Billigste alte Synths gesucht

microbug schrieb:
Als Masterkeyboard erwies sich der 99er für mich als untauglich, weil er gegen die GEM keine Schnitte machte und man im Multimode keine Splits und Layers programmieren kann (das geht ja sogar beim Kawai K1), sondern dafür eine Voice opfern muß. Der Sequenzer kann zwar Pattern, aber nur auf der fest eingestellten Drumspur (10). Seltsame Einschränkungen, leider typisch für Yamaha.

Auch der SY99 macht auf mich den Eindruck eines hochinteressanten Synths, der (wegen Zeit- und/oder Kostendrucks?) irgendwie nicht ganz zu Ende entwickelt wurde. Schade hat Yamaha die Linie nicht mehr weiterverfolgt. Wenn ich es mir vorstelle: Alle guten Seiten des SY99 (und von denen gibt es viele!) einfach deutlich benutzerfreundlicher, d.h. unter anderem eine Oberfläche mit vielen Schiebereglern für Direktzugriff (dass es Yahaha könnte haben sie später ja mit dem SY85 gezeigt), unkompliziertes Einlesen der alten DX7-Sounds (also ohne Konvertiersoftware), erweiterte Masterkeyboard-Funktionen (ich finde die Tastatur schon mal recht gut), bessere Samples (das Klavier ist auf dem SY99 imho wirklich nicht sehr gelungen...) - die Kiste wäre selbst heute noch ein Brüller.
 
Allerdings!

Beim SY99 würde es ja schon reichen, wenn man die ROM-Presets überschreiben könnte - Speicher kann der verwendete H8-Peozessor ja genug ansteuern. Eine neue Firmware für das Ding schreiben macht sicher kaum einer, was an den vielen Customchips liegt und dem hierzulande eher exotischen Prozessor (der aber faktisch in jeder Digitalkamera und sonstwo drinsteckt).

Speicherplatz hat die Kiste vom Adreßraum her wirklich genug, und wenn das nicht reicht, kann man den immer noch erweitern, siehe E! für DX7 und DX7II. Der DX7 arbeitet ja von Haus aus schon mit Paged Memory, E! hat das einfach nur erweitert.

Für bessere Samples gibt's ja PCM-Ex von Musictronics, da ist dann auch ein besseres Piano drin.
 
CZ5000 kann richtig fette Vintage-Sounds und hat gar einen Sequenzer dabei
 
Das wäre meine Empfehlung (Budget insgesamt 750 Tacken):

1. Roland JV 1080 (ca. 150,-)
2. Peavey Spectrum Synth (ca. 50,- bis 100,- - Achtung! - gleich nach Anschaffung die Batterie austauschen/lassen)
3. Waldorf Pulse (z.Zt. nur ca. 200,- - mehr analoger Wumms pro Euro geht nicht)
4. Waldorf Blofeld (sollte gebraucht für ca. 220,- zu haben sein)

5. Ach ja, ein Sampler soll es ja auch noch sein. Dann aber keinen Akai S1000 (der bedient sich doof und die Nachfolgegeräte sind echt besser).

Genannt wurde bereits ein Kurzweil K2000. Kann viel, macht Spaß und eigentlich für rund 200 zu haben. Wenn ich richtig mitgerechnet habe, liegen wir dann aber knapp oberhalb des Budgets. Für rund 100 oder deutlich weniger sollte es einen richtig netten gebrauchten EMU-Sampler geben, selbstredend inklusive ext. CD-ROM und Festplatte. Damit lässt sich fix arbeiten, und an der Qualität gibt es nichts zu meckern. Zum Beispiele einen 6400er oder 64er (Beispiel1, Beispiel2, Beispiel3, Beispiel4). Etwas wagemutigere Naturen (Bedienung umständlicher, Knöppe neigen zu Macken) können auch einen Yamaha A3000 oder A4000 in Betracht ziehen, der sich nebenbei auch sehr gut als Effektgerät macht. Auch hier: möglichst inklusive HD kaufen - und darauf achten, dass die SCSI-Schnittstelle noch nicht anderweitig verscheuert wurde.

Erwägenswert ist es vielleicht, eine der oben genannten Gerätschaften durch einen VA-Synth zu ersetzen. Einen Akai Miniak kann man bereits für deutlich unter 200,- Euro schießen. Und: Ist kein schlechtes Gerät, wirklich nicht. Wobei ich persönlich finde, dass man mit dem Blofeld das Thema "VA-Synth" im Prinzip komplett erschlagen hat. Rein klanglich und in Sachen Flexibilität ist der Blofeld die weit bessere Wahl. Aber vielleicht benötigst du ja noch eine kleine Tastatur bei deinem Setup. Wobei es den JV1080 auch als Tastaturversion gibt - und zwar für ziemlich genau das gleiche Geld wie den 1080. Auch eine Idee, an und für sich, ist ein Yamaha SY 22 oder SY 35. Da hat man dann auch eine Tastatur am Start. Sollte für 100 oder knapp darüber zu haben sein. Zum Beispiel an Stelle des doch etwas seltenen Spectrum Synth.

Fertich.

Ich finde, mit dem oben angegebenen Setup kommst du sehr weit. Vorteil übrigens auch: Für JV 1080 und Blofeld gibt es tonnenweise guter Sounds im Netz. Der Pulse wiederum (Trick: auch mal die OSC-Lautstärken deutlich absenken) kann nicht nur "Brett" und "hart analog", sondern auch sehr weich und rund tönen, was für viele ex-Pulse-Besitzer übrigens eine echte Überraschung ist. Nunja, und ein wenig externe FX und einen Mixer wirst du auch benötigen, um aus diesem Setup so richtig was rauszuholen, wobei der JV 1080 im Prinzip schon ganz okay versorgt ist, und manches FX vom Blofeld durchaus taugt. Wobei der Blofeld wirklich hochwertiger (und zwar: richtig geil) klingt, sobald man schöne externe FX dranhängt.
 
Die Rolands mit den 76er Tastaturen werden alleine durch die bekannt guten Tastaturen nie völlig ins Billigsegment abrutschen, die werden vielerorts zumindest noch als Masterkeyboard genutzt. Die Nachfolger davon, XP und XV-Serie, sind Arbeitsgeräte und auch heute noch an vielen Stellen im Einsatz, gerade der XP-80. Einen XP-50 dagegen kann man schonmal für 150€ angeln, einen JV-90, JV-1000 oder XP-80 sicher nicht.
Das war dann auch meine Idee :) Für 'schmales' Geld ein 76er Masterkeyboard mit Aftertouch und obendrein gibt's sogar noch einen Digitalsynthesizer, da müsste man bei Neugeräten schon sehr sehr lange suchen. Meiner müsste diese Woche noch ankommen :) In welchem Zustand wird sich zeigen. In jedem Fall mussten keine 200€ für aufgewendet werden.

Ein XP-30 wäre aber mein eigentlicher Favorit gewesen mit gleich drei fest eingebauten JV-Cards, aber der ist nicht mehr zu bekommen.

PS: Sorry für das Leichenfleddern ;-)
 


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