Alan Parson I Robot wer hat gutes Gehör...welche Effekte

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C4P

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Hallo Leute,

bei "I Robot" fängt im Intro gleich nach der Sequenc ( und bevor der Chor/Bass einsetzt ) eine ziemlich heftige Fläche an - hört sich nach Flanger/Phaser/Reverb oder so an. Weiss zufällig jemand welches Instrument und Effekte da eingesetzt wurden.
Ausserdem meine ich im Intro eine Melodie zu hören, die rückwärts gespielt wird!?? Kann das sein, oder täuschen mich da meine Ohren.........???
 
Flanger und Phaser scheint richtig zu sein. Der Flanger moduliert aber deutlich langsamer als der Phaser. Ich glaub zusätzlich ist die Wellenform auch noch Band- oder Highpassfilter moduliert.
 
Das mit den rückwärts abgespielten Sachen stimmt. Was den Phaser betrifft muss man sehen, dass die Aufnahme von 1977 ist und gucken, was es damals gab. In erster Linie natürlich analoge Effektgeräte, sowas wie der Compact A Phaser von Schulte kann da eine Richtschnur sein. Vielleicht auch was von Eventide oder MXR, da gibt es eine Reihe, die sich in etwa ähneln. Man muss berücksichtigen, dass Parsons damals mit vergleichsweise einfachem Equipment gearbeitet hat, also nichts Besonderes, übliche Keyboards und Effect Devices. Warum das oft so derart überzeugend klingt, hat andere Gründe.
 
Hey Danke!
Die anfängliche Sequenz hab´ ich ja schon mal so ungefähr hingebracht.
Das mit der Stringmachine + Small stone/ Compact A werde ich mal ausprobieren....und was da rückwärts läuft bekomme ich auch noch raus...

kpr, wie hast du das mit "hat andere Gründe" gemeint???
 
AP ist ein hervorragender Toningenieur.
Der macht soundtechnisch notfalls auch aus Sch... Gold!

Zudem arbeitet(e) er mit hochwertigen Outboard und High-End Pult und dem entsprechenden Know-How gepaart mit neuen Ideen, weil ohne diese letztgenannten Zutaten der ganze Kram nix nützt!
 
C4P schrieb:
kpr, wie hast du das mit "hat andere Gründe" gemeint???

Parsons hatte sich mal in einem der recht seltenen Interviews zum Themenkomplex Equipment geäußert. Und erklärt, dass die Parts in der Regel mit vergleichsweise normalen Instrumenten eingespielt wurden, also Roland JX8P und dergleichen bei Synths, und insbesondere vielen akustischen und elektrischen Instrumenten. Mit Layers hat er dann Fülle erzeugt.

Und beim genauen Hinhören kann man das dann auch selber feststellen. Gerne layert er eine "Standardfläche" z.B. mit einer Buzouki oder Dulcimer. Auch sind normale Clavinets, Wurlitzer EP und dergleichen zugange. Backing Vocals sind lediglich clever gesetzt und kommen mit 2 oder 3 Stimmen aus, von Ausnahmen abgesehen die u.a. mit dem Projectron gemacht wurden.

Sein Trick ist ein noch ein anderer. Die sauber ausgeklügelten Arrangements mit klar zugeordneten Instrumentenparts sowie ausgefuchstes Mixing sind es, die diese Fülle erzeugen, und dennoch oft sehr viel Luft lassen. Beim Mixing benutzt er eine dynamische Technik, von Leuten wie Swedien wird das auch gemacht, indem manuell Volumekorrekturen während des Songverlaufs stattfinden. Leute wie James Newton Howard machen das auch, z.B. bei gefakten Orchestern, malen aber die Volume Events im Sequencer.
 
ARP/Solina String Ensemble + Mutron Biphase = I Robot.

Stephen
 
kpr schrieb:
....Parsons hatte sich mal in einem der recht seltenen Interviews zum Themenkomplex Equipment geäußert. Und erklärt, dass die Parts in der Regel mit vergleichsweise normalen Instrumenten eingespielt wurden, also Roland JX8P und dergleichen bei Synths...

den JX8P hatte er aber sicher bei seinen ersten 5 AP-Projects noch nicht dabei *Erbsenzählmodus OFF*

Aber ansonsten sehr interessant. AP hat meinen Musikgeschmack der später 70er frühen 80er auch intensiv geprägt und ich erinner mich noch genau, wie gebannt und weggebeamt ich unter meinem Kopfhörer stundenlang dem Sound der Projects lauschte. Noch heute Gänsehautpotential (Pyramid!!!)
T.
 
Nö, den JX8P hat er im Zusammenhang mit Stereotomy erwähnt. Wobei ich meine, auf der vor allem den JX10 rauszuhören.

Interessant ist auch "Tales ...", weil man da die Vinyl mit der späteren CD vergleichen kann. Und zwar sowohl hinsichtlich dem anderen Thema Loudness War, als auch mit der eigenen Veränderung und der damit verbundenen Perspektive, womit ja jeder Songwriter zu tun hat. Er hat das auch dargelegt, wieso auf der CD dann mehr Instrumente sind usw.. Lustige Sache :D
 
kpr schrieb:
Und beim genauen Hinhören kann man das dann auch selber feststellen. Gerne layert er eine "Standardfläche" z.B. mit einer Buzouki oder Dulcimer. Auch sind normale Clavinets, Wurlitzer EP und dergleichen zugange. Backing Vocals sind lediglich clever gesetzt und kommen mit 2 oder 3 Stimmen aus, von Ausnahmen abgesehen die u.a. mit dem Projectron gemacht wurden.

Sagt mal, was ist eigentlich dieses Projectron? Drüber findet man nicht allzu viel im Net...
Und das Teil wird auf I Robot neben Synths auch eingesetzt von Parsons! Ebenso ein Yamaha CS10 (von Duncan Mackay, dem weiteren Keyboarder). Woolfson spielte wohl das Clavinet, und weiterhin haben wir da noch ein "Cimbalom" und Zither [Kantele], von John Leach gespielt. Parsons hat auf dem Track auch nen SynthiA genutzt. Es war 1977... ;-)

Zitat über Projektron:
"Worthy of note is the" Projectron "designed by Keith Jonson, is the first unit of a number of keyboards that use a technology of control voltage and a sampled" analog ", capable of emit sounds similar to a "Fairlight", which sarYears produced many years later."
 
Den Beschreibungen zufolge, jedenfalls die mir bekannten, ist es eine Art Mellotron als Eigenbau. Auch vom Konzept her. Man darf sich das als ziemlichen Baukasten im DIY Look vorstellen, das mehrere Tonbänder ansteuert, bei denen Endlosbänder mit eigenen Aufnahmen ablaufen können. Jedes Bandstreifen hatte z.B. eine Chorstimme drauf, und davon hatten die dann mehrere. Parsons konnte so beliebige Chöre abfeuern und sie mit Volume Fadern kontrollieren. Superungewöhnlich ist das damals nicht gewesen, es wurden schon länger mit Bandgeräten Einspieler vorgenommen, insbesondere bei Broadcast und Parsons hatte nunmal in Abbey Road gearbeitet mit entsprechender Technik.
 
Ich hab da doch noch was gefunden... Der gute Mann heißt wohl auch
Keith O Johnson....

KOJohnson2a.gif


THE PRE-SAMPLER SAMPLER
“The Projectron was essentially an analog, keyboard-based sample player,” says Alan, describing the one-of-a-kind instrument he helped create in the days before samplers officially existed. “The idea came about after Roger Waters and I recorded some loops of rubbed wine glasses and he said, ‘Wouldn’t it be great to have different pitches of that, playable from a keyboard?’ I went to audio wizard Keith O. Johnson and asked him if he could make something that could trigger individual multitrack tape tracks from a standard keyboard — and he did.”

How was a Projectron patch created? “We used only continuous sounds. For instance, we’d record ‘ahhs’ on C for as long as the singer’s breath allowed. This was on multitrack, so not only could we layer the same note for thickness, we could also record a number of notes, usually a major scale. We’d then mix each note to 1/4" tape. We had to build a 1/4" loop from some point after the singer had started singing, but before he or she had run out of breath. Sometimes we’d make a very long diagonal splice so you wouldn’t hear a glitch, or we’d record directly to a blank loop and gradually pull the tape away from the erase head, then the record head, using a pencil. Getting a seamless loop was very much a trial and error thing — we were basically trying to find a ‘zero crossing’ without a waveform display!

“When we had good 1/4" loops for each note, we recorded them back to multitrack so that each track was one note. To get ‘black notes’ not in the major scale, we’d cheat using varispeed, and individual tape tracks were triggered from notes on the Projectron keyboard. ”Some of the more interesting ‘samples’ were treble, descant, and bass recorders blown by a vacuum cleaner — you can hear this on ‘Some Other Time’ on the Pyramid album. Continuous, rapid hits of hammers on a vibraphone was a section of the title track of I Robot. Female ‘ahhs’ featured most noticeably on ‘Breakdown’ and ‘Shadow of a Lonely Man.’”
 
kpr schrieb:
...Jedes Bandstreifen hatte z.B. eine Chorstimme drauf, und davon hatten die dann mehrere. Parsons konnte so beliebige Chöre abfeuern und sie mit Volume Fadern kontrollieren.....

Yep - die hört man wunderbar auf der Pyramids "Hyper Gamma spaces" - Hammer Track mit Wurlitzer EP /div. Synth und eben diesen Chören, die z.T. auch noch mit Synth-Pads gemischt sind.

T.
 
hehe, danke! habe mir aufgrund dieses threads grade die i robot bei itunes geholt, sehr geil! ich kannte bisher vor allem die tales of mystery...., aber die ist ja noch viel cooler!

dies nur am rande :)
 
Von Alan Parson habe ich nur die Tales Of Mystery And Imagination und I Robot. Stereotomy habe ich als Kassette, die werde ich mir wohl nochmal als CD holen. :phones:
 
hach der Alan!

ich mag die 70er und die früher 80er Phase am liebsten!

I Robot, Pyramid, Eve, Tales

Mein Tipp holt euch die Remastert Editionen oder halt das Vinyl...
 
mokkinger schrieb:
hehe, danke! habe mir aufgrund dieses threads grade die i robot bei itunes geholt, sehr geil! ich kannte bisher vor allem die tales of mystery...., aber die ist ja noch viel cooler!

dies nur am rande :)

Yep, aufgrund des Threads hab ich mir gestern abend dann I Robot wieder mal komplett angehört, seit langem, und im Kopfhörer.

Seine Tricks sind unter anderem:

- Instrumente immer schön im Stereo Panorama positionieren, das schafft Platz für andere.
- Manche Parts aber IMMER in der Mitte.
- Saubere Frequenztrennung, besonders wenn mal ein Vocal Part ziemlich in der unteren Mitte ist (bei manchen Strophen passiert das ja).
- Nie abenteuerliche Grooves, sondern ganz disziplinierte Arrangements.
- Je nach Produktion Drums ziemlich trocken, auch Instrumente, wodurch stärker verhallte Signale schön präsent bleiben.
- Immer mit sehr guten Vokalisten arbeiten.
- Echte Instrumente, gespielt von Leuten die das können.
- Sauberes Timing, auch bei Sounds mit langem Attack.

Leider kenne ich keine Liste, welche Outboard Effects er genommen hat, micromoog hat es ja schon erwähnt. Egal was es ist, man hört nichts davon, und das ist der allerbeste Trick.
 
I Robot ist eine Hammerscheibe, auf jeden Fall! :D
Tales... natürlich sowieso, jeder Ton ein Klassiker.
Auf den anderen Platten sind auch sehr viele tolle Sachen, aber die beiden sind schon die Herausragendsten. Am wenigsten hat mir "Eve" gefallen.

Lege jetzt mal die Stereotomy auf. Unglaublich wie gut Vinyl klingen kann! :D
 
kpr schrieb:
Leider kenne ich keine Liste, welche Outboard Effects er genommen hat, micromoog hat es ja schon erwähnt. Egal was es ist, man hört nichts davon, und das ist der allerbeste Trick.

DAS würde mich auch interessieren. Der Vocoder auf The Raven war ein EMI Vocoder, aber das ist ja allgemein bekannt.

Übrigens finde ich die späteren Werke auch Klasse! Eines meiner großen Vorbilder, der Gute! Eye in the Sky und Gaudi sind echt super...

Ein paar Fragen kann man aber hier beantwortet finden:

http://weblogger.joaquinenriquez.com/ar ... chnik.html

1. Neumann Km84 Microphone - good for anything except vocals.
2. Fairchild 660 Tube Limiter - great for vocals and bass.
3. Drawmer Noise Gate - although modern plugins can do the job
4. Orban or dbx de-esser for problem sibilance on vocals
5. Audio Technica AT 4033 Microphone. I've been using this as a favorite vocal mic. for years
6. Autotune when used tastefully. Most times it is overused
7. The Fairlight and the Linn LM1 Drum Machine changed the world. I worked with both. It's hard to imagine life without Sampling and Drum sequencers
8. A real orchestra with a great arrangement and a competent conductor. It saves hours and usually $$ too
9. Yamaha Motif XS synth. Easy to use and great sounds
10. Any DAW for time shifting tracks in either direction by microseconds or several minutes. This is a newly afforded luxury in the digital age

Best Regards!
 
Ach ja, und heute auf der Bühne nutzt er:

For A Valid Path, he used Steinberg's Nuendo on a dual processor PC running Windows 2000 and Steinberg's proprietary digital converters. He used both the audio recording and MIDI sequencing facilities in Nuendo.

His favorite synth is Yamaha's Motif ES, which he used extensively on the latest album. He used a Yamaha 02R for monitoring, but most of the digital mixing and processing was done through Nuendo and a Houston Controller.

He made good use of plug-in programs by Native Instruments, Waves and Universal Audio among others.

On stage he currently uses a Gibson jumbo acoustic, a Motif ES and a Roland VS-1824 hard disc system.

;-)
 
Hier nochmals ein Zitat zum Projectron von Alan Parsons offizieller Webseite:

Q. What was the Projectron, which featured on some of the earlier albums?
A. The Projectron was effectively an analog "sampler". It could therefore produce any sound fed into it. It was a little like the Mellotron, but was capable of much higher quality. Usually it would reproduce tape loops individually recorded to a 16 or 24-track tape machine. The attack and decay times were adjustable using voltage control technology. One of the most featured sounds is the female background vocals on Breakdown. The Projectron looked something like a keyboard synthesizer but with lots of sockets on the front panel for connections to a multi track tape machine. Sadly, there are no known photos of it and it has disappeared into the annals of legend.
 


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