Crumar Multiman macht Faxen

L

loveanalog

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Hallo ihr Lieben,

habe nach langer Zeit meinen Crumar Multiman (1, Ur-Version) aus dem Keller geholt (Trocken, 15-18 Grad, Crumar war in Folie verpackt) und leider feststellen müssen, dass verschiedene Dinge nicht mehr funktionieren. Die Bass-Stimme und die Piano- / Clavichord- Stimmen gehen komplett nicht (Piano & Clavichord liegen auf einem Board). (Habe im Moment meinen Kram zum Durchmessen verliehen, deshalb kann ich den Fehler nicht genauer eingrenzen). Ich glaube aber, dass der Defekt eher am Board liegt, als bei der Klangerzeugung selbst. Zu Bild 3: Boards 1+2 müssten doch die Verstärker-Boards sein und Board 3 der /die Oszillator/en, oder ? Habe leider keinen Schaltplan von dem Italiener, kann da einer von Euch nachhelfen ?

Was mich jedoch viel mehr ärgert: Eine der Tasten gibt keinen Delay wieder: https://www.youtube.com/watch?v=p1ySpByNK6A (achtet nicht auf die Selbstgespräche, die ich führe :selfhammer: ).
Alle anderen Tasten gehen ohne Probleme (auch die höheren bzw. tieferen g´s inkl. Delay). Auch das Divider Board (Bild 4) sieht meiner Meinung nach völlig i.O. aus. Die Taste selbst zieht drei Federn hoch, aber auch die sind alle gespannt und haben Kontakt (sind auch nicht korrodiert o. dreckig o.Ä.)

Wer hat eine Idee ? Wäre für jede Hilfe und jeden Vorschlag wirklich sehr sehr dankbar !!
 

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Delay?

Hast Du mal die einzelnen Boards der betreffenden Tasten ausgebaut und die Kontaktleisten gereinigt? Mein ELKA Rhapsody macht bei korrodierten Kontakten gerne mal Unfug.

Stephen
 
Hallo Stephen,

shit, nicht Delay, sondern Sustain, Sorry !!! Habe ich auf jeden Fall eben gemacht und hat leider nichts gebracht... trotzdem danke, dafür ist jetzt die Taste ganz im Eimer: Beim Zusammenbau hinten den Draht nicht ganz getroffen, Dauerkontakt, hat kurz geschmort, ich schnell Stecker raus und jetzt sind die Federn im Eimer (bin ja sonst nicht ganz ungeschickt, aber heut scheint nicht mein Tag zu sein :sad: ) : Daher die nächste Frage: Wo bekomme ich solche dünne Federn her, haben die Teile eine Fachbezeichnung ? Gibt´s die Überhaupt noch ?

Über jede Antwort würde ich mich freuen
 
Mein Rat, so hart es klingt:
Ohne Schaltplan und Verständnis von der Schaltung kommst Du nicht weiter. Schade um Deine Mühe und um das schöne Instrument.
Wenn Du willst kannst Du dir den Blinddarm rausnehmen oder das Bremsband im Automatikgetriebe wechseln oder in der Tiefsee tauchen. Ist alles auch nicht so schwer - wenn man weiß, wie es geht...

Die abgebildeten Platinen (1,2 und 3) in Abbildung 3 ist der Ensemble Chorus (3= 2xLFO, 1,2=BBD (TCA350)) und hat eher nichts mit Deinem Problem zu tun. Die eingekreisten Platinen unter dem Keyboard (Abbildung 2) sind die Hüllkurven (Sustaine) und Switcherboards - hier werden jeweils die Signale vom Hauptgenerator zu String (4", 8") und Piano/Clavi "aufgeteilt" und mit den entsprechenden Hülllkurven versehen (ja, 61 Hüllkurvengeneratoren!)

Falls Du in meiner Nähe wohnst, schaue ich gerne mal rein.
 
Hallo Mondovermona,

erstmal Danke für Deine Antwort. In Stuttgart, bin ich leider eher selten, aber danke für das Angebot. Die Federn sind mittlerweile gefunden und ausgetauscht worden, das Sustain Problem habe ich mittlerweile gelöst. Auf dem letzten Bild die Chips sind ja Frequenzteiler, d.h. das Board müsste ja das Divider-Board sein. Daher liegt der Hauptgenerator doch wahrscheinlich direkt hinter den Schaltern (Bild 1), oder ?

Das mit den 61 Hüllkurven fand ich beim Öffnen auch krass, muss ja in den 70ern von den Produktionskosten her verdammt teuer gewesen sein....

Aufgeben werde ich auf jeden Fall nicht, das Teil wird gerettet - Koste es was es solle :D :phat:

LG
 
Schön, dass Du weitergekommen bist. Probier Dein Glück gerne weiter am Multiman. Aber versuche unbedingt einen Schaltplan zu finden - für alle Fehler, die noch kommen...

Der Aufbau des Multiman ist ansonsten "straightforward". Für Jemanden, der Erfahrung mit solchen "Orgeln" hat, ist der Multiman recht einfach zu reparieren. Die ganzen italienischen Orgeln und Stringmachines haben fast denselben Aufbau. Wer die ELKA Rhapsody kennt, kann auch den Multiman oder Performer testen und reparieren.

Grundsätzlich gibt es aber zu bedenken, dass sich bei diesen Instrumenten die Funktionseinheiten (BBD, LFO, Filter) nicht vollständig mit den physischen Platinen als solchen decken. Es kann oft sein, dass eine kleinere Funktionseinheit, wie Pufferverstärker, Konstantstromquelle, Einschaltverzögerung, Filter oder auch nur der Vorwiderstand für eine LED irgendwo auf eine Platine einer anderen Funktionseinheit mit draufgepackt wurde. Offensichtlich war damals das Kabelverlegen/Strippenziehen billiger als das Platinenherstellen. Das erschwert die Fehlersuche - und as Schaltplanlesen - ungemein, weil ein Signal oft mehrfach quer durchs ganze Gerät und über meherere Platinen geführt wird. Ob ein Alfa Romeo oder ein Ferrari auch so aufgebaut sind?

Wenn Du jetzt weiter am lebenden Objekt experimentieren willst, beachte zwei Dinge: (1) Kein Kurzschluss verursachen, die Netzteile sind oft nicht kurzschlussfest. Beim nächsten Einschalten liegen dann statt geregelter -15V plötzlich vielleicht ungeregelte -25V an. Das mögen die CMOS Chips (Frequenzteiler, BBD etc.) gar nicht. Kurzschlüsse entstehen gerne dann, wenn die nicht codierten Platinenstecker im Raster falsch aufgesetzt werden. Zweitens, die CMOS Chips dieser Generation sind oft sehr empfindlich auf statische Ladungen (es fehlen dort die Schutzdioden späterer Versionen).Im eingebauten Zustand kein Problem, aber beim Ausbauen oder Löten aufpassen. Ach ja, Drittens: Nicht Platinen oder Stecker im laufenden Betrieb ziehen.

Wenn Du tiefer einsteigen willst, kaufe Dir ein einfaches analoges Oszilloskop in der Bucht und einen Tastkopf zur Abnahme der Signale. Damit kann man sehr viel lernen. Ich kann Oszis für den PC oder digitale Oszis nicht empfehlen für Anfänger. Die Anzeige ist grausam häßlich und verzögert. Brauchbare Geräte kosten da mindestens 500 EUR.

Löten musst Du natürlich auch können. Das versteht sich. Da scheitern übrigens auch viele, und man kann einiges falsch machen. Löten heißt nicht, geschmolzenes Metall irgenwo hinzukleben. Da heißt es üben, üben und beim erfahrenen Löter über die Schulter schauen (Youtube). Wer Orgelspielen kann, kann auch Löten lernen.


Da man manchmal bei laufemdem Gerät Funtionstests machen muss, denke mittelfristig über einen Netztrenntrafo nach. Die gibt's in handlichen Gehäusen bei eBäh oft für 30 bis 60 EUR zu ersteigern. Nicht wegen der Chips, sondern Deines Herzens wegen. Wenn Du ungeschützt mit Netzspannung arbeitest, solltest Du nicht allein im Raum sein. Wir sind nicht im USA mit 110V. Also Berichte von mutigen Amerikanern im Netz gleich wieder vergessen. Ich bin nicht mal sicher, ob die Versicherung das bezahlt, wenn man verbotenerweise mit Netzspannung hantiert.

Wenn ein Fehler in einer der 61 Switch/Sustainplatinen vermutet wird, kann die ja mit Ihrer Nachbarplatine getasucht werden. Beim Ausbauen aller Platinen diese nicht durcheinander bringen, sind unterschiedlich bestückt (hohe Töne, tiefe Töne).

Was ist denn zurzeit noch defekt? Vielleicht klappt ja "Ferndiagnose"
 
Guten Abend Mondoverona,

Mondovermona schrieb:
weil ein Signal oft mehrfach quer durchs ganze Gerät und über meherere Platinen geführt wird

gut zu wissen, Schaltplan habe ich leider immer noch keinen, habe mir mal den vom Multiman S-2 ausgedruckt und werde morgen einmal überprüfen, inwieweit sich die Geräte ähneln.

Mondovermona schrieb:
Ob ein Alfa Romeo oder ein Ferrari auch so aufgebaut sind?

Vielleicht nicht genauso aufgebaut, aber genauso anfällig :D :D

Mondovermona schrieb:
Wenn Du jetzt weiter am lebenden Objekt experimentieren willst, beachte zwei Dinge: (1) Kein Kurzschluss verursachen, die Netzteile sind oft nicht kurzschlussfest. Beim nächsten Einschalten liegen dann statt geregelter -15V plötzlich vielleicht ungeregelte -25V an. Das mögen die CMOS Chips (Frequenzteiler, BBD etc.) gar nicht. Kurzschlüsse entstehen gerne dann, wenn die nicht codierten Platinenstecker im Raster falsch aufgesetzt werden. Zweitens, die CMOS Chips dieser Generation sind oft sehr empfindlich auf statische Ladungen (es fehlen dort die Schutzdioden späterer Versionen).Im eingebauten Zustand kein Problem, aber beim Ausbauen oder Löten aufpassen. Ach ja, Drittens: Nicht Platinen oder Stecker im laufenden Betrieb ziehen.

Vielen Dank, die Tips werde ich beherzigen.

Gibt´s zum Thema Oszilloskop eine Empfehlung ? Philips, Tecktronix (oder wie die heißen), RFT oder Hameg ?

Löten ist kein Problem, Kabel verzinnen, Kabel löten und Boxenbau sind kein Problem, auch Platinen löten bekomme ich hin.:)

Da fällt mir gerade etwas ein: Wenn man bei 230 V am laufenden Gerät etwas testet, aber doch größtenteils alleine arbeitet: Könnte zur Sicherheit eine FI-Steckdose reichen, die man einfach zwischen Buchse und Gerät anschließt ?

Nach wie vorher gehen die Piano und Basssektionen nicht mehr.

Ich werde am Dienstag mein Multimeter wiederbekommen und will dann mal die Platinen über den weißen Schaltern auf Bild 1 durchmessen. Das müsste doch der Hauptoszillator sein, oder ? Bzw. wo würdet Ihr / Du dann anfangen, zu messen ?

Auf jeden Fall bedanke ich mich bei Mondovermona nochmals für seine ausführlichen und lehrreichen Antworten.

Viele Grüße aus der Nähe von FFM

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loveanalog schrieb:
Da fällt mir gerade etwas ein: Wenn man bei 230 V am laufenden Gerät etwas testet, aber doch größtenteils alleine arbeitet: Könnte zur Sicherheit eine FI-Steckdose reichen, die man einfach zwischen Buchse und Gerät anschließt ?

Das mit den FI-Schutzschaltern ist so eine Sache: Die sind so aufgebaut, dass Sie einen Fehlerstrom messen, der über Deinen Körper nach Erde abfließt und dann das Netz abtrennen. Damit das aber funktioniert, muss ZUERST Strom durch Deinen Körper fließen und erst DANACH kann abgeschaltet werden. Da dabei noch mit der selben Netzspannung das Trennrelais betrieben wird, die auch abgeschaltet werden soll, macht die Sache nicht schneller. Wie das mit Phasenverschiebungen an Spulen ist, kennst Du ja vom Frequenzweichen bauen. Der FI-Schutzschalter schützt im ungünstigsten Fall also nur den Notarzt, der Deinen Herztod nach Kammerflimmern feststellt ;-)

loveanalog schrieb:
Nach wie vorher gehen die Piano und Basssektionen nicht mehr.

Ich werde am Dienstag mein Multimeter wiederbekommen und will dann mal die Platinen über den weißen Schaltern auf Bild 1 durchmessen. Das müsste doch der Hauptoszillator sein, oder ? Bzw. wo würdet Ihr / Du dann anfangen, zu messen ?

Wie Name sagt, sit es der Hauptoszillator. Wenn nur ein paar der Instrumente nicht gehen, die Strings aber bespielsweise in allen Fußlagen und in allen Tasten erklingen, ist es NICHT der Hauptoszillator, ist es überhaupt nichts auf der Oszillator/Frequenzteiler-Seite.

Wenn ALLE Tasten ohne Piano und Bass sind, ist es auch wohl keines der 61 Filter-/Sustainboards (höchstens alle 61 hätten denselben Fehler)
Es gibt eine zentrale Steuerung von jeweils Attack und Sustain für alle Töne mit DC-Steuerspannung, die an allen 61 VCAs anliegt. Da mal schauen: Spannung verändert sich mit Reglerstellung.

Piano-Klang verlangt beim Mulitman, soweit ich weiß, auch ein Sustainpedal, über das die VCA Steuerspannung geführt wird. Ohne Pedal kein Pianoklang, zumindest kein Piano-Sustain. Könnte mich aber irren...

Piano und Bass haben beim Multiman, soweit ich weiß, einen separaten Audioweg mit eigener Ausgangsbuchse (kommt da was an?) Eventuell ist einfach nur der Ausgangsverstärker dieser Sektion defekt. Kommt z.B. vor, wenn Ausgang kurzgeschlossen wurde. Das wiederum kommt vor, wenn die ausgangsschaltbuchse (PIANO/BASS OUT - oder wie das bei den Italienern sonst so heißt) verbogen ist und die internen Kontakt und Schaltzungen kurzschluss haben. Oft löst sich dort auch das Hartpapier der Isolierung zwischen den Schaltstreifen auf.
Die Klinkenbuchsen in den 1970er Italienern sind ein echtes Ärgernis. Problematisch bei CRUMAR sind speziell noch die weißen Platinenstecker(female) mit den kleinen aufgelöteten Silberstiften auf der Platine. Ich war da schon am Verzweifeln. Mein Tipp: Durch mechanisches "Wackeln" (temporärer Kontakt) oder (unangenehmer) durch Durchklingeln der Verbindungen fehlerhafte Buchse lokalisieren und entfernen -Kabel direkt auf die PIns löten - fertig.

Ach nochwas: In die Tastatur gelaufener Fruchtsaft, Deutscher Wein oder Sekt lassen über die Jahre die italienischen Kupferbahnen korrodieren - mit soviel Säure haben die nicht gerechnet. Fies ist, dass die lackierte Bahn auf der Platine noch intakt aussieht, aber unterm grünen Lack nur noch schwarzes Kupferoxid oder grünes Kupferacetat zu finden ist.
 
loveanalog schrieb:
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Gibt´s zum Thema Oszilloskop eine Empfehlung ? Philips, Tecktronix (oder wie die heißen), RFT oder Hameg ?
Für Synth reparatur würde ich von einem Röhrenscope abraten (also nix mit alt aber günstig). Die Signale sind oft zu niederfrequent, als dass man sie ohne Geflacker dargestellt bekommt. (Ich spreche aus leidvoller erfahrung: kurz bevor die LED-Screen Oszis günstig wurden hab ich mir ein Röhren Hameg gekauft...).

Da fällt mir gerade etwas ein: Wenn man bei 230 V am laufenden Gerät etwas testet, aber doch größtenteils alleine arbeitet: Könnte zur Sicherheit eine FI-Steckdose reichen, die man einfach zwischen Buchse und Gerät anschließt ?
Die FI Steckdose nutzt nur, wenn Strom über die Erd-Leitung zurückfließt. Wenn der Stom über Dich und Deinen Stuhl gen Boden fließt ist da nur der große FI-Schalter bei Petrus im Himmel dazwischen.

Besorg Dir einen Fußtaster (Taster, nicht Schalter!), der den Strom einschaltet, und montier den in einer etwas umständlichen Position am Tischbein. Wenns Dir eine wischt wirst Du relativ wahrscheinlich mit dem Fuß vom Taster wegrutschen, und der Strom ist weg.
 
fanwander schrieb:
Für Synth reparatur würde ich von einem Röhrenscope abraten (also nix mit alt aber günstig). Die Signale sind oft zu niederfrequent, als dass man sie ohne Geflacker dargestellt bekommt. (Ich spreche aus leidvoller erfahrung: kurz bevor die LED-Screen Oszis günstig wurden hab ich mir ein Röhren Hameg gekauft...).

Ei, das interessiert mich: Von den Digitaloszis unterhalb der 300 EUR -Grenze bekam ich bisher Augenkrebs. Und ich bezweifle, dass die für einen Anfänger einfacher zu bedienen sind. Zeigen halt immer was an - aber was nur? Die Digiscope-Bilder von Laien in Foren sind oft grausam. Da wurde irgendwas gemessen.
Beim Analogen (das es ja auch als Speichervariante oder neuer: als Hybridvariante (z.B. Goldstar) gibt) sehe ich eher, was und warum der Elektronenstrahl jetzt abgelenkt wird.

@fanwander: Kannst du mir trotzdem einen konkreten Tipp für ein LED-Screen Oszi geben? Dich scheint es ja überzeugt zu haben. Dank und Gruß. :)
 
Mondovermona schrieb:
@fanwander: Kannst du mir trotzdem einen konkreten Tipp für ein LED-Screen Oszi geben? Dich scheint es ja überzeugt zu haben. Dank und Gruß. :)
Leider nein. Ich hab ja noch Röhre. Für langsames behelfe ich mich derzeit noch mit dem o'tool von Jones aus meinem Modular-System.
 
Die FI Steckdose nutzt nur, wenn Strom über die Erd-Leitung zurückfließt. Wenn der Stom über Dich und Deinen Stuhl gen Boden fließt ist da nur der große FI-Schalter bei Petrus im Himmel dazwischen.

Sorry, das stimmt so nicht. Der FI-Schalter vergleicht vereinfacht gesagt den einfliessenden Strom mit dem abfliessenden Strom. Wird ein bestimmter Differenzbetrag überschritten, lößt die Sicherung allpolig aus. Dieser Differenzstrom ist dann irgendwo anders gegen Erde abgeflossen, unter Umständen mit einem Menschen/Tier als Verbraucher dazwischen, was aber bei funktionsrichtigen Fehlerstrom-Schutzschalter kein Problem sein dürfte, da die kritische Stromhöhe und Stromdauer nicht überschritten wurde. Ich glaube mich zu erinnern, dass Fi-Schalter für den Hausgebrauch einen Fehlerstrom von 10 oder 30 mA, bei einer Abschaltzeit von 400ms, haben.

Deshalb halte ich einen FI-Schalter für nicht verkehrt, er sichert das Arbeiten primärseitig des Gerätetrafos ab. Bitte dran denken, das gilt nicht bei gleichzeitigem Berühren von L1 und dem N Leiter, da dann kein Fehlerstrom gegen Erde fließt!

:opa:
 
Hallo Mondovermona, Florian, Soderstrom,

doppelt hält besser, daher wird jetzt ein FI-Schalter und ein Fußtaster (hier nochmal :supi: an Florian, sehr gute Idee) angeschafft ;-)

Das mit dem Oszi scheint ja so eine Sache zu sein. Wäre denn sowas empfehlenswert: http://www.fluke.com/fluke/dede/product ... zilloskope ? Ich will nicht arrogant oder versnobt klingen, aber ich kaufe mittlerweile lieber 1x teuer und dafür richtig, als 10x billig und jedesmal von vorne einarbeiten.

@Mondovermona: Gibt es denn gute Analoge Oszilloskope, die Du empfehlen kannst ?

soderstrom schrieb:
Deshalb halte ich einen FI-Schalter für nicht verkehrt, er sichert das Arbeiten primärseitig des Gerätetrafos ab. Bitte dran denken, das gilt nicht bei gleichzeitigem Berühren von L1 und dem N Leiter, da dann kein Fehlerstrom gegen Erde fließt!

Alles klar, werde aufpassen ;-)


Mondovermona schrieb:
Piano-Klang verlangt beim Mulitman, soweit ich weiß, auch ein Sustainpedal, über das die VCA Steuerspannung geführt wird. Ohne Pedal kein Pianoklang, zumindest kein Piano-Sustain. Könnte mich aber irren...

Gute Idee, ich glaube zwar, ich hab´s schon mal probiert, bin mir aber nicht ganz sicher : wenn´s dann geht, fahr ich persönlich runter nach Stuttgart und bringe Dir eine Merci vorbei ;-)

Mondovermona schrieb:
Ausgangsverstärker dieser Sektion

Werde den morgen als erstes Durchmessen, dann auch mal mit dem Durchgangsprüfer die Kabel und Stecker messen.

Mondovermona schrieb:
Ach nochwas: In die Tastatur gelaufener Fruchtsaft, Deutscher Wein oder Sekt lassen über die Jahre die italienischen Kupferbahnen korrodieren - mit soviel Säure haben die nicht gerechnet. Fies ist, dass die lackierte Bahn auf der Platine noch intakt aussieht, aber unterm grünen Lack nur noch schwarzes Kupferoxid oder grünes Kupferacetat zu finden ist.

:D Okay, aber es hat ja vorher funktioniert. Ansonsten Platinen mit Isopropyl reinigen und mit Zinn nachziehen, oder ??

Vielen Dank Euch allen und einen guten Start in die neue Woche.

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loveanalog schrieb:
Mondovermona hat geschrieben:
Piano-Klang verlangt beim Mulitman, soweit ich weiß, auch ein Sustainpedal, über das die VCA Steuerspannung geführt wird. Ohne Pedal kein Pianoklang, zumindest kein Piano-Sustain. Könnte mich aber irren...


Gute Idee, ich glaube zwar, ich hab´s schon mal probiert, bin mir aber nicht ganz sicher : wenn´s dann geht, fahr ich persönlich runter nach Stuttgart und bringe Dir eine Merci vorbei

Nur kurz, eben ausprobiert, funktioniert leider nicht, dabei ist mir aber aufgefallen, dass die Piano Out Buchse den Stecker kaum noch festhält, den Stecker kann man im Anschluss ganz leicht hin und her schieben. Also Ausgangsverstärker wird immer wahrscheinlicher :) Zum Thema Buchse: Das wird doch wahrscheinlich eine Mono Buchse sein, oder ?

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=7299&PR ... AjBu8P8HAQ

So eine müsste reichen oder gibt´s von eurer Seite Empfehlungen ?

Vielen Dank !
 
Nur kurz, eben ausprobiert, funktioniert leider nicht, dabei ist mir aber aufgefallen, dass die Piano Out Buchse den Stecker kaum noch festhält, den Stecker kann man im Anschluss ganz leicht hin und her schieben. Also Ausgangsverstärker wird immer wahrscheinlicher :) Zum Thema Buchse: Das wird doch wahrscheinlich eine Mono Buchse sein, oder ?

Hey, bist du sicher, dass du weißt, was Du schreibst? Sorry, aber wie kommst du jetzt auf den Ausgangsverstärker, wenn du doch in dieser Sekunde selber festgestellt hast, dass die Pianobuchse einen Schaden hat??
Ein Prinzip der Wissenschaft ist, immer das Nächstliegende anzunehmen und dies zu prüfen und erst nach Falsifikation eine Stufe komplexer zu denken.

Die Piano-Buchse ist eine Schaltbuchse, die das Piano-Klang an die General-Ausgangsbuchse weiterleitet, wenn in der Piano-Buchse nichts eingesteckt ist. Wenn die Pianobuchse einen Schaden hat, wird womöglich dort einfach das Signal nicht mehr weitergeleitet - so einfach...

Nicht fragen, was es für eine Buchse ist. Sei ein Mann! Das weiß doch keiner besser als du, der das Instrument direkt vor sich hat. (Ich vermute eine Mono-Klinke Schaltbuchse ;-) )

Zu den Fehlern solcher Schaltbuchsen hatte ich schon was geschrieben (siehe unten)

Viel Erfolg und bis später!
 
Hey, bist du sicher, dass du weißt, was Du schreibst? Sorry, aber wie kommst du jetzt auf den Ausgangsverstärker, wenn du doch in dieser Sekunde selber festgestellt hast, dass die Pianobuchse einen Schaden hat??
Ein Prinzip der Wissenschaft ist, immer das Nächstliegende anzunehmen und dies zu prüfen und erst nach Falsifikation eine Stufe komplexer zu denken.

Tut mir leid, war nicht böse gemeint . Du konntest ja möglicherweise noch gar nicht wissen, wie die "Pianoschaltbuchse" funktioniert. Ich werde sonst noch geflamed.
Aber dennoch scheint es mir, dass du insgesamt noch recht unsicher bist mit der Materie und dich der Anblick einer Klinkenbuchse von hinten schon überlastet. ;-)
Keine Sorge: Die Berührungsängste verfliegen - das ist wie Fahrradfahren. :opa:
Aber über einen Oszi würde ich mir aktuell noch keine Gedanken machen. Wüsstest Du denn, wie man den anschließt? Auch die Sache mit der Masseverbindung des Schirms des Tastkopfes?
Vielleicht am Anfang doch lieber ein batteriebetriebenes LED-Scope und später aufrüsten....

Jetzt bekommen wir alle gemeinsam erst wieder deinen Multiman hin!
 
Moin, ist doch kein Problem, böse gemeint gibt´s nicht ;-). Ne, 100%igen durchblick, habe ich tatsächlich noch nicht, habe mit 13 angefangen an PC´s und Haushaltselektronik zu schrauben und bin da auch ganz gut dabei (Mainboardreparaturen, Steckertauschen, IC´s auf Platinen tauschen... geht schon alles sehr gut). Aber mit Musikinstrumenten-Elektronik beschäftige ich mich erst seit ca. zwei bis drei Monaten. Bin gerade mit dem Abi fertig geworden, würde gerne Elektrotechnik studieren und dafür auch gerne mit gewissen Vorkenntnissen ins Studium reingehen. Und das Lernen ist bei mir schon immer so gewesen, dass es am lebenden Objekt geschieht, wenn man da einen praktischen Fehler macht, lernt man theoretisch was dazu und vermeidet den Fehler in Zukunft (auch wird man sich dann mal bewusst, welche Schäden entstehen können (habe bis jetzt nur an Objekten im ausgeschaltetem Zustand gearbeitet und zur Sicherheit in der Werkstatt beim Funktionstest immer einen CO2- Löscher bereitstehen), wenn man theoretisch einen Fehler macht, hat man praktisch ja nichts dazu gelernt und macht den Fehler nochmal ;-) .

Mondovermona schrieb:
Piano und Bass haben beim Multiman, soweit ich weiß, einen separaten Audioweg mit eigener Ausgangsbuchse (kommt da was an?) Eventuell ist einfach nur der Ausgangsverstärker dieser Sektion defekt. Kommt z.B. vor, wenn Ausgang kurzgeschlossen wurde. Das wiederum kommt vor, wenn die ausgangsschaltbuchse (PIANO/BASS OUT - oder wie das bei den Italienern sonst so heißt) verbogen ist und die internen Kontakt und Schaltzungen kurzschluss haben.

Ich dachte nur, weil sich der Stecker so leicht in der Buchse bewegen lässt, könnte auch ein Kurzschluss entstanden sein, aber Ok, erst Buchse, wenns dann nicht geht: Ausgangsverstärker.

Mondovermona, nimm´s mir nicht übel, trotzdem die Frage zum Klinkenstecker (kenne mich bei Steckerweibchen ja leider noch nicht so gut aus, wie bei den anderen ;-) ) : Im Multiman (Bild siehe Anhang) sieht die Buchse für mich aus, wie diese hier : http://www.tubeampdoctor.com/de/shop_Ka ... Metall_299

Du sagtest aber es sei eine Schaltbuchse, ist es dann also doch diese hier http://www.tubeampdoctor.com/de/shop_Ka ... ntakt_1815 ??

Nimm´s mir nicht übel, aber ich will erst die Teile bestellen, bevor ich den Crumar zu unserer Werkstatt schleppe die Buchse ausblöte und der Crumar dann eine Woche da steht und den Kollegen Platz wegnimmt.


Ganz kurz zum Thema Oszilloskop, es gibt ja so viele Internetvideos und Blogs, wo ich mich einlesen kann, wie ich damit was messen kann ;-). Außerdem liegt den meisten Geräten auch eine Anleitung bei (habe mir das Messen mit dem Multimeter (und das Auswerten des Gemessenen) auch mit der Bedienungsanleitung und gefühlten 20 verschiedenen Internet Blogs selber beigebracht. Also das wird mit genug Zeit und Elan schon alles machbar sein.

Vielen Dank und verregnete Grüße

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Hi,
die einfache '1815 Buchse aus deinem Link sollte passen.

Für mich sieht das auf deinem Bild nicht richtig original aus. Die Kontermutter an der Buchse fehlt, oder?
Dann kannst du sie ja einfach raus nehmen und ansehen. Wenn du willst, mach noch ein Bild. Ist das was direkt an der Kontaktzunge angelötet?
Aber hast du jetzt dort überhaupt mal das Pianosignal abgegriffen?
Kommt da was an?

Gestatte mir noch eine Bemerkung: Wenn du die Funktionsweise einer Klinkenbuchse und ihren ordnungsgemäßen Zustand nicht aus der reinen Anschauung des Objekts selbst ergründen und beurteilen kannst - bis du dir sicher, ob E-Technik der richtige Ausbildungsberuf für dich ist?


Übrigens, die Sache mit dem Fußschalter von fanwander halte ich für sehr bedenklich. Erstmal muss man sich so einen Schalter wohl selberbauen und dann ist das keine Versicherung gegen tödlichen Stromschlag. Nochmal: Wenn Du den ersten Schlag abbekommen hast, kann das schon deine Gesundheit belibend schädigen. Also: Jeglicher Schlag (und der heißt so, weil er schlagartig wirkt und nur eine Halbwelle braucht (10ms)) ist zu vermeiden. Deshalb: Trenntrafo, fertig!
Außerde stelle ich mir den fanwander-Fußschalter anatomisch/physiologisch problematisch vor. Wenn man für die Netzversorgung (Netz AN) den Taster dauernd gedrückt halten muss und sich aber beim Stromschlag alle Muskeln zusammenziehen, bleibt es mir unklar wie ich dann da "automatisch" vom Taster loslassen kann. Höchstens der Schlag ist so stark, dass es mich vom Stuhl haut. Dann hätt's den Taster aber auch nicht gebraucht.

FI-Schutzschalter ist das Mindeste, Trenntrafo ist sicherer. Am Besten aber ist: 1. Stecker raus, 2. Gerät öffnen, 3. Gerät schleißen 4. Stecker rein Alles andere sind diffuse Heldengeschichten uas der Serie "Was nicht tötet, härtet ab", die dir deine Gesundheit aber nicht mehr zurückbringen, wenn was passiert ist.

Viel Erfolg und bis später!
 
Hach, ist doch immer schön einen Italo-Synth von innen zu sehen. :selfhammer:
Es kann bei deinem Multiman sicher nicht schaden, die Buchsen mal durch neue 6,3mm Mono-Klinke-Schaltbuchsen zu ersetzen. Wenn du aber einen Fehler dort vermutest (Kalte Lötstelle, Bruch in der Buchse, Kabelbruch, etc.) nimm dir doch einfach mal ein Multimeter und mach ne Widerstandsmessung zwischen den Buchsen und den entsprechenden Lötstellen auf den Platinen. Wenn Platinenverbindungen mit Steckern realisiert sind, schau dir auch die Steckkontakte an. Hier sorgen oftmals Korrosionen für Kontaktprobleme und schon funktioniert einiges nicht mehr.
Ich habe noch einen funktionierenden Multiman I im Keller, wenn es dir hilft kann ich ich ja mal öffnen und Fotos machen, wie es im funktionstüchtigem Zustand aussehen sollte.
 
fanwander schrieb:
[...] Die FI Steckdose nutzt nur, wenn Strom über die Erd-Leitung zurückfließt. Wenn der Stom über Dich und Deinen Stuhl gen Boden fließt ist da nur der große FI-Schalter bei Petrus im Himmel dazwischen.

Besorg Dir einen Fußtaster (Taster, nicht Schalter!), der den Strom einschaltet, und montier den in einer etwas umständlichen Position am Tischbein. Wenns Dir eine wischt wirst Du relativ wahrscheinlich mit dem Fuß vom Taster wegrutschen, und der Strom ist weg.

WIchtiger Ratschlag.

Den hätte er auch besser beherzigen sollen:

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Die berühmten letzten Worte des Elektrikers:

"Is'n dat für'n Kabel?"

Stephen
 


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