Chroma Polaris - wer weiß was?

Hallo zusammen,

ich bin gerade schwer am Überlegen, mir als Ergänzung zu meinem Nord Modular ein analoges Gerät zuzulegen, und habe an den Chroma Polaris gedacht. Scheint mir zwar nicht günstig zu sein, aber irgendwie reizt es mich, dass er doch recht vernünftige Modulationsmöglichkeiten bietet bei analoger Klangerzeugung.

Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, ihn selbst anzuspielen, daher wollte ich mal an Polaris-Nutzer die Bitte raussenden, ob ihr mir ein paar Erfahrungsberichte dazu geben könnt. Wozu nutzt ihr ihn (ich nehme an, eher im Bereich Leads), wo nutzt ihr ihn (eher Studio, eher live), wie spielt sich die Tastatur, wo liegen Stärken und Schwächen, was ist ein vernünftiger Preis etc.?

Danke schonmal!
 
Sonnentiger schrieb:
Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, ihn selbst anzuspielen...
warum gerade den Polaris???
Bietet zwar einen guten Gesamtklang, hat aber keine richtigen Regler und nix und ist daher meist doch nur eine Presetschleuder auf hohem Niveau. Was will man damit?
 
Der Polaris ist nicht schlecht, ist aber kein Rhodes Chroma. Hauptschwachpunkt dürften die Mylar-Folientaster sein; ob es für Slider u. ä. noch Ersatz gibt, wage ich ebenfalls zu bezweifeln. Intern sitzen m. W. Curtis-ICs, die auch schwierig zu bekommen sind. Dann habe ich von vielen Polaris-Besitzern gehört und gelesen, die Probleme mit den Flachbandkabeln haben; da scheint es massive Kontaktprobleme, kalte Lötstellen und dergleichen zu geben.

Wenn er funktioniert und man mit der Bedienung zurechtkommt, dann ist der Polaris ein brauchbarer Polysynth (merke: Ein Synthesiser ist nur so gut wie der Typ, der davor sitzt -- ob man ein Gerät als Presetschleuder verwendet, ist nur im Ermessen des Nutzers) und m. E. interessanter als ein Prophet 600 oder ein Roland Juno 106. Ich denke, um die 1.250 Euro sind derzeit wohl dafür zu berappen; ob Du Dir was Altes und potentiell Anfälliges antun möchtest, mußt Du selbst wissen.

Stephen
 
Danke, gut zu wissen. Von der Anfälligkeit des Flachbandkabels hab ich schon öfter gehört. Als Preset-Schleuder würds ein gebrauchter Rompler für einen geringeren Preis auch tun. Ich interessier mich va für den Polaris, weil er so viele Modulationsmöglichkeiten hat, was bei einem Analogsynth mit VCO's ja nicht so oft zu finden ist.

Was meinst du mit "er ist kein Chroma"? Abgesehen davon, dass der Chroma preislich in einer deutlich höheren Liga zu finden ist (um die 3k, oder?), sieht mir der Polaris in der Bedienung einfacher aus, mehr Schieberegler, weniger Knöpfchen.
 
Sonnentiger schrieb:
[...] Was meinst du mit "er ist kein Chroma"? [...]

Er klingt anders und ist nicht ganz so flexibel, was die Verknüpfung der einzelnen Funktionsgruppen angeht. Für mein persönliches Empfinden fehlt dem Polaris ein wenig das Pfund untenrum, dafür klingt er etwas drahtiger und ist vielleicht klanglich universeller einsetzbar.

Stephen
 
Der Polaris klingt großartig. Nachdem ich meinen komplett recapped und etwas modifiziert hatte, habe ich diese Demos aufgenommen:

http://www.gearslutz.com/board/electron ... synth.html

Mittlerweile klingt er dank 1-2 mehr Mods noch besser.

Ist zwar nicht der flexibelste Synth (ein paar Funktionen fehlen), dafür kann er auch Dinge, die nur wenige andere hinkriegen. Und der Grundklang ist wie gesagt ganz groß. Teilweise zu groß für einen Mix. ;-)
 
Geil, Wahnsinn wie der strahlt!!! Meine Hochachtung, wirklich sehr schöne Sounds hast du da rausgeholt. :supi:

Wundert mich, dass Tangerine Dream den nicht im Einsatz hatten, das würde gut dazupassen vom Klangbild. Und das mein ich als volles Kompliment.
 
living sounds schrieb:
Der Polaris klingt großartig. Nachdem ich meinen komplett recapped und etwas modifiziert hatte, habe ich diese Demos aufgenommen:

http://www.gearslutz.com/board/electron ... synth.html

Mittlerweile klingt er dank 1-2 mehr Mods noch besser.

Ist zwar nicht der flexibelste Synth (ein paar Funktionen fehlen), dafür kann er auch Dinge, die nur wenige andere hinkriegen. Und der Grundklang ist wie gesagt ganz groß. Teilweise zu groß für einen Mix. ;-)

Kannst/willst du was zu den Mods sagen?
 
Sonnentiger schrieb:
Hallo zusammen,

ich bin gerade schwer am Überlegen, mir als Ergänzung zu meinem Nord Modular ein analoges Gerät zuzulegen, und habe an den Chroma Polaris gedacht. Scheint mir zwar nicht günstig zu sein, aber irgendwie reizt es mich, dass er doch recht vernünftige Modulationsmöglichkeiten bietet bei analoger Klangerzeugung.

Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, ihn selbst anzuspielen, daher wollte ich mal an Polaris-Nutzer die Bitte raussenden, ob ihr mir ein paar Erfahrungsberichte dazu geben könnt. Wozu nutzt ihr ihn (ich nehme an, eher im Bereich Leads), wo nutzt ihr ihn (eher Studio, eher live), wie spielt sich die Tastatur, wo liegen Stärken und Schwächen, was ist ein vernünftiger Preis etc.?

Danke schonmal!

Doch, der ist gut, er ist ein etwas kühlerer Bruder des Chroma und kann schon genug. Es entspricht eher dem Umfang eines Standardsynths, aber das Ding ist quasi ein ARP und klingt auch gut. Nicht ganz so gefällig wie der Chroma, also etwas steriler aber man kann ne Menge tun, nur schnelle LFOs hat er nicht, aber der Chroma halt auch nicht.

Finde ihn für das Gebotene und dessen Hintergrund nicht teuer.
 
Er klingt einach sehr gut. Er hat u.a. diese wunderbaren ARP-Strings. Man kann gut intuitiv damit arbeiten, da fast alle parameter direkt im Zugriff sind. Die interne Verkabelung mit den beschichteten Folien ist ein Problem. Aber das kann man dadurch kompensieren, dass alle Parameter, auch die Panel-Switches über Midi adressierbar sind. Überhaupt hat er eine sehr umfangreiche MIDI-Implementation. Ein großes Manko in der Klanggerzeugung: die Oszillatoren könnnen nicht in der Lautstärke individuell geregelt werden. Es geht nur an/aus. Multimode kann er auch, 8stimmig, obwohl er nur 6stimmig ist. Die Tastatur ist anschlagdynamisch und gut. Theoretisch kann man jede Taste individuell anpassen.

Alles in allem: eine tolle Kiste. Und ... Ich verkaufe ihn nicht ;-)
 
ppg360 schrieb:
Hauptschwachpunkt dürften die Mylar-Folientaster sein; ob es für Slider u. ä. noch Ersatz gibt, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.

Gibt es neu von einem der Developer des Polaris. Ist kein Problem mehr.
 
so geht's auch: Bedienung des Polaris über MIDI Touch (iPad); man beachte, dass auch die Buttons "Lower Function", "Uppper Function", der Sequencer etc., also das gesamte Panel über MIDI aktivierbar sind:
 

Anhänge

  • Foto 1.PNG
    Foto 1.PNG
    66,2 KB · Aufrufe: 78
  • Foto 2.PNG
    Foto 2.PNG
    59,3 KB · Aufrufe: 78
Ich hab mir eher überlegt, den mit meiner Bitstream anzusteuern. Funktioniert das denn auch ohne PC dazwischen? Prinzipiell müsste ja jedem Polaris-Regler ein fester CC-Wert zugeteilt sein, oder?
 
Moogulator schrieb:
Doch, der ist gut, er ist ein etwas kühlerer Bruder des Chroma und kann schon genug.

Ist das mit dem "kühler" Tatsache oder eher subjektiv? Genau wie der Chroma hat er doch auch VCO's und einen rein analogen Signalweg. Bloderer meint in dem Artikel dazu (http://www.amazona.de/2008/01/blue-box-rhodes-fender-chroma-polaris/3/), dass er das nicht unterschreiben könne. Der Polaris sei halt nicht der Stringpad-, sondern eher der Leadspezialist, klinge rauher. Und das sagt man ja ARP-Synths des Öfteren nach.

Naja, letztendlich muss ichs eh selber mal ausprobieren, ich hab halt auch nur recht wenig echte Vergleichsmöglichkeiten bisher, daher die Fragen. Wo bekommt man schon mal Vintagesynths zum Ausprobieren an die Hand...
 
Die meisten sind MIDI-CC-Werte, einige gehen über Sysex. Bitsream kenne ich nicht, ich hab's wie gesagt mit MIDI Touch auf dem iPad erstellt. Leider kann MIDI Touch keine bipolaren Regler darstellen, einige Parameter gehen von -63 über Null bis +63, die CC-Werte sind 128-64,0,1-63.
 
Bipolare Regler sollten aber zu den Basics gehören, zumal die nicht selten sind, ebenso wie Tabellen. Lemur kann das glaubich jedenfalls.
 
microbug schrieb:
Bipolare Regler sollten aber zu den Basics gehören, zumal die nicht selten sind, ebenso wie Tabellen. Lemur kann das glaubich jedenfalls.
Ich hatte den Softwareersteller angemailt, ob er das nicht mit aufnehmen möchte. Ist schon eine Weile her. Keine Reaktion. Inzwischen ist die Website inkl. Forum offline. Sehr schade :sad: , ein Superprogramm, aber kein Support mehr in Aussicht. Muss ich mir wohl eine Alternative suchen.
 
Ärgerlich. Die bipolaren Regler waren bei Sounddiver sehr schön gelöst, da gabs einen Learnmodus. Der half allerdings wenig bei diskontinuierlichen Werten, wie sie zB Ensoniq sehr gerne einsetzte.

Lemur dürfte wahrscheinlich das Beste für sowas sein. TouchOSC kann auch Sysex, nur nicht so wie Lemur. Gibt noch MIDI Designer, den hab ich aber bisher kaum benutzt.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben