Cajon aufgenommen - richtig nachbearbeiten

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AIBavarian

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Hi Leute, ich hoffe dieser Thread passt hier rein.
Ich hab meine Cajon aufgenommen und zwar mit einem Großmembranmikrofon hinten am Schallloch und einem Kleinmembranmikrofon an der Front. Die Höhen und Mitten klingen gut, die Tiefen bleiben hinter meinen Erwartungen zurück.

Hat jemand Erfahrung mit dem Abmischen und kann mir in etwa sagen, wie ich die Tiefen "fetter" hinbekomme?

Danke schonmal!
 
... Cajon besser klingend machen?
Spur löschen!! :D

(sorry, konnte nicht widerstehen :P)

Sind denn Tiefen mit drauf? Bei einem Großmembran würde ich mal vermuten dass es nicht am Mikro hing, die nehmen ja oft eher bisschen zu viel "unten rum" auf...

Dann evtl. im ersten Schritt einfach mal versuchen wie viel Du am EQ reindrehen kannst, ohne dass der Rest komisch klingt.

Hast Du einen externen analogen Preamp oder Plugins, die so was simulieren?
Dann würde ich versuchen, mit ein bisschen "heiß" in den Preamp nochmal nachträglich rein zu gehen, also mit hohem Pegel und das Gerät ein bisschen (nicht krass) übersteuern, um zusätzliche Harmonics raus zu kitzeln.

Oft wirkt Bass danach etwas "fetter" wie man so schön sagt.

Ansonsten gäbe es die Option eines Subharmonic Synthesizers, wie z.B. bekannt von dbx in Hardware Form oder z.B. das "Renaissance Bass" Plugin von Waves... gibt aber sicher auch Dutzende andere die ähnlich arbeiten...
Verzerrer/Saturation Plugins werden -moderat eingesetzt- auch evtl. ne leichte Verbesserung bringen.

GAAAAANZ ganz ganz arg DIY wäre: nimm n Sinuswellen-Generator/Plugin, stimm das auf die selbe Frequenz wie die Cajon, und leg das unter jeden Schlag der Cajon (z.B. durch die ursprüngliche Audio-Aufnahme ge-gated).

Wird so ganz oft bei normalen Drum Recordings gemacht um die Sub anzu"fetten" (mit Sinus-Tongenerator) oder der Snare mehr Punch und "PAAH!" zu geben (mit einem Noisegenerator).
 
Danke schonmal für die Infos!
Denke auch nicht, dass es am Mikro lag, hab mich schon vorher über die Mikros informiert: https://cajon-vergleich.de/cajon-ratgeber/die-besten-tipps-zum-cajon-aufnehmen/

Das Problem: Wenn ich am EQ den Bass hochdrehe, auch nur ganz sanft, geht das direkt auf Kosten der Abtrennbarkeit zwischen Tiefen, Mitten und Höhen. Verstehst du, was gemeint ist? :D Man kann praktisch nicht mehr ganz zwischen den Tonhöhen unterscheiden, ist halt ein Cajon Problem.
Das ganze soll später mit einer Gitarre zusammengemixt werden. Insofern sollte die Spur möglichst jetzt schon passen.
Das mit dem Sinuswellengenerator auf die Cajon einstimmen verstehe ich, das glaube ich wäre aber eine Spur zu brutal aufwendig :D

Werd mir das mit den Subharmonic Synthesizers mal anschauen, evtl kommt da was brauchbares bei rum. Ich halt dich auf jedem Fall hier auf dem Laufenden!
 
Ah okay Du benutzt wahrscheinlich aber auch einen Low-Shelf-Filter dafür?
Klingt zumindest so als ob Du da einen viel zu großen Bereich im Bass anhebst mit Deinem EQ.

Ich dachte eher an einen kleinen "Bump" von 3-5dB direkt auf der gewünschten Frequenz und dann würde ich persönlich direkt daneben/etwas höher einen kleinen Cut machen um etwa gleich viele dB.
das hat meist den Effekt dass das auch definierter klingt.

(bilde ich mir zumindest ein haha)
 
kannst mir auch mal per PN einen Link zu der Spur schicken, dann guck ich mal wie sich das verhält.

bin jetzt neugierig geworden - und mir steht demnächst auch wahrscheinlich eine Aufnahme inkl. dieses schrecklichen Pseudo-"Instruments" bevor, da will ich dann vorbereitet sein :P

P.s.:
ich weiß ja auch nicht woher dieser Hass auf Cajons kommt. aber es muss was mit "Wonderwall" zu tun haben, der spielt nämlich immer vor meinem geistigen Ohr wenn ich so Gewaltfantasien habe wo Cajons mit Äxten zerhauen werden und... *ahem* *hust hust*
war was? ^^ :P
 
Habs jetzt besser hinbekommen! Hab einfach noch ein wenig an der Feinabstimmung rumgetüftelt und die Anhebung ein weniger flacher gemacht, dafür ein wenig breiter.
Schicke dir nen Link wenns fertig ist! :>
Und Hass auf Cajon geht mal gar nicht :D Passt halt super zu allem und ist einfacher mitzunehmen als mein Schlagzeug :P
 
Klingt halt aber auch einfach als ob sich jemand ne Orangenkiste unter den Arsch schiebt und drauf haut.

Ich kann halt diesen Lagerfeuer-"Charme" null ab... ;-)
 
Hast du mit der Position der Mikros experimentiert? Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit Aufnahmen einer Cajon. Ich habe dann mal die Mikros ein wenig verschoben, oder gedreht, usw. Unglaublich was das teils für ein Unterschied war. Auch mal beide Mics auf dieselbe Seite etc. Das macht riesig viel aus, gerade was die aufgenommenen Frequenzen anbelangt. Das gilt im übrigen für die Aufnahme aller akustischen Instrumente.
 
Noch was: falls das Cajon am Schluss auch wirklich nach Cajon klingen soll, dann vergiss das ganze Doppeln mit Synths oder sonstwas. Auch mit dem EQ würde ich sehr sparsam umgehen, was nicht da ist kann nicht herbeigezaubert werden. Ist halt nicht so einfach aufzunemen wie elektronische Instrumente. Hier hilft nur eine saubere Aufnahme(technik).
 
Ich bin da jetzt echt kein Experte, aber das Loch im Cajon ist ähnlich einer Baßreflexröhre bei einem Subwoofer, nur dass hier überwiegend eine Frequenz wiedergegeben wird. Wenn nun das Micro im Wellental der Schallwelle positioniert hast, dann könnte es auch ganz schön dünn klingen. Hier sollte man mal das bekannte "Rein-Raus-Spiel" (Ein Schelm wer.... ) ausprobieren. Ein paar Zentimeter rein oder raus können hier schon viel bewirken (ich frage mich gerade, ob ich den Thread gerade in die GANZ falsche Richtung lenke, was ausdrücklich nicht von mir gewünscht war).
 
Glaub das ist schon ganz richtig, @firstofnine

Und @abbuda : natürlich ist richtig aufnehmen die bessere Option!
ich war mir nur nicht sicher ob die Option "neu aufnehmen" bei ihm besteht - so ein Cajon Spieler geht ja auch irgendwann nach Hause.. ;-)
 
Glaub das ist schon ganz richtig, @firstofnine

Und @abbuda : natürlich ist richtig aufnehmen die bessere Option!
ich war mir nur nicht sicher ob die Option "neu aufnehmen" bei ihm besteht - so ein Cajon Spieler geht ja auch irgendwann nach Hause.. ;-)
Klar doch, ist so wie du sagst. Manchmal muss man mit dem was man hat leben und kann nicht neu aufnehmen.
 
Exakt!

Aber für den "damit leben" Part hab ich für meinen Teil ja dann zu wenig Respekt vor dem Ausgangs-Instrument bzw. zu wenig Interesse an "realistischen Klängen"... wenn ich will dass das rummst, kommt ne Sub-Sinuswelle drunter und/oder enveloped noise on top :D :P
 
Nur so als Tipp am Rand: Bei der Abnahme mit zwei Mikros beim Mischen mal die Phase eines der beiden Micros drehen. Kann im Bassbereich entscheident sein.
 
Letztlich ist die Aufnahme das Wichtigste. Wenn man nicht neu aufnehmen kann, dann ist die Aufnahme halt, wie sie ist. Man wird sie eher nicht in der Post Produktion retten können.

Ich hab einmal einem Drummer seine Mikrofone ausgerichtet, nachdem er nie zufrieden war, egal wie er seine Drums in seinem Protools HD System bearbeitet hat. Der hat die Kinnlade gar nicht wieder hoch bekommen, als er den Unterschied gehört hat.
 


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