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so alle 1/2 Jahre höre ich ein Gerücht das irgendwer wieder n Amiga baut... ich hab bis dato nix mitbekommen

ich fürchte der Zug ist abgefahren .. das System dürfte hoffnungslos veraltet sein

aber damals hab ich meinen Amiga sehr, sehr geschätzt
 
Ja, genau das.

Alle Jahre versucht irgendwer wieder das Ganze ein bisschen wiederzubeleben.

Momentan gibts drei Strömungen:


* Amiga OS 4.x:
das ist die Fortführung des alten Amiga OS, auf PPC Rechnern. Sehr teure Hardware. Alte Software geht nicht. Neue Software gibts kaum.

* AROS:
Ein Amiga OS 3.1 Nachbau, der auf jeder normalen Intelkiste läuft. Ist mittlerweile recht gut benutzbar. Aber auch hier, alte Software geht nur per Emulation, neue gibts kaum.

* Hardware Emulationen a la MiniMIG und alte Hardware:
da läuft die ganze alte Software drauf. Neue Sachen gibts natürlich auch nur selten. Aber auch hier gibt es Bestrebungen, das Ding behutsam zu modernisieren. Allerdings nix handfestes.

Fazit:
All diese Sachen sind reine Liebhabereien.
Ich würde keinem hier raten, seine angestammte DAW zu verlassen, um mit einem Amiga-System zu arbeiten.
Vielleicht mal angucken aus Nostalgiegründen.
 
Auf Commodore bin ich immer noch sauer. Die haben es mal richtig verka....
 
PapaJoe schrieb:
Auf Commodore bin ich immer noch sauer. Die haben es mal richtig verka....

Ja. Leider.

Die hatten alles in der Hand, und haben alles wieder verschissen.

Eigentlich unglaublich, wie inkompetent diese Leute gewesen sind.
 
Einen PC mit Emulatorsoftware in ein altes Gehäuse zu packen empfinde ich als vollkommen reizlos.
 
Vor, weiß nicht, 12 Jahren wollte ich mal Amiga wiederhaben und hatte einiges probiert: UAE, WinUAE, Aros, Originale (Amiga 500 und 1200).
Grund war wohl vor allem, daß ich von der Standard-Windows-Oberfläche gelangweilt war. Am Ende hat Linux mit seinen zahlreichen Oberflächen diesen Platz eingenommen. Beim Amiga hab' ich sowieso meist das CLI benutzt, im Grunde ist das Linux-Terminal auch nicht viel anders (dafür zukunftsweisender). Amiga war zu seiner Zeit klasse, aber heute braucht man es neben Linux eigentlich nicht mehr.
Heute wäre ja auch zu bedenken, daß Amiga dann wieder kommerziell und ClosedSource wäre, so daß der Datenklau dann da genauso losginge wie bei Microsoft und Apple. Gegen "nach hause telefonieren" im Internet-Zeitalter hilft nur OpenSource, und das wäre Amiga dann auch nicht, Linux schon.
Also sehe ich heute keine Chance für Amiga, und wenn, wär's nicht dasselbe wie früher. No way back. :sad:

Der Amiga lebte auch von den genialen Ideen seiner Entwickler, insbesondere Jay Miner. Leider ist er 1994 gestorben.
Die Leute waren damals so (langer Film über die Entwicklung des Amiga):

Diesen Geist/Spirit gibt es so nicht mehr. Computer sind erwachsen geworden, wir hatten/haben eine digitale Revolution.
Die Dinge sind eher so geworden, wie Jay Miner es befürchtet hatte:


Ganz interessant noch: Jay Miner war ursprünglich (maßgeblich) an der Entwicklung des Atari 800 beteiligt. Zu jener Zeit war ein gewisser Jack Tramiel Chef von Commodore. Er hatte Commodore gegründet und war für den C64 verantwortlich.
Jay Miner ging dann zum Amiga-Team, das (bekanntlich) einige Zeit später an Commodore ging.
Jack Tramiel hatte aber ebenfalls die Seiten gewechselt: Er war nun Chef von Atari und brachte die Atari STs 'raus. Es ging also sozusagen "über Kreuz".

Ich hatte damals von diesen Zusammenhängen keine Ahnung, aber habe instinktiv einen Atari 800 XL und später einen Amiga 500 gekauft. Also ganz auf der Jay Miner-Linie.
Jack Tramiels Sachen (C64, Atari ST) mochte ich dagegen nie.
 
PySeq schrieb:
Ich hatte damals von diesen Zusammenhängen keine Ahnung, aber habe instinktiv einen Atari 800 XL und später einen Amiga 500 gekauft. Also ganz auf der Jay Miner-Linie.
Jack Tramiels Sachen (C64, Atari ST) mochte ich dagegen nie.

Naja, beim ATARI ST war eher Shiraz Shivji das Äquivalent zu Jay Miner.

http://www.stcarchiv.de/hc1986/09_shiraz.php
 
Für viele (wie mich auch) war der Amiga damals der Einstieg in den Kreativberuf, oder zumindest lange Zeit ein treuer Wegbegleiter.

War für die damalige Zeit halt auch ein sehr visionäres Gerät.

Diese "Kreuzung der Linien", also dass der Amiga eigentlich eher der Nachfolger der Ataris war, während der ST ja eigentlich quasi "der neue C64" war, ist schon eine der spannendsten Geschichten aus der Zeit.
 
Ich habe vor kurzem meinen Amiga 500 rausgekramt und angeschlossen.

Nach der Freude über die Funktionsfähigkeit folgte dann Ernüchterung - fast alle Disketten laufen nicht mehr :sad:
 
ging mir ähnlich.
obwohl bei meinem gleich die Speichererweiterung auf 1mb nicht mehr wollte...

Wollte halt gerne mal wieder ein paar Klassiker auf dem Original spielen
Turrican 1/2, R-Type, Battle Squadron...
 
Für viele (wie mich auch) war der Amiga damals der Einstieg in den Kreativberuf, oder zumindest lange Zeit ein treuer Wegbegleiter.

bei mir nicht unbedingt für einen Kreativberuf - aber für den Einstieg in die elektronische Musik.
Protracker / Soundtracker - muss so 1988-1992 gewesen sein.

Ab 1993/1994 ergab sich dann die Möglichkeit in einem Studio mit dem Atari ST/Cubase 2.0 anzufangen.
Dabei ist es auch bis heute geblieben :)
 
Sammy3000 schrieb:
Ich habe vor kurzem meinen Amiga 500 rausgekramt und angeschlossen.

Nach der Freude über die Funktionsfähigkeit folgte dann Ernüchterung - fast alle Disketten laufen nicht mehr :sad:
Wenn man den Aufwand nicht scheut, kann man das meiste wiederherstellen.
Man kann ein paar HD-Disketten kaufen und zu Amiga-DD-Disketten machen, hatte ich hier gerade beschrieben.
Dann könnte man sich Amiga-Programme im .adf-Format ("Amiga Disk File") runterladen und diese vom PC über ein Nullmodemkabel mit den Programmen ADF Sender Terminal/Transdisk/TransWarp vom PC auf die Amiga-Floppy zurückschreiben.
Genauere Anleitung wie das Nullmodemkabel aussehen muß, hier, die serielle Schnittstelle beim Amiga ist ja größer als beim PC.
Ich hab' das damals gemacht, aber ich hatte mir wie gesagt auch einen 1200 (mit Festplatte) und auch ein zweites Disk-Laufwerk besorgt. Das machte das leichter als nur mit einem 500er.

Guck' Dir doch mal WinUAE an, mit etwas Konfiguration läuft das eigentlich ziemlich gut. Ist sicher leichter als die Hardware-Methode. ;-)
 
@PsySeq:

Danke für die Tipps. Da mein PC schon lange ausser Betrieb ist, hast Du mich auf eine andere Idee gebracht. Ich besorge mir neue HD-Disketten und modifiziere sie wie von Dir beschrieben zu DD-Disketten. Früher habe ich Spiele mit Leseschreibfehler mit XCopy auf saubere Disketten kopiert, weil das Kopierprogramm bei richtiger Einstellung sehr hartnäckig versucht Bad Blocks (rot) solange zu lesen bis sie OK (grün) sind. Das funktionierte zwar nicht immer, aber sehr oft.

Mir geht es hauptsächlich um die ProTracker-Disketten mit meinen ersten musikalischen Gehversuchen.
 
dbra schrieb:

ATARI hat ja nicht nur Computer sondern auch Spielekonsolen und Automaten gebaut ;-)

20-Blade_Runner_Atari.jpg


blade-runner-behind-the-illusions.jpg
 
Die Frage ist doch, was erwartest Du heute von einem Amiga?

Damals, 1984, hatte der Amiga überragende Grafik und Sound sowie die damals neuartige Bedienoberfläche mit Maus zu einem extrem günstigen Preis. (Er leistete im wesentlichen dasselbe wie der erste Macintosh, ebenfalls von 1984, beide mit Motorola 68000-CPU, bei Farben, Grafik und Sound sogar wiederum mehr (der erste Macintosh war schwarz-weiß), kostete aber nur ein Bruchteil.)

Was könnte er heute wesentlich besser machen als Standard-PCs oder Macs? Vor ein paar Jahren hab' ich mich das gefragt, und mir fiel leider nichts ein.

Inzwischen hätte ich z.B. gern ein Betriebssystem, das mich garantiert nicht ausspäht. Aber das wäre auch keine Aufgabe für einen Amiga, der ggf. ebenfalls aus den USA kommt.
 
Ich habe damals den Amiga geliebt und darauf Musik und Grafik gemacht sowie etwas programmiert. Heute bevorzuge ich PCs mit Windows und kann mir nicht vorstellen mich freiwillig mit einem NischenOS wie AmigaOS rumzuärgern. Einen AtariST hatte ich auch und auch den möchte ich heute nicht mal mehr geschenkt haben. Ich bin froh über die heutige Entwicklung. Endlich ein Heimstudio nur im Computer und alles was ich brauche ist ein externes MIDI-Keyboard. Mein Traum von damals wurde wahr.
 
Das OS ist halt schlank, passte ja mal auf eine Diskette, ich finde sowas fehlt: ein sparsames OS das keine Ressourcen verbraucht.
Manche aktuelle Soft ist inzwischen auf aktuellen Laptops langsamer als Vorgängerversionen auf Rechnern die deutlich langsamer waren.

Mir ist ja vollkomen unklar warum ein OS 2 Gigabyte RAM belegen muss, warum da 1000 Dienste und Server laufen müssen
oder warum man live die Lokalisierung ändern können muss.
Ich brauch auch keine Halbtransparenten Fensterrahmen usw.

Ob das dann Amiga oder Be oder OS2 oder sonstwie heißt wär mir egal.
Ich überlege was ein "modernes" OS bietet das der Amiga nicht bot - gibt sicher etliches aber mir fällt grad nix ein.
 
resurgam schrieb:
ich finde sowas fehlt: ein sparsames OS das keine Ressourcen verbraucht.
Manche aktuelle Soft ist inzwischen auf aktuellen Laptops langsamer als Vorgängerversionen auf Rechnern die deutlich langsamer waren.

Mir ist ja vollkomen unklar warum ein OS 2 Gigabyte RAM belegen muss, warum da 1000 Dienste und Server laufen müssen
oder warum man live die Lokalisierung ändern können muss.
Ich brauch auch keine Halbtransparenten Fensterrahmen usw.

Ob das dann Amiga oder Be oder OS2 oder sonstwie heißt wär mir egal.
Dann guck Dir doch mal Puppy Linux an, am besten Puppy Linux 2.14X. Damit kann man schon glücklich werden.
Wenn man damit leben kann, daß 2.14X nicht den aktuellsten Kernel hat. Mir persönlich ist das nicht wichtig. (Die aktuellen Puppy-Versionen haben dann auch die neuen Kernel.)
Ganz schön ist eigentlich, wenn alle exakt dieselbe OS-Version haben (eben wie Puppy 2.14X oder damals Amiga Workbench 1.2). Dann können Entwickler (wie oft im Aminet) nur eine Programm- oder Treiberversion machen, und die läuft dann sofort überall.
Oder wenn mir z.B. gelingt, mplayer darauf zu kompilieren, kann ich das gleich allen so mitteilen, weil es bei den anderen dann auch funktionieren wird.

Bei Musik hat Puppy natürlich dieselben Einschränkungen wie jedes Linux. Läuft halt nicht Cubase oder Logic drauf. Aber für Desktop und Internet ist das schon sehr fein.
 


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