Aufbau eines "Audiolabors"

T

TheScientist

.
Hi,
ich möchte meine beiden Hobbys - elektronische Musik und Elektrotechnik - zusammenführen und in die Entwicklung von Audiohardware einsteigen.
Früher habe ich mich vorallem mit µC Schaltungen beschäftigt, also eher der digitale Sektor. In Analogtechnik habe ich wenig Erfahrung. Meine praktischen Kenntnisse bzw handwerklichen Fähigkeiten sind auch dank eines fachbezogenen Ferienjobs recht gut entwickelt. Löten ist auch bei kleinen SMDs kein Problem.
Mein aktueller Equipmentstand ist folgendermaßen:
- Labornetzteil 30V 5A
- Funktionsgenerator bis 200kHz, alle Grundsignalformen, Wobbelfunktion
- Handmultimeter TrueRMS mit R,C und anderen Spezialmessungen und PC-Link
- 20MHz 2-Kanal Analog Oszi
- Viel Steckbrettplatz
- Ersa Lötstation + zusätzlich Ersa Feinlötkolben
- Heißluftstation
- eher kleines Bauteilsortiment (Digitaltechnik vorallem) --> hier liegt das Problem

Außer eines zweiten Netzteils für symmetrische Spannungen ist hier glaube ich an großer Hardware alles da. Das Problem liegt beim Bauteilsortiment. In der Digitaltechnik braucht man halt vor allem 100nF Cs und 10k Widerstände und halt die ICs.
Für das entwickeln von Analogschaltungen möchte ich mir jetzt ein Bauteilsortiment zusammenstellen. Hier mal eine Liste was ich mir bis jetzt so überlegt habe:
Passives:
- Widerstandssortiment E12 (müssen/sollten das Metallschicht 1% sein?)
- Kondensatorsortiment (welche Kondensatortypen sollte man hier nehmen, Alu-Elkos ab 1µF - besondere Anforderungen a la Low-ESR? - und darunter Styroflex oder was billigeres?)
- Potis --> fürs experimentieren diese kleinen Trimmer

Aktives:
- Audio-OPs
- Komparatoren
- Spezial-OPs (Transkonduktanz oder sowas)
- Transistoren

Bei den Aktives weis ich garnicht wie ich das am besten mache. Welche Standardtypen braucht man denn so? Wieviele OPs sollte man auf Lager haben? Gibts da bevorzugte Eigenschaften wie R2R oder so? Wäre schön wenn ihr mir mal so Beispiele aus euren Sortimenten geben könntet. Ich möchte da natürlich jetzt auch nicht Tonnen an Teilen kaufen, weil a) kein Platz und b) kein Geld - Student halt ;-)

mfg The Scientist
 
Für Elkos in Audioanwendungen wird die Panasonic FM Serie oft empfohlen, ist mein Eindruck. Habe einige von dieser Serie benützt um ein analoges Mischpult zu recappen und bin sehr zufrieden. Preis/Leistung stimmt.
 
ich hatte mir zum anfang nen widerstandsortiment mit kohleschicht 20% gekauft, zum anfang ganz gut aber halt die 20% sind arg.

dann hatte ich mir mal nen packen 741 ops gekauft, wovon die hälfte erst garnicht geht und ne reihe elkos 1uf-470uf.

ich würde dir ratten schau dich nach nen metallschichtwiderstandsortiment um (10R-1M)
Halt Elkos viele, die 100nf sind immer gut für Gatter.

und ne Reihe TL082/TL084 bzw. TL072/TL074 und 071.

Potis am besten die von ALPS aber da lieber nach bedarf kaufen.

Und vieeeeeeeeeeeeeeeeeeeele Lochraster :D
 
Wegen Widerständen:

Schau mal, ob man auf ebay noch Metallschicht-Sortimente bekommt, habe vor ein paar Jahren mal eins mit 6000 oder 7000 gut sortierten Widerständen (realistische Werte, nicht die ganz krummen) für 40,- Euro erstanden.

Equipmenttechnisch sieht´s ja ganz gut bei dir aus, nur eben das Netzteil, wie du selber schon angemerkt hast, reicht nicht. 2 Spannungen sind Pflicht, 3 noch besser (für µC oder sowas).

Viel Platz zum zumüllen schadet auch nicht, da kommt schnell mal etwas mehr zusammen als ein Mikrocontroller-DEV-Board. Laut "a)" klingt das aber wohl nicht so, als ob das möglich wäre. Nun gut, ein bisschen Organisation ist alles, man kann auch in die Höhe bauen :lol:
 
Hey, erstmal danke für die Tipps.

Also das mit den Panasonic-Elkos trifft sich ganz gut, weil RS Components standardmäßig Panasonic Teile liefert zu nicht allzu extremen Preisen. Werde mir dann ein Sortiment aus der FM Serie zusammenstellen. Ist irgendwie manchmal billiger als die fertigen Sortimente :dunno:

Als Widerstände gehen da auch Kohleschicht bei 5%? Da gäbe es im E12 Bereich recht günstige Sortimente...

Die OPs hören sich gut an, die TL07x sind preislich ja kaum zu schlagen. Werde dann da mal investieren. Gibt es da noch Vorschläge bzgl. der Spezial-ICs oder auch Transen, die man häufiger braucht? -> habe jetzt eigentlich nur 2N3904/6.
 
die bc557 und 547 wäre nicht verkehrt, vll noch nen ca3060


und leds nicht vergessen :D
 
TheScientist schrieb:
Als Widerstände gehen da auch Kohleschicht bei 5%? Da gäbe es im E12 Bereich recht günstige Sortimente...

Neben der Toleranz gibt es noch was zu bedenken:
man sagt, Kohleschichtwiderstände würden mehr rauschen. Na gut, man sagt es nicht nur, es ist auch so.
 
[quote="TheScientist"
Die OPs hören sich gut an, die TL07x sind preislich ja kaum zu schlagen. [/quote]
Also ich meine mich zu erinnern, dass die teilweise als nicht soo toll für Audio beschrieben wurden... kann mich aber irren, oder es betraf nur einzelne... Kann da jemand mit DIY-Erfahrung nochmal was zu sagen?

mfg,
Freax
 
TL072 ist nicht schlecht.
gibt zig OPamps...............

OPA 275, 2604 für bessere audiowerte als TL072,
LT1013 für kleinen offset,
sonst oft benötigt, 741, 358, 324,( LF und LM heissen die glaub ich), auch 412
was auch immer weider auftaucht: CA3080( obsolete), LM13700,LM13600( obs.),




Das eingangs post verstehe ich übrigens nicht. macht für mich nicht viel sinn......
 
Es sollten halt OPs zum rumexperimentieren sein, die ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben. Da wäre nämlich eh die Frage, ob am Ende nicht die Federkontakte auf dem Steckbrett mehr Rauschen als alles andere.
Wenn man dann ein konkretes Projekt entwickelt hat und baut das dann mit gefertigter Platine und Gehäuse, dann kann man immernoch sehn, ob man nicht High-End-OPs benutzt, wenn das benötigt wird.

punky schrieb:
Das eingangs post verstehe ich übrigens nicht. macht für mich nicht viel sinn......
Warum?
 
würd von anfang an metallschichtwiderstände nehme, jedoch nicht grad ein ganzes sortiment, sondern erst mal die werte 1k, 10k, 100k und 1M sowie 560 Ohm 5.6 etc falls das finanzielle eine Rolle spielt. weiter sind auch keramikkondesatoren wichtig (bereich von 33pF bis 1nF)

was ich auch wichtig finde sind billige trimmpotis zum schaltungen tunen
was die op-amps betrifft würde ich tl082 und tl084 verwenden, auch gebraucht und schon genannt lm13700, such so ein spezial ic ist der ca3046, ein transistorarray, wird auch erlativ häufig gebraucht
 
naja ein ganzes Sortiment ist aber mit 15€ jetzt nicht so teuer, dass man da unbedingt sparen muss.

Bei den Kondensatoren bin ich mir noch nicht so sicher. Ich könnte mir ein angemessenes Sortiment von Panasonic FCs zusammenstellen. Bei den FMs gibts irgendwie zu wenig Werte. Aber die Frage ist dann auch welche Werte man da so nimmt, und ob die überhaupt kritisch sind. Oder nimmt man doch diese Spezial Tonelkos, die bipolar sind?
Außerdem brauch ich ja auch kleine Cs und da hab ich absolut kA ob man einfach WIMA MKS Teile nehmen sollte oder so...
 
cliq schrieb:
Für Elkos in Audioanwendungen wird die Panasonic FM Serie oft empfohlen, ist mein Eindruck. Habe einige von dieser Serie benützt um ein analoges Mischpult zu recappen und bin sehr zufrieden. Preis/Leistung stimmt.
inwiefern? wie macht sich das bemerkbar? (ich nehme immer die billigsten)
 
fonik schrieb:
inwiefern? wie macht sich das bemerkbar? (ich nehme immer die billigsten)

Neben der erhofften höheren Serienkonstanz und besseren Zuverlässigkeit wohl vor allem mehr gefühlte Klangwuppdizität.
 
Ich habe kürzlich an meinem Mischpult ein komplettes Recapping durchgeführt und habe den Tipp mit den Panasonics vorher oft gelesen. Nachdem ich testweise zwei Kanäle gemacht habe, einen mit preiswerten 85° Elkos und einen mit den Panasonics, habe ich den Rest mit den preiswerteren fertiggemacht. Ich höre und messe da keinen Unterschied. Mag sein, dass die Panasonics langfristig evtl. weniger Ausfälle haben oder durch die höhere Temperaturbeständigkeit auch länger halten. Das wird sich vielleicht in ein paar Jahren noch zeigen. Alles in allem war mir das aber den Aufpreis bei insgesamt über 1600 Elkos nicht wert.
 
Hi, also ich denke letztendlich reichen zum Experimentieren wahrscheinlich ja sogar die billigen Elkos. Außerdem scheint man bei Synths eh nicht so viele zu brauchen. Da braucht man scheinbar eher so zwischen 10pF und 10nF.
Am besten ist es hier glaube ich drei Bereiche zu betrachten:
pF-Bereich: Hier wollte ich mir ein Keramiksortiment zusammenstellen, oder?
nF-Bereich: Hier bin ich mir unschlüssig welchen C-Typ man so nehmen sollte, also zB Keramik-Vielschicht oder Polyester?
µF-Bereich: billige Elkos und vll ein paar Tantalperlen?
 
tantal is gut für die stromversorgung, pf hab ich keramik und nf teils polyester und keramik
 
fonik schrieb:
cliq schrieb:
Für Elkos in Audioanwendungen wird die Panasonic FM Serie oft empfohlen, ist mein Eindruck. Habe einige von dieser Serie benützt um ein analoges Mischpult zu recappen und bin sehr zufrieden. Preis/Leistung stimmt.
inwiefern? wie macht sich das bemerkbar? (ich nehme immer die billigsten)
Naja, Panasonic hat immerhin ein Datenblatt für seine elaborate.
Aber fürs basteln? Echt? Ehrlich?

Sanyo Oscon rulez. Man hat ja sonst nix zu tun.
 
Das Teile-Sortiment ist jetzt fast zusammengestellt. Bei Elkos gibt's zum Basteln die billigen und fertig! Dann noch ein paar Styroflex für Präzisionsanwendungen und sonst Keramik und Folie. Widerstandssortiment geht auch klar. OPs: TL07x, LM311, LM13700.
Letztes Problem: Sowohl für VCOs, als auch für VCFs in Moog Kaskaden Technik braucht man ja Matched Pair Transistoren. Geht da statt dem kaum noch zu kriegenden CA3046 auch ein CA3083? Bzw. muss man evtl sogar auf die verdammt teuren SSM2210 zurückgreifen?
 
TheScientist schrieb:
Letztes Problem: Sowohl für VCOs, als auch für VCFs in Moog Kaskaden Technik braucht man ja Matched Pair Transistoren. Geht da statt dem kaum noch zu kriegenden CA3046 auch ein CA3083? Bzw. muss man evtl sogar auf die verdammt teuren SSM2210 zurückgreifen?
ich würde sagen (just my 2 pence): zum entwickeln und probieren sollten einfache NPNs/PNPs von der stange reichen, wenn ich mich recht erinnere, sind die toleranzen in den letzten jahrzehnten wesentlich gesunken. und wenn es dann ernst wird, kannst du immer noch LM394 oder andere matched pairs verwenden.
es besteht dann auch immer die möglichkeit, die transistoren mit einer kleinen prüfschaltung selbst zu "matchen" (handverlesen, ist doch was feines).
 
MIDI MAN schrieb:
tantal is gut für die stromversorgung, .....

da kann ich nur vor warnen, tantale sind sehr empfindlich was überspannungen angeht und gehen entsprechend schnell mal hops (wesentlich eher als vglb. elkos), darüber hinaus produzieren sie dann meistens einen kurzschluss was für den rest der schaltung meistens nicht so gut ist.
bei mir fliegen tantale in der stromversorgung sofort raus, es gibt mittlerweile keinen grund mehr tantale wegen ihrer geringen größe zu verbauen, vertglb. elkos sind genauso groß/klein, einige leute schwören auf tantale als dc-buffer in audioschaltungen, das ist ok.
 
nagut aber die tantals sind für 35v ausgelegt das mehr als das doppelte der eingangsspannung ;-)
 
Ich meine eher, die Tantals sterben an Spannungssteilheit (d.h. zu schnellem ansteigen oder abfallen) der Versorgung.

Und bei den älteren vermutlich auch "die taugten einfach noch nicht so viel", d.h. die gehen einfach so mal kaputt.
 
Fetz schrieb:
Ich meine eher, die Tantals sterben an Spannungssteilheit (d.h. zu schnellem ansteigen oder abfallen) der Versorgung.

Und bei den älteren vermutlich auch "die taugten einfach noch nicht so viel", d.h. die gehen einfach so mal kaputt.

so genau weiß ich das nicht mehr, ich hatte nur schon oft defekte tantale in der versorgung (elkos eher seltener).
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben