Composing Electronic Music – 1967

"Diese Dokumentation zeigt, wie mühsam und langwierig das Komponieren elektronischer Musik war – und welcher enorme (und teure) technische Aufwand dafür nötig war. 1967 - aufgenommen im Studio für elektronische Musik der Firma Siemens in München. Gleichzeitig entwickelten Robert Moog, Don Buchla, Peter Zinovieff und andere die ersten Synthesizer, die elektronische Musik bald (fast) jedem zugänglich machten. Aber auch wenn die Technik, die wir in der Dokumentation sehen, veraltet war, fasziniert die Musik, die in den Anfängen der elektronischen Musik entstanden ist.
Das Siemens Studio bekam einen Platz im Deutschen Museum in München"


 
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Interessant mal die Basics zu sehen, und immer wieder unglaublich was in der Zeit von damals bis heute alles passiert ist. Da wird mir wieder bewußt welch Privileg es für mich als einfacher Mensch doch ist
mit Sequenzern, Sampler und Synthesizern hantieren zu dürfen. Ein Anstoß für mich dieses Jahr endlich mal nach München in DM zu fahren und nicht immer nur in Speyer rumzulungern :cool:
 
Ich bin auch immer wieder baff, mit was für günstigen, kleinen Geräten man sich heutzutage stundenlang in Klangwelten verlieren kann. Den meisten Profis hier entlockt das wahrscheinlich nur ein müdes Gähnen, aber bei mir verfliegen gerade die Stunden beim rumspielen mit meinem neuen Freds Lab Buzzzy (gebraucht gekauft für 120€) - immerhin polyphon und multitembral.
 
Als Pierre Schaeffer, Xenakis und Stockhausen noch Bänder geschnipselt haben, führten manchmal 20, 30 Stunden im Studio zu 3 bis 5 Minuten Musik. Was für ein Aufwand…
 
Als Pierre Schaeffer, Xenakis und Stockhausen noch Bänder geschnipselt haben, führten manchmal 20, 30 Stunden im Studio zu 3 bis 5 Minuten Musik. Was für ein Aufwand…
Stimmt, heute braucht man so ca. 5 Mouseclicks um 3 bis 5 Minuten Musik zu produzieren. Ist schon eine tolle Entwicklung, quasi mit null Zeit und Aufwand “kreativ” zu sein. *Sarkasmusmodus off*
 
Stimmt, heute braucht man so ca. 5 Mouseclicks um 3 bis 5 Minuten Musik zu produzieren. Ist schon eine tolle Entwicklung, quasi mit null Zeit und Aufwand “kreativ” zu sein. *Sarkasmusmodus off*

Jedem, der diese Entwicklung beklagt, steht es frei, einfach selber eine vollends neue Musik zu schaffen, die heute so revolutionär ist wie die von Schaeffer, Stockhausen und Xenakis damals.
 
Jedem, der diese Entwicklung beklagt, steht es frei, einfach selber eine vollends neue Musik zu schaffen, die heute so revolutionär ist wie die von Schaeffer, Stockhausen und Xenakis damals.
Die Trends in Richtung, ich nenne es mal “authentische Musik” gibt es ja auch glücklicherweise. Siehe z.B. Analogtechnik Fans a la Hainbach und auch viele Bands, die erfolgreich neue Musik mit Technik aus den 70ern produzieren.
Ich gebe zu, ich freue mich über meine komfortablen Logic Pro Arrangement-Features. Ist aber echt nur Hobby und auch das noch nicht mal erfolgreich 😂
 
"Diese Dokumentation zeigt, wie mühsam und langwierig das Komponieren elektronischer Musik war – und welcher enorme (und teure) technische Aufwand dafür nötig war. 1967 - aufgenommen im Studio für elektronische Musik der Firma Siemens in München.

Wo hast du diese Doku angetroffen? Vielleicht auf freeartslab: https://www.youtube.com/@freeartslab/videos ?
Da gibt es noch einige sehenswerte Doku’s, u.a. über Conrad Schnitzler, Wolfgang Seidel, Musique Concrete und frühe Aufnahmen von Tangerine Dream.
Die meisten sind kurze (gekürzte ?) Beiträge. Eine Ausnahme ist diese Sendung aus 1967 über Free-Jazz:

Grüβe, Permafrost.
 
Die Trends in Richtung, ich nenne es mal “authentische Musik” gibt es ja auch glücklicherweise. Siehe z.B. Analogtechnik Fans a la Hainbach und auch viele Bands, die erfolgreich neue Musik mit Technik aus den 70ern produzieren.
Wer sich solche Mühe machen möchte bitte gerne. Ich finde dass Musik nicht unbedingt besser klingt wenn sie auf Band aufgenommen wurde und ich denke dass die Musiker und Studioleute von damals heute
auch sagen würden die neue Technik ist der pure Luxus. Das heisst nicht dass man auch diese beherrschen muss. Klingt halt Rauschfreier ,braucht weniger Platz und bietet viel ,mehr Möglichkeiten wovon sich jeder halt
das rauspickt was ihm in seinem Vorhaben am weitesten bringt. Unsere Generation hat das Riesenglück dass praktisch jeder der sich in der Thematik reinfuchst ,Elektronische Musik schaffen kann. Selbst mit kosten-
loser Software kann man das tun. Das Ding ist halt dass viele es machen aber vielen fehlt es an Musikalität und Eigenen Visionen finde ich. Ich finde es sehr schade dass es bei vielen Alben der heutigen Zeit
Ausdruckskraft und Abwechslung in den Konstrukten bzw. Songs fehlt. Soundtechnisch sind viele sehr gut, auch wenn 99% nicht mit Tonbändern und Tonnenschwerer Uralttechnik spielen und aufnehmen, aber ich finde das
alleine reicht nicht aus um Musik zu machen die Langlebig beim Hörer verbleiben wird, sondern wird schnell in Vergessenheit geraten, auch wenn es an Individualität mangelt und sich dadurch nicht vom 0815
Mainstream abhebt.
 
Ausdruckskraft und Abwechslung in den Konstrukten bzw. Songs fehlt. Soundtechnisch sind viele sehr gut, auch wenn 99% nicht mit Tonbändern und Tonnenschwerer Uralttechnik spielen und aufnehmen, aber ich finde das
alleine reicht nicht aus um Musik zu machen die Langlebig beim Hörer verbleiben wird, sondern wird schnell in Vergessenheit geraten, auch wenn es an Individualität mangelt und sich dadurch nicht vom 0815
Mainstream abhebt.
Das erinnert mich an meinen Kollegen, der mir ständig superkomplizierte technische Sachen seiner DAW erklärt, wie sich irgendwas total perfekt einstellen lässt und der Mixdown megaperfekt am Ende klingt. Aber er produziert nicht wirklich was und das Wenige was rauskommt finde ich persönlich total eintönig.
Irgendwie fühlt sich das so an wie wenn ein Maler mir seine fantastischen, einzigartigen Pinsel und Farben erklärt aber irgendwie gar kein Bild zustande kommt bzw. fertig wird.
 
Robert Babicz hat den Film gestern in seinen REAL TALK ebenfalls aufgegriffen.

Was ich interessant finde am Film von 1967 ist, dass man von Sekunden statt Noten spricht. Kann man natürlich auch selbst haben, in dem man die DAW auf 240 BPM setzt. Dann entspricht z.B. 1/4 Note = 1/4 Sekunde. Aber da erzähl' ich vermutlich dem ein oder anderen nichts Neues.... :)

REAL TALK! Robert Babiczs philosophische Sonntagsrunde - Zukunft & Vergangenheit der Musik
 
Danke für den verlinkten Film. So gegen 1999 herum habe ich das Studio in München im Museum gesehen und dort wurde Musik von dort abgespielt. Es gab weiter keine Info aber ich konnte mich durchfragen und dann ein Exemplar dieser CD bekommen: Siemens Kulturprogramm: Siemens-Studio für elektronische Musik. audiocom multimedia, 1998 (CD mit Kompositionen aus dem Studio).

Das Studio automatisiert den Schaffensprozess recht beachtlich, man vergleiche einfach die Mühe, die man hatte, wenn nur einzelne Oszillatoren auf Band aufgenommen werden konnten, die dann nach Zentimetern Tonband abgemessen, geschnitten und verklebt wurden.

Wer Spass daran hat, schaue sich die Folge 11 von Die Zweite Heimat von Edgar Reitz an. Hermann erstellt dort in einem fiktiven Studio in München die elektronische Musik zu einem Experimentalfilm. Der Film ist nun restauriert auf DVD und Bluray erhältlich.
 
Robert Babicz hat den Film gestern in seinen REAL TALK ebenfalls aufgegriffen.

Was ich interessant finde am Film von 1967 ist, dass man von Sekunden statt Noten spricht. Kann man natürlich auch selbst haben, in dem man die DAW auf 240 BPM setzt. Dann entspricht z.B. 1/4 Note = 1/4 Sekunde. Aber da erzähl' ich vermutlich dem ein oder anderen nichts Neues.... :)

REAL TALK! Robert Babiczs philosophische Sonntagsrunde - Zukunft & Vergangenheit der Musik

Gerade geguckt. Hab mich keine Sekunde gelangweilt.
 


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