Das AMAZONA.de-Experiment - Kapitel 3

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Anonymous

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Ab sofort online unter http://www.amazona.de/index.php?page=26 ... le_id=3122 mit einer Analyse von Herrn Moogulator.
 
florian_anwander schrieb:
Liest das einer ganz? Ich zumindest nicht. Sorry, aber da trieb wohl das Zeilenhonorar die Lesbarkeit aus dem Saal. Leider auch kein richtiges Abstract oder Fazit zum Schluss, wo man eine Kurzfassung bekommen würde.
Zeilenhonorar? Falsch geraten, tipp ich mal...
Ich nehme weit aus eher an, es ist ehrliche Begeisterung fürs Thema. Außerdem soll sich niemand daran hindern lassen, etwas sperrigere Passagen nur kursorisch zu lesen. Und sooo lang ist der Artikel nun wieder auch nicht. Ich fand ihn sogar kurzweilig (wohl dem Interesse am Thema zu verdanken) - und sage: Danke, Moogi!
 
Diese wäre rational gesehen sicher FM nach Ringmodulation und dann erst Synchronisation der Oszillatoren. Also genau entgegengesetzt der Umfrage.
Ist da schon nach den Gründen geforscht worden? Ist denn mit Ringmod (ähnlich aufwändig) das möglich, was mit FM möglich ist? Meine Annahme ist, dass FM-Klänge beliebter sind als typische Ringmod-Klänge, obwohl diese ja viel (?) Oberton reicher (also besser?) sind.
 
kalyxos schrieb:
Diese wäre rational gesehen sicher FM nach Ringmodulation und dann erst Synchronisation der Oszillatoren. Also genau entgegengesetzt der Umfrage.
Ist da schon nach den Gründen geforscht worden? Ist denn mit Ringmod (ähnlich aufwändig) das möglich, was mit FM möglich ist? Meine Annahme ist, dass FM-Klänge beliebter sind als typische Ringmod-Klänge, obwohl diese ja viel Oberton reicher (also besser?) sind.
Kommt alles drauf an. Mit Ringmod sind keine tonalen Klänge möglich. Logarithmische FM auf den Oszillator ist ebenfalls nicht tonal spielbar (und klanglich recht ähnlich dem Ringmodulator). Mit linearer FM auf den Oscillator und mit FM allgemein auf den Filter oder das VCA kann man tonal spielen.

Ringmod ist auf analoger Ebene deutlich aufwändiger als FM. FM ist im einfachsten Falle ein Poti und ein Widerstand; beim polyphonen Synth ein CMOS-Schalter und ein (vermutlich eh vorhandenes) VCA und ein Widerstand. Ein Ringmodulator dagegen braucht eine ganze Menge ICs und - VIEL kostenintensiver als die Bauteile - manuelles Trimmen jeder einzelnen Stimme.
 
Ich fand das ganze etwas am Thema vorbei, oder ging es darum aus den gewaehlten Umfrage-Features den aehnlichsten historischen Polysynth zu finden und dann dessen Technik als Vorbild zu nehmen? Nicht dass es schadet sich damit auseinanderzusetzen aber die heutigen technischen Moeglichkeiten (SMD, diskret) waeren ja gerade interessant und man muesste sich nicht unbedingt seitenweise seinen Kopf um die nicht-Verfuegbarkeit von Curtischips zerbrechen.

Was mir bei den ganzen Ueberlegungen zudem fehlt ist, was im Grunde die Einsparungsmassnahme Nr1 ist: das Interface! Gerade dort happert es fuer mich (neben dem Sound natuerlich) am meisten, ob ein Geraet Spielspass bringt oder nicht.

Ich bin ueberzeugt, wenn ein analoger Polysynth ein kompromissloses und klar strukturiertes Interface mit zB Oktavwahlschaltern, keinen versteckten Tastenkombinationen oder sonstige "hidden Features" aufweisst nur positiv ueberzeugen kann. Die Beliebtheit zB eines Junos ist ja neben dem Klang gerade die Einfachheit der Struktur und Bedienung ohne "Featuritis". Viele erweiterte Synthese-Funktionen sind in der unteren Preisklasse im digitalen Bereich einfach besser aufgehoben. Man muss bei diesen Ueberlegung weggehen von der polyphonen analogen "Dreammachine", ein niedriges Preisniveau bei Klanglichen Vorteilen von Analogtechnologie war doch die Ausgangsbasis?!

Ein Fazit kann man bei obigem Artikel jedenfalls nicht erkennen ausser, dass der Autor viele Synthesizer zu kennen scheint. ;-)
 
kalyxos schrieb:
Diese wäre rational gesehen sicher FM nach Ringmodulation und dann erst Synchronisation der Oszillatoren. Also genau entgegengesetzt der Umfrage.
Ist da schon nach den Gründen geforscht worden? Ist denn mit Ringmod (ähnlich aufwändig) das möglich, was mit FM möglich ist? Meine Annahme ist, dass FM-Klänge beliebter sind als typische Ringmod-Klänge, obwohl diese ja viel (?) Oberton reicher (also besser?) sind.
Eine interessante Frage.

Ich behaupte mal pauschal, dass Ringmod für FX-Klänge sinnvoller ist als FM, welche dafür wesentlich mehr "spielbare" Klänge erzeugt. Oscillatorsynchronisation wird von vielen aufgrund des analogen, dramatischen und sehr synthetischen Klangcharakters geschätzt. Ich liebe das. Wobei man auch sagen kann, dass ein AN1x der Kaiser des Sync-Sounds ist (und imho auch beweist, wie musikalisch und wertvoll derartige Klänge sind). Ein Analogsynthesizer ohne Syncsound fühlt sich für mich immer ein wenig "nackig" an. ;-)

Toll wäre natürlich ein Analog-Synthesizer, der tatsächlich in verschiedenen Betriebsarten umschaltbar ist, und wie von Moogi vorgeschlagen, wahlweise z.B. wie eine Filterbank verwendet werden könnte. Oder als duophoner Synthesizer mit massivem Oscillatorangebot. Oder ein vierstimmiger analoger Drumsynthesiser (inkl. digital ladbaren Grooves) mit einer fetten analogen Solostimme mit bis zu vier Oscillatoren. Oder - oder - oder. Umschaltbarkeit der Modi: Das wäre schon ziemlich geil. Klasse fände ich (zumal unaufwendig integrierbar) die Möglichkeit vielfältig klingender dosierbarer/schaltbarer Sättigungs- und Zerrstufen vor VCA und VCF.

Weil: Wenn schon analog, dann sollte das Ding auf Wunsch auch breit und sehr bissig klingen können. Ganz wichtig ist auch, dass der/die LFO hoch in den Audiobereich (und wahlweise auf den Filter wirksam) kommen. Mir persönlich lägen auch umschaltbare Charakteristiken für die Hüllkurven am Herzen. Außerdem fände ich es sehr reizvoll, wenn es zusätzlich zu den analogen Oscillatoren zuschaltbare digitale "Attack-Partiale" gäbe (ähnlich der "LA-Synthese"). So etwas sollte eigentlich sehr kostengünstig zu realisieren sein - und würde die klangliche Bandbreite ungemein erweitern, ohne dem Instrument den analogen Charakter zu nehmen.

@ "Fazit"

Ich denke, es ging im Artikel darum, aus der Umfrage heraus die nachgefragtesten Features aus Usersicht zu bestimmen, in Verbindung mit dem jeweiligen Herstellungsaufwand. Insofern fand ich den Artikel ziemlich stringent, jedenfalls gemessen an dieser Fragestellung.
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Ich denke, es ging im Artikel darum, aus der Umfrage heraus die nachgefragtesten Features aus Usersicht zu bestimmen, in Verbindung mit dem jeweiligen Herstellungsaufwand.
Seien wir ehrlich: Es geht bei einem kommerziellen Infoportal darum, möglichst hohe visit-zahlen auf die Seite zu bekommen, um die Anzeigen verkaufen zu können (dass bei Thomann dann noch ein anderes argument im Hintergrund steht, kann man mal woanders diskutieren).

Wenn ich als Hersteller eine Umfrage beauftragt hätte, und das wäre der Abschluss bericht, dann würde ich die Bezahlung verweigern. Ich schliesse mich snowcrash an: "Ein Fazit kann man bei obigem Artikel jedenfalls nicht erkennen ausser, dass der Autor viele Synthesizer zu kennen scheint." Sorry Mic. Aber da muss dazugelernt werden.
 
Mal den Bericht beiseite, die Plicht ist getan, jetzt kommt die Kür: Design & Ergonomie.

Ein Crumar Bit-One oder Korg DW8000 hat auch einige Features aus dem Umfrageergebnis, jedoch eine jeweils umständliche Bedienung.

Ich hoffe mal, daß im nächsten "Rendering" ein bissl mehr Kreativiät an den Tag gelegt wird wie beim virtuellen Juno-Replika. Ebenfalls unter Berücksichtigung eines evtl. zukünftigen Kosten/Nutzen-Faktors, nur mal ein wenig "Hartmann" spielen wollen würde das Konzept nicht nach vorne bringen.

Ich bin gespannt...
 
ich geb mal zu bedenken, dass synthesizer durch ihre elektronisch begrenzte lebensdauer einem unwiederbringlichen schicksal ausgeliefert sind.
nicht nur die synthesizer verschwinden , sondern eben deren klänge.
so als ob in 10 jahren alle klarinetten oder cellos verschwinden würden.
als vst noch da, aber real... weg.

vor diesem hintergrund fände ich es "sinnvoller" bewährte soundmaschinen neu aufzulegen.

also eine "juno60 jx3p JP8 " maschine z.b. . ob das ding nun FM oder 2 midi ins benötigt, ist vollkommen sekundär.
 
Mag ja sein das ich bißchen langsam denke, aber gibt es da jetzt irgendein konkretes Ergebnis dieser grandiosen Umfrage ? :?
florian_anwander schrieb:
Ich schliesse mich snowcrash an: "Ein Fazit kann man bei obigem Artikel jedenfalls nicht erkennen ausser, dass der Autor viele Synthesizer zu kennen scheint." Sorry Mic. Aber da muss dazugelernt werden.
Das ist systembedingt sozusagen, läßt mich Herr Moogulator doch oft mit den Gedanken zurück: "Where is the beef", oder in deutsch, "was will er denn nun damit sagen und gibt es überhaupt eine konkrete Aussage"? Muttern sagte dazu immer:"Nicht Fisch nicht Fleisch"! :)
 
DamDuram schrieb:
Ich hoffe aber doch, dass sich so mancher Hersteller nun ermutigen lässt ein schönes Gerät zu bauen und dann doch vielleicht Chips zu entwickeln, die als Grundlage für weitere Entwicklungen dienen können.

Ist doch beim Andromeda schon grandios gescheitert (ASICS Chip). Hier hat anscheinend keiner ne Ahnung davon wieviele solcher Custom-Chips gebaut werden müssen, damit sich der Aufwand lohnen würde.

Und: Es gab ja in den letzten 10 Jahren einige neuer polyphoner Analoger, aber von denen ist entweder keiner gut genug (Andromeda, DSI, Sunsyn) oder das Teil ist zu teuer (SE Omega/Code).
 
changeling schrieb:
Und: Es gab ja in den letzten 10 Jahren einige neuer polyphoner Analoger, aber von denen ist entweder keiner gut genug (Andromeda, DSI, Sunsyn) oder das Teil ist zu teuer (SE Omega/Code).
Touché! :supi:
 
changeling schrieb:
Und: Es gab ja in den letzten 10 Jahren einige neuer polyphoner Analoger, aber von denen ist entweder keiner gut genug (Andromeda, DSI, Sunsyn) oder das Teil ist zu teuer (SE Omega/Code).
Jetzt würde mich aber schon interessieren, was am Andromeda oder SunSyn nicht "gut genug" ist - sagen wir im Vergleich zu einem Prophet 5 oder einem Jupiter 6. Beim SunSyn mag ich die Bugs in der Erst-Software als Einwand akzeptieren. Aber sonst?
 
florian_anwander schrieb:
changeling schrieb:
Und: Es gab ja in den letzten 10 Jahren einige neuer polyphoner Analoger, aber von denen ist entweder keiner gut genug (Andromeda, DSI, Sunsyn) oder das Teil ist zu teuer (SE Omega/Code).
Jetzt würde mich aber schon interessieren, was am Andromeda oder SunSyn nicht "gut genug" ist - sagen wir im Vergleich zu einem Prophet 5 oder einem Jupiter 6. Beim SunSyn mag ich die Bugs in der Erst-Software als Einwand akzeptieren. Aber sonst?
Ich glaube Mr.Changeling hat das ironisch gemeint. Zumindest so hab' ich's verstanden. Und wenn man sich so rumliest stimmt's auch -ewiges Gemecker, entweder ist dies nicht cool oder das, oder dann ist's am Ende zu teuer, und ein Juno60 klingt sowieso besser. Wenn man sieht wieviel Haue der A6 abbekommen hat -dabei ist das doch wirklich ein Wahnsinns-Synthesizer. Oder der Prophet08 -ich meine, hey, für 2000$ ein achtstimmiger Analogsynth (!) der wirklich schön klingt und recht zackige Modulationen hat. Aber eben, immer ist irgendwas nicht cool, oder die Bedienung, oder das Design -bitch bitch bitch. Ich hab beim A6 ja am Anfang auch rumgemeckert wegen den ungefilterten Digi-Mods, aber irgendwann kam ich zur Besinnung und fing an zu erkennen was dieser Synth zu bieten hat, anstatt wo seine Schwachstellen sind (die gute alte Glas-halbleer/halbvoll-Geschichte). Und dann passierte was immer geschieht wenn man sich mal richtig in das Gerät reinarbeitet anstatt es übereilt abzutun: Ich entdeckte mehr und mehr Tricks um gewisse Schwachstellen (und die hat jeder Synth) zu umgehen, und mittlerweile ist es mein Lieblings-Analogsynthesizer.

Der einzige Vintage-Analogsynth den ich mir noch kaufen würde, weil er der einzige ist der das kann was ich in Sachen Modulationen und MIDI brauche, ist der Matrix12. Der Rest... :gay: Darum bin ich sowas von froh gibt's neue Analoge, denn sonst müsste ich auf Analogklang verzichten.
 
tim schrieb:
Oder der Prophet08 -ich meine, hey, für 2000$ ein achtstimmiger Analogsynth (!) der wirklich schön klingt und recht zackige Modulationen hat.

Schade finde ich, dass ein Instrument immer an €/features gemessen wird. Natürlich freue ich mich über einen erschwinglichen Polysynth, aber der P08-Sound gefällt mir einfach nunmal nicht, egal ob nochmal 1000€ billiger. Hatte deshalb auch den polyevolver wieder verkauft. Der A6 wiederum ist echt ein Deal, leider endeckte ich ihn zu spät, sonst würde ich versuchen, mich mit ihm zu arangieren.

Ich mag gut zu bedienende Synths die man auch musikalisch einsetzen kann ;-) und der A6 wäre deshalb für mich grenzwertig aber aufgrund meiner späten Erkenntnis noch im Rahmen.

Wie du siehst ist alles nicht so einfach, ein Instrument sollte einfach passen wie ein Schuh, der darf dann auch höherpreisig sein, wenn er super passt.
 
Ich sag' jetzt mal einfach etwas polemisch: Wir sind heutzutage einfach zu verwöhnt und wählerisch und kritisieren Dinge die vor 30 Jahren niemand kritisiert hätte, weil damals garkeine Alternativen zur Verfügung standen. Wer z.B. Ende 70er einen polyphonen Synthesizer mit Patch-Speicher wollte, der musste sich mit einem der wenigen Geräten anfreunden die auf dem Markt waren. Anstatt zu kritisieren oder sich in Feature-Request-Orgien an den Entwickler reinzusteigern war man froh drum dass es sowas überhaupt gab.

Heutzutage gibt's auch nicht viele analoge Polysynths zu kaufen, aber aus einem anderen Grund. Aber was nun z.T. eins abgemeckert wird :shock:, z.B. wegen dem Filter-Bleedthrough beim P08, obwohl dieses immer noch weit unter dem Grundrauschabstand der alten Kisten ist! Oder dass das Ladderfilter des Andromeda nicht genau klingt wie ein Minimoog (surprise) -seitenweise Diskussionen und akribische Graswachs-Hörtests. Oder dass er unintuitiv zu bedienen sei: RTFM, ein einziges Mal alle MOD-Buttons nach Gusto vorkonfigurieren und gut is! Oder der Preis eines diskret aufgebauten 8-stimmigen Omega8 oder Sunsyns -früher waren das ganz normale Preisregionen für Synthies.

Solche Umfragen zeigen nur eins: Dass ein Analogsynth heutzutage fast eine EWS sein muss, dabei aber soviel kosten darf wie ein VA. Der A6 ist meiner Meinung nach näher an einer analogen EWS dran als sonst irgendein Synth in der Geschichte, und kostete nicht viel mehr als ein VA (man vergesse nicht die Preise der NordLeads als sie auf den Markt kamen!). Aber wenn man dessen passionierte Hassgemeinde anschaut -vermutlich kann man es niemandem recht machen.
 
florian_anwander schrieb:
Leider auch kein richtiges Abstract oder Fazit zum Schluss, wo man eine Kurzfassung bekommen würde.
Für den Schnell- und Querleser, der sich nicht in die Gedankenwelt vertiefen möchte, ab sofort unter "Fazit" eine stichwortähnliche Zusammenfassung. Voilà.
 
in den features steht im prinzip ja ein prodyssey mit tastatur und multimodefilter. es würde also reichen, das kaputte SYNC am prodyssey zu reparieren, vielleicht den ring mod klanglich etwas zu verbessern und das gerät mit tastatur neu herauszubringen. klanglich müsste ein analoger in der preisklasse dann schon sehr, sehr gut sein, um noch mitzukommen.

meine ausführliche beschäftigung mit derzeit erhältlichen analogen synths im kompetenten und weniger kompetenten fachhhandel hatte demgegenüber klanglich wenig erleuchtung gebracht. andererseits ist technik-diskutieren in, selbst ausprobieren ja offenbar out. lieber gleich neue kiste blind bestellen, wenn moog draufsteht.
 
Geschichte

Der ARP Odyssey half Wilhelm Konrad Röntgen bei der Erzeugung der nach ihm benannten Strahlung: Sie entstand ursprünglich, nachdem der Forscher Strontiumsulfatkriställchen mit einem flockigen Frequencysweep über sieben Oktaven beschallte. Anschließen komponierte er auf dem Instrument seine berühmte Oper „Des Anheischigen Elixyr“. Mehr? Gerne. Das Zerfallsmuster des Elements Nummer 106 wurde im Kernforschungszentrum Straubing mit Hilfe eines Phononenarrays nachgewiesen, das aus 16x16 massiv parallelisierten Odysseys aufgebaut worden war. Ein fettes „Blurp“ aus dem Kontrollspeaker zeigte den Forschern die Entdeckung des neuen Transactinids an. Das Ereignis wurde mit einer Kanne Kokos-Tee gefeiert. Die erste Botschaft außerirdischer Intelligenzen...
Wie? Alles falsch?
Tja. Ertappt. Recht so. Schon wahr. Aber was soll man über den ARP Odyssey noch schreiben? Das hier? Von Alan R. Pearlman – die Initialen geben den Firmennamen ARP – gebaut als Rivale für Moogs Mini. Aber als Konkurrent mit Köpfchen – zuvor hatte Pearlman schließlich für das Apollo-Programm der NASA gearbeitet. Der MiniArp hatte einen Oszillator weniger als Moogs Baby, dafür aber Sync, Ringmodulator. Zwei Hüllkurvengeneratoren. Und – aaaarrrghhhhh – Sample&Hold: Dieses seltsame Modul, das Synths wie Roboter aus einer Weltraumoper düddeln lässt. Ein echtes Monster für das Physiklabor. Fast so leistungsfähig wie einer der frühen Telefonschränke – aber ganz ohne Strippen. Ach ja: das Ding kam in mehreren Ausführungen raus – weiß-schwarz, schwarz-gold, schwarz-rot. Was Sammler heute wahnsinnig macht, hatte Sinn, denn Pearlman bastelte auch am Innenleben seines Synths immer wieder herum. Ganz der Forscher.
Es dauerte nicht lange, da spaltete dieses harmlos aussehende Gerät das Lager der Hardcore-Synthesisten in zwei Lager: Wer es so richtig wummern lassen wollte, haute auf seinen Moog. Wer mehr als Wummern wollte, besorgte sich den Arp. So einfach war das. Lange Haare: Minimoog . Brille: Odyssey. Und wer beide wollte, musste eben berühmt werden. Mit dem Odyssey unter den Fingern ist das einigen sogar gelungen: Die Liste der Musiker, die sich mit Arp-Solos in die Gehörgänge der Radiohörer geschreddert haben, enthält fast so viele Einträge wie das Periodensystem der Elemente.
Heute dagegen ist es nichts besonderes mehr, sich so was wie DEN Arp-Sound aus den Boxen zu holen. Echte Odysseys sind auf dem Gebrauchtmarkt zwar so selten wie Hippies auf einem Teilchenphysikerkongress. Aber „digital“ ist er schon oft kopiert worden.
Nur: So richtig Spaß macht ein Odyssey natürlich nur mit echten Knöpfen und Fadern, zum Anfassen und Liebhaben. Darum haben wir den Odyssey III mit seinem freundlichen 24 dB/Oct-Filter für Sie praktisch noch mal erfunden. Für Ihr Soundlabor. Zum Rumschrauben. Klänge erforschen. Röntgenstrahlen entdecken.
Ach so: Auch wenn der Prodyssey klingt wie das Original – in einem Punkt haben Sie es besser als ihre Kollegen von 1972. Ein Minimoog ist nämlich auch drin. Wenigstens ein bisschen: Knopfdruck – und Sie können mit dem eingebauten Moogfilter auch wummern. Berühmt werden dürfen Sie mit dem Prodyssey ASB natürlich trotzdem.


Einführung

Tja, vor über 30 Jahren war die Welt noch einfach. Du bist Keyboarder? Willst weg von der Orgel? Ab in den Weltraum? 4.000 Mark auf der Tasche? Okay – hier steht der Minimoog. Da der Odyssey. Jetzt bist du dran. Und nicht nervös werden...
Keine Panik: Heute haben Sie’s leichter. Denn beide Instrumente haben ihren Weg durch die Musikgeschichte gemacht. Und Spuren hinterlassen. Die Sie kennen. Also: CD-Sammlung raus, Abteilung „Alte Musik: 1972 bis 1978“. Reinhören: Alles was nach Brille klingt, was schneidet, anschrägt, brizzelt wie ein Teilchenbeschleuniger und kühlt wie ein Eimer flüssiger Stickstoff – Odyssey. Was nach Moog klingt, weil es knarzt, fettet und drückt, aber nicht aus einem Minimoog kommen kann, weil der schlicht zu simpel gestrickt war – sehr wahrscheinlich Odyssey. Wenn Roboter oder Aliens mit Ihnen Kontakt aufnehmen wollen – Odyssey.
Denn der kleine Arp war nicht umsonst die erste Wahl derjenigen Musiker, die es weniger zu eingedrückten Kalotten, dafür aber mehr zur Suche nach den letzten Wahrheiten zog: Die Kiste hatte einfach mehr drauf. Abgedrehte Modulationen, Sync, Ringmodulator – der Odyssey war das Schweizer Taschenmesser für die Expedition ins Reich der Obertöne. Der Chemiebaukasten für Audio-Nerds. Plutonium für Soundbastler. Und ein geiler Leadsynth, klar.
Und heute? Nicht mehr zu kriegen. Weg. Wer einen hat, gibt ihn nicht mehr her. Darum haben wir ihn für Sie noch mal gebaut. Mit echten Fadern. Und Extra-Gimmicks. Und natürlich: Mit “The Sound” of Prof. Dr. Dr. Synth. Digital und trotzdem analog.
Manchmal kommen sie eben wieder. Und Vorsicht: Das Ding strahlt wie eh und je. Jetzt nicht nervös werden.


Beschreibung

1024 Oszillatorbausteine nebst Hüllkurven-Generatoren und Filtermodul auf einem ameisenaugengroßen Chip? Gab’s zu Zeiten des Odyssey noch nicht. Darum hatte das Instrument entsprechend weniger davon an Bord – aber aus Transistoren, Widerständen und Dioden, sorgfältig verlötet, verdrahtet und von Hand justiert. Darum klang die Kiste so geil.
Das haben wir uns genau angesehen. Und akribisch nachgebaut. Natürlich nicht aus den Bausteinen von Anno Dazumal – Sie sollen das Ding ja noch bezahlen können. Aber im Rechner. Mit allen sympathischen Macken von damals, die den Sound so lebendig machten – und Hardware von heute. Und die ist so fix, dass wir dem Prodyssey ASB gleich 12 Odysseys unter die schöne Haube packen konnten. Pro Stück zwei Oszillatoren mit Sync, variabler Pulsweite, Hüllkurvensteuerung. LFO mit Sample & Hold-Generator – natürlich kein Sampler, aber ein abgedrehter Soundrührer mit authentischem Star-Wars-Touch. Filter mit der leicht schneidenden, aber auch elektrischen, bei Bedarf sanften und Chrom-Resopal-Quantentunel-blitzenden Charakteristik, die den Odyssey zum Synth der Wahl in allen Rechenzentren Europas machte. Filter-FM. Den beiden Hüllkurvengeneratoren, die nicht nur den VCA, sondern auch die Oszillatoren kräftig in die Zange nehmen können. Und natürlich die Modulationsmöglichkeiten, die herkömmliche Chromatographen und Rechenschieber in den NASA-Laboratorien dieser Zeit nicht bieten konnten.
Reicht? Okay, dann müssen Sie nicht weiterlesen. Händlerliste finden Sie hier. Denen, die noch nicht genug haben: Für euch sind wir diesmal echt zu weit gegangen. Wir haben die Modulationsmöglichkeiten aufgebohrt. Ein Minimoog -Filter eingebaut(!). Das Ding anschlagdynamisch gemacht. Aftertouch: sowieso. Pedalanschlüsse. Hüllkurven mit einstellbarer Velocity. MIDI-Clock. Effektsektion.
Und noch eine Freiheit haben wir uns genommen. Dem Frontpanel des Prodyssey ASB unseren Stempel aufgedrückt. Schwarzweiß wie die anderen Teile des ASB-Serie fanden wir cooler. Aber da drunter glühen authentische Nachbauten handgestrickter Oszillatoren. Die hört man auch auf Proxima Zentauri.
 
sehr gute promotexte, leider war das restliche markting rund um die ASBs mitsamt den voellig unsexy klingenden demotracks und dem schlechten einsatz der furchtbar klingenden effektsektion dermassen abtoernend, dass ich mich nie fuer die teile erwaermen konnte. wohl leider zu unrecht, weil meiner meinung nach klang und das bedienkonzept bis auf ein paar schoenheitsfehler* zu stimmen scheinte.

*ein paar (wenn auch unwichtige) parameter sind nur ueber software erreichbar und zu editieren.
 
VEB_soundengine schrieb:
ich geb mal zu bedenken, dass synthesizer durch ihre elektronisch begrenzte lebensdauer einem unwiederbringlichen schicksal ausgeliefert sind.
nicht nur die synthesizer verschwinden , sondern eben deren klänge.
so als ob in 10 jahren alle klarinetten oder cellos verschwinden würden.
als vst noch da, aber real... weg.

vor diesem hintergrund fände ich es "sinnvoller" bewährte soundmaschinen neu aufzulegen.

also eine "juno60 jx3p JP8 " maschine z.b. . ob das ding nun FM oder 2 midi ins benötigt, ist vollkommen sekundär.

:supi:
Vor diesem Hintergrund absolut richtig. Kann man den Minimoog Sound nicht zum Weltkulturerbe erklären? :mrgreen:
 


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