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Musik 37 Dollar für 1 Mio Streams !

Nur Musik ist hier gefragt, pur! (nicht die komische Band, sondern…)
  • #931
Die entscheidendste Information dieses Threads ist doch:

Man benötigt lediglich 27 027 027 027 Streams für 1 Mio. $. Wenn du jeden Erdenbürger dreifach überzeugst, bist du plötzlich Millionär. Alternativ kannst du natürlich auch Aliens für dich zu gewinnen versuchen. Bruce Willis hat es schließlich auch irgendwie geschafft mit dem fünften Element.

Spotify zahlt pro 1.000 streams 4,60 Euro. Für 1 Milliarde streams bekommt man 4,6 Millionen Euro. Es gibt viel Songs die 1 Milliarde streams haben, zum Beispiel auch die deutsche Indiband Milky Chance. Für 1 Millionen Euro benötigt man also etwas mehr als 200.000 Millionen streams. Wie viel davon dann beim Künstler ankommt hat nichts mit Spotify zu tun.
 
  • #932
Spotify zahlt pro 1.000 streams 4,60 Euro. Für 1 Milliarde streams bekommt man 4,6 Millionen Euro. Es gibt viel Songs die 1 Milliarde streams haben, zum Beispiel auch die deutsche Indiband Milky Chance. Für 1 Millionen Euro benötigt man also etwas mehr als 200.000 Millionen streams. Wie viel davon dann beim Künstler ankommt hat nichts mit Spotify zu tun.

Und diese Info ist trotzdem absolut nichtssagend, denn die wenigsten von den Streamern werden jemals müde 10$ zu Gesicht bekommen, aus einem ganz einfachen Grund:

Anzahl Künstler: 11 Millionen
Anzahl der Titel pro Künstler: 5-15 Tracks
Durchschnittliche Tracklänge: 150 - 210 Sekunden

Anzahl vorhandene Hörminuten: 137500000 - 577500000
Anzahl vorhandene Hörstunden: 2291666 - 9625000
Anzahl vorhandene Hörtage (bei 16Stunden täglich): 143229.16 - 601562.5
Anzahl vorhandene Hörjahre (bei 16Stunden täglich): 392.41 - 1648.12

Somit ist diese Plattform bei der aktuellen Verteilungsstrategie so nötig, wie das ganze KI-Gebrabbel die Rettung für die kommenden Jahre darstellen wird.

Meine Lehren daraus: Ich höre mir die Leute, die mir musikalisch zusagen irgendwo an, wo ich sie kostenlos finde (YouTube, whatever), und wenn sie mir gefallen, kaufe ich mir eine CD/LP. Ich vermute mal, da sehen die Künstler wesentlich mehr vom Geld, als woanders. Oder zumindest hoffe ich es.
 
  • Zustimmung
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M.i.a.u.: dubsetter und rauschwerk
  • #933
Sein Zeug in der Fußgängerzone aufbauen und losdudeln würde auf jeden Fall mehr Geld einbringen.
 
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M.i.a.u.: dubsetter und spurkopf
  • #934
Ich glaube als Musiker sollte man Spotify wirklich nicht verteidigen. Mit den Einnahmen werden vorwiegend der CEO, die 10 favorisierten Künstler und die Waffenindustrie gesponsert. Die Algorithmen können tatsächlich hilfreich sein, aber man kann auch Lotto spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #936
Und diese Info ist trotzdem absolut nichtssagend, denn die wenigsten von den Streamern werden jemals müde 10$ zu Gesicht bekommen, aus einem ganz einfachen Grund:

Anzahl Künstler: 11 Millionen
Anzahl der Titel pro Künstler: 5-15 Tracks
Durchschnittliche Tracklänge: 150 - 210 Sekunden

Anzahl vorhandene Hörminuten: 137500000 - 577500000
Anzahl vorhandene Hörstunden: 2291666 - 9625000
Anzahl vorhandene Hörtage (bei 16Stunden täglich): 143229.16 - 601562.5
Anzahl vorhandene Hörjahre (bei 16Stunden täglich): 392.41 - 1648.12

Somit ist diese Plattform bei der aktuellen Verteilungsstrategie so nötig, wie das ganze KI-Gebrabbel die Rettung für die kommenden Jahre darstellen wird.

Meine Lehren daraus: Ich höre mir die Leute, die mir musikalisch zusagen irgendwo an, wo ich sie kostenlos finde (YouTube, whatever), und wenn sie mir gefallen, kaufe ich mir eine CD/LP. Ich vermute mal, da sehen die Künstler wesentlich mehr vom Geld, als woanders. Oder zumindest hoffe ich es.

Die Problematik liegt dann aber woanders. Es war schon immer so, auch zu CD-Zeiten, dass nur sehr wenige von CD-Verkäufen leben konnten. Die Beschwerde ist ja eigentlich, dass jetzt die ganz Kleinen auch Geld bekommen. Das geht natürlich vom Kuchen ab und andere bekommen weniger. Die Millionen die früher vor ihren Freunden gespielt haben ziehen mit ihren paar hundert Plays halt jetzt ein paar Euro aus dem System ab, aber in der Summe fehlen dem System so Millionen. Ich als Hobby_Musiker habe bereits 121 Euro von den richtigen Musikern „geklaut“.
Deshalb gab es jetzt die 1.000 Plays pro Jahr Hürde, damit die ganz kleinen nix mehr bekommen, so wie früher.

Natürlich ist es eine Mischkalkulation und es gibt Gewinner und Verlierer. Zum Beispiel ein Ambient-Künstler der eine treue Fangemeinde hat und bei jedem Album 100 CDs verkauft, der hat vielleicht Einnahmen von 10 Euro pro CD, also 1.000 Euro pro Album. Er müsste also mit dem Album auf etwa 200.000 Plays auf allen Streamingplatformen kommen. Also müsste jeder Käufer seiner CD etwa 200x die CD hören, was diese aber nicht machen, die hören vielleicht im Schnitt 10-20x das Album.

Ich glaube als Musiker sollte man Spotify wirklich nicht verteidigen. Mit den Einnahmen werden vorwiegend der CEO, die 10 favorisierten Künstler und die Waffenindustrie gesponsert. Die Algorithmen können tatsächlich hilfreich sein, aber man kann auch Lotto spielen.

Ich sehe das eher neutral, es ist nicht besser oder schlechter als früher, es ist nur anders. Als Hobby-Musiker ist es natürlich deutlich besser für mich als früher, ich kann für 15 Euro im Jahr ein professionellen Vertrieb meiner Musik nutzen, jeder Kneipenbekanntschaft kann ich quasi meine „CD“ in die Hand drücken und sagen „Schau ich mache Musik wie ein Profi“ hör mal rein.
 
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M.i.a.u.: jjot und robworld
  • #937
Ich sehe das eher neutral, es ist nicht besser oder schlechter als früher, es ist nur anders. Als Hobby-Musiker ist es natürlich deutlich besser für mich als früher, ich kann für 15 Euro im Jahr ein professionellen Vertrieb meiner Musik nutzen, jeder Kneipenbekanntschaft kann ich quasi meine „CD“ in die Hand drücken und sagen „Schau ich mache Musik wie ein Profi“ hör mal rein.
Ich sehe es auch neutral. Es ist einfacher geworden ohne Label, Management und etc. selbstständig seine Musik weltweit zu verbreiten. Und wenn das von Vorteil bei Kneipenbekanntschaften ist, dann ist das natürlich zu begrüßen.
Wenn man Streaming will, kommt man momentan kaum an Spotify vorbei, das heißt aber noch lange nicht, dass man auch noch die Fahne für diese Firma hoch halten muß.
 
  • #938
Ich sehe es auch neutral. Es ist einfacher geworden ohne Label, Management und etc. selbstständig seine Musik weltweit zu verbreiten. Und wenn das von Vorteil bei Kneipenbekanntschaften ist, dann ist das natürlich zu begrüßen.
Wenn man Streaming will, kommt man momentan kaum an Spotify vorbei, das heißt aber noch lange nicht, dass man auch noch die Fahne für diese Firma hoch halten muß.

Spotify ist mir natürlich egal, halt ein Techkonzern, ob die gut oder schlecht sind …zumindest ist der Hauptsitz in der EU, vielleicht einer der wenigen großen europäischen Techkonzerne, neben Lidl ;-) Ehrlich gesagt fällt es mir jetzt schwer zu beurteilen wie evil es ist, dass der Spotify-Gründer in ein deutsches KI-Kampfdronen-Startup investiert. Es sind halt beschissene Zeiten, Drohnen sind vielleicht die neuen Atombomben?
 
  • #939
@Martin Kraken
Ich denke, du vergisst dabei eine wesentliche Tatsache: genau, wie beim Lottospielen, wird mit solchen Plattformen der Eindruck erzeugt, man könnte doch zu den "Gewinnern" zählen, obwohl es mathematisch betrachtet für die meisten der dortigen Musiker ein Wunschtraum bleiben wird.

Genau diese Leute bleiben aber trotzdem im Rennen, sich die Mathematik dahinter vielleicht gar nicht bewusst machend, und heizen entsprechend den Verkauf von Geräten an, was ja mehr als nur einen kleinen umwelttechnischen Aspekt mit sich bringt (sonst gäbe es im Vergleich zu früher nicht wesentlich mehr Instrumente wesentlich günstiger!).

Früher hätten vermutlich viele dieser "Teilzeitmusiker" irgendwann ihr brotloses Hobby aufgegeben und hätten sich anderen Dingen gewidmet. Unter Umständen wären dabei dann Instrumente wieder auf dem Markt gelandet, was heute vielleicht nicht so schnell passiert.

Wie auch immer, es gibt ja auch unter den unbekannten Leuten gute Musiker, aber sie werden trotzdem größtenteils unbekannt bleiben. Und das ist das Gegenteil dessen, was diese Plattformen gerne als Eindruck hinterlassen würden.
 
  • #940
@Martin Kraken
Ich denke, du vergisst dabei eine wesentliche Tatsache: genau, wie beim Lottospielen, wird mit solchen Plattformen der Eindruck erzeugt, man könnte doch zu den "Gewinnern" zählen, obwohl es mathematisch betrachtet für die meisten der dortigen Musiker ein Wunschtraum bleiben wird.

Genau diese Leute bleiben aber trotzdem im Rennen, sich die Mathematik dahinter vielleicht gar nicht bewusst machend, und heizen entsprechend den Verkauf von Geräten an, was ja mehr als nur einen kleinen umwelttechnischen Aspekt mit sich bringt (sonst gäbe es im Vergleich zu früher nicht wesentlich mehr Instrumente wesentlich günstiger!).

Früher hätten vermutlich viele dieser "Teilzeitmusiker" irgendwann ihr brotloses Hobby aufgegeben und hätten sich anderen Dingen gewidmet. Unter Umständen wären dabei dann Instrumente wieder auf dem Markt gelandet, was heute vielleicht nicht so schnell passiert.

Wie auch immer, es gibt ja auch unter den unbekannten Leuten gute Musiker, aber sie werden trotzdem größtenteils unbekannt bleiben. Und das ist das Gegenteil dessen, was diese Plattformen gerne als Eindruck hinterlassen

Wieso sollte man sein Hobby aufgeben, nur weil es brotlos ist? Es ist doch ein Hobby und nicht der Job. Wir haben doch eine ähnliche Entwicklung zum Beispiel bei Büchern. Früher konntest du ohne Verlag quasi kein Buch mit ISBN-Nummer veröffentlichen. Heute kann jeder ein Buch ohne viel Aufwand mit ISBN veröffentlichen, welches man bei allen Händlern bestellen kann. Kauft natürlich auch niemand, aber man fühlt sich halt wie ein echter Schriftsteller.

Das ist halt wie früher, als man seine selbstgebrannten CDs heimlich in das Regal des Plattenladens geschmuggelt hat, in der Hoffnung jemand nimmt die CD mit.

Das Spotify irgendeinen Einfluss auf Geräte-Verkäufe hat bezweifle ich.
 
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M.i.a.u.: JanTenner
  • #941
@Martin Kraken
Entweder möchtest du meine obige Aussage nicht verstehen oder du kannst es nicht. Wie auch immer, ich wiederhole mich nicht.
 
  • #942
Das Spotify irgendeinen Einfluss auf Geräte-Verkäufe hat bezweifle ich.

Das "System Spotify", also Digitalisierung und Streaming, hatte doch längst Einfluss auf den Markt.

Schau dir mal die Geräte unter 1000€ an. Wäre vor 2010 undenkbar, zumidnest in der Anzahl, davon gab´s nicht so viel.
Musiker haben weniger Geld in der Tasche, während man bis 2010 ca. noch mit dem Hobby
völlig problemlos paar Hundert € im Monat machen konnte, sind jetzt jetzt deutlich weniger.

Für 1500€ brauchst du 500.000 Streams. Das schafft man nichtmal regelmäßig, wenn man
500 gute Titel Online hat. Selbst mit einem guten Label wäre das heute keine Selbstverständlichkeit mehr
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #943
Für 1500€ brauchst du 500.000 Streams...
Das ist lediglich der Umsatz vor Steuern wohlgemerkt.

Selbst mit einem guten Label wäre das heute keine Selbstverständlichkeit mehr
Sofern ein Label noch dazwischen sitzt (was in den meisten Fällen der gut betuchten Gruppen dort der Fall ist), kommt oft noch der Vertrieb dazu und manchmal auch noch ein Verlag - und alle haben ein Geschäftsmodell und wollen für ihre Dienstleistungen bezahlt werden. Die Anzahl der Musikschaffenden, die direkt (über Vertriebe wie DistroKid, Kontor Media, u.ä.) ihre Musik auf Spotify anbieten, ist vergleichsweise unbedeutend im Verhältnis zu den Umsätzen, bzw. Ausschüttungen.

Zusammenfassend:
Wer im "Alleingang" oder über kleine Independent Labels was über Spotify anbieten möchte, soll das gerne tun - sich dann aber über die Abrechnungen - gerade pro Track (sofern da überhaupt was kommt) nicht wundern.
Wer davon träumt ein Megastar in diesem Business zu werden, muss praktisch zwangsläufig über ein Major-Label durch (full time job - oder mehr).
 
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M.i.a.u.: ModernerPurist
  • #944
@Martin Kraken
Entweder möchtest du meine obige Aussage nicht verstehen oder du kannst es nicht. Wie auch immer, ich wiederhole mich nicht.

Was war denn deine Kernaussage? Hobby-Musiker verkaufen wegen Spotify ihre Geräte nicht mehr, weil sie ihr brotloses Hobby nicht aufgeben, weil sie denken sie würden irgendwann ein Superstar?

Das "System Spotify", also Digitalisierung und Streaming, hatte doch längst Einfluss auf den Markt.

Schau dir mal die Geräte unter 1000€ an. Wäre vor 2010 undenkbar.
Musiker haben weniger Geld in der Tasche, während man bis 2010 ca. noch mit dem Hobby
völlig problemlos paar Hundert € im Monat machen konnte, sind jetzt jetzt deutlich weniger.

Für 1500€ brauchst du 500.000 Streams. Das schafft man nichtmal regelmäßig, wenn man
500 gute Titel Online hat. Selbst mit einem guten Label wäre das heute keine Selbstverständlichkeit

Ah, ok, es geht um irgendeine Nische mit der man früher etwas Geld verdienen konnte, die jetzt aber aufgrund von Streaming nicht mehr lukrativ ist. Das liegt also eher an der Zugänglichkeit und dass jetzt viel mehr Leute diese Nische abgrasen? Quasi das was ich oben geschrieben habe, die Flut an Hobby-Musiker, die dem System Geld entziehen.

Was ja immer noch im Raum steht ist, dass die großen Plattenfirmen ihre eigene Plattform aufmachen und ihre Songs von Spotify abziehen, so dass dann mehr Geld in die Richtung der „richtigen“ Musiker fließt.
 
  • #945
Ah, ok, es geht um irgendeine Nische mit der man früher etwas Geld verdienen konnte, die jetzt aber aufgrund von Streaming nicht mehr lukrativ ist. Das liegt also eher an der Zugänglichkeit und dass jetzt viel mehr Leute diese Nische abgrasen?

Nein, es liegt an den Mechanismen, die erst durch Streamingdienste populär wurden.

Früher war der Konsument freier. Er ging in ein CD-Laden, suchte sich CDs seines Genres aus und
kaufte, was ihm gefiel. Da gab´s auch sehr gute Nischenmusik auf Compilations.

Heute sind es wenige, weltweite Playlisten, quasi kein regionaler Markt vorhanden, die eben nicht durch
A&Rs, kleinen Labels durch gezielte Auswahl für eine Compi erstellt, sondern von den Streamingdiensten
selbst bereitgestellt werden und auf die auch nur noch wenige Zugang haben.

Selbst Nischen waren früher viiiiiel verbreiteter und beliebter.

Das Problem ist die gesteuerte Zugänglichkeit.
 
  • #946
Das ist lediglich der Umsatz vor Steuern wohlgemerkt.


Sofern ein Label noch dazwischen sitzt (was in den meisten Fällen der gut betuchten Gruppen dort der Fall ist), kommt oft noch der Vertrieb dazu und manchmal auch noch ein Verlag - und alle haben ein Geschäftsmodell und wollen für ihre Dienstleistungen bezahlt werden. Die Anzahl der Musikschaffenden, die direkt (über Vertriebe wie DistroKid, Kontor Media, u.ä.) ihre Musik auf Spotify anbieten, ist vergleichsweise unbedeutend im Verhältnis zu den Umsätzen, bzw. Ausschüttungen.

Zusammenfassend:
Wer im "Alleingang" oder über kleine Independent Labels was über Spotify anbieten möchte, soll das gerne tun - sich dann aber über die Abrechnungen - gerade pro Track (sofern da überhaupt was kommt) nicht wundern.
Wer davon träumt ein Megastar in diesem Business zu werden, muss praktisch zwangsläufig über ein Major-Label durch (full time job - oder mehr).

Es gibt zig unabhängige Künstler die gerade durch Spotify bekannt geworden sind. Weil sie in eine Playlist-Rotation gekommen oder der Algo irgendwie anders getriggert wurde. Ich denke, durch Spotify hat sich die Chance für unabhängige Künstler deutlich erhöht. Ich erinnere mich noch an die guten alten Zeiten, wo man als Künstler Geld vorstrecken müsste, selbst bei Labels oder man irgendeinen Vertrag unterschrieben hat, wo man selbst bei 24h/Tag Selbstaufgabe am Ende nix gesehen hat von dem Geld.
 
  • #947
Es gibt zig unabhängige Künstler die gerade durch Spotify bekannt geworden sind. Weil sie in eine Playlist-Rotation gekommen oder der Algo irgendwie anders getriggert wurde. Ich denke, durch Spotify hat sich die Chance für unabhängige Künstler deutlich erhöht.
Ja, kommt (extrem selten) vor. Es kommt auch vor, dass völlig neue Interpreten raketenartig durchstarten (Dua Lipa, Lady Gaga, Taylor Swift u.a.) <- jedoch weil sie über Majors und entspr. Budget + Management (vor)finanziert und aufgebaut werden.
Kinderzimmer Acts, wie seinerzeit Robin Schulz z.B., sind eine sehr, seltene Ausnahme bei dieser Plattform.
Ich erinnere mich noch an die guten alten Zeiten, wo man als Künstler Geld vorstrecken müsste,
andersrum war der Fall - die Labels haben das Geld vorgestreckt, gerade wenn man über TV/Radio und somit GEMA durchlief. Diese Praxis gibt es heute immer noch (auch bei Buchautoren).
selbst bei Labels oder man irgendeinen Vertrag unterschrieben hat, wo man selbst bei 24h/Tag Selbstaufgabe am Ende nix gesehen hat von dem Geld.
völlig normaler Weg (Label (inkl. Tonträgerherstellung) + Vertrieb <- es sei denn, das Label hatte alles unter dem eigenen Dach). Ein Verlag als gesonderte Instanz kam auch oft vor, sofern das Label dies aus den eigenen Aufgabenfeldern aussortiert hatte.
Übrigens : die Acts verdienten nicht primär über die CD-Verkäufe (was du hier oft zitierst), sondern primär über Ausschüttung der Tantiemen (GEMA). Wer unter Major-Vertrag war/ist, hat auch (je nach Vereinbarung) Auftritte (live) sowie Videoclips zu akzeptieren, bzw. an solchen Teil zu nehmen - auch hier wurden/werden die Positionen natürlich zusätzlich vergütet - und das ist bis heute so.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #948
Nein, es liegt an den Mechanismen, die erst durch Streamingdienste populär wurden.

Früher war der Konsument freier. Er ging in ein CD-Laden, suchte sich CDs seines Genres aus und
kaufte, was ihm gefiel. Da gab´s auch sehr gute Nischenmusik auf Compilations.

Heute sind es wenige, weltweite Playlisten, quasi kein regionaler Markt vorhanden, die eben nicht durch
A&Rs, kleinen Labels durch gezielte Auswahl für eine Compi erstellt, sondern von den Streamingdiensten
selbst bereitgestellt werden und auf die auch nur noch wenige Zugang haben.

Selbst Nischen waren früher viiiiiel verbreiteter und beliebter.

Das Problem ist die gesteuerte Zugänglichkeit.

Eher anders herum, heute sucht sich der Hörer selbst aus was er hören möchte und ist nicht beschränkt auf das Angebot in einem Plattenladen oder muss das hören was im Radio gespielt wird. Alle die ich kenne haben ihre eigenen Playlists und wenn sie wollen können sie halt You and the Kraken hören, wohingegen damals eine You and the Kraken-CD niemals in irgendeinem Plattenladen gekommen wäre.

Der Witz ist ja, dass die Major-Labels extrem Druck auf Spotify ausüben, weil sie das Gefühl haben die Kontrolle zu verlieren. Das zwingt Spotify natürlich zu Eingeständnissen, deshalb gibt es jetzt die 1000 Plays-Hürde. Und sicherlich wird es Playlist-Deals geben, aber wenn ich zum Beispiel mein Spotify „laufen“ lasse, dann sucht der Algo für mich fast nur Independent-Artists raus.
 
  • #950
Ja, kommt (extrem selten) vor. Es kommt auch vor, dass völlig neue Interpreten raketenartig durchstarten (Dua Lipa, Lady Gaga, Taylor Swift u.a.) <- jedoch weil sie über Majors und entspr. Budget + Management (vor)finanziert und aufgebaut werden.
Kinderzimmer Acts, wie seinerzeit Robin Schulz z.B., sind eine sehr, seltene Ausnahme bei dieser Plattform.

anderem war der Fall - die Labels haben das Geld vorgestreckt, gerade wenn man über TV/Radio und somit GEMA durchlief. Diese Praxis gibt es heute immer noch (auch bei Buchautoren).

völlig normaler Weg (Label (inkl. Tonträgerherstellung) + Vertrieb <- es sei denn, das Label hatte alles unter dem eigenen Dach). Ein Verlag als gesonderte Instanz kam auch oft vor, sofern das Label dies aus den eigenen Aufgabenfeldern aussortiert hatte.
Übrigens : die Acts verdienten nicht primär über die CD-Verkäufe (was du hier oft zitierst), sondern primär über Ausschüttung der Tantiemen (GEMA). Wer unter Major-Vertrag war/ist, hat auch (je nach Vereinbarung) Auftritte (live) sowie Videoclips zu akzeptieren, bzw. an solchen Teil zu nehmen - auch hier wurden die Positionen natürlich zusätzlich vergütet - und das ist bis heute so.

Die Frage ist doch, ob sich durch Spotify irgendwas dramatisch verändert hat. Wenn ich bei einem Major einen Knebelvertrag unterschrieben habe und mein Song nicht irgendwo in den Top 20 war, dann habe ich da quasi auch nichts von dem Geld gesehen, selbst wenn es Geld eingespielt hat, weil Label und Verlag alles kassiert haben. Dann habe ich vielleicht ein paar Groschen von der GEMA bekommen und das wars. War ich hingegen ganz oben, dann habe ich eben trotz Label und Verlag ne Menge Kohle gemacht. Und so ist es heute halt auch noch.

Die Chance, dass man als unabhängiger Artist irgendwie in dieses Spiel gekommen ist war gleich 0, ohne CD, ohne Radio-Rotation gab es keinen Eintritt in den Markt, die Labels haben alles kontrolliert. Es gab quasi keine unabhängigen Artists und heute ist es mit Spotify möglich, aber die Chance halt immer noch extrem klein. Warum? Weil das Angebot halt viel größer ist, weil man eben nicht der einzige ist, sondern sich eben dieses Tor für alle geöffnet hat.
 
  • #951
Eher verringert.

Die meisten Leute hören das was ihnen schnell vorgesetzt wird.

Als würde es im Plattenladen nur Bravo Hits geben

Das stimmt doch überhaupt nicht. Im Gegenteil, die jungen Leute hören so divers wie nie zu vor. Was viele ja auch als Problem ausmachen, wo früher halt alle das selbe gehört haben, nömlich das was es im Plattenladen gab, sucht sich heute jeder das aus was er hören will. Und da ist es egal welchen Bereich man betrachtet.

In Summe hat sich kaum etwas verändert.
 
  • #952
Ich versuche das einmal auf eine andere Ebene zu bringen:
Musik Hörer sind weiterhin bereit Geld für Musik zu bezahlen. Es lassen sich mit Musik enorme Gewinne erwirtschaften. Davon kommt aber nur, wenn überhaupt, ein kleiner Bruchteil bei den Urhebern an. Diesen Missstand empfinde ich unakzeptabel.
 
  • #953
nömlich das was es im Plattenladen gab, sucht sich heute jeder das aus was er hören will.
ganz ehrlich, ich denke die Vielfalt und auch die Masse an Alben war in den 80erngrößer als heute in allen Bereichen. oder täusche ich mich?Und ich denke daß es gerade deshalb so ist weil sich mit Musik eben nicht mehr das große Geld verdienen läßt als damals mit analogen Tonträgern wo nicht flat gezahlt wurde sondern pro Album, Maxi, Single,Cd, Mc. Der Ehrliche Liebhaber von Musik kam da lange nicht so billig davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #954
Hörer sind weiterhin bereit Geld für Musik zu bezahlen.
solange es das Model Streaming flat gibt werden die allermeisten auch nicht bereit sein mehr zu zahlen.
Sie denken allein weil es so angeboten ist, ist es legitim was es ja auch ist aber es wird halt nicht weiter gedacht.
Jeder der Musik auf Bandcamp kauft unterstützt wirklich die Artists während auf Streamingportalen
man das nicht unterstützung nennen kann. Aber es trägt auch jeder der seine Musik dort zur Verfügung
stellt und nix dafür bekommt eine Mitschuld. Die Portale leben davon genauso wie von den großen Fischen.
Nur daß die Häppchen für die kleinen und kleinsten so klein sind daß sich das Leben auf solchen Plattformen nicht
lohnt. Also ich meine damit nicht mal so lohnt daß es wenigstens wie bei Bandcamp eine kleine Anerkennung
für das Veröffentlichen zurückkommt. Deshalb werde ich niemals meine Musik an Streamingdienste verpfeffern.
Es ist nämlcih ja auch so daß man die Rechte abtitt in gewissem ,nicht zu unterschätzenden Maße wie ich mal gelesen habe.
 
  • #955
ganz ehrlich, ich denke die Vielfalt an Musik war ne Masse größer als heute in allen Bereichen. odwer täusche ich mich?Und ich denke daß es gerade deshalb so ist weil sich mit Musik eben nicht mehr das große Geld verdienen läßt als damals mit analogen Tonträgern wo nicht flat gezahlt wurde sondern pro Album, Maxi, Single,Cd, Mc. Der Ehrliche Liebhaber von Musik kam da lange nicht so billig davon.

Ich glaube, das täuscht enorm, mehr Vielfalt als heute gibt es nicht mehr. Was weniger geworden ist, ist vielleicht der Fokus auf bestimmte Musik-Trends. Früher hatte man vielleicht 3-4 Trends parallel und heute hören die Kids einfach alles, völlig unabhängig von bestimmten Trends oder es gibt halt extrem viele mini-Trends, die einfach auch viel schneller geworden sind. Früher war das ja mehr oder minder gesteuert, es kam ein Trend auf und dann haben die Labels den Trend gefüttert mit immer neuen Sachen. Das probieren sie heute auch, aber isthalt schwerer weil halt nicht nur sie Billie Eilish kopieren können, sondern zig andere Hobby-Musiker auch.
 
  • #956
Es ist ja so daß die Streaminganbieter bei Kleinkünstlern letztendlich noch mehr einsacken prozentual weil
da meißtens keine Labels dahinterstehen. Also die sind schon wichtig dieser große Schwarm von musikalischen Kleinstlebewesen.
 
  • #957
Das probieren sie heute auch, aber isthalt schwerer weil halt nicht nur sie Billie Eilish kopieren können, sondern zig andere Hobby-Musiker auch.
früher konnte man sich auch ein Studio mieten mit ein paar Leuten ,Tontechniker bezahlen und was aufnehmen
und 3000 Platten pressen lassen. Es gab schon in den 80ern Electro und Hip Hop Labels die kleine Auflagen gemacht haben. Das war Musik fernab komerzieller Vorgaben. Das war Underground und viele Platten haben heute hohen seltenheitswert. In der Technozeit haben viele Leute die nur wenig gear hatten für Labels wie Harthouse ne Masse Veröffentlichungen gemacht. Es gab Massig solcher Labels und eine große Vielfalt und enthusiasmus weil sich damals das Musikmachen gelohnt hat mehr oder weniger.
 
  • #958
Ich versuche das einmal auf eine andere Ebene zu bringen:
Musik Hörer sind weiterhin bereit Geld für Musik zu bezahlen. Es lassen sich mit Musik enorme Gewinne erwirtschaften. Davon kommt aber nur, wenn überhaupt, ein kleiner Bruchteil bei den Urhebern an. Diesen Missstand empfinde ich unakzeptabel.

Würde ich nicht sagen, dann könnte Spotify ja die Preise erhöhen. Der Markt ist deutlich vor Streaming zusammengebrochen, Internet + MP3 war halt der Killer. Nur deshalb konnte Spotify überhaupt die Majors überzeugen.

Hatte gerade eine Diskussion mit meinem Kind über Netflix. Da man jetzt quasi 2-3 Abos haben muss um alles zu sehen, beginnen die Leute wieder vermehrt zu streamen. 10 Euro für Netflix war ok, aber 25 Euro sind dann schon zu viel.
 

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