Alte Studio Technik z.B. 1985-90?

S

Sternenschiff

.
Mich würde echt gerne mal interessieren womit hat man zwischen 1985-90 aufgenommen?

Tracks Produzieren, ja mit Analog Synths, Dummachines usw. aber womit wurde damlas aufgenommen? Alles live gespielt und One-Takes?
Oder wie kann man sich alte Arbeit im Studio vorstellen?

Hintergrund: Ich finde viele Tracks aus der Zeit klanglich geiler als vieles heutige...


(Wennn falsch hier bitte verschieben, war mir auch unsicher.)

Gegrüßt.
 
kann nur vermuten

alesis

protools

fostex

tascam


evtl. konnte der atari das auch schon :dunno:




-> nach meinem wissen wurde recht viel in midi gemacht und am ende ein "master" recordet auf band ... par midi konnte man ja schon mischen pan etc. machen und FX ist aus dem outboard gekommen ... am ende alles auf n guten mischer und dann per subgruppe auf band. je nach bandbreite wren dann zwischen stereo(2) und halt 16 spuren drauf ....

history auf house auf YT schauen ... da wird immer mal im studio geschnuppert. und man fühlt sich wieder wie 18 (naja ich zumindest)
 
Ich durfte so um 1989 mal im Tonstudio Bauer in Ludwigsburg aufnehmen. Die hatten eine (oder zwei?) Mitsubishi 48 Spur Digital Bandmaschine, Studio Tagespauschale 2300DM (oder war es noch mehr?). Wir hatten drei Stunden für zwei Coversongs.
 
Das Zauberwort heisst Midi, was den Bereich Synth und Sampler betrifft. Aufgenommen wurde dann eher auf analoges Tape, wer das nötige Kleingeld hatte, konnte mit Fairlight, Synclavier oder PPG HDU auch digital aufnehmen oder mittels DASH auf Band. Weiter gab es Waveframe Audioframe. So ab 1989 gab es dann auch andere Optionen wie DAT und noch später ADAT. Sequencer gab es für C64 oder auch Apple II, PC und Mac und vor allem den Atari ST.

Protools (1991), Creamware TripleDAT (1995) und Cubase VST (1996) kamen erst später.
 
TripleDat bin ich 1995 eingestiegen, insgesamt drei Hardware Revisonen mitgemacht. Wenn ich die ganze PC-Hardware mitzähle war das rückblickend ein irres Geldgrab und am Schluss wurde die Entwicklung eingestellt bzw. ging in eine sehr spezielle Richtung (Broadcast).
 
Das ist ja meine "Kernzeit" als Toningenieur; von daher kann ich da schon berichten.

Wie andere schon schrieben: Standard war komplettes MIDI-Sequencing mit Atari. Das lief synchronisiert zu einer Mehrspurmaschine (Fostex 16-Track oder 2"-24 Spur v. Otari/Studer/Soundcraft/3M). Digitale Mehrspur existierte bis 90 defacto nicht. Es gab vielleicht fünf von ca 2000 professionellen Studios in Deutschland, die irgendwie digitale Audioaufnahmen machten. Das war ja damals auch noch nicht so rasant gut!

Gemischt wurde zum Großteil manuell auf 1/4" zwei Spur-Band 38cm/2. Es wurde selten ein Stück in einem Rutsch gemischt, meist mischte man immer Part-Weise (Strophe, dann Bridge, dann Refrain) und hat das dann zusammengeschnitten. Ab den späten 80ern kamen DAT-Recorder auf, die aber den Nachteil hatten, dass man nicht mehr schneiden konnte. Ich habe bis 1998 noch analog geschnitten.

Mischpult-Faderautomation gabs nur selten (vielleicht 30 freie Studios in Deutschland). Das kam im Mittelklassebereich erst später. Andere Automation als Fader-Automation gab es nicht. Total-Recall am Pult war auch nur manuell möglich und das auch nur an wenigen Großkonsolen, wie SSL oder Sony.
 
Sternenschiff schrieb:
Alles live gespielt und One-Takes?
Oder wie kann man sich alte Arbeit im Studio vorstellen?


also da unterliegst du einer zeitlichen fehleinschätzung - bereits lange vorher hat man mehrspuraufnahmen gemacht und früher auch auf bandmaschinen sehr aufwenidge editierungen gemacht.

soll heissen auch auf band hat man so geschnitten wie heute halt über das graphische interface nur halt händisch und nach gehör.


zum digitalen mutlitracking: das begann bereits ende der 70er mit einem 32 spur system von 3m


mfg
 
Bandmaschine.
Sequencer Software gabs ja schon relativ früh für Atari aber in den 80ern wohl noch nicht so geläufig.

lg
Michael
 
Sternenschiff schrieb:
Mich würde echt gerne mal interessieren womit hat man zwischen 1985-90 aufgenommen?
Hatte eine 8-Spur Tascam 38, die dann von den Adats Blackface abgelöst wurde. Ab 1988 wurde aber auch in kleinen Studios öfter mal ein 8-Spur Cassettendeck einegsetzt, die Tascam 238.
Professioneller ausgestattete Studios arbeiteten Ende der 90er gerne auch mit großen digitalen Mehrspurmaschinen von Sony.
Sternenschiff schrieb:
Hintergrund: Ich finde viele Tracks aus der Zeit klanglich geiler als vieles heutige...
Gemastert wurde mit ausschießlich mit Hardware, damals gabs noch keine dicken Rechner.
 
Sternenschiff schrieb:
Mich würde echt gerne mal interessieren womit hat man zwischen 1985-90 aufgenommen?

Tracks Produzieren, ja mit Analog Synths, Dummachines usw. aber womit wurde damlas aufgenommen? Alles live gespielt und One-Takes?
Oder wie kann man sich alte Arbeit im Studio vorstellen?

Hintergrund: Ich finde viele Tracks aus der Zeit klanglich geiler als vieles heutige...


(Wennn falsch hier bitte verschieben, war mir auch unsicher.)

Gegrüßt.

Micheal Jackson: ca 40 Spuren für den Gesang ;-)



Also bei den Big Playern :mrgreen:
 
DANKE LEUTE.

Ich denke ich hatte da einen kleinen Gedankenfehler.

Es ist weniger die aufnahme, sondern eher das Studioeqipment in Sachen Synthies/ Drumcomputer etc.


Die optimale Lösung wäre für mich wahrschienlich ein relativ "Analoges" Studio, und Aufnahme via Apple/Logic?
das bietet soweit ich es raushöre eine Super Sound Aufnahme/Wiedergabe.


Damit müsste eine gute Qualität guter alter klänge umsetzbar sein, oder?!
 
fanwander schrieb:
Ich habe bis 1998 noch analog geschnitten.

Ich muss ja mal anfragen, ok hier auf den band fängt der ton an vor dem ich schneiden will, mit ner Rasierklinge geschnitten, aber wie klebt man daß wieder zusammen ohne uppsies? mit Tesafilm gibts ne leere stelle, wenn ich die bandenden aufeinander klebe fehlt auch was.
crossfade loops gabs auch noch keine (Grusel) - klick klack
 
1990 kann ich gerade noch mitreden.( 85-88 noch nicht wirklich ). Hatte als Master Aufnahme einen Dat Recorder. Kurze Zeit eine 16 Spur Analogmaschine die vom Adat abgelöst wurde. An Instrumenten EPS 16+, dann ASR10 und VFX SD und mein Kumpel hatte genau das gleiche als Basis die immer da war. Was wechselte Akai 1100, Matrix 1000, Microwave, Moog Rouge, MS20, Orbit,JP8000 ( war aber was danach ). Ach ja Atari ST, Cubase gesynct mit Adat und den internen Sequencern.
Und bitte nicht lachen. Ein Alleinunterhalterkeyboard Technics KN1000 was ich heute noch hab. Sounds waren doof, aber der Sequencer war was cooles zu der Zeit.
 
Ja, der Atari ST war wohl in fast jedem Studio, egal ob Heim- oder Profistudio der Chef im Ring.
Egal ob Cubase oder Notator/Creator... mit der Kiste wurde viele Hits produziert.

Ich arbeite in meinem "Studio B" wieder mit dem Atari/Notator und ein paar DIY Synths.
Das geht! :phat:

mfg Aven
 
Ich hatte auch einen ATARI 1040STFM. Als Sequencer lieft zuerst Live und dann Cubase. Alles halt MIDI, Audio über ein Mischpult und dann wurde auf Kassette aufgenommen. Das war ziemlich übel im Gegensatz zu heute und ich vermisse die alten Zeiten nicht eine Sekunde.
 
16 Kanal ExDDR Rauschepult + Dat und Atari
So hab ichs mal versucht 1995.
Ach ja .. ca 200 Disketten fürn Akai gabs auch noch zu den Songs mit jeweiligen Sounds zum laden.
Daher die Floppys (für gute Übersicht) auch gleich in unterschiedlichen Farben bei E-Conrad gekauft.
Puh was für ein Aufwand.. Bin froh dass es heute unbegrenzt Speicher auf Festplatte gibt.
Die DAW oder Wavelab oder ähnliches ist die Beste Bandmaschine ever :supi:
Für den Vintage Klang Bandsättigung und dergleichen gibts auch genügend
an Audio FX Gear zum Einschleifen.
 
Obwohl ich ja diesbezüglich ein musikalischer Späteinsteiger bin, hab ich lange Zeit mit diesen 80er Techniken und Geräten arbeiten dürfen... oder müssen.

Angefangen habe ich um 1990 mit einem FM Synth, einem Echogerät und zwei Ghettoblastern für's overdubbing, wobei Spur für Spur ohne Mischpult und von Hand eingespielt wurde. Die Qualität war grausig, ich hab trotzdem ca. 15 Songs auf die Art zusammengebastelt.

Ab Mitte der 90er wurde dann mit einen Yamaha MT8X Mehrspurrecorder aufgenommen, wobei das Sequencing erst in der Korg M1 und später im Technics WSA1 erfolgte. An der Workstation hing ein Peripherie von 80er - Synths und Samplern sowie ein FSK Synchronizer (habe den Alesis MMT 8 dafür missbraucht). Für Computer war keine Kohle da, irgendwann konnte ich aber einen geschenkten PC mit 90 Mhz dazu überreden, zwei Dateien offline zu mischen (dauerte 30 Minuten oder so). Also bestenfalls brauchbar als Archiv oder so... .

Auf dem MT8X wurde dann gruppenweise aufgenommen... auf der ersten Stereospur das Grundgerüst (Drums, Bass usw.), auf der zweiten Leads / Pads und auf der dritten ggf. noch klanglicher Spielkram. Man musste also vorher (beim Arrangieren der Midispuren und beim Sounddesign) wissen, was man grob machen will und schätzen, wie das Ergebnis später zusammen mit den anderen Gruppen klingt. Als Mixer für die Signale diente ein altes Behringerpult, abgehört wurde über 2 "Aktivmonitore" für zusammen 30 DM aus dem örtlichen PC Fachgeschäft und 'Schnickschnack' wie Kompressoren oder ähnliche ...ähm... Details gabs nicht. Vieles wurde durch Sounddesign in die Tracks eingepasst.

Dieses Setup ist heute eigentlich lächerlich, aber in den 80ern wäre das schon ein Luxusheimstudio gewesen - jedenfalls für einen Menschen ohne festes Einkommen.
 
Alph4 schrieb:
Ich hatte auch einen ATARI 1040STFM. Als Sequencer lieft zuerst Live und dann Cubase.
Für die Jüngeren: Dabei handelte es sich wohl um Harald Plontkes "Live":
livep2.gif
 
Sternenschiff schrieb:
Es ist weniger die aufnahme, sondern eher das Studioeqipment in Sachen Synthies/ Drumcomputer etc.
Du kannst einfach die Timetable der verschiedenen Hersteller nehmen, und dann die aktuellen Synths aus den jeweils letzten 5 Jahren.

Defacto überall gab es einen DX7, einen analogen Polyphonen und eine Fest-Sample-Drummaschine a la Linn, Oberheim DX, Drumtraks. Sampler hatten bis zu den 90ern maximale Samplingzeiten von einer Sekunde pro Instrument. Da war noch nix mit Strings-Library und Co.

Das vielleicht wichtigst für den professionellen 80ies Sound: Der direkte Sound aus den Synths war nicht nur die Hälfte vom Geschäft. Es wurde extrem viel nachbearbeitet und eigentlich alles wurde durch Kompressoren und EQs, Modulationseffekte und was weiß ich noch geschickt. Die Soundästhetik, die man heute aus den Workstations ala Motif etc.. gewöhnt ist, das ist ja nicht der original Jupiter 8, sondern das, was rauskommt, wenn man einen Jupiter 8 durch 'zig verschiedene Rackgeräte geschickt hat.
 
qrx schrieb:

Das habe ich auch noch gelernt. DIalogschnitt ging ja noch, aber Musikschnitt war ein guter Grund, mit dem Gedanken an Selbstentleibung zu spielen.

Stephen
 
den analogen badschnitt bei der arbeit in der radiostation hatte ich tatsächlich komplett verdrängt :)

bei den videos kommt aber nicht wirklich lust auf das wieder so zu machen.
 
serge schrieb:
Alph4 schrieb:
Ich hatte auch einen ATARI 1040STFM. Als Sequencer lieft zuerst Live und dann Cubase.
Für die Jüngeren: Dabei handelte es sich wohl um Harald Plontkes "Live":
livep2.gif
Ja, genau mit diesem Live konnte ich erstmals vernüftig arbeiten vor Cubase. Man glaubt gar nicht wie kompliziert damals Sequencer aus PublicDomain(alte Bezeichnung für Freeware) und dem Günstigsegment waren. Live war damals etwa halb so teuer wie Cubase bot aber einen sehr ähnlichen Workflow.
 
tom f schrieb:
den analogen badschnitt bei der arbeit in der radiostation hatte ich tatsächlich komplett verdrängt :)

bei den videos kommt aber nicht wirklich lust auf das wieder so zu machen.

Die Videos zeigen, wieso ich heute für Tools wie ProTools dankbar bin.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
tom f schrieb:
den analogen badschnitt bei der arbeit in der radiostation hatte ich tatsächlich komplett verdrängt :)

bei den videos kommt aber nicht wirklich lust auf das wieder so zu machen.

Die Videos zeigen, wieso ich heute für Tools wie ProTools dankbar bin.

Stephen
Die erste ProTools Systeme waren so übel im Midi-Timing, das ich nach dem Cubase auf dem Atari später auch auf dem PC wieder damit weitergearbeitet habe. Obwohl ich bereits drei Apple-Rechner im Studio stehen hatte, bin ich bis heute bei Kuhbase geblieben.
 


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