"Composer-Burnout" ?

Cosso

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Seit vielen vielen Wochen, eigentlich ja doch schon eher ein paar Monaten, "kotzt" mich das Musikmachen an.
Es ist (vermutlich) nicht einfach nur eine Phase einer Kreativblockade, die mal jeder von uns hat und bei der einem nicht so recht was musikalisch-interessantes einfallen will.
Bei mir ist es eine Art und Form von "Erschöpfung".

Sobald ich ein neues Stück beginne, bin ich nach schon wenigen Takten mit einer bleiernden Schwere ermüdet.
Anfänglich dachte ich es läge daran, weil es Stücke sind, die ich im täglichen Brot&Buttergeschäft schon gefühlte hunderte Male gemacht habe und deswegen angenervt sei.

Aber nein.
Es sind vielmehr jene Stücke, die durchaus recht interessant sind und Potential haben, aber dann umso mehr Aufwand und eigentlich meine von mir geliebte Detailarbeit abverlangen, die mich "plötzlich" nur noch Überwindungen kosten, weil der Gedanke an den Weg der mit dem Stück noch vor mir liegt, zu überfordern und enorm viel Kraft abzuverlangen scheint.
Am Ende, wenn das Stück dann fertig ist, empfinde ich dann auch keinerlei Befriedigung mehr daran.
Ich bin weder erleichtert es geschafft zu haben, noch höre ich mir mit Genuss das fertige Stück an. Es ist einfach nur Arbeit, die irgendwie unliebsam geworden scheint.
In einer gewissen Analogie macht es für mich hier keinen emotionalen Unterschied mehr, ob ich beispielsweise einen leckeren Sonntagsbraten für die Familie zubereite oder ein paar Nutella-Toasts zum Frühstück schmiere.

Immer öfter frage ich mich, warum ich eigentlich überhaupt noch Musik mache und dieser Gedanke demotiviert schon jedes Mal aufs Neue, sobald ich ein neues Stück anfange.
Klar, ich bezahle meine Rechnungen mit dem was ich mache, nur empfinde ich irgendwo kein Glück oder Zufriedenheit mehr durch die Musik und es fällt mir auch immer schwerer, noch irgendwas produktives machen zu wollen.

Der Kopf ist natürlich auch nicht frei, denn die letzten beiden Jahre waren für uns alle aus diversen Gründen ja auch alles andere als mega entspannt und ein jeder von uns hat so seine Sorgen, Kummer und Stress.
Ich weiß für mich jedenfalls nicht so recht, ob es momentan nur eine ledigliche "Blockadephase" ist oder nicht doch schon eine Art "Composer-Burnout", weil es bei mir nicht nur momentan mit einer gewissen Lustlosigkeit einhergeht, sondern zunehmend eine Frage des Sinn&Seins zu werden scheint.

Habt ihr schon ähnliches durchgemacht, bzw. wie geht ihr mit so einer "Phase" um oder habt sie bewältigen können ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Loslassen, was anderes machen. Nicht so ernst und wichtig nehmen. Nach dieser Phase - such dir Leute und mache mit denen ganz zwanglos und voller Spaß Musik. Ohne Ziel, rein aus der liebe zum Klang. Lerne ein neues Instrument, suche neue Erfahrungen, sowohl in musikalischer Hinsicht als aus fürs Leben generell.

Hört sich eventuell blöd an da du anscheinend dein Geld damit verdienst, aber so ähnlich würde ich auch raten wenn mir jemand aus meinem Berufszweig sagt, dass er quasi mit seinem Job am ende ist. Klingt nach dringend nötiger Veränderung...
 
habt sie bewältigen können ?

Klingt für mich schon nach Erschöpfungssysndrom, vlt Burnout/Depri oder auf bestem Weg dorthin.

Tipp aus eigener Erfahrung:
- Schalte unnötiges ab, was emotional und geistig ständige Aufmerksamkeit erfordert, wie Smartphone, Internetkonsum, aber auch zuviel TV
- Keine Drogen, Kaffee, Zucker
- Gesunde Ernährung
- Sport, Ausgleich, Bewegung
- Lesen
- Viel erleben mit Ruhepausen
- Einfach mal dasitzen/liegen und nichts machen

Mach das drei Monate, dann bist du wieder fit!
 
Klingt für mich schon nach Erschöpfungssysndrom, vlt Burnout/Depri oder auf bestem Weg dorthin.

Tipp aus eigener Erfahrung:
- Schalte unnötiges ab, was emotional und geistig ständige Aufmerksamkeit erfordert, wie Smartphone, Internetkonsum, aber auch zuviel TV
- Keine Drogen, Kaffee, Zucker
- Gesunde Ernährung
- Sport, Ausgleich, Bewegung
- Lesen
- Viel erleben mit Ruhepausen
- Einfach mal dasitzen/liegen und nichts machen

Mach das drei Monate, dann bist du wieder fit!
Unterschreibe ich aus Erfahrung im ganz, ganz nahen Umfeld. Setze die Tipps schnellstens um, konsultiere möglichst auch Deinen Hausarzt für die nächsten Schritte. Der Schritt in den Burnout u./o. die Depression ist schnell gemacht, da wieder so richtig rauszukommen ist sehr schwer, eventuell auch gar nicht mehr möglich. Damit ist nicht zu spaßen. Alles Gute!
 
Gibt gefühlte zehn Threads zu genau diesem Thema.
Schau mal nach, dort gibt es die eine oder andere Anregung dazu.
 
setz dich aufs rad und erlebe physik als abwechslung und n bissl biologie, also trinken nicht vergessen... oder versuch den gegenpol zum auslöser dieses gefühls anders über den körper in erfahrung zu bringen ... jedenfalls scheint ja ein "übergewicht" entstanden zu sein welches das "schwungrad" schnell bremst ... is fast immer stoffwechselbedingt im hirn oder anhang... musst nur kieken wie du den "synthetisierst"... also welche dinge du tun musst um dies oder das zu erzeugen... zum glück haben wir nen körper der wechselwirken kann mit unserer ommel ... gute besserung
 
Seit vielen vielen Wochen, eigentlich ja doch schon eher ein paar Monaten, "kotzt" mich das Musikmachen an.
Es ist (vermutlich) nicht einfach nur eine Phase einer Kreativblockade, die mal jeder von uns hat und bei der einem nicht so recht was musikalisch-interessantes einfallen will.
Bei mir ist es eine Art und Form von "Erschöpfung".

Sobald ich ein neues Stück beginne, bin ich nach schon wenigen Takten mit einer bleiernden Schwere ermüdet.
Anfänglich dachte ich es läge daran, weil es Stücke sind, die ich im täglichen Brot&Buttergeschäft schon gefühlte hunderte Male gemacht habe und deswegen angenervt sei.

Aber nein.
Es sind vielmehr jene Stücke, die durchaus recht interessant sind und Potential haben, aber dann umso mehr Aufwand und eigentlich meine von mir geliebte Detailarbeit abverlangen, die mich "plötzlich" nur noch Überwindungen kosten, weil der Gedanke an den Weg der mit dem Stück noch vor mir liegt, zu überfordern und enorm viel Kraft abzuverlangen scheint.
Am Ende, wenn das Stück dann fertig ist, empfinde ich dann auch keinerlei Befriedigung mehr daran.
Ich bin weder erleichtert es geschafft zu haben, noch höre ich mir mit Genuss das fertige Stück an. Es ist einfach nur Arbeit, die irgendwie unliebsam geworden scheint.
In einer gewissen Analogie macht es für mich hier keinen emotionalen Unterschied mehr, ob ich beispielsweise einen leckeren Sonntagsbraten für die Familie zubereite oder ein paar Nutella-Toasts zum Frühstück schmiere.

Immer öfter frage ich mich, warum ich eigentlich überhaupt noch Musik mache und dieser Gedanke demotiviert schon jedes Mal aufs Neue, sobald ich ein neues Stück anfange.
Klar, ich bezahle meine Rechnungen mit dem was ich mache, nur empfinde ich irgendwo kein Glück oder Zufriedenheit mehr durch die Musik und es fällt mir auch immer schwerer, noch irgendwas produktives machen zu wollen.

Der Kopf ist natürlich auch nicht frei, denn die letzten beiden Jahre waren für uns alle aus diversen Gründen ja auch alles andere als mega entspannt und ein jeder von uns hat so seine Sorgen, Kummer und Stress.
Ich weiß für mich jedenfalls nicht so recht, ob es momentan nur eine ledigliche "Blockadephase" ist oder nicht doch schon eine Art "Composer-Burnout", weil es bei mir nicht nur momentan mit einer gewissen Lustlosigkeit einhergeht, sondern zunehmend eine Frage des Sinn&Seins zu werden scheint.

Habt ihr schon ähnliches durchgemacht, bzw. wie geht ihr mit so einer "Phase" um oder habt sie bewältigen können ?

Klingt irgendwie danach, als ob du jetzt Ambient machen solltest wie Bernie. Ich kenne diese Phase, nicht von der Muslk, aber aus anderen Bereichen. Wenn es kaum nocht etwas Neues zu entdecken gibt und alles nur noch Wiederholung ist. Mit stupiden händischen Sachen funktioniert das häufig besser, aber sobald man auch noch denken muss wird es problematisch. Der Mensch ist so aufgebaut, dass man zwei Phasen hat, Wissen aufnehmen und Wissen abgeben. Kann man aus irgendwelchen Gründen nicht in die zweite Phase übergehen, dann antwortet der Körper mit „Depression“. Was evolutionär sinnvoll ist, da dieser Mensch nicht nützlich ist, wenn er sein Wissen nicht teilt. Man kann sich mit einigen Tricks behelfen, z.B. etwas Neues lernen oder halt versuchen sein Wissen zu transferieren. Mach ein Video über den Enstehungsprozess deines nächsten Songs, also einfach Aufnehmen was du machst oder ähnliches.
 
Ich weiß für mich jedenfalls nicht so recht, ob es momentan nur eine ledigliche "Blockadephase" ist oder nicht doch schon eine Art "Composer-Burnout", weil es bei mir nicht nur momentan mit einer gewissen Lustlosigkeit einhergeht, sondern zunehmend eine Frage des Sinn&Seins zu werden scheint.
Du bist nicht allein. Prominente Beispiele: Miles Davis (nachzulesen in seiner Autobiographie) oder Arvo Pärt fallen mir spontan ein. Ob Dir das in Deiner Situation hilft oder eher kontraproduktiv ist kann ich natürlich nicht einschätzen.

Vielleicht solltest Du - nach Möglichkeit, denn Du verdienst ja Dein Brot mit der Musik - die Detailarbeit auch mal Detailarbeit sein lassen (da diese Dir ja offenbar immer schwerer fällt und Dich lähmt) und einen Schritt zurück treten, neue musikalische Formen ausprobieren, Stile etc. Auch ein neues Instrument wie oben schon erwähnt kann frische Impulse liefern. Warum zB. nicht mal etwas meditatives, Psalter oder Kantele etwa (habe ich mir geholt).

Viel Glück und baldige Besserung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube so eine Phase macht fast jeder mal durch und das hat nicht unbedingt was mit der Musik zu tun. Ich persönlich hadere mit der Sinnhaftigkeit meines Tuns eigentlich immer und stelle sehr oft die Dinge in Frage. Das nervt manchmal aber hey, so bin ich wohl :D

Ich habe mittlerweile eingesehen, dass man solche Phasen zulassen muss und nicht dagegen ankämpfen sollte: Manchmal ist man so drauf und das hat immer irgendwelche Hintergründe. Lass es zu, schalte einen Gang runter und nimm deine Gefühle ernst!

Klar, sowas kann in eine Depression abdriften aber das muss nicht immer gleich sein. Ich kann auch meditieren empfehlen... Einfach mal bei YouTube nach einer geführten Meditation suchen und zehn Minuten ausprobieren. Da kann man lernen den Kopf richtig abzuschalten und danach ist man wieder wesentlich besser drauf. Hab das früher auch immer für Unfug gehalten aber es funktioniert. Und was die anderen schon schrieben: Bewegung in der Natur ist immer eine gute Sache! Muss gar nicht mal so richtig Sport sein, auch ein normaler Spaziergang tut's da.
 
Loslassen, was anderes machen. Nicht so ernst und wichtig nehmen. Nach dieser Phase - such dir Leute und mache mit denen ganz zwanglos und voller Spaß Musik. Ohne Ziel, rein aus der liebe zum Klang. Lerne ein neues Instrument, suche neue Erfahrungen, sowohl in musikalischer Hinsicht als aus fürs Leben generell.

Hört sich eventuell blöd an da du anscheinend dein Geld damit verdienst, aber so ähnlich würde ich auch raten wenn mir jemand aus meinem Berufszweig sagt, dass er quasi mit seinem Job am ende ist. Klingt nach dringend nötiger Veränderung...
Wenn du die Musikproduktion komplett aufgibst, bist du raus und es wird extrem schwierig sein, da später wieder einzusteigen. Deine Kunden orientieren sich neu und ob die irgendwann wiederkommen ist zweifelhaft.
 
Wenn du das Gefühl hast, dass es dich in deiner Alltagsbewältigung zu sehr einschränkt, solltest du deinen Hausarzt konsultieren und kein Forum. Ich kenne dich nicht, aber die Anzeichen deuten in irgendetwas aus dem Spektrum Depression- ob eine leichte, die mit nem Urlaub behoben werden kann, oder etwas pathologisches, bei dem du Hilfe brauchst, kann dir hier keiner sagen. Das Spektrum ist da groß.

Ein Hausarzt kann dir eine Überweisung, falls nötig, für einen Psychotherapeuten ausstellen und dort könntest du dann in einem Anamnesgespräch klären, wie es weiterginge.

PS.: Burnout ist keine Diagnose, sondern der positiv gewendete Alltagsausdruck für eine Erschöpfungsdepression.
 
Habt ihr schon ähnliches durchgemacht, bzw. wie geht ihr mit so einer "Phase" um oder habt sie bewältigen können ?
Jo, das kennt doch Jeder. Bei manchen Leuten dauern solche Phasen nur ein paar Tage an, bei Anderen mehrere Monate.#
Bei mir kommt es auch mal vor, das ich absolut keinen Bock habe, das geht aber nach spätestens 1-2 Tagen wieder vorbei und dann bin ich schon wieder ganz heiß darauf, im Studio zu arbeiten.
Ich fahre in meiner Durchhängezeit dann Fahrrad, fotografiere und drehe Videos, gehe einkaufen und koche was oder sitze im Büro und erledige den üblichen Papierkram.
Momentan bin ich allgemein etwas bocklos, das ist durch Corona bedingt.
Ich hing seit März 2020 eigentlich nur noch im Studio fest und habe wie blöd neue Alben produziert.
Ideen hatte ich ohne Ende, aber lukrative Aufträge gabs sehr wenig, das hat für die eigene Musik sehr gut gepasst.
Jetzt normalisiert sich zwar alles langsam wieder, aber ich bin total fett geworden und muss wieder öfter raus.
Die Bewegung fehlt mir total, das hole ich jetzt wieder nach ...
Raus ins Grüne gehen oder Radfahren ist immer ein guter Motivator, bekommt man den Kopf frei.
 
Zusatz: Eine leichte depressive Verstimmung ist völlig normal, besonders in diesen Zeiten. Lass dich von dem Wort bitte nicht verunsichern. Alles Weitere dann mit den entsprechenden Fachleuten klären.
 
Jo, das kennt doch Jeder. Bei manchen Leuten dauern solche Phasen nur ein paar Tage an, bei Anderen mehrere Monate.#
Bei mir kommt es auch mal vor, das ich absolut keinen Bock habe, das geht aber nach spätestens 1-2 Tagen wieder vorbei und dann bin ich schon wieder ganz heiß darauf, im Studio zu arbeiten.
Ich fahre in meiner Durchhängezeit dann Fahrrad, fotografiere und drehe Videos, gehe einkaufen und koche was oder sitze im Büro und erledige den üblichen Papierkram.
Momentan bin ich allgemein etwas bocklos, das ist durch Corona bedingt.
Ich hing seit März 2020 eigentlich nur noch im Studio fest und habe wie blöd neue Alben produziert.
Ideen hatte ich ohne Ende, aber lukrative Aufträge gabs sehr wenig, das hat für die eigene Musik sehr gut gepasst.
Jetzt normalisiert sich zwar alles langsam wieder, aber ich bin total fett geworden und muss wieder öfter raus.
Die Bewegung fehlt mir total, das hole ich jetzt wieder nach ...
Raus ins Grüne gehen oder Radfahren ist immer ein guter Motivator, bekommt man den Kopf frei.
Die ersten vier Tage im Büro haben zu Muskelerschöpfung in den Beinen geführt und meine Hosen passen auch nicht mehr alle 🙈
 
Wenn du die Musikproduktion komplett aufgibst, bist du raus und es wird extrem schwierig sein, da später wieder einzusteigen. Deine Kunden orientieren sich neu und ob die irgendwann wiederkommen ist zweifelhaft.

Das mag sein, wenn diese Symptome aber auftauchen und oder eventuell schlimmer werden, wäre, je nach Alter, eine Weiterentwicklung oder Umorientierung vielleicht angebracht.
 
Zu Sinn & Sein.

Die Frage der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns stellt sich für jeden irgendwann, wenn eine gewisse Sättigung eintritt.
#sinnkrise

Entweder sieht man (wieder) denn einfachsten Sinn, nämlich Geld verdienen um Miete und Essen bezahlen zu können,
mit einem Job, der einem a) leicht fällt und b) bestenfalls Spaß macht …
Das ist ein Wert, den man gerne vergisst, wenn sich Alltag und Sättigung einstellen.

Oder man braucht wirklich einen neuen Sinn im eigenen Tun und will / muss etwas anderes machen.
Beispiel Tobias Schlegl, der eine Karriere als MTV- und Radio-Moderator aufgegeben hat und Rettungssanitäter wurde.

Ich finde beide Wege sind valide. Und das ist keine Sache, die man von heute auf morgen entscheidet sondern
ein längerer Prozess der Erkenntnis, wenn man sich damit auseinander setzt.

In jedem Fall alles Gute für Dich, @Cosso
 
Zu Sinn & Sein.

Die Frage der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns stellt sich für jeden irgendwann, wenn eine gewisse Sättigung eintritt.
#sinnkrise

Entweder sieht man (wieder) denn einfachsten Sinn, nämlich Geld verdienen um Miete und Essen bezahlen zu können,
mit einem Job, der einem a) leicht fällt und b) bestenfalls Spaß macht …
Das ist ein Wert, den man gerne vergisst, wenn sich Alltag und Sättigung einstellen.

Oder man braucht wirklich einen neuen Sinn im eigenen Tun und will / muss etwas anderes machen.
Beispiel Tobias Schlegl, der eine Karriere als MTV- und Radio-Moderator aufgegeben hat und Rettungssanitäter wurde.
Berufswechsel -das ist immer eine schwierige Entscheidung.

Natürlich hat Jeder mal eine gewisse Phase, wo ihm sein Job zum Hals raushängt und man keinen Bock mehr hat.
Das ist überall so und trotzdem wirft man nicht gleich alles komplett hin.
Es ist ja auch heute nicht immer so leicht, etwas Neues zu finden, das auch noch "besser" ist.

Die laufenden Kosten sind ja da und müssen beglichen werden und wenn das Polster eh nicht so dicke ist, besonders jetzt durch Corona, kann man nicht einfach mal ein paar Monate chillen, bis man was Anderes gefunden hat.

Bei kreativen künstlerischen Berufen kommt ja auch noch hinzu, das man irgendwo seine Erfüllung gefunden hat und das man diese Dinge sehr gerne tut.
Wer längere Zeit selbstständig als Musiker/Musikproduzent gearbeitet hat, möchte nicht mehr hinter einer Theke stehen und Fischbrötchen verkaufen, denn da zerbricht man dann vollends an seinem Frust.
 
Ist alles richig Bernie aber was andere hier zu Burn Out und Depression geschrieben haben ist auch richtig.

Es geht hier glaube ich auch nicht um Übermorgen hinter der Theke sondern ertsmal um jetzt.

Und am hinter der Theke stehen ist auch nix falsch ausser daß es auch so ein Ding ist das nicht jeder immer machen kann.

Professionelle Hilfe kann man nur zu spät bei sowas annehmen nicht zu früh. Ehrlich.

Falls in ner Woche alles "von selbst" ok ist dann ists ja ok. Ist ja kein Schaden. Aber Durchhalteparolen bringen nix, was nicht geht geht nicht.
 
@Cosso : da du kein Hobbymusiker bist, ist das Problem ernst. Da professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist kein Makel. Wenn die Pumpe oder die Muskeln nicht wollen, geht man ja auch zum entsprechenden Doc.

Ich habe das jetzt auch gemacht, wegen dementer Angehöriger. Noch komme ich damit halbwegs klar (aber eben nicht wirklich gut), meine Frau meinte schon, dass ich da was tun muss, und so habe ich mir über die Alzheimergesellschaft eine Selbsthilfegruppe gesucht (war aber noch nicht da, die treffen sich nur einmal im Monat). Ich hab nämlich keine Lust, über kurz oder lang deshalb in einen Burnout zu laufen. Damit ist dann nämlich niemandem geholfen, weder mir, noch den Angehörigen und meine Frau muss das auch nicht mitmachen, dass ich da irgendwann vor die Hunde gehe.

Mit "Du darfst dass nicht so an dich ran lassen" oder "Kopf hoch, das wird schon" ist da nichts getan, da sind Profis gefragt.
 
Normaler Zustand eigentlich. Kreativität lasst sich nicht auf Kommando abrufen.

Mein Tip: Erstmal Ruhen lassen und sich anderen Dingen widmen die dir gut tun. Die Lust bzw. die Kreativität kommt irgendwann wieder. Das kann dauern. Manchmal sogar Jahre.

Das Wichtigste ist erstmal den Druck rauszunehmen, finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Viel erleben mit Ruhepausen
Gerade bei Menschen mit Burnout/Depressionen wäre das kontraproduktiv, ich würde da eher zu einer Gesprächstherapie raten bei einem guten Therapeuten. Nur die dürften aktuell Termine bis ins übernächste Jahr haben...ansonsten kann ich deine Tips nur bestätigen. Laß es mal für ein viertel Jahr lockerer angehen und zieh aus allem den Stecker. Kopf frei machen, Entspannungsübungen, einfach nur mal rumliegen und nichts machen etc.pp. Und nimm das ernst, dein Körper/deine Psyche gibt Dir hier deutliche Signale.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Normaler Zustand eigentlich. Kreativität lasst sich nicht auf Kommando abrufen.
Manche fangen dann mit Saufen und Koksen an. Muss man aber nicht machen.
Mein Tip: Erstmal Ruhen lassen und sich anderen Dingen widmen. Die Lust bzw. die Kreativität kommt irgendwann wieder.
Das stimmt schon aber ich denke wenn man sich als Profi mit sowas an ein Forum wendet dann hat man schon eine Messlatte überschritten dann man macht das ja nicht erst seit letztem Dienstag.
 
Noch was: ein Kollege hatte mal einen Burnout, der war 6 Monate nicht in der Firma. In der Therapie hat er dann meditieren gelernt (Zitat: "wenn man das esoterische Brimborium ignoriert, ist das sehr hilfreich"). Ohne professionelle Hilfe hat das bei dem jedenfalls nicht funktioniert.
 
ob man überhaupt eine strategie dagegen braucht muss jeder für sich selbst beantworten.

wichtig ist nur, dass man - so wie der threadstarter - verstanden hat, dass das die eigene psyche ist, und nicht die partnerin, die bundesregierung, oder zuwenige equalizer plug-ins die ursache sind.


ein denkbarer ansatz wäre, das komponieren für sich umzudefinieren.

wenn das bislang dein job war, könntest du es künftig einfach mal als hobby ansehen und ganz bewusst nur herumspielen.

und wenn du bislang nur bauchgesteuert herumgegurkt hast, könntest du es in zukunft einfach mal als deinen beruf ansehen, dir regerlmäßige arbeitszeiten auferlegen und den festen vorsatz vornehmen, in den nächsten 3 monaten dein lebenswerk zuende zu bringen oder endlich mal ein ganz neues konzept auszuprobieren.
 
Ja das ist klar und jeder entwickelt seine eigenen Strategien damit umzugehen aber das Wichtigste finde ich ist, erstmal den Druck rauszunehmen. Dann geht es weiter.
1. Druck rausnehmen ist gut, aber vielleicht schon zu spät.

2. Strategien: ja, letztlich muss man da selber durch, das nimmt einem niemand ab. Aber ein Fachmann kann einem Wege zeigen, wie man diesen Weg gehen kann. Das können Ehefrau und Mitforisten nicht wirklich. Der Trick ist, auch mal "Nein" sagen zu lernen. Das ist aber leichter gesagt als getan.

3. Meine Erfahrung: wenn man glaubt, dass man ein Problem haben könnte, dann hat man meist schon ein ausgewachsenes Problem. Das baut sich langsam auf und wird am Anfang gerne bagtellisiert oder ignoriert und wenn man dann endlich wirklich was merkt, ist es schon voll da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch komme ich damit halbwegs klar (aber eben nicht wirklich gut)

die klugen leute holen sich hilfe bevor sie sie brauchen.

dieses prinzip muss ich regelmäßig transferleistungsempfängern erklären, die sich in ihrer ehre verletzt fühlen wenn nach der antragstellung erst mal das jugendamt vorbeikommt und einen ansprechpartner benennt. das ist keine unterstellung, dass bereits probleme bestehen würden, sondern das ist schlichtweg die bessere reihenfolge. man eröffnet ja auch nicht polizeistationen erst wenn die bank überfallen wurde.
 


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