wichtig.

Möcht' mal wissen, was die eigentlichen Künstler davon halten, die das Stück seinerzeit gezaubert haben - dass sie derart 'verkauft' wurden. An Scooter!
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe den Ansatz nicht. Früher gab es Kult-Label, wir fanden das gut weil man sich als junger Mensch mit Anspruch vom stupiden Mainstream-Geraffel abgegrenzt hat. Nun gehört jemand das Kult-Label bzw. hat die Lizenzen für die damalige Musik, der früher wie heute Kirmes-Techno produziert hat. Ich habe da kein Problem, denn dadurch bleibt - ich sag jetzt mal gute - Musik kaufbar, der Kümstler hat was davon und warum sollte HPB nicht mitverdienen wenn er die Musik vertreibt? Ich kombiniere das doch nicht mit HPB als Künstler. Wäre das wirklich anders wenn nicht jemand von Scooter sondern irgendein Indie-Fuzzi an der Stelle stünde (der übrigens keinesfalls ein besserer Mensch oder fairer Label-Inhaber sein muss als HPB. Manche vermeintliche tolle Künstler haben menschlich mehr einen an der Murmel. Die kann man in der Musik ertragen, aber als Person ….).
 


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