Ableton RESONATOR im Eurorack nachbauen?

Hi! Ich bin ein Riesen Fan vom Ableton Resonator und habe mich gefragt wie ich das ganze "in echt" machen könnte.
Mit dem Teil lassen sich aus Percussions und nahezu jedem Input wundervolle Dubchords etc. erstellen.
Ich glaube, dass der Effekt mit parallelen Delays erstellt wird, die in Halbtonschritten tunebar sind.
Mein Rack ist noch sehr klein aber ich möchte unter anderem solche Dinge damit tun, deshalb möchte ich eigentlich nur wissen ob und wie das potentiell möglich ist. ;-)
Ab 4:20
Für alle die nicht wissen was ich meine:
 
nicht ganz das aber es gab als DIY Projekt von nordcore den Resonator des Polymoog - das ist zwar nicht mit so vielen Bändern ausgestattet, aber vielleicht auch was für dich, weil's das schon gibt?
Oder Festfilterbank - wie diese hier https://www.thomann.de/de/doepfer_a128.htm

in der Lötkunst findest du das! viewtopic.php?f=13&t=101520&hilit=resonator#p1179765

ist beides nicht 100% - aber in der Nähe dessen was du suchst.

Aber was du willst ist wirklich RESONIEREN, also müssten die Dinger auch weiter in die Resonanz fahren, was es idR als 3fach Rosenroten auch gibt. Diese müsstest du dann 2-3x kaufen und dann wie eine Filterbank nutzen. Das wäre dann vermutlich deutlich mehr, was du willst. Du kannst das in der Tat auch mit Delay und Feedback versuchen, ist aber eine andere Sache.
 
wenn mit "in echt" rein analog gemeint ist, dann wird das schwierig, so mit tape-delays...
ansonsten sind ja gerade diverse raspi-arduino-eurorackmodule in der entwicklung, oder gerade fertig,
auf denen dann zb. ein pd-patch laufen koennte, der das selbe macht wie der ableton-effekt.
6 delays mit feedback und einem filter und noch etwas kram schafft der rpi wohl locker.

was man in dem zusammenhang gerne haette, waere natuerlich ein delay-modul mit super-niedriger latenz,
so dass man diversen analogen kram (filter etc.) ins feedback einbinden koennte. waere sicher ganz
interessant...
 
Danke schon mal für die Hilfe!
Mit "in echt" meine ich eigentlich nur "anfassbar" und "ohne Laptop". DSP käme dafür durchaus in Frage, stimmbare Delaytimes wären wohl ein eher krampf in analog. Vielleicht würden mir auch 3-4 Bänder schon reichen, chords sollten eben gehen...
Das "Decay" würde man dann einfach mit nem getriggertem A/D Envelope und nem VCA dahinter einstellen und Dry/Wet über einen Mixer?
Auch schön fände ich eine Hardwareadaption in der größe eines großen EHX Effekts a la Memory Man mit den gleichen einstellungen wie in Ableton. :)
 
ich bin mir nicht sicher aber da nebulae von qu-bit kann ca CSound patches .. da könnte man sich doch bestimmt einen CSound Patch basteln und dann über den nebulae laufen lassen oder?
 
Das Fireworx von TC Electronic kann das. Das hat einen Chord-Resonator Effekt an Bord.
 
Resonanz für einzelne, gleichbleibende weil perkussive Töne -> Ringmodulator.

Eine Kombination von Envelope Follower, Oszillator, Noisegenerator, 1-2 Hüllkurven und ggfs. vielleicht noch Filter und Hall hintendran könnte eine Lösung sein.

Der Ringmod nimmt das perkussive Noise und den Oszillator auf und dann kann man fröhlich tunen, bis man was hat, was "grade" klingt.
 
mnb schrieb:
wenn mit "in echt" rein analog gemeint ist, dann wird das schwierig, so mit tape-delays...
ansonsten sind ja gerade diverse raspi-arduino-eurorackmodule in der entwicklung, oder gerade fertig,
auf denen dann zb. ein pd-patch laufen koennte, der das selbe macht wie der ableton-effekt.
6 delays mit feedback und einem filter und noch etwas kram schafft der rpi wohl locker.

was man in dem zusammenhang gerne haette, waere natuerlich ein delay-modul mit super-niedriger latenz,
so dass man diversen analogen kram (filter etc.) ins feedback einbinden koennte. waere sicher ganz
interessant...

Kann man nur digital machen, also auch BBD Delay geht nicht, weil man sowohl sehr genaue Delayzeit braucht
(deutlich genauer als 1 Sample wenn es gestimmt sein soll, dh man braucht Interpolation) als auch sehr genaue Feedbacklevels für die Decayzeit,
als auch komplett lineare Verstärkung beim Feedback und in Filtern

Delaymodul mit niedriger Latenz wär der Spin Semiconductor FV-1 von Alesisgründer Keith Barr, den gibt es auch in Eurorackmodulen,
programmiebar im Z DSP Modul von Tip Top, das ziemlich teuer und leider etws eingeschränkt ist was Inputs bzw Parameterinputs angeht
(der Chip selbst ist halt bescheiden und kann nicht mehr)
und auch von der Rechnpower her, der war halt vor langer Zeit als billig Delay- und Reverbchip gedacht
für ganz einfache Pedals und so

Sean Costello von Valhalla hat aber glaub auch ein paar Reverbs dafür gehackt, und die ganz alten Alesis Reverbs laufen auch drauf denk ich
ich glaub der Chip ist im Prinzip dasselbe wie die Hardware damals

Nur hat man halt nicht genug Parameter für mehrere Resonatoren, oder müsste arg was hacken wo dann wieder die Instructions nicht aussreichen

Statt dem TipTop kann es sich für Hacker/Löter auch lohnen einfach Evaluationboard von Spin zu bestellen, gibt es glaub noch beim Vertrieb
hatte mal nachgefragt aber das dann doch nicht gemacht, war aber nicht so teuer und hat USB um das ROM zu programmieren usw
aslo verglichen mit dem TipTop wäre es sehr viel günstiger
 
An das Z-DSP hatte ich auch gedacht!
Selber bauen macht mir meistens nur in der Planung Spaß, mein letzter Arduino Synthie liegt noch unverlötet im Regal... :D

@ Moogulator: Die Reso-Sektion vom Poly macht echt schöne Sounds! Aber ich glaube das ist eher geeignet um Formanten zu formen oder?
OT: Ist eine "fixed Filterbank" nicht einfach sowas wie ein Schmalband-Eq mit Resonanz pro Frequenz?
Das Prinzip von dem ADDAC601 und dem Doefer-128 hat sich mir noch nicht ganz erschlossen.. :roll:


Hier drüben wurde das ganze übrigens auch schonmal angesprochen :agent:
(https://www.muffwiggler.com/forum/viewt ... b8184bc4cb)
Sind verweise erlaubt? :)
 
Ja, das ist im Prinzip wie ein EQ, beim Doepfer dreht man einfach die Bänder auf oder weg oder halt was dazwischen.

ADDAC601 scheint ähnlich nur daß man noch CV für den Level pro Band hat, das ist im Prinzip die zweite Hälfte eines Vocoders
wobei ich nicht weiß ob die Bänder wie sie sind zum vocoden geeignet wären, und man bräuchte ein passendes Modul für die Steuerspannungen
vielleicht haben die das auch

Wenn das Kabel drin ist steuert der Regler pro Band den Level und das Steuersignal macht dann davon ausgehen lauter oder leiser
wie ichs verstanden habe

Der Polymoog Resonator ist im Prinzip auch sowas nur halt mit weniger und breiteren Bändern, und ja, für Formanten, beides.


Hab beides nicht, Ableton auch nicht, aber Resonator mit Delay ist was anderes, das ist ja pro Resonator praktisch wie eine Saite, also gestimmter Grundton und sehr viele harmonische Obertöne, technisch ein Kammfilter (mit Feedback) bzw ein gestimmtes Feedbackdelay oder Waveguide, so wird auch zT bei psysical modelling gemacht

- eigentlich nur ein Echo bei dem das Echo so kurz ist daß es ein Ton wird aber das nur sehr langsam leiser wird

(gibt aber auch andere Methoden, wieder mit Filtern wie beim Döpfer, ein Filter pro Teilton, die Filter sind dann extrem schmale Bandpässe
mit hoher Resoanz, wenn ein Impuls reinkommt macht der dann "Ping", also ein lange ausklingeden Sinuston - kann man analog auch eher schlecht
machen weil man wieder eine sehr exakte und lineare Verstärkung braucht für die Filter, um genau einstellen zu können wie lange sie ausklingen
und um sie ganz exakt stimmen zu können)

Im Prinzip ist das ja ähnlich wie wenn man in ein Klavier reinsingt wenn das Haltepedal gedrückt ist, gibts auch als Effekt

Heißt halt alles Resonator...
 
memristor schrieb:
Heißt halt alles Resonator...

Allerdings... Deswegen hatte ich mir irgendwann mal den T-Resonator gekauft, hat aber leider nicht ganz das gemacht was ich wollte. Eigentlich hat das Teil nur ziemlich laut rumgequietscht. :floet:
 
Gibt es eingentlich von der Schaltung eine Alternative zu Delay basierten Resonatoren?

ich finde der cwejman res-4 klingt wirklich sehr gut,
dieser basiert auf dem CV-EQ, also einem spannungsgesteuertem Equalizer.
Der QMMF-4 ist auch klanglich sehr interessant.
Mit einem von beiden und nur noch ein getriggerten Hüllkurvenmodul habe ich schon sowas wie fertige Tracks gehört.
 
memristor schrieb:
mnb schrieb:
was man in dem zusammenhang gerne haette, waere natuerlich ein delay-modul mit super-niedriger latenz,
so dass man diversen analogen kram (filter etc.) ins feedback einbinden koennte. waere sicher ganz
interessant...
Kann man nur digital machen, also auch BBD Delay geht nicht, weil man sowohl sehr genaue Delayzeit braucht
(deutlich genauer als 1 Sample wenn es gestimmt sein soll, dh man braucht Interpolation) als auch sehr genaue Feedbacklevels für die Decayzeit,
als auch komplett lineare Verstärkung beim Feedback und in Filtern

och, es macht schon spass allen moeglichen kram, resonante filter, verzerrer, bitcrusher,... in die feedback-schleife zu packen.
nur dir tonhoehe ist dann eben 'nicht so gut' vorhersagbar, und ggf. unkontrolliert. aber moeglicherweise will man ja genau das...
 
glider schrieb:
Gibt es eingentlich von der Schaltung eine Alternative zu Delay basierten Resonatoren?
Nein.

Ich hab mal überlegt ob man das mechanisch machen könnte, aber ausser einer künstlich angeregten Saite nichts praktisches gefunden,
und eine Saite ist kein Kammfilter, man kann zwar eine Saite mit Kammfiltern modeln aber eigentlich nicht umgekehrt,
weil eine Saite unter anderem bidirektional ist, dh die Wellen gehen dort in zwei entgegengesetzte Richtungen
(und zusätzlich gibt es noch andere Wellen, und andere Effekte).
(Und eine Saite kann man auch kaum in Echtzeit gesteuert stimmen, ausser mit einem mechanischem "Finger",und braucht ausserdem viel Platz, usw)
 
mnb schrieb:
och, es macht schon spass allen moeglichen kram, resonante filter, verzerrer, bitcrusher,... in die feedback-schleife zu packen.
nur dir tonhoehe ist dann eben 'nicht so gut' vorhersagbar, und ggf. unkontrolliert. aber moeglicherweise will man ja genau das...

Digital ist sowas schon exakt vorhersagbar, ausser bei Nichtlinearitäten (Sättigung) weil sie da mit vom momentanen Level abhängt,
(bei Filtern aber ist es 'LTI' - linear zeitinavriant).

Problematisch wird aber vor allem auch wenn man das nur experimentell macht sofort das Feedbacklevel bzw die Decayzeit,
und bei Analogzeug geht es nur experimentell deswegen finde ich das weitgehend uninteressant,
aber auch digital - weil das in der Regel aus verschiedenen Überlegungen raus recht wenig Sinn macht.
Liegt unter anderem darin daß das Signal ja ständig da durch geht, zB Bitcrusher würde dann einfach vor allem sehr viel HF Alias Noise erzeugen.

In nem Echo ist es etwas anderes, weil das Signal ja nur selten durch geht, also zB ein Bitcrusher dann nur zB 10 mal oder so angewandt wird.
Das wär aber bei nem getuntem Delay bei 200Hz ja in 50 Millisekunden schon der Fall.
 
memristor schrieb:
glider schrieb:
Gibt es eingentlich von der Schaltung eine Alternative zu Delay basierten Resonatoren?
Nein.

Ich hab mal überlegt ob man das mechanisch machen könnte, aber ausser einer künstlich angeregten Saite nichts praktisches gefunden,

Reale mechanische Anwendungen sind der Helmholtz-Resonator oder auch die Pipe-Drum.

Im Zusammenspiel mit dem Servo-Modul von Bastl ließe sich bestimmt ein variabler Resonanzkörper realisieren oder auch eine Feder/Saite schnell dehnen.
 
DerGanner schrieb:
memristor schrieb:
Nein.

Ich hab mal überlegt ob man das mechanisch machen könnte, aber ausser einer künstlich angeregten Saite nichts praktisches gefunden,

Reale mechanische Anwendungen sind der Helmholtz-Resonator oder auch die Pipe-Drum.

Im Zusammenspiel mit dem Servo-Modul von Bastl ließe sich bestimmt ein variabler Resonanzkörper realisieren oder auch eine Feder/Saite schnell dehnen.

Das sind Resonatoren, aber keine harmonischen Kammfilter, der Helmholtzresonator ist mehr oder weniger für eine Freqeunz wie ein Bandpassfilter
es kann zwar auch Obertöne geben aber normalerweise nicht strikt harmonisch ohne Abfall wie im Kammfilter, kommt auch auf die Form des Körpers an wie die Obertöne gelagert sind, aber ideal ist der ja kugelförmig, oder allenfalls würfelförmig
bei den Pipes ist es etwas ähnlich zumal sie gebogen sind, aber dafür lang, das ist dann ähnlich wie eine Flöte letztlich, hat mehr Obertöne und die sind harmonisch aber nur jede zweite (müsste jedenfalls so sein) und stark gedämpft, Flöte ist ja mehr Dreieck bis weiche Squarewave, Kammfilter wäre Impulswelle oder wenn es 6dB gedämpft ist Sägezahn.
Federn sind auch stark unharmonisch und auch mit starker Betonung auf einer Resonanzfrequenz, auch wenn man das stark variieren kann
mit weichen Federn und so weiter
Ein Springreverb ist zB unharmonisch deswegen funktioniert es überhaupt, vor allem solche mit nur einer Feder würden sonst nicht funktionieren
weil man dann den Kammfiltereffekt hätte

Stimmgabeln wurden auch nicht gehen, weil es wieder in erster Linie extreme Bandpassfilter sind, es gibt noch ein paar idR unharmonische schwache Obertöne,
und man kann im Epiano zB dann Obertöne durch Distortion generieren so daß man ein ähnliches Spektrum bekommt,
der Unterschied ist aber, daß diese Obertöne dann nicht vom Input in die Stimmgabel abhängen.

Wenn man in einen tiefen Kammfilter ein Spektrum reinschickt, bleibt die spektrale Hüllkurve (die Formanten), nur halt gefaltet/gefiltert mit den Peaks
und bei beim tiefen Kammfilter sind die Peaks (=Obertöne) wegen der tiefen Frequenz eng bei einander,
man kann ja zB in ein Klavier singen und hat dann einen Hall, dh das Timbre bleibt, wenn man "Ah" oder "Oh" reinsingt, kommt auch "Ah" oder "Oh" zurück,
das wäre bei den Pipes, dem Helmholtzresonator und der Stimmgabel und dem Bandpass eben nicht der Fall, da kommt nur mehr oder weniger
ein kurz abfallender Sinus mit mehr oder weiger schachen Obertönen und das nur wenn man die Frequenz auch trifft bei der das schwingt.

Ist wirklich nicht so leicht da was zu finden außer Saite, ich denke deswegen gibt es das auch nicht, sonst gäbe es mehr Experimente der Art.
Mit Saiten gibt es ein paar.
 
memristor schrieb:
das wäre bei den Pipes, dem Helmholtzresonator und der Stimmgabel und dem Bandpass eben nicht der Fall, da kommt nur mehr oder weniger
ein kurz abfallender Sinus mit mehr oder weiger schachen Obertönen und das nur wenn man die Frequenz auch trifft bei der das schwingt.

Also es wäre dan der Fall wenn man sehr viele unterschiedlich gestimmte hätte, aber da sind wir dann wieder schnell bei 50 bis ein paar hundert
 
memristor schrieb:
Wenn man in einen tiefen Kammfilter ein Spektrum reinschickt, bleibt die spektrale Hüllkurve (die Formanten), nur halt gefaltet/gefiltert mit den Peaks
und bei beim tiefen Kammfilter sind die Peaks (=Obertöne) wegen der tiefen Frequenz eng bei einander,
man kann ja zB in ein Klavier singen und hat dann einen Hall, dh das Timbre bleibt, wenn man "Ah" oder "Oh" reinsingt, kommt auch "Ah" oder "Oh" zurück,
das wäre bei den Pipes, dem Helmholtzresonator und der Stimmgabel und dem Bandpass eben nicht der Fall, da kommt nur mehr oder weniger
ein kurz abfallender Sinus mit mehr oder weiger schachen Obertönen und das nur wenn man die Frequenz auch trifft bei der das schwingt..


So weit ich das verstanden habe, geht es hier darum, ein beliebiges Geräusch ganz grundsätzlich mit einer bestimmten Tonhöhe zu versehen. Das Video oben zeigt ja auch, dass für eine Snare-Drum durch den Ableton-Resonator eine ganz bestimmte voreingestellte Klangfarbe in einer festen Tonhöhe (C2 & 100% Wet) erzeugt wird.

Das lässt sich mit Eurorack-Modulen ohne Weiteres nachbilden und ist auch nicht besonders kompliziert. Wie gesagt wäre dafür der Ringmodulator meine erste Wahl, wenn ich den grundsätzlichen Amplitudenverlauf des Originalsignals beibehalten will, aber eben nur die Tonhöhe gezielt einstellen möchte.
 
Genau das geht eben mit dem Kammfilter aber nicht mit einem Resonator der nur auf eine einzelne Frequenz anspricht egal ob der eher breitbandig ist oder extrem schmalbandig.
Das ist was ich oben versucht habe zu erklären.

Und mit dem Ringmodulator ist dann wieder was anderes...
Ein beliebiges Geräusch mit einer Tonhöhe versehen kann man damit nur bedingt, man kriegt natürlich tonale Anteile
mit demselben Amplitudenverlauf wenn eine Quelle rauschhaft ist und die andere ein Sinus mit gleichbleibender Amplitude
bei denen das verschmierte Spektrum dann ähnliche Features haben kann, aber es ist eben verschmiert und mit
tonalem Input hat man ja ein krudes Frequenzgemisch aus Summen- und Differenztönen, das ist dann schon arg was anderes
und klingt halt auch entsprechend

Sonst würde man zB einen Vocoder ja einfach so bauen, macht man aber nicht weil es doch eher in die Kategorie "nicht immer ganz so brauchbar" fällt..
 
Ich lehne mich jetzt mal theoretisch aus dem Fenster und denke mit einem analog delay geht das auch, zumindest zum Spaß (leider kann ich es mit meinem Pittsburg nicht nachstellen, das ist tatsächlich dafür ungeeignet :mrgreen: ),
aber evtl. mit dem Doepfer A-188-1x-bbd-128 stages sollte es gehen,
z.B. so ein Grundton: http://amid.fish/karplus-strong/ .

Also vereinfacht gesagt, könnte man theoretisch, wenn ich das richtig verstehe, über Karplus-Strong String Synthese (Vibrations über kurzes Delay) die Resonanzen, also das Saitengeräusch, die eigentlich den typischen Resonator Klangen entsprechen, erzeugen.

Um den gleichen Effekt wie in Ableton zu erzeugen braucht man ein Envelope Follower für die richtigen Impulse und Verläufe, ob dann noch ein Ringmodulator für die Tonhöhe benötigt wird oder die Spannung eines Env-Followers reicht, kann ich leider nicht ausprobieren.
 
Wieso denn Ringmodulator?

Die Länge des Delays ist die Tonhöhe.

Mit dem Doepfer kann das schon ein bischen gehen, aber ich denk Feedback usw wird nicht präzise genug sein, vor allem nicht wenn man was einschleift.
Das BBD degenriert das Signal ja auch relativ stark...
Muss nicht uninteressant sein aber man hat halt nicht die Kontrolle wie digital - wenn ich da schon lese "Übersprechen der Clock-Frequenz" ...
das ist nicht unbedingt von Vorteil für sowas ;-)
 
memristor schrieb:
Ich hab mal überlegt ob man das mechanisch machen könnte, aber ausser einer künstlich angeregten Saite nichts praktisches gefunden,
[...] Und eine Saite kann man auch kaum in Echtzeit gesteuert stimmen, ausser mit einem mechanischem "Finger" [...]
Wie wärs, die Saite statt über einen Abgriff über die Spannungskraft zu steuern? Dann wäre in gewissem Maß auch FM möglich.
Ich denke, auch eine Helmholtz-Flasche mit "Teleskophals" und Ankopplung über einen Lautsprecher sollte machbar sein. Der Lautsprecher wäre Eingang und Ausgang, das kann man über die gute alte Telefon-Gabelschaltung entkoppeln.
Ich hab auch schon mal für mich herumgesponnen: Ob man wohl einen ganzen Synthesizer mit mechanischen Modulen, aber elektrischen Verbindungen bauen könnte?
Oszillatoren z. B. könnte man durch elektrische Entdämpfung machen. Ich habe schon mal so was gebaut, Negativimpedanzkonverter an dynamischen Wandler angeschlossen. Mit einem Pendel (eine Art LFO sozusagen) erfolgreich, mit einer Stahlfolie noch nicht so erfolgreich, das wollte ich immer noch mal verbessern. Man kann das natürlich auch in einem Filter zur Resonanzsteuerung einsetzen. (Wäre spannend, ob das auch für die Verstimmung funktioniert, indem man einen Blindwiderstand anstelle eines Wirkwiderstandes konvertiert.)
 
memristor schrieb:
Liegt unter anderem darin daß das Signal ja ständig da durch geht, zB Bitcrusher würde dann einfach vor allem sehr viel HF Alias Noise erzeugen.

genau, ganz aehnlich etwa dem feedback bei video, auch da muss man ein wenig 'rumfrickeln', bis man interessante, sich
entwickelnde muster bekommt, und nicht blos schwarz oder weiss. bei der dosierung der effekte in der feedbackschleife muss
man schon sehr feinfuehlig vorgehen. mit (ein wenig) 'bitcrusher' kann man huebsche 'chiptunes-maessige' rechteckwellen erzeugen,
oder auch sync-artige sounds. und mit hall und modulationseffekten faengt es (mit etwas glueck) irgendwann an zu leben...

...aber das war es, glaube ich, garnicht so sehr was der threadstarter wollte. den effekt vom ableton resonator kriegt man
sicher am besten auf digitalem weg hin, mit einem frei programmierbaren dsp-modul oder so. dem nebulae fehlt ja leider der audio-in,
aber ansonsten duerfte ein rpi den effekt locker berechnen koennen. (ich habe einen patch mit 6 delays mit blocksize 1, und einem
haufen anderem zeug drin, der etwa 60 prozent cpu auf einem rpi1 mit desktop braucht, sollte also passen)
 
Jens Groh schrieb:
Wie wärs, die Saite statt über einen Abgriff über die Spannungskraft zu steuern? Dann wäre in gewissem Maß auch FM möglich.
Vorteil wäre daß die Saite dann an einem Ende angeregt wird, man hätte dann nicht die regelmässigen Auslöschungen schon in tiefen Obertönen
die man hat wenn man sie mehr in der Mitte anregt.

Es würde aber ja zuerst mal vor allem Schwingungen entlang der Saite anregen, weniger vertikal dazu
und die sind höher gestimmt, aber stark in den Obertönen gedämpft glaube ich.
Die wandern normalerweise erst durch Kopellung an den Enden dann in die horizontale Schwingung.
(Beim Klavier hat man solche bei hartem Anschlag die sher kurzlebig sind).

Müsste man mal versuchen.


Bei der Röhre dominiert glaub ich stark die Grundfrequenz, die dann zusätzliche Obertöne durch
härtere Verdichtunswellen bekommt die aber nicht oder wenig seperat von außen angeregt werden können und bleiben, glaube ich.

Das ist jedenfalls was in Flötenmodellen passiert.
Im Raum (Hall) passiert es ja nicht, ich denke der Unterschied liegt im Druck
und der Größe und daß der Raum eben weniger schwingt und mehr Schall einfach nur reflektiert.
(Wobei die Unterscheidung jetzt nicht wirklich sinnvoll ist, es gibt halt weniger nichtlineare Effekte
durch Kompression)

Ein Vorteil wäre aber daß sie auf beiden Seiten abgeschlossen ist, man sollte dann nicht den Dreieck-/Rechteckklang der Flöte bekommen
(der entsteht weil nur ein Ende reflektiert, es fehlt jeder 2 Oberton wegen Phasenumkehr in der Hälfte).
Man braucht allerdings ja vielleicht auch nur viel kleinere Level als bei einer Flöte oder sowas
dann wäre es vielleicht auch ähnlicher wie der Raum mit Obertönen die man von außen anregen kann.


Ich glaube man kann da schon interessante Sachen machen, aber wahrscheinlich
weniger wirklich einen richtigen flexiblen Kammfilter bauen wie digital.

Bei der Folie ist mir nicht klar was Du gemacht hast, kann mir aber vorstellen
daß ein Problem sein kann daß die normalerweise Frequenzen stark nichtlinear weiterleitet,
also hohe wandern viel schneller als tiefe, ausserdem kann sie sich dabei zusätzlich versteifen
was den Effekt noch unvorhersagbar verstärkt, weswegen solche Sachen (Cymbals oder Plattenhall) ja vor allem
rauschartig klingen.
Und Platten haben ja auch immer stark unharmonische Obertöne wenn sie nicht rauschen rein aus der Geometrie.

- Vielleicht müsste man dann zB um das schwingen zu lassen nur die Grundfrequenz als Input zur Steuerung nehmen, also stark vorfiltern.



Trotzdem kann man da glaub ich auch interessante Sachen machen, angepasster EQ für Federhall, zB.
Aber stark vom Input bzw Zustand abhängige Effekte kriegt man damit wahrscheinlich trotzdem schwer in den Griff.
Oder Folienhall? wo man halt das Signal sehr oft mit Feedback durchschickt um den Effekt zu kriegen.
Weiß nicht ob das möglich wäre, und ob dann stark ein tonaler Effekt auftaucht den man da gerade nicht will.
Im Prinzip braucht man dann eben etwas das Frequenzen in sehr unterschiedlicher Geschwindikeit transportiert,
vermtlich ist eine Feder da schon das Maximum.


Resonanz dynamisch aussteuern hab ich für digitale Filter gemacht, statt harter Sättigung,
das hat den Vorteil daß man weniger oversamplen muss weil die Aussteuerung eine Trägheit hat
der Unterschied ist aber nicht gewaltig - wobei ich allerings auch kein Chaos haben wollte,
man kriegt so natürlich auch Systme hin die ein Eigenleben haben, sowas ist aber meistens schwer kontrollierbar
bzw bekommt eine chaotische Rythmik die man nicht so leicht musikalisch nutzen kann.
 
denke auch, mit den doepfer BBDs kommt man da schon ganz gut hin. wenn ich nen saubereren ton haben will, nehm ich aber auch ein plugin, das NI resochord aus reaktor.
 
Ui! Hier ist ja ganz schön was zusammen gekommen und ich habe einiges dazu gelernt! :D
Also zusammengefasst werden hier 4 Lösungsansätze vorgeschlagen (wenn mich nicht alles täuscht und man die festen Filter mal weglässt).
1. Analog:
Das A-188-2 sieht schon interessant aus aber ich bin mir nicht sicher in wie weit sich das musikalisch stimmen lässt.
Mehrere A-188-1 könnten auch klappen. Prinzipiell hätte ich nichts dagegen alles nach Gehör zu stimmen, obwohl die Halbtonschritte in Ableton natürlich schnelleres Handling zulassen. Diese Variante wird dann wohl etwas teurer.
2. Digital
Diesen glasigen, durchgestimmten Resosound bekomme ich vermutlich besser mit digitalen hin. SnazzyFX hat was programmierbares oder? Eventuell könnte ich es auch mit einem Arduino-Mega probieren aber da werden vielleicht die bufferzeiten zu lang sein. Mit dem Timefactor würden nur 2 Stimmen gehen und bei dem TC Teil könnt ich eigentlich gleich beim Laptop bleiben. :)
3. Mechanisch
Da Helmholzresonatoren recht unflexibel sind wären angeregte Seiten noch eine Option für mich.
4. Analog/ Ringmodulation
Meines Erachtens nach auch zu wenig kalkulierbar um beispielsweise intuitiv Vierklänge zu erzeugen.

Die neuen Rolandteile lassen sich ja auch programmieren und mit virtuellen Modulen versehen... :?
 
memristor schrieb:
Vorteil wäre daß die Saite dann an einem Ende angeregt wird, [...]
Es würde aber ja zuerst mal vor allem Schwingungen entlang der Saite anregen, weniger vertikal dazu [...]
Ach so, über die Spannvorrichtung auch die Anregung? Interessant. Ich hatte nur an die Steuerung gedacht. Anregung in Querrichtung könnte man wohl nur separat machen.
memristor schrieb:
[...] Röhre [...]
Ja, ist natürlich auch ein Kandidat.
memristor schrieb:
Bei der Folie ist mir nicht klar was Du gemacht hast, kann mir aber vorstellen
daß ein Problem sein kann daß die normalerweise Frequenzen stark nichtlinear weiterleitet [...] stark unharmonische Obertöne [...]
Mein Vorhaben war, aus dem Problem ein Feature zu machen. ;-) Ein Wirrwarr von Schwingungsmoden, Dispersion, ich erwarte davon besonders viel Eigenleben. Der Gedanke war, nur den Energieverlust zu kompensieren, möglichst genau, und die Folie darf machen, was sie will. Mehr so ein Wildnisprojekt also.
memristor schrieb:
Resonanz dynamisch aussteuern hab ich für digitale Filter gemacht [...]
Oh. Wir hätten uns viel zu erzählen. :) Vielleicht treffen wir uns eines Tages, jetzt habe ich nicht so die Ruhe für schriftlichen Techtalk.
 


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