analoge bandmachinen aus den 80ern - tips?

Summa schrieb:
Ich glaub' zu Beatles Zeiten gab's nix anderes und viele Kuenstler der Saitenbestannten Holzschlaginstrumente haben einfach keinen Nerv auf elektronisches... ;-)
So nebenbei standen ja noch vier 670er Fairchild im Abbey-Road Studio rum, einfache überschaubare billige Technik.
 
Summa schrieb:
Ich glaub' zu Beatles Zeiten gab's nix anderes und viele Kuenstler der Saitenbestannten Holzschlaginstrumente haben einfach keinen Nerv auf elektronisches... ;-)

Hast Du recht. Die hatten nur Bandmaschinen. Selbst zur Zeit, als Steve Vai die Flex-Able aufgenommen hat, stand ihm (in seinem Home-Studio) wohl noch nix Digitales zur Verfügung.
Ich bezog mich auch eher auf die Qualität der Aufnahmen, trotz "Nicht-Digital".

Trotzdem ist Deine Aussage so nicht ganz richtig.

Zum einen haben die Beatles auf Abbey Road auch einen Moog benutzt.

Zum anderen: Solltest Dir mal die Vai anhören (oder die später erschienene "Passion and Warfare", bei der viele Parts der alten Homerecording-Aufnahme etwas "professioneller" wiedererscheinen). Die beiden Alben strotzen nur so vor Elektronik.
 
ich habe ne alte Revox G36 (1962!).
funktioniert einwandfrei, klingt phantastisch!!!
100% röhren schaltung :D
 
Am Bandmaschinensound gibt´s nix zu meckern, vor allem, wenn die Technik 1A gepflegt ist und der Engineer die Bedienung beherrscht. Ich würde mir das nicht geben, sondern lieber gleich ein Studio mit diesem Gerätepark buchen und dessen Akustik mitnehmen. Das kommt am Ende wahrscheinlich billiger und man kann sich außerdem voll auf die Produktion konzentrieren. Wenn einer sich das privat zum Hobby macht, klar warum nicht, nur dann reicht die Mehrspurbandmaschine alleine ja auch nicht wirklich, und am Ende werden wohl noch Mastermaschine, Bandechogeräte, Schnitteinrichtung, Tube Compressor usw. fällig, denn die Kette ist halt nur so gut, wie das schwächste Glied.
 
Revox G36? Cooles Teil. Dürfte die letzte Röhren-Möhre von Revox gewesen sein. ;-) Wobei ich normalerweise ja eher für volltransistorierte Geräte bin. Aber man kann auch mal ne Ausnahme machen! ;-)
Hier kann man einen Blick in das Innere werfen:
http://www.sabinebendlin.de/tonbandwelt/big/10.htm

Das älteste Gerät, das ich selber mal unter den Fingern hatte (gar nicht lang her), war eine Magnetophon KL65 von 1957:

kl65.jpg


Das Ding ist fast 50 Jahre alt und stand vorher mindestens 25 Jahre unbenutzt im Keller. Rausgeholt, Staub weggeblasen, Band eingelegt, angemacht - läuft perfekt! :D
Ich hab daher großen Respekt vor dieser Technik.
Und es gibt nichts schöneres zur Aussteuerung als ein magisches Auge:

magisches_auge_emblem.gif
 
kpr schrieb:
Wenn einer sich das privat zum Hobby macht, klar warum nicht, nur dann reicht die Mehrspurbandmaschine alleine ja auch nicht wirklich, und am Ende werden wohl noch Mastermaschine, Bandechogeräte, Schnitteinrichtung, Tube Compressor usw. fällig, denn die Kette ist halt nur so gut, wie das schwächste Glied.
Ich mach mir das einfach. Ich schneide meine Sachen "live" auf Band mit, und aus die Maus. Klingt imho genial.
Mit Rumschnippeln und so fang ich erst gar nicht an.
 
Jörg schrieb:
kpr schrieb:
Wenn einer sich das privat zum Hobby macht, klar warum nicht, nur dann reicht die Mehrspurbandmaschine alleine ja auch nicht wirklich, und am Ende werden wohl noch Mastermaschine, Bandechogeräte, Schnitteinrichtung, Tube Compressor usw. fällig, denn die Kette ist halt nur so gut, wie das schwächste Glied.
Ich mach mir das einfach. Ich schneide meine Sachen "live" auf Band mit, und aus die Maus. Klingt imho genial.
Mit Rumschnippeln und so fang ich erst gar nicht an.

Ja, oder man macht das so wie du. Ich hatte das ja nur etwas umfangreicher anreißen wollen, damit dem Threadschreiber klar ist, dass es Varianten gibt und eine G24 oder so halt eine Möglichkeit ist, die aber nicht unbedingt der heilige Gral alleine sein muss. Das Schöne an der Sache ist, man kann sich heute seine Produktionsmethode einfach aussuchen. Ob das der freiwillige Verzicht auf Quantisierung bei MIDI-Recording der Drums ist, die Einsicht, dass eine Flügelaufnahme im Konzertsaal per Distance Mic Position einfach etwas Rauschen muss und dafür aber einen unersetzlichen Charme besitzt, oder Overdubs regelmäßig erstmal nicht vorgenommen werden. Das Resultat muss nur mit dem irgendwie in Einklang gebracht werden, was als Vorstellung im Kopf des Machers rumschwirrt. Verstehen kann ich den Threadschreiber auf alle Fälle, es gibt einfach tolle Aufnahmen, die man sich als Beleg anhören kann, und die sind komplett analog und mit Band aufgezeichnet. Und klingen so wie sie das tun.
 
serenadi schrieb:
Trotzdem ist Deine Aussage so nicht ganz richtig.

Zum einen haben die Beatles auf Abbey Road auch einen Moog benutzt.

Ich wusste gar nicht dass man mit dem Moog auch recorden kann ;-)

Zum anderen: Solltest Dir mal die Vai anhören (oder die später erschienene "Passion and Warfare", bei der viele Parts der alten Homerecording-Aufnahme etwas "professioneller" wiedererscheinen). Die beiden Alben strotzen nur so vor Elektronik.

Ich hab mir in letzter Zeit einfach zu viel "besonders innovative Gitarren-Musik" angehoert, der einem im anderen Thread vorgeschlagen wurde, davon muss ich mich erst mal erholen...
 
kpr schrieb:
Ich hatte das ja nur etwas umfangreicher anreißen wollen, damit dem Threadschreiber klar ist, dass es Varianten gibt und eine G24 oder so halt eine Möglichkeit ist, die aber nicht unbedingt der heilige Gral alleine sein muss. Das Schöne an der Sache ist, man kann sich heute seine Produktionsmethode einfach aussuchen.

Genau! :)

Ich möchte bloß nicht, dass er sich verschätzt, denn analoge Mehrspuraufnahme ist u.U. mit richtig viel Arbeit verbunden.
Schon um eine popelige HiFi-Bandmaschine muss man sich ein bisschen kümmern, da muss man auch Lust zu haben. Wenn es einem z.B. zu doof ist, die Köpfe ab und zu zu entmagnetisieren, dann lässt man es besser gleich bleiben. ;-)
 
bitte nicht auspeitschen, aber nur um sicher zu gehen:
die Bänder lassen sich immer wieder neu bespielen, ja ?
Endlos oft ?
gibts da nen Punkt wo die soundgualität nachlässt ?
 
- ja
- ja
- nein

Bänder lassen sich so lange verlustfrei wieder neu bespielen, bis die Beschichtung abfällt! ;-)
Man kann die Schnürsenkel auch sehr lange (Jahrzehnte) lagern, ohne dass der Sound leidet. Als Langzeitspeicher also keine dumme Lösung.
Vorausgesetzt natürlich, dass das Band mechanisch noch in Ordnung ist. Wenn z.B. die Kanten lädiert sind --> ab in die Tonne damit.

Minderwertige Bänder erkennt man beispielsweise daran, dass sie vermehrten Abrieb produzieren und die Maschine volldrecken, sogenannte "Schmierbänder". Berühmt-berüchtigt in dieser Beziehung sind Bänder der Marke "Shamrock". Wie überall, so gilt auch hier: Augen auf beim Gebrauchtkauf! ;-)
 
Jörg schrieb:
Bänder lassen sich so lange verlustfrei wieder neu bespielen, bis die Beschichtung abfällt! ;-)
Beliebig oft bespielen ohne dass die Qualität nachlässt? Interessant! Warum ist das denn bei normalen Kasetten nicht so? Oder ist es da etwa auch nicht anders?
 
martin1.jpg


serenadi schrieb:
Die Beatles haben "Abbey Road" mit 4-Spur aufgenommen. An der Klangqualität kann sich heute noch so mancher 'ne Scheibe abschneiden.

At the start of their careers, the Beatles and Beach Boys each recorded live to mono, two-track (the Beatles), or three-track (the Beach Boys); by 1965 they used multitracking to create pop music of unprecendented complexity. While the Beatles used pairs of four-track machines and vari-speed (also called pitch shift) to achieve unique sounds, Brian Wilson developed Beach Boys backing tracks on three- and four-track, dubbing these to his personal eight-track machine to add the vocals. The Beatles used eight-track to create portions of the "White Album", and later Abbey Road.

http://en.wikipedia.org/wiki/Multitrack

Tante Anna und die Beatles: http://www.elektropolis.de/ssb_story_beatles.htm
 
ravesign schrieb:
Jörg schrieb:
Bänder lassen sich so lange verlustfrei wieder neu bespielen, bis die Beschichtung abfällt! ;-)
Beliebig oft bespielen ohne dass die Qualität nachlässt? Interessant! Warum ist das denn bei normalen Kasetten nicht so? Oder ist es da etwa auch nicht anders?
Theroretisch ist das auch bei Kompaktkassetten so. In der Praxis aber nicht. Warum? Die Experten streiten noch darüber. ;-)
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die sich bei den Kompaktkassetten negativ auswirken können:
- Geringe Bandgeschwindigkeit bei geringer Breite des Bandes bewirken eine größere Dichte der Einzelmagnete auf dem Band. Dadurch fangen sie eher an, sich irgendwann gegenseitig zu beeinflussen, als auf Schnürsenkel.
- Dolby ist Scheiße. ;-) Dolbysierte Aufnahmen gehen schneller hopps, weil sie auf jede klitzekleine Änderung der Bedingungen sehr biestig reagieren.
- Die Gehäuse der Kompaktkassetten verformen sich, insbesondere bei nicht sachgemäßer Lagerung (ich sag nur: Auto ;-) ). Dadurch stimmt die Bandführung nicht mehr.
- Überhaupt kann man bei den Kompaktkassetten wohl häufig nicht von korrekter Lagerung sprechen. Das wirkt sich nicht auf das Gehäuse, sondern auch auf die Beschichtung des Bandes selber aus.
- etc. pp. (Hier ist Platz für Experten-Äußerungen)
 
Prinzipiell sollte man nicht vergessen, dass die Kompaktkassetten eher Wegwerfartikel waren als die großen Tonbänder, die von ihren Eigenschaften her viel eher auf Haltbarkeit getrimmt waren/sind. Der Preisunterschied spricht schon Bände.
 
(jörg meinte ich solls mal hier fragen, da er selbst leider keine zeit hat... )

wäre unter umständen hier jemand bereit mir 15 einzelne spuren a 4 minuten
auf band zu spielen und dann wieder auf CD?
(die spuren haben einen signalton am anfang ...womit ich den song dann später wieder zusammenbaue)

langfristig gesehen will ich mir auf jeden fall so eine bandmachine zulegen...
problem ist, neben der tatsach dass mir im moment leider das nötige kleingeld für eine gute machine fehlt, dass dieser eine song sehr schnell fertig werden muss.
und wenn möglich würd ichs gern über den band-umweg mischen.

als belohnung könnt ich paar neue vinyl oder CD releases im Cybotron/Hashim/Man Parish oldschool electro stil bieten.
oder einfach nen fuffy. :)

jemand? :)
 


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