Arabische streicher für Kurzweil

H

humtata

.
Hallo, ich möchte auf einem Kurzweil (K2600) einen arabisch klingenden Streichersound realisieren. Eben genau so einen orientalischen wimmernden Orchestersound, wie man ihn z.Z. in fast jeder Pop-Produktion zu hören bekommt. Meine bisherigen Experimente (mit versch. Skalen, Pitch-Hüllkurven, Vibrato, Solo, ...) verliefen nicht sehr zufriedenstellend.
Freue mich über jeden Tip, gern auch allgemeingültiger Art!

Gruß Andreas
 
probiere doch mal die normale mollskala und tausche nur die kleine septime gegen die große aus (z.B. in der Tonart a-moll das gis statt dem G) und damit ein paar läufe spielen und herumexperimentieren...das ist zwar nicht wirklich arabisch, aber oft zu hören in hollywoodfilmen, wenn es orientalisch werden soll...

am besten kommt das mit oktavweise gestackten streichern
 
:hallo:

Da hier nicht unbedingt die typischen Pop-Hörer zugegeben sind, solltest Du vielleicht mal ein kurzes Audio-Beispiel posten.

Ich kenne z.B. keine aktuelle Pop-Produktion mit "orientalischen" Streichern.
 
ups, das ging ja schnell! Danke für den Tip mit der großen Septime. Tonbeispiel habe ich gerade nicht parat, da auch ich weniger zur Pop-Fraktion zähle, aber mir schwebt da ein Sound vor wie in "Kashmir" / Led Zeppelin oder der letzten Robert-Plant-Platte. Das sind natürlich echte Streicher, aber irgendwie muß das doch synthetisch halbwegs zu realisieren sein.

Gruß Andreas
 
achso, noch vergessen: dabei die sekunde der mollskala je nach akkord auch runter auf kleine sekunde oder ganz weglassen, sonst klingt das wieder weniger authentisch...hab grad bei "kashmir" reingehört, das ist imho ziemlich genau dieser typische septimen trick ;-)
die ganzen bends usw. wird man aber kaum mit normalen samples hinbekommen, da braucht es aufwändigere samplesets mit mehr spielweisen...
 
Danke. Ich habe gerade auf dem Klavier ein bisschen herumimprovisiert, es hört sich schon sehr arabisch an. Je nachdem, welche Töne der Skala man um einen Halbtön verschiebt, klingt es mal arabisch, jiddisch oder balkanesk ;-)
Ich werd nochmal Oktavierung, Verstimmung und ein intensives Vibrato ausprobieren, vielleicht krieg ich´s ja doch noch hin.

Gruß Andreas
 
Ich denke auch, dass es viel mehr auf die Spielweise und das Arrangement ankommt als auf den Sound. Ich kenne auch das Beispiel von Dir nicht, höre aber oft aus BMW Cabrios solche Musik. Da wird sehr oft oktaviert, also ein Ton eine Oktave höher mitgepielt. Das Pitchbend Rad sollte man auch mal benutzen, Sekundschritte werden oft als Glissando genommen.
 
Oft spielen die Ensembles verschiedene Passagen unisono und die Streicher sind mal oktaviert, mal nicht. Legatopassagen haben zwei verschiedene Attacks und nur an manchen Stellen spielen sie Marcato, während ein Portamentoeffekt bei diesen Lines oft zu hören ist, aber mit Portamento schlecht geht, wenn die Intervalle mal groß und mal klein sind. Bei Eric Serra kann man sich anhören, wie es gut klingt und das versuchen nachzubauen. Gilt auch für den typischen Kashmir Riff. Nicht jede Violin und Cello Library eignet sich, oft klingen die zu symphonisch und nach westlicher Klassik. Oriental Orchestras sind manchmal ziemlich dumpf, aber trotzdem prägnant und die Line kommt klar rüber. Das heißt mit Layers kommt man nicht so recht weiter sondern muss die passenden Samples suchen. Wenn Violin oder Cello solo präsent zu hören ist, kann man die in einer extra Spur einspielen, und besser nichts quantisieren. Mit Guitar Chugs unison dazu kann man den Biss noch etwas untermauern, wenn es ein Riff im unteren Tonbereich sein soll. Pentatonische Lines und Moll-Sept Minus 5 Lines gehen für die Einbindung in westliche Musikschema ganz ok, aber die Original haben oft auch Vierteltöne, geht schlecht bzw. nur umständlich auf Keyboards. Das ist alles für eher Arab-Ethno-Pop, Bollywood geht wieder etwas anders, kenne ich mich aber nicht so aus.
 
kpr schrieb:
Oft spielen die Ensembles verschiedene Passagen unisono und die Streicher sind mal oktaviert, mal nicht. Legatopassagen haben zwei verschiedene Attacks und nur an manchen Stellen spielen sie Marcato, während ein Portamentoeffekt bei diesen Lines oft zu hören ist, aber mit Portamento schlecht geht, wenn die Intervalle mal groß und mal klein sind.
Sag ich doch! ;-)
So scheint´s also ungefähr zu gehen. Ich hoffe, Du hast jetzt eine Richtung, in die Du arbeiten kannst.
 
Hey danke! Das ist eine Menge Stuff für´s Wochenende!
Auch schön, dass man die Kompetenz des guten alten KEYBOARDS-Forums hier wieder in Anspruch nehmen darf!
Dank & Gruß
Andreas
 
Genau, wir sind hier in einem Experten-Forum, das sollte man nicht verwechseln... ;-)
 
Was ich mal gemacht habe: Zunächst mal eine String Section aus mehreren kleineren Gruppen bzw. einzelnen Instrumenten zusammengestellt. Dann für die Bendings bei den einzelnen Programmen unterschiedliche Werte für den Pitch Bend Bereich eingestellt, z.B. zwischen halbem Ton und ganzem Ton. Wenn man dann beim Spielen das Pitch Bend des öfteren benutzt, klingt es authentischer. Für dickere Riffs okavieren, wenn man live spielen möchte. Beim Recording erzielt man noch mehr Authenzität, wenn man die Spuren einzeln einspielt. Habe im Moment keine Audio-Beispiele, weil ich die Sache ohne zu recorden ausprobiert habe. Ach ja, noch passenden Hall dazu und die Höhen absenken bzw. den Frequenzbereich anpassen.
 


News

Zurück
Oben