C30, C60, C90 - ein Cassetten Revival

ich hatte in den 80ern selbst eine handvoll compilations in cassettenform im eigenvertrieb veröffentlicht und weiß, wieviel arbeit dahinter steckt.
kein vergleich zu den möglichkeiten, die bandcamp oder spotify heute bieten. dennoch ist das tape auch für mich ein faszinierendes medium geblieben.
hier ein lesenswerter text von Maik Bierwirth (Jungle World, 16.3.23).

 
Ich gestehe den Artikel irgendwann abgebrochen zu haben, nicht wegen dem Gender-Quatsch, sondern wegen der Abschweifungen, die mit dem Thema Kassette nix zu zun hatten. Aber der Punkt ist trotzdem klar geworden.

Ich habe an Kassetten nostalgische und deswegen sehr positive Erinnerungen. Die Kassette war das Mittel der Wahl, um seine Lieblingssongs zu hören, besonders auf dem Walkman, aber auch zuhause auf der Anlage. Das Problem mit Kassetten war aber schon damals die starke Abnutzung, weswegen der Standard-Workflow war: Vinyl Kaufen und auf Tape überspielen. Das funktionierte für die damalige Zeit prächtig, und viele gute Erinnerungen hängen daran.

Wenn es jetzt um das Thema "Rückkehr der Kassette" geht, und gemeint sei das Kaufen von bespielten Kassetten, dann frage ich mich, ob die Kassette überhaupt jemals da war? Ich habe in meinem Leben viele Platten und später CDs gekauft, dazu unzählige leere Kassetten, aber nicht eine bespielte.
 
Ich gestehe den Artikel irgendwann abgebrochen zu haben, nicht wegen dem Gender-Quatsch, sondern wegen der Abschweifungen, die mit dem Thema Kassette nix zu zun hatten. Aber der Punkt ist trotzdem klar geworden.

Ich habe an Kassetten nostalgische und deswegen sehr positive Erinnerungen. Die Kassette war das Mittel der Wahl, um seine Lieblingssongs zu hören, besonders auf dem Walkman, aber auch zuhause auf der Anlage. Das Problem mit Kassetten war aber schon damals die starke Abnutzung, weswegen der Standard-Workflow war: Vinyl Kaufen und auf Tape überspielen. Das funktionierte für die damalige Zeit prächtig, und viele gute Erinnerungen hängen daran.

Wenn es jetzt um das Thema "Rückkehr der Kassette" geht, und gemeint sei das Kaufen von bespielten Kassetten, dann frage ich mich, ob die Kassette überhaupt jemals da war? Ich habe in meinem Leben viele Platten und später CDs gekauft, dazu unzählige leere Kassetten, aber nicht eine bespielte.
Für Menschen mit weniger Geld. Die Nevermind konnte ich mir nur als Tape leisten für 10 Mark im Hertie. In England gab es 93 noch Maxis auf Tape.
 
Viel Geld hatten wir damals alle nicht. Ich weiß nicht mehr genau die Preise von Platten und Kassetten in den 80ern, kann sein, dass die Kassetten billiger waren. Man hat sich auch nicht alles selber gekauft.
 
@ Gisel1990

ich habe wie du meine lieblingssongs kompiliert, tapes für freund:innen liebevoll gestaltet inkl. verpackung, cover usw.
wenn ich danach frage, sind die kassetten noch immer gut in schuß und absolut ohne verluste hörbar.

die tapes, die ich mir kaufte, habe ich natürlich irgendwann digitalisiert ebenso meine liebsten mixtapes.

für mich war die kauf-kassette jedenfalls da. vielleicht lag es bei dir ja auch an der fehlenden quelle, einkaufsmöglichkeit oder weil skippen nicht möglich war, dass du mit dem medium nicht warm wurdest :xenwink:.

hier noch mein kleiner einkaufstipp:

 
tapes als zuneigungsbeweis:
meine ex-freundin fragte mich, ob ich nicht die ihr gewidmeten kassetten zu der damaligen ausschreibung der ausstellung in HH senden wolle. ich lehnte ab. gemeinsam besuchten wir dann aber die beeindruckende ausstellung:


vor einigen jahren besuchte ich ein interessantes dj-set von Gudrun Gut im Haus der Kulturen der welt: sie legte nicht auf, sondern ein: kassetten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe zu die Audio Cassette ist etwas besonderes. Ich selbst habe noch eine 1x0,5m große Schublade voll mit meinen Tapes aus den 80er und 90er Jahren.
Die werfe ich auch niemals weg solange ich lebe. Wenn ich nicht mehr lebe kann ich sie dann auch nicht mehr wegschmeißen ;-)
Nun gut...die Tapes...geliebt habe ich sie trotzdem nie, sei es im Auto wenn ich einen Song gesucht habe immer dieses verdammte spulen (von Bandrissen oder -Salat mal ganz zu schweigen)
Aber es hatte ,wie alles auch seine Vorteile
mit den Tapes, und besonders mit den direktgeschalteten play,stop ffwd und rwnd-Tasten. Also nicht die digital gesteuerten bei denen es eine kleine latenz gab bevor der Sound kam sondern
die wo du draufgedrückt hast und syncron fing es genau da an zu spielen wo du letztens aufgehört hast zu hören. Das ein Tape eine Einheit ist kommt auch zugute. Wenn mein Tape keine Ordner zulässt
bei einem externen Medium und ich eine 2 Ellenlange Liste habe mit Songs habe ich bis ich ihn gefunden habe schon gar kein bock mehr ihn zu hören.
Wie dem auch sei...ein Album nur auf Cassette will ich in meinem Leben auch gern noch produzieren. Bzw. ein Album das auch als MC dann erhältlich ist. Why not? Ich habe hier noch zwei Ghettoblaster
die 1a in Schuss sind und einen kleinen Monorecorder den mal jemand für meinen TI als Datasette genutzt hatte damals.
Was bei den analogen Medien immer mitfasziniert (außer der Musik um die es eigenetlich geht) ist beim MC player die Mechanik und beim Plattenspieler das abtasten mit der Nadel.
 
bei meinen ersten solo gigs hatte ich nur zwei tapedecks für die backing tracks ...

 
Ich weiß nicht mehr genau die Preise von Platten und Kassetten in den 80ern,
Ich habe als Student in den 80ern in einem Plattenladen gejobbt, dessen Slogan war „Jede LP 15,90 DM“. Kassetten hatten wir nicht, weil die Nachfrage gefehlt hat.
 
Viel Geld hatten wir damals alle nicht. Ich weiß nicht mehr genau die Preise von Platten und Kassetten in den 80ern, kann sein, dass die Kassetten billiger waren. Man hat sich auch nicht alles selber gekauft.
danke für deine meldungen (: .
kauf-kassetten waren nicht viel billiger als vinyl-lp.
ich hatte das glück anfang der 80er in einem indie-plattenladen nach (und auch während) der schule jobben zu dürfen - saß also an der quelle. die nachfrage liess aber auch nach, wir liessen die sparte auslaufen und verwiesen an die spezialisten wie Graf Haufen Tapes oder den Scheißladen in Berlin.
 
Aussage:

Kassetten sind eine schnelle und günstige Lösung.

Was für ein Quatsch.

Wohl noch nie einen Stapel C60 ohne Kopierstraße kopiert, wie ich diesen Worten entnehme.

Da geht die Kopie in Echtzeit -- fünf Tapes = fünf Stunden Arbeit.

Das ist sehr schnell, wenn man sehr viel Zeit hat, weil man sehr wenig arbeiten muß, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen -- Mami und Papi bezahlen die Miete, das Studiticket reicht für den ÖPNV, Krankenversicherung läuft über die Eltern, dann braucht man nur sehr wenig Zeit ins Geldverdienen zu stecken und kann den Rest der Zeit die Flausen in seinem Kopf sortieren.

Billigband auf Cassette war schon in den 1980ern kacke (wer erinnert sich noch an dieses hellbraune Band, das immer ausflockte?). Vernünftiges Bandmaterial gibt es i. d. R. nur aus zweiter Hand, noch seltener originalverpackt und unbenutzt, und wenn man sieht, zu welchen Kursen jungfräuliche Metal-IV-Tapes den Besitzer wechseln, ärgere ich mich, daß ich in den frühen 2000ern nicht in großem Stil zugeschlagen und mich damit eingedeckt habe.

Ist also der ideale heiße Hipsterscheiß. Und was, zur Hölle, ist rhizomatisch?

Stephen
 
Ich hatte mal ein Pioneer Doppel-Deck, mit dem es möglich war, eine A->B Kopie in doppelter Geschwindigkeit/Zeit zu erstellen.
Die resultierende Qualität war miserabel!
Bin später auf Single-Decks umgestiegen (Marantz, Pioneer).

Die Bandsättigung einer Bandmaschine ist mit einer CompactCassette übrigens nicht erreichbar.
Die CC sind alles andere, als ein heiliger Gral des audiophilen Genusses <- und wenn schon, dann muss sowohl der schreib/lese-Kopf bez. Azimuth perfekt ausgerichtet und das Tape bez. BIAS/BLE entspr. eingemessen sein + die Aufnahme sollte möglichst mit Dolby S erfolgen und auch mit Dolby S wiedergegeben werden. Bei den Pioneer's gab es neben Dolby B/C/S und HX-Pro sowie AutoBLE-XD auch noch zusätzlich einen "Frequency Level Expander (FLEX)", was wahre Wunder bez. Klarheit ermöglichte (kenn das nur von Pioneer Decks).
 
Ich habe auch noch 2 Kartons voller mix Tapes und damit voller Erinnerungen. Aber ehrlich gesagt ist das Medium doch wirklich eher lästig.
 
Ich habe auch noch 2 Kartons voller mix Tapes und damit voller Erinnerungen. Aber ehrlich gesagt ist das Medium doch wirklich eher lästig.

Ich habe nur ein Mixtape behalten (glaube ich).

Das habe ich damals zurückbekommen mit der Bemerkung Merkwürdige Leute hören merkwürdige Musik.

Ist also eher nichts draus geworden.

Stephen
 
Ich liebe Kassetten. Aber einfach nur der Nostalgie wegen. image.jpg
 
Ich habe immer nur Vinyl-Platten gekauft, fand und finde die Schallplatte weit besser als Cassetten hinsichtlich der Klangqualität.

Tape-Revival fände ich gut, wenn es um Open-Reel ginge. Aber Cassetten? Ernsthaft? Die waren eigentlich immer nur eine Krücke.

Allerdings habe ich in den 80er- und 90er-Jahren ziemlich viel Zeug auf Mehrspur-Cassettenrecordern aufgenommen, aber das war dann schon 9,5 cm/s Bandgeschwindigkeit mit dbx-Rauschunterdrückung auf Chrom-Cassetten - und das schmale Achtelzoll-Band musste die Spuren auch nur in einer Abspielrichtung aufzeichnen und wiedergeben.

Kauf-Cassetten waren Normalband mit 4,75 cm/s - 4 Spuren - auf 2 "Seiten" abspielbar. Gruselig. Für die "B-Seite" musste man umdrehen und hörte durch das Übersprechen die A-Seite rückwärts mit - und umgekehrt. Wer dieser gruselig schlechten Technik heute noch nachhängt, dem ist m.E. nicht mehr wirklich zu helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tape war für mich das Medium für unterwegs und die Schallplatte stand zu Hause ,wohlbehütet im Regal. Viele hatte ich nicht. Kumpels kamen mit ner Platte vorbei und wir überspielten oder ich ging zu Kumpelz.
Tapes hab ich schonmal verliehen zum überspielen weil ich mir auch selbst oft welche geliehen habe. Platten habe ich nur ungern oder gar nicht verliehen. Ich weiß noch wie mir damals ein Nachbar aus versehen Kakao
über meine erste Electroplatte bzw. das Cover auf der Rückseite geschüttet hatte und dann so getan hat als wäre nix gewesen. Dann hatte er noch zu dieser damals brandneuen Platte (1985) gesagt daß das
Mist wäre ...1983 und 84 wär besser gewesen :cool: Ich persönlich finde die Sachen von 1985 auch noch sehr cool weil man auch da noch gerne Roboterstimmen und viel Synthesizersound eingesetzt hat bevor aus dem Electro
dann Hip Hop wurde. Ich habe mir meine Alben nie auf Platte gekauft weil ich die Möglichkeit hatte mir die Alben bei der Anlage meiner Eltern auf Tape zu kopieren. Diese Möglichkeit hatte nicht jeder der Leute die ich
damals kannte.
 
Ich habe noch ein paar mix tapes als Deko.
Habe aber damals in meiner Jugend auch sehr viel weggeworfen weil mir die schlechte Aufnahme Qualität doch angekotzt hatte.
Sehr viele dieser mixe habe ich 2009 bis 2014 auf SoundCloud wiederentdeckt von jemandem der zufällig die gleichen hatte wie ich und dort hochgeladen hatte.
Das ist viel cooler wie die übriggebliebene decko an Kassetten bei mir.
Das ist so krass die alten original mixe wiederzuhören!
Daher... Mp3 ist top.
Ohne mp3 und Internet hätte ich diese Nostalgie niemals wiederbekommen!
Und ein bandsalat oder was weiß ich passiert jetzt damit nicht nochmal. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehöre zur Hörspielkassetten-Generation und hatte so einen strahlend weißen Kassettenrekorder. Musik, Mixtapes... eher Nein. An eine Italo Disco-Musikkassette kann ich mich noch erinnern, die ich heimlich aus dem elterlichen Partykeller gestibitzt habe. Die hörte ich rauf und runter.

Ein Revival der Kassette begrüße ich. Kassetten sind robust und schneller einsatzbereit. Das Auflegen einer Schallplatte ist aufwendiger und man muss behütsam vorgehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man konnte Kassetten bzw. die Recorder prima zum Skaten oder einfach nur zum Bier trinken mit den Jungs, mit nehmen.
Wie schon gesagt wurde, eine wirklich robuste Sache ist das. Mit guten Tapedecks und gutem Bandmaterial lassen sich auch gute Aufnahmen machen.
Ein Freund mit einer eigenen Kneipe legt dort immer wieder Vinyl auf, die Sets werden auf Tape mitgeschnitten und wenn er wieder Wirt spielen muss, laufen die Tapes….
An meinem Laptop den ich zum Musik streamen etc. Nutze, hängt auch ein Tapedeck, ich schneide Songs die ich bei SoundCloud etc. entdecke dort mit und kann dann beim nächsten Hausputz ein feines Mixtape hören.
Ich bin eben auch mit den Dingern aufgewachsen und bin und bleibe Fan…
 
In ihrer Zeit waren Cassetten ok, schlechter als Tonband aber klein und transportabel. Wie oft erinnere ich mich noch an Cadaques, den Strand dort und Back to Nature volle Möhre auf den Ohren. Das ging halt nur mit Walkman. Heute kann ich gut drauf verzichten. Das Revival findet ohne mich statt.
 

Das war in den 1980er das Medium für diejenigen, die es sich nicht leisten konnten, eine LP zu veröffentlichen (von einer CD mal ganz zu schweigen).

Das hatte sicherlich szeneintern einen gewissen Wiedererkennungswert -- wir stümpern und amateuren eifrig um die Wette.

Ob man heute noch das persönliche Stümpertum derart raushängen lassen muß, weiß0 ich nicht. Bin aber auch kein Hipster mit Bart, nur ein alter Sack mit Koteletten.

Stephen
 
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich damals mal Tape und CD falsch angeschlossen habe und von da an mit dem Lautstärkeregler des Tapedecks in die laufende CD reinfaden konnte (keine Ahnung wie ich das verstöpselt haben könnte). Die ersten DeMo Megamixe waren geboren und der Start in eine Deejot Karriere :)
 
eine der wenigen Album MC's die ich besitze...schönes Artwork finde ich. Leider habe ich beim fotografieren die Kassette
falsch rum gelegt....zu spät :)

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