Der für mich bedeutendste Popmusiker deutscher Sprache

Ich hab es so verstanden, dass du dein langes Posting nicht nur als Selbstgespräch verstanden wissen möchtest und dein kurzer Beitrag von vor 11 Minuten das andeutet.
Das lange Posting von dir habe ich so interpretiert, dass das, was für Dich "bedeutend" an Popmusik ist, NICHT zwingend von Annette Humpe abgedeckt wird. Daher meine Motivation noch ein paar andere Beispiele in diese Richtung zu nennen, inklusive meinem. Was A.H. ja aber nicht unbedeutender macht.
 
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Ja, es gibt andere Musiker in Deutschland, klar.
Gerade wenn man so lang zurück blickt wie hier im Thread.

Bei Produzenten wäre jetzt nur so Namen wie Conny Plank einzuwerfen und schon gäbe es da mehr "die und ihr" - aber Musik verstehe ich als Gemeinschaftswerke mit einigen sehr begabten Leuten vor und hinter dem Mischpult.

Ich hatte nicht wirklich vor, hier eine Liste meiner Vorlieben aller Zeiten zu listen, weil - das bringt niemanden weiter.
Zudem höre ich ja auch eher und lieber Musik, die keine Großhallen füllen mit wenigen Ausnahmen. Ich finde aber das Thema hier wert sich mit diesen beiden bzw auch gern nur mit Annette zu beschäftigen, weil - na, da hab ich echt Respekt was die so geschafft haben. Was ich super finde, dass bisher niemand sagt "so als Frau" - weil das ist heute normal und ich bin wirklich froh, dass sie in einem Atemzug mit anderen echten Größen genannt werden. So muss das!

*Menschen sind ja kein Dauerpaar. Also sind natürlich Inga und Annette nicht "eins".

**Übrigens danke, dass du das vorige auch humorig verstanden hast. Ich möchte ungern, dass einer denkt ich würde ihn anfahren.
 
Generisches Maskulinum: Annette Humpe ... sie ist aus meiner Sicht der und die Größte.


absolut! Ein sehr schönes und informatives Interview. Sie ist wirklich sehr Liebenswert und ich finde ihre Musikphilosophie absolut genial.
Das mit Codo zum Beispiel. Das ist Super. Und genau das macht es ja aus. Kontraste zu bilden und dadurch kommt Musik einem erst nah.
Ist mit allem so. Zuviel Zucker, zack noch bissi Salz mit rein dann passts :cool:
 
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Ich glaub, das endet dann wie immer damit, dass ab Seite 25 dann alle aufgezählt wurden, die jemals in D ne Platte rausgebraucht haben :D
Roger Cicero wurde, glaube ich, noch nicht genannt. Ich bin/war zwar nicht wirklich ein Fan, fand seinen Beitrag aber interessant. Es sind inzwischen > 9 Jahre her seit er verstorben ist. 06.07.1970 - 24.03.2016.
 
Um mal kurz das yang vom ying zu würdigen, Kreise zu schließen und vor allem, um alte, mühevoll verdrängte, längst vergessen geglaubte Ur-Traumata wieder neu zu starten und damit frisch und so richtig tief, gründlich und fest ins Gehirn einzubrennen (man sollte sich ja schließlich seinen Dämonen irgendwann vielleicht dann doch mal stellen).... oh je was hat das damals weh getan...

 
wurde der thread eigentlich umbenannt?

bisher gibt es keine doku über ihn, aber ein für mich (jg.´62) sehr bedeutender deutscher popmusiker ist Michael Holm. seit "Mendocino" (1969) war ich fan und seine späteren covers (z.b. mit freund Giorgio Moroder) haben das gefestigt. er war nicht nur deutschsprachiger interpret von internationalen hits, sondern auch seehr erfolgreich als produzent, texter und komponist:
eine Übersicht über die Autorenbeteiligungen und Produktionen

Peter Thomas ist ein weiterer name, der noch nicht gefallen ist. zwar kein popmusiker als interpret, aber als komponist und produzent ein schwergewicht.
 
Um mal kurz das yang vom ying zu würdigen, Kreise zu schließen und vor allem, um alte, mühevoll verdrängte, längst vergessen geglaubte Ur-Traumata wieder neu zu starten und damit frisch und so richtig tief, gründlich und fest ins Gehirn einzubrennen (man sollte sich ja schließlich seinen Dämonen irgendwann vielleicht dann doch mal stellen).... oh je was hat das damals weh getan...


Damit hast du den Chefred. der ehemaligen Keyboards erwischt, wie man auf dem SH101 polyphon spielen kann.
 
dass noch niemand den Bohlen genannt hat 😬
... bevor Du es getan hast.

Auch die Nennungen von Helene Fischer, Heino und Howard Carpendale hielten sich in Grenzen bisher.

Bei uns im Rheinland könnte man noch Kassalla, Brinx, die Höhner und die Fööss nennen. Letztere repräsentieren in dem Zusammenhang dann schon die Hoch-Kultur.

Alle gemeinsam haben sie, dass sie weit bekannter sind als Annette Humpe - und das sogar bei den Menschen, die unter 25 Jahre alt sind, lieber @Martin Kraken. Jugend schützt vor Stumpfsinn nicht.
 
Alle gemeinsam haben sie, dass sie weit bekannter sind als Annette Humpe - und das sogar bei den Menschen, die unter 25 Jahre alt sind, lieber @Martin Kraken. Jugend schützt also vor Stumpfsinn nicht.

oder der gute Hubert K-emmler, wurde zwar irgendwo mal kurz erwähnt
aber den halte ich jetzt ernsthaft , auch für sehr bedeutend in der deutschen Pop Welt.... immer im Schatten von Cretu und Sandra
und die meisten kennen nur die NDW Hits

hier im Forum hat er aber glaube ich eine gewisse Fan-Base 😊

finde das einen der besten , deutschen Pop Songs, ohne Schlager zu sein
 
oder der gute Hubert K-emmler, wurde zwar irgendwo mal kurz erwähnt
aber den halte ich jetzt ernsthaft , auch für sehr bedeutend in der deutschen Pop Welt.... immer im Schatten von Cretu und Sandra
und die meisten kennen nur die NDW Hits
Hubert Kah finde ich gut. Aber es geht nicht darum, was Ihr gut findet oder mögt, sondern darum, was Ihr für wirklich bedeutend haltet. Ich mag die Musik von Rio Reiser/Ton Steine Scherben, den Ärzten, Wir sind Helden und Tocotronic lieber als die von Annette Humpe, halte aber die Musik von Annette Humpe bei Weitem für relevanter und bedeutender für die Entwicklung der deutschsprachigen Popmusik in den letzten 50 Jahren.

Trotzdem ist und bleibt das ein subjektives Urteil - und daher das "für mich" im Threadtitel. Denn solche Dinge lassen sich nie wirklich objektiv bewerten.
 
Hubert Kah finde ich gut. Aber es geht nicht darum, was Ihr gut findet oder mögt, sondern darum, was Ihr für wirklich bedeutend haltet. Ich mag die Musik von Rio Reiser, den Ärzten, Wir sind Helden und Tocotronic lieber als die von Annette Humpe, halte aber die Musik von Annette Humpe bei Weitem für relevanter und bedeutender für die Entwicklung der deutschsprachigen Popmusik in den letzten 50 Jahren.

nicht nur subjektiv, ich finde seine Kompositionen auch durchaus bedeutend ...NDW , wie Pop ....auch wenn er später nur noch englisch sang
aber er hat ja auch erfolgreich viel für andere geschrieben
 
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Aus meiner Sicht sind alle Popmusiker bedeutend, die die deutsche Sprache vom Schlager, vom Kunstlied und von der 'Liedermacherei' entwöhnen und weitere Musizierhaltungen in deutscher Sprache populär machen (Nicht Genres verdeutschen). Wobei das kein Rant ist, sondern meint, dass die deutsche Sprache mit vorher unbekannter Energie neu aufgeladen wird: Genres, die Partymusik auf deutsch, Liederlein auf deutsch und Ernste Musik auf deutsch bedienen, sind ja etabliert.

Weiteres Kriterium: Es gibt deutsch singende Musiker, bei denen einzelne Lieder fast zu Volksliedern geworden sind. (nicht Volksmusik, das ist was anderes!). "Über den Wolken", "Marmor, Stein und Eisen bricht", "Männer", "99 Luftballons", "66 Jahre", "Dadada" und "Katzeklo" gehören mE dazu. Trio, DAF und Ideal haben ein ganz eigenes Genre in D angeschoben – vielleicht kommt ja noch ein NDW-Revival von irgendwelchen 80ies-verstrahlten Kids, ich fänds geil.

Ich kann meine Thesen auch noch steiler anfahren: Falco steht symbolisch für Unerschrockenheit. Grönemeyer symbolisch für "Eigenheit". Und Verstärker für Pop mit Sprachkunst. Anette Humpe steht symbolisch dafür, das alles seit 40 Jahren als Checkerin und Könnerin bedienen zu können. Steilomator: Bands wie die Ärzte, Die Sterne und Tocotronic variieren populäre Rezepte für Musikköchelei, wobei sie dem Volk sehr gut aufs Maul schauen – auch das kein Rant, denn das muss man erstmal können. In der Gesamtheit: Bedeutend. Was Rammstein da veranstaltet ist auch nicht ohne Einfluss. "Mein Herz brennt" in der Klavierfassung ist grandios. Unabhängig davon, dass das für mich ein Kunstlied ist, ich den Menschen nicht von seinem Werk trenne und ich über niemanden urteile, den ich nicht persönlich kenne, weil ich kein Richter bin.

Wer es jemals wirklich ernsthaft versucht hat, auf deutsch zu texten und zu singen der wird merken wie fkucnig schwer es ist, etwas Klares, Ästhisches, Relevantes zu erzeugen und nicht irgendwelche Fun-Herzschmerz-Pillepalle-Märchenonkel-Gesten auf deutsch durchzuträllern. Zusätzlich: Bei vielen Texten von Bargeld, Distelmeyer und manchmal auch bei Grönemeyer (u.a.) finde ich es bedeutend, wie sie mit Sprache umgehen: dass sie tolle, glaubwürdige (Seelen-)Bilder zu schwierigen Themen finden und dass sie sich humanistisch positionieren, ohne bekehren zu wollen – sie sind da natürlich nicht die einzigen! "Für mich" ist das bedeutend.
 
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Hatten wir schon Kraftwerk? Ohne Frage die #1 aus internationaler Sicht.
Kraftwerk sind nicht wirklich "Pop", oder?

Ich war ja viel in USA und in der Tat wurde dort Kraftwerk so ziemlich als einziges Phänomen deutscher Popularmusik so ernst genommen, dass man zum Beispiel in den Musikabteilungen der Bookstores englischsprachige Bücher über Kraftwerk kaufen konnte.

Andererseits sind Kraftwerk im Bewusstsein der deutschen Allgemeinheit überhaupt nicht verankert. Hier muss ich wider Willen @Martin Kraken Recht geben. Niemand von meinen Teenager-Schülern kennt Kraftwerk, bevor sie im Musikunterricht vorkommen. Und das war auch schon vor 25 Jahren genau das Gleiche. Die sind anders als Hubert Kah, Peter Schilling, Adel Tawil oder andere auch nie über TikTok in den letzten Jahren mal kurz wieder "hip" geworden bei der Jugend.

Ich mag Kraftwerk, aber ich fürchte, sie werden hier in diesem Forum sehr stark überschätzt in ihrer Öffentlichkeitswirkung.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Für mich ist Kraftwerk definitiv Pop. Was soll es sonst sein? Ich kategorisiere in klassischen Genres.
Na ja ... auch klassische Genres kennen eine Unterscheidung zwischen Pop, Rock, Indie oder Electro. In den 70ern war man schon unsicher, wie man das bezeichnen sollte, man sprach dann gerne von "Electronic Rock" ...

Beachte bitte auch, dass "Pop" und "populäre Musik" aus musikwissenschaftlicher Sicht keine identischen Begriffe sind. Kraftwerk waren vielleicht mal "populäre Musik". Das sind sie heute nicht mehr. "Pop" waren sie nie.
 
Wäre spannend neuere Teams oder Einzelleute zu finden, die die letzten 5 Jahre die Welt umgekrempelt haben. Oder etwas mehr. Peter Fox / Seeed vielleicht oder so, … aber noch neuer. Da dies ja offenbar doch zu einem "Deusche Musik"-Thread wurde, ob man es nun wollte oder nicht.

Die meisten sind ja sogar 70-80er, vereinzelt 90er. Aber nach 2010 ist ja auch Musik gemacht worden.
 
Wäre spannend neuere Teams oder Einzelleute zu finden, die die letzten 5 Jahre die Welt umgekrempelt haben. Oder etwas mehr. Peter Fox / Seeed vielleicht oder so, … aber noch neuer. Da dies ja offenbar doch zu einem "Deusche Musik"-Thread wurde, ob man es nun wollte oder nicht.
Ich glaube, dass es die nicht gibt.

Meine Beobachtung ist, dass die heutige Jugend drastisch das Interesse an populärer Musik verliert.

In allen früheren Dekaden unseres Erlebens war Popmusik immer ein Teil der Identitäts-Findung der Jugend. Nach meinem subjektiven Eindruck ist das heute weit weniger der Fall. Musik ist für die Teens beliebig verfügbar aus allen Generationen vor ihnen - und das gleichzeitig. Ich kann im Moment keine Trends erkennen, die größere Gruppen der Jugendlichen verbinden würden, geschweige denn "viele" oder gar "alle" ...

Natürlich gibt es immer noch Jugendliche, die einfach Musik lieben. Aber die kommen zunehmend mit Sachen an, die älter sind als ich.

Meine These ist daher: Im Moment gibt es schlicht keine "neue Musik" für die Jugend.
 
  • ^
M.i.a.u.: oli
Ich war nie Fan von Deutschrock, schon aber von NDW - aber es gibt heute ja auch aktive Sachen, die schon irgendwie Pop sind, sowas wie Konstantin Unwohl. Sagen wir mal was von vor 2 Jahren. Das ist zwar mehr Minimalpop aber es gibt junge Leute die deutschen Gesang machen inkl Produktion und Sound. Sonst halt Großstadtgeflüster oder von mir aus Laing. Von mir aus die Toten Crackhuren
Ist ja alles Pop.

Das ist Pop. Mit Purple Schulz und sowas NULL anfangen, ich will raaauuuus - war das schlimm, der heulte dann auf der Bühne, puaa. Aber ich möchte kein Bashing hier machen, eher sagen - es gibt schon was "neueres", diese Örding-Liebe-Leben-Leute kenne ich nicht so, oder Polarkreis 18 "allein allein" und so - aber es darf ja auch eine neue niederländische Musik sein. Und das ist alles eher 15-20 Jahre alt, manches auch nur 4. Also das kann man schon schaffen, dass es mindestens 2000+ ist, find ich…

Notfalls sind die Jugend dann eben liebschwarz, ist eh auch die eigentlich beste Farbe.
 
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Nun ist es ja aber leider so, dass Pop, der nicht Mainstream ist, nicht unbedingt "populäre Musik" ist. Helene Fischer kennen meine Schüler alle. Auch Kasalla und die Höhner. Da kräuseln sich mir die Fußnägel. Das ist die Quintessenz dessen, gegen das ich anarbeite, wenn ich meine Schüler zum Beispiel mit Beethoven, den Beatles oder Kraftwerk konfrontiere.

Aber es gibt ja Gott sei Dank auch noch einiges dazwischen.

aber es darf ja auch eine neue niederländische Musik sein.
Diese junge Dame fand ich sehr interessant beim ESC 2022. Ich habe darüber mit vielen Schülern unterschiedlichen Alters gesprochen und im Wesentlichen fanden sie das alle gut. Und dass sie Niederländisch sang, fand niemand ein Problem. Meine Schülerinnen und Schüler haben eben auch die unterschiedlichsten Muttersprachen:

 
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Hab ja genug Beispiele drin, also es gibt noch mehr. Das ist jetzt so das Schnellhitwunder-Sonderzug mit eingebautem Schlendrian. Geht das? Was ist mit Drangsal? Edwin Rosen, Team Scheiße, Deichkind, Frittenbude…

Ich denke zwar nicht, dass die unter "bedeutenste Musiker" mit Lebenszeitfaktor sein können, aber es gibt schon was…

Krasslos, ohne Asi, sowas…
 
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