Audio Engineer Studium/Schule - Erfahrungen ?

xenosapien

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unbekannt verzogen
Hallo Crowd-Mind,

evlt. hat hier ja jemand selbst Erfahrungen damit gesammelt oder kann was dazu sagen, wie sinnvoll so etwas heutzutage noch ist:

Ich trage mich aktuell (wie alle 2-3 Jahre) mit dem Gedanken, evtl. meine "Karriere" an den Nagel zu hängen und nochmal zur Schule zu gehen...

Das wäre dann in Richtung Audio Engineer/Musikproduktion (oder wie auch immer das sich beim jeweiligen Anbieter schimpft)... Ist jetzt keine fixe Idee die unbedingt sein muss, aber ich recherchiere dazu gerade und will mir mal einen Überblick verschaffen.

Nun gibt es ja im Raum Frankfurt hier mittlerweile ein paar Anbieter, nur hab ich da immer wieder über einzelne "Schulen" (Anbieter) nicht unbedingt die besten Dinge gehört bzw. selbst teilweise erfahren wie lückenhaft wohl offenbar die Ausbildung sein muss (da entsprechende Absolventen entsprechend unqualifiziert waren...).

Kann jemand was zu diesen Namen sagen?

Abbey Road
SAE
Deutsche Pop
Music Academy

Wie ist der Ruf "in der Szene" ?
Ist das komplette Geldverschwendung und ich schlag mir das gleich wieder aus dem Kopf, oder wäre das eine gute Idee um vorhandene Grundkenntnisse zu "verfestigen" und danach evtl. auch was in der Hand zu haben um sich mal wo als Assisten zu bewerben?

Danke für die Aufmerksamkeit ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Egal wie die Schulen so sind, irgendwann wirst Du in einem Studio arbeiten (müssen) und die Musik anderer bearbeiten/mixen/produzieren was auch immer.
Seinerzeit hat sich mein Traum vom eigenen Studio schlagartig zerschlagen, als ich bei einem Bekannten, der schon eins hatte, immer mal war. Was man sich da alles anhören musste, und wir sprechen hier von schlechter Rockmusik, teilweise Indie. In die Schlager-/Volksmusik-Was-auch-immer-Abgründe durfte ich noch nicht einmal abtauchen...
Das mag anderen liegen, mir eben nicht.
 
Genau das war auch immer eine meiner Hauptbefürchtungen. :P

Bin allerdings in den letzten 5-10 Jahren einiges gelassener und vor allem toleranter geworden, kann mich mittlerweile für Vieles begeistern und den Rest mit gebührender Distanz betrachten...
 
Ich war auch auf einer solchen Schule und hatte auch immer mal als Dozent da was gemacht.
Die geben sich Mühe - aber eins muss man wissen - da bekommt man nur was vermittelt, das was du wirklich machen willst, musst du sowieso allein tun, versprich dir keine Vorteile im direkten Sinne wie Kontakte von so einer Sache, sondern wirklich nur KnowHow.

Wenn du das jetzt schon startest und machst - bist du richtig, wenn du erst danach hoffst, dann ist oder kann es etwas schwer werden, am Ende wirst du nämlich mindestens selbständig was tun oder aber mit Freunden oder Leuten, die du findest (aktiv) - was aufmachen, was tragen muss, was heute natürlich nicht supereinfach ist.

Mir hat man immer gesagt, man müsse überall alles machen und konform sein, denke aber dass das für mich komplett nicht stimmte. Ich habe nur gemacht, was ich wirklich mochte, gut fand und gern gemacht habe. Es ist also nicht nur Hurerei™ (yaay) - es kann auch befreiend sein, kostet aber viel Einsatz und bei mir war es so, dass ich es machen musste, dieses Forum ist ja ein Teil davon und andere Dinge eben auch. Du kannst viel machen aber es ist gut wenn du so bald wie möglich realistisch aber mit Kraft und etwas Rückhalt daran arbeiten kannst. Leider gibt es keine Hilfe mehr da rein zu kommen, ich hatte die Ich-AG, welche 3 Jahre eine minimale Hilfe ermöglichte, denn Selbständigkeit heißt auch ein wenig Existenzangst, Fallback-Sachen und so - ich kann schon auch sagen, dass man gerade zu beginn das nicht alles drauf hat und froh ist, wenn man tolle Leute um sich hat, eine Familie oder Freundin ist da super - aber es geht natürlich auch ohne, ist dann schwerer.
Dann kann man auch später noch glücklicher sagen - ich habs geschafft, ohne dass ich irgendwen hatte.
Manche Vorstellungen funktionieren nicht, andere muss man anpassen, dass sie funktionieren und so - aber das gehört ja dazu.

Also - ja, das kann man alles machen, aber - es ist wichtig, dass die Praxis total vornan steht.
Das machen, am besten schon jetzt im kleineren und nicht aufhören, der Atem muss lang sein. Und man muss auch was abgeben oder streichen, wenn es einfach nicht funktioniert.

Es ist aber wichtig, was du machen wirst, das muss kein Studio sein, was du auf machst, es gibt sehr viele Wege, nutze nicht die die alle nutzen, da ist dann in deiner Stadt eh schon ein anderer, der das besser macht im Sinne von "den kennt man".

Abraten will ich nicht wirklich, aber sagen - es wird steinig, Deutschland ist kein Selbständigen-Ding - aber genau das ist auch eine Chance. Ggf. auch einen Kurs dazu machen, hab das beim Arbeitsamt damals beantragt und bekommen.
 
Wie ist das eigentlich mit den Finanzen? Gibt da irgendwo Stipendien oder kann das von der Agentur für Arbeit unterstützt werden?
 
Früher konnte man sich das vom AA finanzieren lassen was diesen Selbständigen-Kurs angeht. Das hat man aber nach-und-nach zusammengestrichen, bin mir nicht sicher, was heute noch möglich ist - fragen würde ich auf jeden Fall, man kann ja nicht verlieren dabei.

Ich wollte das aber eh immer tun, daher musste ich es halt machen. Was du aber nicht bekommst ist das irgendwie finanziert, dh - sowas wie Ich-Ag gibt es nicht mehr, da bekamst du eine sehr kleine Summe die nicht zum leben reicht, die jedes Jahr gesenkt wird - am Ende waren das 240€. Man sollte also in der Zeit irgendwie nur ein Zimmer untermieten oder so, nichts was teuer ist und alles haben, was man für den Job braucht. Sonst muss man bei der Förderung starten, diesen Weg gibt es - aber er ist steiniger. Und es gibt die Ich-AG als 9Monats-Hilfe noch - aber das reicht idR nicht um bis dahin vollständig klar zu kommen, würde ich vermuten - aber machen kann man es - es ist ja schon besser als nichts.

Es gibt auch diese Aufbaubank und Gründzuschüsse, sowas muss man aber gut belegen und eine gute tragende Idee haben, dazu gehört ein Businessplan und so. Das ist machbar, aber eben komplexer, besonders wenn man da irgendwas kaufen muss oder investieren muss, – Banken sind ja nicht mehr so offen für Investment in "was mit Musik".

Also muss das Konzept schon sehr überzeugend sein, je mehr man haben will.
Die Politik ist der Meinung, dass wir eher Angestellte sein sollten - alle. Aber wer es anders macht hat durchaus Chancen, aber man muss sich alles selbst zusammensuchen, das ist leider so. Du bist dann Unternehmer und wirst auch so behandelt, musst dich auch versichern und in die KSK gehen, sonst wird das alles unkontrollierbar teuer. Privat versichern ist eh ein teurer Spaß, kenne aber viele die jung waren und dann für ein paar Jahre ohne Krankenversicherung ihr Zeug aufgebaut haben. Das darf aber dann wirklich nichts passieren, dann hilft nämlich niemand mehr.

Wenn ich noch was sagen darf - eine "Szene" gibt es bedingt - und der Ruf ist ansich egal, es zählt was du bringst und machst und es wartet niemand auf dich - dh - du musst einfach das tun und es ist gut, wenn es nicht andere schon machen, denn dann hast du einfach Konkurrenz. Also in einer KünstlerWG nur mit Musikern hast du keinen Spaß, eher in einer wo verschiedene Fertigkeiten Hand in Hand gehen können.

Einer ist begnadeter Studiomusiker, der andere mastert, ein dritter baut IT und alle sind flexibel und machen noch 3-4 andere Dinge. Alles das kann eben auch nicht klappen, aber - man muss es eben ernsthaft auch versuchen.
 


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