Ab 4. Juli 2008: Klangregiekurs in Kürten

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Markus Berzborn

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Nicht nur werden die jährlichen Stockhausen-Kurse in Kürten erfreulicherweise nach dem überraschenden Tod des Komponisten letzten Monat fortgesetzt, sie werden im Jahr 2008 sogar noch erweitert.
Wenn ich mal aus dem Kurs-Flyer zitieren darf

the Center for Stockhausen Space Music will be initiated in which a new course on how to project Stockhausen’s music in space is being offered to all musicians who are already sound projectionists, all musicians and music lovers who want to learn more about the art of sound projection, and sound technicians who want to learn how Stockhausen’s equipment is installed and adjusted to arrive at the legendary authentic “Stockhausen sound”.
The first 7 concerts (July 4th–10th) will comprise works of his electronic music and projection of multi-track recordings of interpreters. Following the dress rehearsals every forenoon, the participants in the sound projectionist course will have the opportunity to practice the works which are being performed both weeks, learn how to arrive at the authentic Stockhausen sound through hours of fine adjustment (aiming, height, filtering) of the loudspeakers, and mixer circuiting. Further, they will be able to participate in the installation of loudspeaker configurations from 4-track to 8-track to the cubical octophonic 8-track on to the pyramidal 20-track set-up for the ELECTRONIC MUSIC with SOUND SCENES of FRIDAY from LIGHT. During rehearsals with interpreters both weeks they will learn how to position microphones for optimal pick-up of instruments and voices, and will be able to practice the sound projection also of works including interpreters. Finally they will learn how to create the proper environment for concentrated listening through lighting and aesthetic environment.
The course will be led by Stockhausen’s long-term sound projection assistant, Bryan Wolf, together with Stockhausen’s personal sound engineer Igor Kavulek and other sound projectionists experienced in projecting Stockhausen’s tape music and works with interpreters.

Ich finde das superinteressant und überlege ernsthaft, ob ich mich nicht für diesen Kurs einschreiben soll.
Hätte vielleicht sonst noch jemand aus dem Forum Interesse?

Gruß,
Markus

P.S.: Der Kurs kostet 360 Euro, und die Anmeldefrist läuft bis zum 1. Juni.
 
Cool,wobei ich mir aber ganz gut vorstellen kann, wie man grundlegend "so klingen" könnte. Lernen kann man immer was, kenn aber auch die Ansicht des Meisters. Die Elektronischen_Werke™ sind natürlich im Mittelpunkt des Interesses. Meine Ansicht nach lernt man am besten durch anhören dieser Werke.

Finde es sehr gut, dass das passiert.

Werde sicher mal hingehen, war auch zum 22.12. da. Leider keine Elektro-Werke, aber nicht uninteressant dennoch.

Amliebsten hör ich die älteren Sachen, am besten die mit dem http://www.sequencer.de/syns/ems EMS ;-) Harhar.. Ich bin halt konservativ in Sachen Sound. Schon Oktophonie klingt recht gewöhnlich für meine Ohren.
 
Moogulator schrieb:
Werde sicher mal hingehen, war auch zum 22.12. da.

Echt? Habe Dich leider nicht gesehen, wo hast Du denn gesessen?

Dafür habe ich ein paar andere interessante Leute getroffen. Die Sängerin Helga Hamm-Albrecht beispielsweise, die in den späten 60ern und in den 70er Jahren so einiges von Stockhausen gesungen und aufgenommen hat (Stimmung, Indianerlieder...).
Oder Volker Müller, den ehemaligen Studiotechniker vom Elektronischen Studio des WDR.
Das ist übrigens wieder eine andere Geschichte - da war eine kleine Gruppe von unserer AAA nämlich vor ein paar Monaten zu einer Studiobesichtigung eingeladen und Herr Müller hat uns wirklich stundenlang alles bis ins Detail erklärt und vorgeführt. Das war unglaublich interessant.
Das Studio existiert ja nicht mehr, aber Volker Müller hat dafür gesorgt, dass die ganzen Geräte erhalten geblieben und provisorisch in entsprechenden Räumlichkeiten untergebracht sind.
Das wusste ich gar nicht und war daher umso begeisterter: EMS Synthi 100, EMS Vocoder, Fairlight III, die ganzen alten Generatoren, Filter und Bandmaschinen aus den 50ern und 60ern - alles noch da.

In dem angekündigten Kurs geht es ja auch nicht darum, Musik zu schreiben und zu produzieren wie Stockhausen - sonst wäre es ein Kompositionskurs - sondern wie seine mehrkanaligen elektronischen Sachen optimal aufzuführen sind.
Das interessiert mich nicht zuletzt deshalb, weil ich letzte Woche in St. Petersburg war und mich der Veranstalter von dem Festival, wo ich 2002 einen langen Abend nur mit Musik von John Cage gemacht habe, gefragt hat, ob ich dieses Jahr nicht was von Stockhausen spielen könnte.
Hätte ich natürlich schon Lust zu, aber es ist erstens meist nicht gerade einfach und zweitens - falls mit Synthesizern und Elektronik vom Band usw., muss ich irgendwie schauen, wie ich das Zeug dahin bekomme.
Da es ein sehr "armes" Festival ist, würde es auf jeden Fall bedeuten, dass ich aus eigener Tasche ziemlich viel drauflegen müsste.
Mal gucken, ist ja erst im November.

Gruß,
Markus
 
Vorne Rechts (aus Publikumssicht) mit 2 Freunden, einer davon war selbst mal Stocki-Schüler. Eine Person weiblich und dir evtl kurz bekannt ;-)

Das würd mich interessieren, was der Herr erzählt hat, aber ich würde die Leute nicht erkennen, kann auch passieren, dass ich mal wen nicht erkenne und noch eher garnicht kenne ;-)

Mehrkanal: Ja, klar - Als Audio Eng. bin ich da schon vorbelastet, fand den Sound auch eher verbesserbar, ich mein die PA. Aber wie SEINE Sachen aufzugführen sind? Hmm..

Spielen: Ja, bekommst du denn da die Bänder in Mehrkanalton? Oder wirklich spielen/reproduzieren?

Ein Festival in RU? Und dann noch selbst finanzieren? Inkl. der bekannten Entwendungskünstlerelite? Ich hätt schon Angst mit ner Electribe da hinzufahren und wär schon froh, keins aufs Maul zu kriegen, weil man mal an der falschen Stelle stand. Ich hör von meinen russischen Freunden ständig sowas, und als Nichtalkler nehmen die einen da eh nicht ernst ;-)

PA ist in Russland auch sehr speziell. Auch das kenn ich von den Freunden..
 
Moogulator schrieb:
Spielen: Ja, bekommst du denn da die Bänder in Mehrkanalton? Oder wirklich spielen/reproduzieren?

Ich dachte, im Idealfall beides.

Klar, die Bänder bekommst Du vom Stockhausen-Verlag. Im DA88-Format.
Es gibt ja auch etliche Stücke von Stockhausen mit Band PLUS Live-Synthesizer. Da hat man allerdings dann wieder das Problem, dass noch eine zweite Person für den Mischer benötigt wird.

Ansonsten hast Du die Problematik schon ganz gut zusammengefasst. ;-)
Vielleicht läuft es am Ende doch darauf heraus, dass ich nur Klavier spiele. :D
 
Tja, und der DA88 könnte mal zugunsten eines moderneren System weichen. Computer gibts ja überall jetzt.

Live Stockhausen Synthesizer? Das würd ich auch gern mal sehn ;-)


Der Elektro-Habicht.
 
So wie ich gehört habe, sind andere Formate auch in Vorbereitung.
Am coolsten fände ich ja noch wie früher 8 Spur-Analogband. :lol:
Aber da hat man wieder extreme Schlepp-Probleme mit den Bandmaschinen.

Die Live-Synthesizer-Sachen habe ich schon des öfteren im Konzert gesehen. Ganz früher noch mit Simon Stockhausen, aber der hat sich ja dann mit seinem Vater überworfen und den Kontakt ganz abgebrochen.
In den letzten Jahren machte es meist ein Spanier - Antonio Pérez-Abellán. Rein spielerisch ist der klasse, aber ob man die Sounds interessant findet, ist immer irgendwie Geschmackssache. Er verwendet fast nur Kurzweil, wenn ich das bisher richtig gesehen habe.

Gruß,
Markus
 


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